Fehlbesetzungen!

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    • Fehlbesetzungen!

      Das Thema Sprecher beschäftigt mich gerade sehr, wie man merken dürfte. =)

      Ein weiterer Aspekt, der hier, glaube ich, noch überhaupt nicht erörtert wurde, ist der der Fehlbesetzung.

      Hin und wieder gibt es ja Stimmen in Rollen, die einfach so gar nicht passen wollen. Jedenfalls in unseren Ohren.

      Mich würde interessieren, welche Beispiele für mehr oder weniger krasse Fehlbesetzungen Ihr kennt und inwieweit Euch dies das Hörvergnügen verdorben hat.

      Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, ob man die Stimme mag oder nicht oder ob sie gut ist oder schlecht, sondern ob sie zur jeweiligen Rolle passt (oder eben nicht).
    • Mir fällt spontan dabei leider nur ein Filmbeispiel ein. Bruce Willis in Stirb Langsam 3 wurde nicht wie gewöhnlich von Manfred Lehmann übernommen, sondern von Thomas Danneberg, was hinten und vorne nicht gepasst hat. ( Besser wäre als Ersatz Ronald Nitschke gewesen). Im Hörspiel fällt mir keines ein. Für mich hängen aber Hörspiel-und Synchronsprecher eh irgendwie zusammen...
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Mir fallen da Neubesetzungen bei etablierten Figuren ein, etwa bei den drei ??? Wolfgang Draeger als Ersatz für Horst Frank in der Rolle des Kommissar Reynolds. Für mich sogar die Fehlbesetzung schlechthin. Dabei ist Draeger fraglos ein guter Sprecher. Aber er hat eben eine ganz andere Klangfarbe als Frank und gibt der Rolle damit ein ganz anderes Profil, das nicht in Kontinuität zur gewohnten Figur steht. Da hätten doch Günther Flesch oder Willem Fricke, die ihn ja auch jeweils ein Mal sprachen, deutlich besser gepasst.

      Und dann hat man doch ein Mal Onkel Titus mit Gottfried Kramer besetzt, während ihn doch vorher seit Urzeiten Herr Beurmann gesprochen hat. Das ist für mich ähnlich abwegig wie bei Frank/Draeger.

      Für mich war auch Martin May als Suko bei Sinclair immer eine Fehlbesetzung. Die Stimme und die Art, wie er spricht, haben mich nie davon überzeugt, da einen halbwegs authentischen "Suko" zu hören. Für mich klang er immer eher wie ein mittelmäßiger (deutscher) Buchhalter. =)

      Klaus Dieter Klebsch als Frankenstein im Gruselkabinett fand ich auch fehlbesetzt. Die Stimme passt für mich gar nicht zu der eines tragischen Wesens, das von seinem Meister zusammengestückelt wurde und nun verzweifelt um sein Dasein ringt.
    • Hardenberg schrieb:

      Ein weiterer Aspekt, der hier, glaube ich, noch überhaupt nicht erörtert wurde, ist der der Fehlbesetzung.
      Doch wurde schon. Immer mal wieder. Und was mich angeht zuletzt habe ich das bei "Entsorgung a la Art" und "Stimmen die man nicht so mag" geschrieben. :)

      Ich finde, wie bereits erwähnt, den Bad Cop bei "Entsorgung a la Art" fehlbesetzt, weil ich mir eine andere Stimme und Art für die Rolle vorgestellt habe.
      David Nathan als Iwan in Larry Brent der R&B Company finde ich total fehlbesetzt.
      Simon Grosejohann als Macabros ist wohl das Paradebeispiel an Fehlbesetzung.

      Dann gibt es ja auch noch die Abteilung "Nicht unbedingt fehlbesetzt, aber jemand anderes wäre besser gewesen"


      Evils Bespiel muss ich widersprechen. Der Lehmann passt zwar allgemein besser zu Willis, aber ich finde Dannebergs Leistung grandios.
      Ebenso wurde vielerseits ja auch bei "Escape Plan" bemängelt, dass Danneberg nicht beide spricht. Ich finde, dass der Arni-Sprecher sehr gut passt.
      Besser oder nicht ist mir in beiden Fällen egal, aber ich bin durchaus sehr zufrieden mit beiden Ergebnissen. Schon gar nicht, dass mich was stört.


