Hörspielerfahrungen Teil 14: Hörspiele auf CD - eine Liebeserklärung

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    • Hörspielerfahrungen Teil 14: Hörspiele auf CD - eine Liebeserklärung

      Ich gebe es offen zu. Ich bin in vielen Bereichen des Lebens konservativ und habe so meine Schwierigkeiten mich mit großen Veränderungen abzufinden. Meine große Liebe zum Hörspiel hat mit der Kassette begonnen. Vieles habe ich mit der Kassette erlebt und verbinde ich auch mit ihr. So ist die Kassette auch Jahrzehnte lang jenes Medium gewesen an dem mein Herz gegangen ist.

      Als in den 90iger Jahren die CD langsam Einzug in die Musiklandschaft hielt, habe ich mich sehr lange Zeit dagegen gewehrt mich mit diesem Medium anzufreunden. Während relativ bald Musik-CDs in mein Regal wanderten, war das Hörspiel davon noch lange nicht betroffen. TSB-Sinclairs, EUROPAs A Nightmare on Elm Street oder die ??? wurden weiterhin auf MC gekauft. Wobei mir hier die Branche half, gab es anfangs ja noch sehr wenige Hörspiele auf CD. Als dann Ende der 90iger mit dem Internetzeitalter auch die CD Einzug in die Hörspielbranche hielt, hatte ich viele innere Kämpfe zu bewältigen bevor ich langsam aber sicher auf die steril und kaltbwirlende CD umsattelte. Neue damals moderne Produktionen wie Carsten Hermanns Der Magier oder die EDITION 2000 John Sinclair haben mir diesen Wechsel erleichtert. Plötzlich bekam ich einen Ton und ein akustisches Klangerleben, das mir die MC nicht mehr bieten konnte. Praktischer Weise konnte man nun ganz leicht innerhalb der Geschichte hin und her wechseln, in dem man einfach Tracks direkt anwählte. Und die plötzlich größeren Covermotive haben mein Sammlerherz im Sturm erobert. Und so war die CD nach längerer Anlaufzeit mein Lieblingsmedium. Das ist nun schon knapp 20 Jahre her und trotz des für technische Gerätschaften biblischen Alters der CD ist dieses Medium immer noch jenes welches ich am häufigsten kaufe. Zwar ist die Konkurrenz heute ungleich größer, habe ich DVD, Download und Streaming ebenso in mein Hörspielherz geschlossen und mache mir deren Vorzüge und Stärke zu Nutze, aber die CD ist immer noch jenes Medium mit den meisten Vorteilen für mich. Und auch wenn sich die Hörspielkäufe der silbernen Scheibe in den letzten 2 Jahren deutlich reduziert haben, so ist es nach wie vor ein sehr erhabenes Gefühl eine gesuchte CD im Regal eines Geschäftes zu entdecken, das Zelluphan auszupacken, im Booklet zu lesen, das Cover während des Hörens zu betrachten um dadurch noch tiefer in die Welt des Hörspiels einzutauchen und nach dem ersten Hören die CD in mein Regal zu den anderen Hörspielen einzugliedern. „Das hat schon was Besonderes für mich“. Und seit dem ich vermehrt auch Downloads und Streaming verwende, ist die Hörspiel-CD in meinem Bewusstsein als etwas Außergewöhnliches „gestiegen“. Vorbei sind die Zeiten als CD-Stöße ungehörter Geschichten auf mich warteten. Heute werden CDs von Hörspielen, die ich sammeln möchte, relativ Zeit nah gehört. Das Hörspiel auf CD hat für mich an Bedeutung gewonnen und ich gehe davon aus, dass dies noch sehr lange der Fall sein wird.

      Es war keine Liebe auf den ersten aber auf den zweiten Blick. Und in wenigen Jahren werde ich wohl nicht nur beim hören von Kassetten nostalgische Gefühle und Erinnerungen haben, sondern auch beim hören einer Hörspiel-CD. Dann ist die CD neben der MC wohl endgültig fix in meinem Hörspielherz verankert, selbst wenn es schon länger von anderen neueren Medien abgelöst worden ist. Und spätestens dann würde ich stolz von mir behaupten ein Kassettenkind und gleichzeitig ein CD-Jugendlicher zu sein.
    • Ich liebe die CD.
      Ich liebe die Hörspielkassette.
      :herz:
      Warum?
      Beide sind Freiheit.
      Beide sind der Garant unserer
      freiheitlich demokratischen Grundordnung.

      Genau wie das Bargeeld.
      Alles Andere ist Knechtschaft. 8o :zwinker:


      ..
      Interplanar: Du hörst nicht zu, Du bist dabei! :applaus:
    • Schön geschrieben, @Markus G..
      Mir geht es ähnlich, auch ich habe lange an der Kassette festgehalten (bis Bibi Blocksberg MC #100 ;-)), aber "Die Rückkehr der Klassiker" von Europa und "John Sinclair 2000" haben mich dann auch dazu gebracht auf die CD umzusteigen.

      Ich muss allerdings sagen, dass ich mitlerweile die meisten Hörspiele als mp3 auf diversen USB 2.0 Sticks überspielt habe und mir abends oder für unterwegs immer welche auf einen mp3 Player packe, um diese vorm Einschlafen oder auf Reisen zu hören.

      Kaufen würde ich mir Downloads oder Streamings jedoch nicht, nur CDs oder DVDs. ;-)
    • Sehr schön geschrieben, @Markus G..

      Ich bin mittlerweile auch im digitalen (mp3) Zeitralter angekommen. Das merke ich immer mehr. Höre zu Hause viel per Stream auf Spotify. Kaufe auch teilweise Hörspiele als Download. Der Umstieg von der MC auf die CD fiel bei mir genau in die Hörspielpause meiner Jugend. Nach der Pause habe ich gleich mit CDs weitergemacht. Und fand die Vorteile einfach so bequem, dass mir die MC gar nicht gefehlt hat.

      Aber einige Serien/Reihen muss ich einfach als CD im Regal stehen haben. Da schlägt das Sammlerherz dann höher. :herz4:

      Im Alltag höre ich der Einfachheit halber mp3s auf dem Smartphone. Es ist für mich mittlerweile schon etwas besonderes, wenn ich eine CD einlege und ein Hörspiel direkt von der CD höre. Habe ich gerade am Wochenende wieder erlebt. Bei der Tätigkeit hätten Kopfhörer einfach gestört und es war ein ganz anderes Hören.

      :moin2:
    • Ich für mich verbinde keine "romantischen" oder nostalgischen Gefühle mit der CD. Das hatte ich zur MC bis weit in die 90'er hinein. Aber auch nur noch in Bezug auf die alten Europa-Serien. Sinclair und Co. waren dann schon etwas für die CD. Und das tat mir nicht weh. :zwinker:

      Was also die Umstellung auf DL oder auch Streaming (das ich nicht nutze) angeht, so hält mich da keine Gefühlsduselei ab. Ich kaufe oft Downloads, und das ist okay so.
      Aber es gibt auch Hörspiele, die möchte ich gern auf CD haben. Die (in meinen Ohren) besten eben. Aber nicht aus Sammelwut, sondern durchaus aus rationalen Erwägungen. Für mich sind solche Hörspiele, die ich auf CD im Regal stehen habe nämlich etwas für die "Ewigkeit". Es sind die, die ich eben nicht in der Datenflut untergehen lassen möchte, sondern die immer ein Stückweit am Rande des Bewusstseins vorhanden sein sollen, um hin und wieder an sie zu denken, sie aus dem Regal zu ziehen und neu anzuhören. So wie ich es auch bei meinen Büchern gern habe, sie präsent sein zu lassen.

      So etwas wie MindNapping oder Lady Bedfort oder Sinclair oder Dreamland-Grusel o.ä. reizt mich dagegen gar nicht auf CD. Da ist so etwas wie ein DL für mich völlig ausreichend. Oder, wenn ich's nutzen würde, sogar eher noch Streaming.

      Ich glaube auch nicht, dass Hörspiel und/oder Buch aussterbende Medien sind. Ich vermute, dass hier ein Trend läuft, der sich irgendwann wieder umkehrt bzw. auf einem letztlich dann konstanten Niveau einpendeln wird. Eben wegen der Beliebigkeit bei der immensen Datenflut, die wir auf unseren Rechnern anhäufen. Für die Premium-Produktionen wird das sogenannt haptische Medium nach wie vor unverzichtbar bleiben. Das mag vielleicht heute noch nicht danach aussehen, da das Streamen sich gerade erst etabliert hat. Aber ich gehe ganz fest davon aus, dass es so sein wird.

      Und dann werde ich auch weiterhin Produktionen wie Gruselkabinett, Fallen, die Döring-Klassiker-Reihe oder Die weisse Lilie auf CD haben wollten und hoffen, dass auch Macbeth noch auf diesem Weg herausgebracht wird.
    • Die CD war mir immer suspekt, ich bin dermaßen lang bei der MC geblieben, so dass der Übergang zu mp3 fließend war.

      Man wusste nicht so wirklich, was in dem Gerät passiert, die Scheiben verkratzten so leicht und wenn es nicht gelesen werden kann, dann weiß man nicht, warum.

      Am liebsten war mit immer die LP, aber die hatte in Sachen Beschreibbarkeit erhebliche "Nachteile". Allerdings habe ich mit dem Aufkommen der CD auch schon den kommerziellen Hörspielmarkt verlassen und etliche Jahre nur mit Radiohörspielen verbracht.

      Zurück zum kommerziellen Hörspiel kam ich eigentlich erst so wirklich 2010, da lief sehr viel hoerbuchFM bei mir.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Danke für eure Beiträge :) Wenn ich so nachdenke, dann gibt es doch die eine oder andere CD mit der ich nostalgische Erinnerungen verbinde. Ich denke da an die CD von Die schwarze Serie Folge 1 von Carsten Hermanns Maritim. Dies war meine erste Hörspiel-CD. Dabei habe ich mich so lange gegen CDs gewehrt (so wie auch gegen Download und Streaming) und ich bin im Nachhinein sehr stolz darüber, dass ich den Schritt gewagt habe und die CD getestet habe. Weil ich wollte einfach nicht nur dagegen mosern, sondern ich wollte einfach an mir selbst testen, ob die Fans von Hörspielen auf CD nicht vielleicht doch recht haben. Ich ging einfach mal davon aus, dass es mir nicht gefallen wird und dass ich an der MC festhalten werde (fast 1:1 hat es sich beim Streaming bei mir abgespielt - negative Einstellung, aber ich wollte testen warum es so vielen gefällt und ob ich es wirklich nicht mag). Aber als ich dann die CD in meinen Händen hielt, war ich sofort hin und weg. Und als ich dann die CD auf meiner Anlage gehört habe, da wusste ich sofort, DASS ist MEIN Medium. Ich weiß noch genau wie Pia auf die Welt kam und wir zum ersten Mal die Winnie Puh CD gemeinsam gehört haben. Ich weiß noch wie wir uns Andi Meisfeld CD bei unserer ersten Urlaubsreise ans Meer rauf und runter angehört haben. Und es gibt hier noch die eine oder andere Anekdote die ich mit Hörspielen auf CD ganz eng verbinde und die plötzlich wieder da sind wenn ich die CD höre. Ja, doch, die CD ist mittlerweile so alt geworden, dass schon ein Hauch Nostalgie mit ihr mit schwingt :]
    • Markus G. schrieb:

      Ich denke da an die CD von Die schwarze Serie Folge 1 von Carsten Hermanns Maritim. Dies war meine erste Hörspiel-CD.
      Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht mehr weiß, welches meine erste Hörspiel-CD gewesen ist.
      Ich schätze eine DDF, denn mit denen ging das Wiederhören nach langer Pause bei mir ja los.
      Aber auch da habe ich erst mal nur weiter MCs (zu den alten aus meiner Kindheit) gesammelt und gar nicht groß darüber nachgedacht, dass ich doch genauso gut CDs kaufen könnte. :schulter: =)
      Ich bin einfach automatisch dem Medium treu geblieben, das ich von früher kannte.
      Auf dem Musik-Sektor war ich damals längst auf die CD umgestiegen, bei Hörspielen hat es komischerweise länger gedauert. :gruebel:
      Mit dem Medium CD selbst verbinde ich (noch) keine nostalgischen Erinnerungen, mit den Inhalten vieler CDs sehr wohl!
      Mir ist heute eigentlich nur die "Haptik" wichtig, ich ziehe es einfach vor, meine Hörspiele in greifbarer Form und mit lesbarem Cover vor mir zu haben, eigentlich egal, ob nun als MC, LP oder CD.
      Letztere ist nur derzeit am leichtesten zu bekommen, wenn es um aktuellere Sachen geht. :)
      Das frühere am Plattenspieler oder Kasi sitzen und alleine oder mit Freunden die Hörspiele genießen, während man vielleicht noch nebenher bastelte oder malte, sehe ich heute schon nostalgisch :zustimm: , was die CD anbetrifft, müssen wohl erst noch ein paar Jahre vergehen, damit ich beim Gedanken an das Hören mit ihr ähnlich empfinde.
    • Witzig, wie sich dieser Thread entwickelt. :) Meine erste CD dürfte Sinclair Ed.2000 gewesen sein, vermutlich Folge 1. Jedenfalls habe ich das so in Erinnerung.

      DDF habe ich noch eine ganze Zeit auf MC weitergekauft, auch weil ich die Kassetten noch im Regal stehen hatte. Irgendwann ließ dann aber meine Euphorie nach und ich brauchte die Kassetten nicht mehr im Regal zu haben; so stieg ich auf CD um. Mein letzter Ausflug nach Rocky Beach war dann nur noch per Download. Was okay für mich war.

      Überhaupt bin ich da mittlerweile sehr leidenschaftslos. Ich freue mich zwar über tolle Cover, und ich lege großen Wert auf eine Sprecherliste usw., aber in vielen Fällen genügen mir Downloads zu meinem Glück.
      Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ist meine Entscheidung, manches auf CD haben zu wollen, weniger romantisch als pragmatisch: Ich möchte die herausragenden Hörspiele auch sichtbar für mich selbst aus der Masse hervorheben - für später. Heute habe ich noch alles auf dem Rechner nebeneinander, die als DL gekauften wie die von CD auf Festplatte übertragenen, und es werden von Jahr zu Jahr mehr - darunter viele mittelmäßige Kandidaten. Da sortiere ich auch nicht viel. Die, die ich wirklich groß finde, brauchen einen gesonderten Platz, wo sie dann auch noch auffindbar sind, wenn jede andere Erinnerung im Wust aus Datenmüll längst erstickt ist. Das Gruselkabinett etwa. Oder die Döring-Klassiker-Reihe. Oder IRIS. Goldagengården. Fallen. Gabriel Burns. Jetzt Die weisse Lilie ... Und ich hätte auch gern noch Macbeth auf CD.

      Bis auf diesen Gedanken ist es mir ansonsten gleichgültig, in welcher Form ein Hörspiel den Weg in mein Ohr findet. Auch beim Streaming hätte ich keinerlei Scheu, wenn es mir denn persönlich einen Vorteil böte und ich auch darüber hinaus keine Bedenken in Bezug auf die zukünftige Finanzierbarkeit von Hörspielen hätte. Ich bin da wohl nicht sonderlich festgelegt.

      Ich müsste mich da also nicht überwinden. Oder "trauen". Ich will's halt ganz einfach nicht. Das ist ganz einfach meine freie Entscheidung. :)
    • @Agatha: Ich kann mich deshalb noch so gut erinnern, weil es ein langerer innerer Konflikt war, bevor ich den Schritt gewagt habe die CD zu testen. Und da kam das neue „alte“ Label Maritim gerade recht. Natürlich weiß ich auch noch was meine erste MC, erste LP und erste DVD (sowohl Film als auch Hörspiel war). Das waren für mich sehr einschneidende Erfahrungen und doch mit vielen Emotionen verbunden.