Info Alte Hörspiele digitalisieren?

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    • Letztenendes eine Frage, was man haben will?
      Natürlich funktionieren diese "Walkman"- oder Lidl/Aldi-USB-MP3-Plattenspieler, aber bis jetzt habe ich noch keinen gehört, der gescheite Codecs bei der Wandlung zur MP3 anbietet, die Hörspiele klingen allesamt als kämen sie aus dem Kaugummi-Automaten ;) Die Dynamik geht meistens flöten.
      Wenn ich ein Hörspiel für mein Archiv digitalisiere, dann möchte ich, dass es dort in der bestmöglichen Qualität ankommt. Man darf hören, dass es von Kassette stammt, oder von LP/Single, ein bißchen Rauschen oder Knistern stört mich nicht, im Gegensatz dazu, wenn ich die Höhen zugunsten eines Rauschen zu sehr beschneide und mir so Bandbreite im Hörspiel verloren geht. Aber auch da habe dazugelernt. Es geht nicht darum, CD-Qualität zu erreichen. Eine gute Kassette oder eine gute LP haben mehr Klangbreite und die gilt es bei den Nachteilen der analogen Technik nicht zu sehr zu beschneiden. Ich mach das schon viele Jahre und finde, Digitalisierung ist schon eine Art "Kunst". Man muß ein Ohr dafür haben und selbst Profis (Europa) liegen ab und an daneben. Dann kommt noch die Zeit dazu, die gegen uns spielt. Je mehr Zeit ins Land geht, desto schwieriger (und kostspieliger) wird es, wirklich gute Quellen zu finden, als auch gute Abspielgeräte für diese analoge Technik zu finden oder zu unterhalten ...

      Mein Plattenspieler ist ein Technics SL-1710. Unabhängig davon, was man von Plattenspieler hält, findet man auf Kleinanzeigen ab 180€ aufwärts. Mein Backup-Kassettendeck ist ein Technics RS-BX646, findet man ab 80€. Mein primäres Kassettendeck ist das AKAI GX-75, gibt's ab 300€ aufwärts. Dazu kommt ein oder zwei Behringer mit 30€, plus Software (wenn gewünscht=.
      So, wenn man dieses Setup nimmt an Kosten, dann muß da ein Unterschied zu einem Walkman- oder Lidl-/Aldi-Allinone-MP3-Digitalisierer, der je nach Angebot 100 oder 120€ kostet. Und je nach Qualität des Ausgangsmaterials ist da ein gewaltiger Unterschied, ich wünschte mir, ich könnte euch das hier vorführen. Aber wie gesagt, es ist eine Frage des Anspruches, Geschmackssache. Ich für mich habe den anspruchsvolleren - und teureren - Weg gewählt, verteufle aber auch niemanden, der sich mit weniger zufrieden gibt. Denn am Ende, in welche Qualität auch immer, dient die Digitalisierung nur dem Zweck, eine aussterbende Technik für die Zukunft zu konservieren ...
      Wenn ihr Fragen habt, beantworte ich gerne ;)
      VG, Wiebitte
    • Puh ja, erst mal vielen lieben Dank euch. Für mich, der gerne die einfachste Methode hätte - Kassette in Player, Player mit Kabel an Laptop, Laptop-Aufnahme mit Audacity - ist das natürlich etwas ernüchternd. Ich brauche jetzt auch nicht unbedingt CD-Qualität, aber frei von Störgeräuschen/Rauschen, einigermaßen klarer, jedenfalls nicht dumpfer Klang und richtige Tonhöhe und Geschwindigkeit sind mir halt schon wichtig. @gruenspatz Mit einem tragbaren Kassettenrekorder würde es auch gehen?
    • So, ich brauche nochmal Hilfe: Ich habe mir jetzt einen tragbaren Kassettenspieler besorgt, diesen mittels 3,5 mm Cinch-Kabel und USB-Adapter an meinen Laptop angeschlossen (habe derzeit keinen PC zur Verfügung) und über Audacity die Aufnahme gestartet. Es kommt auch etwas an, das Problem ist nur: Es wird dabei auch aufgenommen, dass ich die Play- und Stoptaste drücke, dementsprechend klingt der Sound der Aufnahme wie als würde ich meinen MP3-Player an den Kassettenrekorder halten und damit aufnehmen. Weiß jemand, wie ich die Ausgabe so einstelle, dass nur das Tape direkt aufgenommen wird? Denke es liegt daran, dass meine Konstruktion vom Laptop als Ausgabe- und nicht als Eingabegerät erkannt wird. Ich bin eigentlich kein PC-Legastheniker, aber jetzt gerade etwas überfragt... Vielleicht weiß hier ja jemand Rat :)
    • Du mußt in der Systemsteuerung schauen, was dein Default-Aufnahmegerät ist. Meistens ist es das Micro oder whatever und du mußt es dann manuell auf deinen USB-Adapter setzen, war bei mir auch so bei den Behringern:
      Screenshot 2022-09-21 211358.jpg
      Zudem, so war es auch bei meinen Behringern so, mußte ich noch über "Eigenschaften" des USB-Geräts und dann "Erweitert" das Standard-Format anpassen, meine Behringer wollten immer in Mono aufnehmen:
      Bild_2022-09-21_211519445.png
      Die Prozedur muß ich übrigens jedes Mal machen, wenn ich die Behringer per USB einstöpsel ... Sonst Standard mono :heul:
      VG, Wiebitte
    • @Blue Wonder:
      Ganz einfach, wenn "by default" das Gerät nicht das macht, was es verspricht, muß es entsprechende Software vom Hersteller geben, die das korrigiert, also z.B. einen entsprechenden "Treiber". Sofern vorhanden, runterladen, installieren und schauen, wie sich das Ding dann verhält. Ist vom Hersteller keine Software verfügbar, reklamieren, zurückschicken oder im Zweifelsfall wegschmeißen.
      Du kannst hier auch mal ein paar Bilder deiner wilden Konstruktion reinsetzen, damit wir wissen, worüber man spricht ... ;)
      VG, Wiebitte
    • Wiebitte schrieb:

