Inspector Lestrade - Ein Fall für Scotland Yard - 1 - Der Augenblick des Todes

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    • Markus G. schrieb:

      Ich habe die Folge auch letzte Woche gehört. Ich fände die Idee mit Lestrade als eine Art Stockinger, also als einen Inspektor, der etwas tolpatschig, von seinen kriminellen Gegnern nicht ernst genommen, seine Fälle löst. Doch diese Chance hat man vertan. Im Gegenteil, man orientiert sich wieder an Holmes und versucht auf „seine“ Art und Weise Fälle zu lösen. Dafür braucht es nicht einen solchen Inspektor. Sehr schade, denn man hätte einen durchaus charismatischen und originellen Charakter aufbauen können. Diese Chance wurde vertan. Ein weiterer Inspektor, der auf typische Art und Weise, von Holmes inspiriert, die Fälle löst. Der eigentliche Fall plätschert dahin, ist aber keineswegs schlecht. Die dahinter stehende Idee finde ich sogar sehr spannend und interessant, nur hätte man sie besser ausarbeiten können. Udo Schenk als Sprecher zu wählen, fand ich einerseits schön, weil ich ihn lange nicht mehr gehört habe, andererseits nimmt man dadurch rasch die Spannung aus dem Hörspiel, weil man weiß als Hörspielfans für welche Rollen er überstrapaziert oft gebucht wird.

      Fazit: Eine vertane Chance, auch wenn der Fall durchaus interessant ist, aber für einen solchen „0815-Inspektor“ hätte man keine neue Serie aus dem Boden stampfen müssen. Diesen Fall hätte Holmes & Co auch lösen können.

      So, ich habe das Hörspiel auch gerade gehört und kann mir erstmal einen längeren Textabschnitt sparen, denn diese Einschätzung teile ich so ebenfalls.


      Ein paar Eindrücke noch, die ich hinzufügen möchte:

      Die Musik ist recht unkonventionell, passt aber trotzdem irgendwie; und genau das finde ich hervorragend. Nicht zu weit weg und nicht zu 08/15. Schön.
      Was mir bei neueren Hörspielen und speziell bei den Nebenrollen oft auffällt: die Männern näseln und die Frauen quaken. Ja, das ist ein bisschen gemein, ich weiß. :tschuldigung: (Aber denkt doch auch mal daran, wie sehr die Hörer leiden :hrhr: )
      Wenn man dann daneben einen Udo Schenk hört, fällt das natürlich nochmal deutlicher ins Gewicht.

      Den Sprecher von Lestrade mochte ich mal leider so überhaupt gar nicht. Ist natürlich schlecht, wenn es sich um die Hauptrolle handelt :( Naja, vielleicht gibt sich das ja mit der Zeit. Lestrade als Figur stelle ich mir allerdings auch irgendwie anders vor. Hier hat er weder erkennbare Eigenschaften aus der Ursprungsserie, noch neue, eigene.

      Rode und Groeger. So gut sie in ihrer eigenen Serie und ganz allgemein sind... für diese Geschichte ist der Auftritt von Holmes und Watson ziemlich überflüssig und zieht alles nur unnötig in die Länge.

      Die Geschichte an sich finde ich in Ordnung, da findet sich genug Potenzial. Mit der Umsetzung bin ich allerdings in einigen Punkten nicht glücklich. Vor allen Dingen hätte man alles kürzer und pointierter gestalten können. Holmes und Watson raus, Thormann als Betrunkenen nicht ganz so lange herumstottern lassen, weniger Betthascherl-Gedöns mit Udo und Opfer, die Schlägerei nicht ganz so comichaft, allgemein etwas weniger reden und mehr Handlung.

      Kein Totalausfall, und ich bin auch nicht wirklich enttäuscht, aber auch nicht begeistert. Mal sehen, was die nächste Folge sagt.
    • So, nachdem auch "Inspector Lestrade" Bestandteil eines meiner letzten Pop-Pakete war, habe ich mir die erste Folge mal angehört.
      Muss sagen, ich fand sie besser als erwartet.
      Etwas zu breit ausgewalzt stellenweise, ohne dass man hier dann das Rode-Groeger-typische humorige Zusammenspiel hätte, das einen über solche Längen hinwegträgt.
      Entsprechend wäre mir eine leichte inhaltliche Straffung lieber gewesen. :)

      Markus G. schrieb:

      Ein weiterer Inspektor, der auf typische Art und Weise, von Holmes inspiriert, die Fälle löst.
      Naja, dass Lestrade, als britischer Inspektor, nicht großartig anders Fälle lösen würde als damals eben üblich und als man es ja auch schon von ihm kennt, darf einen wirklich nicht erstaunen, wäre für mich noch unglaubwürdiger gewesen, wenn er das plötzlich nicht mehr getan hätte.
      immerhin zeigt er sich hier ja bereits wesentlich cleverer und lernfähiger als bei A. Conan Doyle. :zwinker:
      Allerdings versucht er auch für meinen Geschmack schon zu sehr, sich an seinem scheinbaren "Vorbild" zu orientieren und zitiert Holmes sogar.
      Ansonsten gefiel mir sein Zusammenspiel mit Insp. Dash, die beiden harmonieren gut und passen auch stimmlich zueinander.
      Die Grundidee des Falles hat mich schwer an eine Kernszene des Giallos "Vier Fliegen auf grauem Samt" erinnert, war aber nicht wirklich störend, da ein solcher Gedanke schon irgendwie faszinierend ist - nur eben nicht neu. ;)
      Allerdings wird die Praktik im Film - in "ausgereifter" Form :zwinker: - komplett anders verwendet, von daher war diese "Anleihe" okay.
      Schließlich ist fast alles schon mal dagewesen.
      Doch, kein schlechter Einstieg, wenn man mit einer weiteren stark Holmes-geprägten Serie auf durchschnittlichem Unterhaltungsniveau etwas anfangen kann.
      Ziemlich brutal, zugegeben, aber es ist ja auch ein Krimi und das scheinbar auch bei so ziemlich allen Lestrade-Geschichten der Fall, wenn ich mich recht an die Beurteilungen erinnere.
      Die Musik wurde definitiv nicht einfach nur irgendwie von den "Neuen Fällen" abgekupfert. :zwinker:
      Klang ein bisschen, als habe man versucht, sich an alten Krimimelodien zu orientieren.
      Ich fand das Ergebnis zwar nicht immer so ganz passend für Ende 1900, aber durchweg interessant.
      An den Sprechern gab es absolut nichts auszusetzen, schön, wenn auch wie immer etwas wehmütig, war das Wiederhören mit Rode, Groeger und Paradies.
      Eine lustige Anknüpfung an die "Neuen Fälle" bildete dann noch zusätzlich der Schluss, wo Lestrade erklärt, er werde gleich in die Bakerstreet fahren, weil Mrs Hudson das beste Frühstück überhaupt mache!
      Ich habe nur noch auf die Erwähnung der Physalismarmelade gewartet. =)