      Es gibt aber auch, wie ich ebenfalls schon geschrieben hatte, eine gute oder absolute PerfektBesetzung. Wie zB Volker Brandt bei Pater Brown.
      :albern:

      :st: :st3: :st2: Neu-Deutsch für Olympische Spiele: "Internationale Doping-Festspiele" :st2: :st3: :st:
    • Volker Brandt als Atlan in Sternenozean. Ich finde den Sprecher super, insbesondere als Stimme von Michael Douglas, aber seine Stimme klingt so ein bisschen ordinär und verlottert, und passt daher so überhaupt nicht zu der Figur des Atlan. Von daher empfinde ich ihn da als Fehlbesetzung schlechthin, obwohl er ein guter Sprecher ist!
    • Ah, mir fällt gerade noch Elga Schütz in ContamiNation Z ein. Für mich ist und bleibt sie eine Fehlbesetzung, da sie mir nicht ausreichend und adäquat genug die düstere Stimmung rüberbringt und in ihren Erzählpassagen eher zu mild oder aber zu gehetzt/hechelnd agiert. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie die Serie mit Jürgen Kluckert ö.ä. als Erzähler geklungen hätte...
    • Also in meinen Ohren war es eine absolute Fehlbesetzung bei "Krieg der Welten" von Lübbe Audio Santiago Ziesmer als Pater Nicholas zu wählen. Ich mag seine Stimme sonst eigentlich sehr gerne hören, aber in dieser Rolle empfand ich ihn als extrem nervig.

      Furchtbar find ich es auch, wenn man für Kinderstimmen erwachsene Sprecher auswählt, denen man es absolut anhört, dass sie schon lange keine kleinen Kinder mehr sind. Meines Erachtens ist das ein fürchterliches No-Go! Leider fallen mir aber grad keine Beispiele dafür ein. :D
    • Ich hoere gerade nochmal die Macabros Reihe von Winterzeit und in der Folge 1 spricht Christian Rode den Dr. Yasujiro Konaki. Er spricht ihn wirklich wunderbar, aber ich habe hier ein bisschen einen Asiatische Stimme erwartet. So wie Professor Wung in Larry Brent's Horror Maschine. Dort wurde zumindest der Eindruck vermittelt, dass die Stimme chinesisch ist.

      Aber auf der anderen Seite erwarte ich auch nicht, dass englische Charaktere mit englischem Akzent gesprochen werden. Da sehe ich meine eigene Inkonsistenz und da stellt sich mir die Frage, ob ein Akzent in einer Stimme die Herkunft einer Person wiederspiegeln sollte. Vielleicht nicht, wenn alle Charaktere von dort kommen, aber wenn es nur einer oder wenige sind, dann vielleicht? Aber auf der anderen Seite hoert sich das oft albern und inkorrekt an. Da gibt es wohl keine perfekte Loesung. Also mir hat es erst nicht gefallen Dr. Konaki ohne Akzent zu hoeren, aber Christian Rode hat das so gut gemacht, dass es mir letztlich doch gefallen hat.

      Was denkt ihr ueber Akzente und potentielle Fehlbesetzung wegen eines fehlendes Akzentes?
    • Akzente in Hörspielen mag ich eigentlich so gut wie nie. Ich finde, oft hört es sich einfach albern an, wie etwa bei Robert Missler als Italiener bei den Drei Fragezeichen Kids, die ich rauf und runter zu hören des öfteren genötigt werde.

      Und selbst wenn es annähernd authentisch klingt, ist es doch oft anstrengend und mühsam. Ich bin deshalb dafür, die Hörspiel-Welt zu einer ohne Akzente zu machen. Zwischen Erzählt-Ebene und Hörer ist so eine Art unsichtbarer Universal-Translator, der alles akzentfrei übersetzt. =)

      Einer der wenigen Akzente, die ich wirklich witzig finde, ist De Groots holländischer Akzent bei den rätselhaften Bildern. Der ist wirklich herrlich. :green:

      Ganz schlimm finde ich übrigens auch, wenn man zum Zwecke der höheren Authentizität Muttersprachler heranzieht, die über keinerlei schauspielerische Begabung verfügen. Das wird schnell unhörbar. Ich erinnere mich diesbezüglich mit Schaudern an Die Schwarze Sonne oder Schatz der Mönche (DDF) oder, nicht ganz so schwerwiegend, Die weisse Lilie.

      Also ich brauch's nicht.