      @Blue Wonder:
      Ganz einfach, wenn "by default" das Gerät nicht das macht, was es verspricht, muß es entsprechende Software vom Hersteller geben, die das korrigiert, also z.B. einen entsprechenden "Treiber". Sofern vorhanden, runterladen, installieren und schauen, wie sich das Ding dann verhält. Ist vom Hersteller keine Software verfügbar, reklamieren, zurückschicken oder im Zweifelsfall wegschmeißen.
      Du kannst hier auch mal ein paar Bilder deiner wilden Konstruktion reinsetzen, damit wir wissen, worüber man spricht ... ;)
      VG, Wiebitte
      Schätze nicht, dass da noch Treiber im Netz rumschwirren (Windows hat auch keine gefunden), da ich den tragbaren Player ja zweckentfremdet habe. An sich funktioniert der gut. Lediglich das Übertragen des Sounds der eingelegten MC funktioniert nicht wie es soll. Ich dachte, wenn es klappt, den Player über ein Cinch-Kabel an einen Computer anzuschließen und so zu digitalisieren (diese Methode wird jedenfalls im Netz als funktionierend beschrieben), müsste das doch auch gehen, wenn ich an das Cinch-Kabel einen Cinch to USB-Adapter anschließe und das USB-Ende mit dem Laptop verbinde, aber da scheine ich mich verrechnet zu haben. Kann nachher auch mal ein Bild posten, ist gerade schlecht :)

      gruenspatz schrieb:

      Eventuell hilft es, die Einstellung in deinen Windows-Innereien bei Aufnahme auf "Stereomix" zu stellen. Bei mir hat das damals alle Probleme beseitigt. Aber da ist natürlich jedes System irgendwie anders...
      Leider nicht, zumindest bei Audacity hilft das nicht.
    • Setup ist:

      -Ein Tape-Deck (ein olles Panasonic 608 aus 1977, hab ich mal für nen Zwanni bei Kleinanzeigen gekauft)
      -Behringer UCA-222 (für Verbindung Tape Deck <-> Laptop)
      -Laptop
      -Software: Audacity

      Super easy. Audacity kann dann auch Rauschen reduzieren und die Lautstärke normalisieren. Wenn das Tape vernünftig ist, gibt es glasklare MP3-Dateien. Herrlich.
    • Jonny schrieb:

      Setup ist:

      -Ein Tape-Deck (ein olles Panasonic 608 aus 1977, hab ich mal für nen Zwanni bei Kleinanzeigen gekauft)
      -Behringer UCA-222 (für Verbindung Tape Deck <-> Laptop)
      -Laptop
      -Software: Audacity

      Super easy. Audacity kann dann auch Rauschen reduzieren und die Lautstärke normalisieren. Wenn das Tape vernünftig ist, gibt es glasklare MP3-Dateien. Herrlich.
      So hab ich das auch gemacht. Audacity ist da echt einfach und das Ergebnis sehr okay.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Mit nem besseren Tapedeck würde man noch mehr rausholen. Ich hab noch ein DUAL, ein richtig edles Teil, leider klemmt der Antrieb, muss ich mal wegbringen. Dass mit der Rauschreduzierung und der Normalisierung habe ich irgendwann später erst entdeckt, nachdem ich schon viele Tapes durch hatte...leider. Die mache ich jetzt nochmal in schön.
    • O.F.Tyler schrieb:

      @Jonny Danke für die Info. Audacity sagt mir erstmal nichts. Schau evtl. auch mal danach.
      Das ist ein sehr feines Tool. Damit hab ich auch schon Platten digitalisiert. Eignet sich auch sehr gut zum Knackser entfernen, früher auch, um Radioaufnahmen vorne und hinten zu kürzen etc. Freeware ist es natürlich auch noch! :] .... und man kann auch einfache Hörspiele damit basteln.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Jonny schrieb:

      Super easy. Audacity kann dann auch Rauschen reduzieren und die Lautstärke normalisieren. Wenn das Tape vernünftig ist, gibt es glasklare MP3-Dateien. Herrlich.
      So ähnlich mache ich das auch, mit einem guten alten Denon DR-M30HX Tapedeck, das an den analogen line-in meiner Soundkarte angeschlossen ist und das ich in Audacity mitschneide.

      Ein paar Tipps noch, die ich aus eigener (teils auch negativer) Erfahrung gelernt habe und die hoffentlich dafür sorgen sollten, dass man sich die Arbeit ein paar Jahre später nicht noch einmal machen muss:
      • Eingangspegel in Audacity vorab überprüfen (der Peak sollte beim Testen in normal lauten Passagen bei ungefähr -6dB liegen), damit die Aufnahme später in lauten Passagen nicht übersteuert / es nicht zu Clipping kommt (alles über 0dB geht bei digitalem Audio verloren)
      • Audio-Rohdaten grob zugeschnitten (ein paar Sekunden Stille/Rauschen am Anfang und Ende stehen lassen) und ansonsten unbearbeitet in einem verlustfreien Format exportieren:
        • Am besten als Audacity-Projekt oder als portables 32 bit float WAV Audio (unkomprimiert, 1,2GB pro Stunde)
        • Falls euch das zu viel Speicherplatz frisst, sollte auch 16 bit FLAC Audio ausreichen (komprimiert, ca. 0,4GB pro Stunde). Einziger Nachteil sind die 16 statt 32 bit Auflösung, was zum Hören egal ist, aber beim Nachbearbeiten etwas mehr Spielraum gibt (was bei einer MC als Quelle für die meisten vernachlässigbar sein sollte).
        Diese verlustfreie Archiv-Version ist nützlich, falls ihr beim Nachbearbeiten Mist bauen solltet oder später mit etwas mehr Erfahrung noch einmal eine bessere Nachbearbeitung erstellen wollt bzw. in besserer Qualität exportieren wollt.


      • Die Archiv-Version kann nun entrauscht werden (dazu ist das isolierte Rauschen am Anfang/Ende wichtig) und anschließend knapper zugeschnitten und die Lautstärke normalisiert werden. Diese Version könnt ihr dann im Format eurer Wahl exportieren (z.B. MP3 oder FLAC).
      • Falls sich auf der Kassette ein Dolby-Logo befindet, nicht vergessen, am Tapedeck die Dolby-Rauschunterdrückung zu aktivieren, dann hat eure Aufnahme schon von vorneherein weniger Rauschen und die bei der Herstellung der Kassette durch den Dolby-Filter angehobenen Frequenzbereiche werden wieder normalisiert.
      Wenn jemand noch Fragen zum Thema hat oder meinem genauen Vorgehen hat, gerne stellen, neben meiner Hobby-Erfahrung durch das Digitalisieren von über 100 Kassetten in den letzten zwei Jahren, habe ich auch aus meinem Studium hilfreiches Wissen zum Thema Signalverarbeitung und Datenkompression.


      Manche alte Kassetten klinger übrigens nur deshalb dumpfer/leiernd, weil das Bandkissen nichts mehr taugt, das Band selbst kann aber durchaus noch in Ordnung sein.
      In der Regel sind das die Kassetten, die statt einem Filz auf meiner Metallfeder nur einen eingeklebten Schwamm mit Filzschicht in der unteren Öffnung haben, der nach Jahrzenten nicht mehr elastisch ist, sondern einfach plattgedrückt wird. Durch eine Bastellösungkann man dafür sorgen, dass das Band wieder ordnungsgemäß gegen den Lesekopf des Tapedecks gedrückt wird und alte Kassetten wieder deutlich besser klingen.
      Auch hier gerne nach Details fragen, ich habe sowohl für dumpfe Kassetten mit Schwamm als auch mit Metallfeder ein Rezept, um diese oft doch noch erfolgreich zu hören/digitalisieren.
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