      +++

      Helmut Krauss als Charlie Chan - darüber komme ich auch nicht hinweg! :roll:
    • Spontan fallen mir da ein:
      - Simon Gosejohann als Björn Hellmark in "Macabros" von Hörspiele Welt
      - Uschi Hugo als die erst 10jährige :pinch: Mary in "Der geheime Garten" von Titania
      und noch krasser, auch wenn schon mehrere Jahrzehnte alt, aber damals konnten die hörenden Kinder schon genauso erwachsene Stimmen von jungen unterscheiden :pfeifen: - Dagmar von Kurmin als Gretel :aechz: in "Hänsel und Gretel" von Peg.
    • Cherusker schrieb:

      Was denkt ihr ueber Akzente und potentielle Fehlbesetzung wegen eines fehlendes Akzentes?
      Grundsätzlich können Akzente sehr viel dazu beitragen die Atmosphäre zu übertragen. Ich werde dadurch stärker in die Geschichte hineingezogen und bekomme ein authentischeres Hörbild vermittelt. Sehr schön wird dies in „Die weiße Lilie“ gezeigt. Akzente und Dialekte gehören zum täglichen Leben dazu, von daher spielt es für mich auch eine Rolle in Hörspielen. Sie komplett weg zu lassen und zu negieren und alle gleich sprechen zu lassen, wo Akzente und Dialekte angebracht wären, hat für mein Ohr etwas von Sterilität, Kälte und Laborbedingung. Aber natürlich muss man diese „passend und gekonnt“ einsetzen. Sehr leicht kann nämlich der künstlerische Einsatz dieses „Stilmittel“ übertrieben, komisch oder einfach falsch eingesetzt wirken. Der Regisseur wie auch der Sprecher braucht schon ein Händchen oder in meiner Muttersprache geschrieben, ein Handerl, dafür. Als Fehlbesetzt würde ich dann sprechen wenn der übermittelte Akzent unpassend ist. Ich denke da an Konrad Halver in Dreamland-Folge 1, als er mit französischem Akzent sprechen wollte, er dabei aber eher chinesisch wirkte. Als fehlbesetzt würde ich aber auch dann sprechen wenn man eine Nationalität spricht, dabei aber in perfektem Hochdeutsch agiert. Wenn also Dennis Rohling einen österreichischen Edelmann spricht und dabei den Weinviertler Ort Korneuburg als Korneuburch ausspricht, dann klingt dies nicht authentisch, weil so niemand hier bei uns sprechen würde.
    • Cherusker schrieb:

      Was denkt ihr ueber Akzente und potentielle Fehlbesetzung wegen eines fehlendes Akzentes?
      Ich fand Uschi Hugo, die jetzt bereits zweimal in einem Geister Schocker mit spanischem Akzent gesprochen hat, relativ grauslig. :pinch:
      Hat mir die von ihr verkörperten Figuren, besonders bei "Monster aus dem Eis", nicht unbedingt sympathisch gemacht, weil es einfach zu schlecht klang.
      Wenn schon mit Akzent sprechen, dann den doch bitte auch möglichst authentisch drauf haben!
      Und genauso unschön finde ich es, wenn bei einer "ausländischen" Familie oder sonstigen Gruppe nur einige Mitglieder mit Akzent sprechen, der Rest aber ganz normal, obwohl auch der die Sprache erst spät gelernt haben dürfte.

      @Markus G. War es bei der "Weissen Lilie" denn nicht auch so, dass nicht alle Afrikaner einen Akzent hatten?
      Weiß jetzt aber nicht mehr, ob das möglicherweise irgendwie begründet wurde, weil die schon als Kinder perfektes Englisch gelernt haben sollten? ?(
    • @Agatha Für mich ist „Die weiße Lilie“ das perfekte Beispiel dafür, wie man Akzente bewusst einsetzt und wie diese ein Hörspiel authentischer machen. Ob jetzt wirklich alle Afrikaner mit „native Speaker“ besetzt wurden, weiß ich gar nicht mehr. Aber ich werde ohnehin noch einmal am Stück hören und dann berichten :winke:
    • SciFi Watchman schrieb:

      Dass da ein asiatisch-stämmiger Ermittler am Werk ist, glaubt man als Hörer keine Sekunde lang.
      Wer mir in der Hinsicht gut gefallen hat - auch wenn das hier Offtopic ist - war Frank-Otto Schenk als Restaurantbesitzer Wong Fu in Lady Bedfort 54. Gerade im Vergleich zu seinen anderen mir bekannten Rollen, zeigte sich da für mich seine Wandlungsfähigkeit und ich fand ihn absolut authentisch.
      "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

      Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver