Innovativ oder altbacken? - Das Hörspiel von heute

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    • Zeitlose Geschichten gibt es wirklich sehr, sehr viele.

      Hardenberg schrieb:

      2. Und dann gibt es Geschichten, bei denen es entscheidend ist, dass sie im Hier und Jetzt spielen, weil sie zu einer anderen Zeit einfach keinen Sinn machten. Weil sie eben aktuelle Entwicklungen und Gegebenheiten thematisieren und die Geschichte um diesen Kern herum entwickelt wurde.

      Mir fallen da spontan vielleicht einige Radio-Tatorte ein, die sich auf aktuelle Themen beziehen. Aber die meisten Geschichten kann man sicherlich auch in jeder anderen beliebigen Zeit spielen lassen.

      :moin2:
    • @Fader

      Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass SciFi, sofern es sich dabei nicht um reine Unterhaltung handelt (hierfür gelten eigene Gesetzmäßigkeiten), unbedingt zum einen oder zum anderen Punkt gehört. Und nicht selten in der Literaturgeschichte wurde gerade die Verfremdung über die Beschreibung einer zukünftigen Welt genutzt, um auf bestimmte Dinge im Hier und Jetzt zu verweisen. Das mag alles im Star Wars- und Star Trek-Hype ein Stück weit untergegangen sein, aber ich denke, Geschichten wie Brave New World, Fahrenheit 451 oder 1984, aber auch Wells' Zeitmaschine, sofern man diese (wie ich) zur SciFi zählen will, stehen dafür doch nach wie vor exemplarisch.

      Auch solche Geschichten würde ich natürlich gern hören, aber mir ging es jetzt tatsächlich in erster Linie um Plots, die in unserer unmittelbaren Gegenwart angesiedelt sind und etwas über die heutige Zeit erzählen, authentisch und erhellend, aber natürlich in erster Linie über einen mitreißenden Plot, der einen für die Geschichte einnimmt.

      Und es darf gern gemäß den Kriterien, die Du genannt hast (nämlich die Hörer fordernd), in Szene gesetzt sein.

      Btw: Mark Brandis ist ein gutes Stichwort für meinen Einkaufszettel. Da muss ich unbedingt mal weiterhören. :]
    • Ich krame ja gerade ein bisschen in alten Threads... :zwinker:

      Ist ja witzig, dass Thomas Birker bei dieser Umfrage auf Platz 3 gelandet ist - obwohl er ja bekannt dafür ist, dass er mit seinen Hörspielen eher in der Tradition von Klassikern wie der Francis-Gruselserie stehen möchte.

      Mich würde mal interessieren, was seine Hörspiel denn besonders zeitgemäß und modern macht im Vergleich zu anderen?
      Die Hörspiele, die ich bisher gehört habe - und ich muss gestehen: das waren nicht so viele -, haben bei mir diesen Eindruck jedenfalls nicht aufkommen lassen.

      Vielleicht mag das ja mal jemand von denen, die für ihn gestimmt haben, erläuern? :)

      Bei Döring und Göllner leuchtet es mir dagegen von selbst ein.

      ++++++

      Was das Thema "altbacken" angeht, so habe ich ja in einem anderen Thread gerade Tante Mathilda bei den Drei Fragezeichen Kids erwähnt. Mein Sohn liebt die Hörspiele, und so höre ich häufiger mit - und bin ein wenig schockiert, was in dieser aktuellen Serie aus dieser Figur gemacht wurde. War sie in den Originalen noch eine starke und alles dominierende Person, erscheint sie in der Kids-Serie wie eine Inkarnation der 50'er-Jahre-Hausfrau aus dem Adenauer-Deutschland, die nichts Besseres zu tun hat, als unentwegt ihren Neffen zu betüdeln, Kirschkuchen zu backen oder der kaputten Waschmaschine hinterherzuweinen. Das finde ich schon sehr altbacken.

      Und beim Gruselkabinett ist es heute die "statische" Art der Inszenierung: Die Figuren zerreden alles, agieren/interagieren sehr wenig, die Handlung selbst ist sehr geradlinig ins Skript umgesetzt - und im Grunde gleichen sich die meisten Geschichten sehr stark in Aufbau und Ablauf. Ich spüre da (leider) wenig Ehrgeiz, den Hörer mit Neuem zu überraschen. Das würde ich mir wünschen.
    • Hardenberg schrieb:

      War sie in den Originalen noch eine starke und alles dominierende Person, erscheint sie in der Kids-Serie wie eine Inkarnation der 50'er-Jahre-Hausfrau aus dem Adenauer-Deutschland, die nichts Besseres zu tun hat, als unentwegt ihren Neffen zu betüdeln, Kirschkuchen zu backen oder der kaputten Waschmaschine hinterherzuweinen. Das finde ich schon sehr altbacken.
      Ja, aber das ist für mich in dieser Spinoff-Serie ein "Problem" aller Erwachsenen.
      Onkel Titus wirkt über-gutmütig, ziemlich unbedarft, werkelt auf seinem Schrottplatz (Pardon, das sind ja alles "Wertstoffe" =) ) herum, kriegt von dem, was die Kids so treiben, nicht mal die Hälfte mit, der italienische Eisdielenbesitzer is immer fröhlich und hat einen Akzent, dass es einem die Schuhe auszieht :pinch: - aber die Krönung sind doch die Männer von der Polizei, allen voran Komm. Reynolds!
      Den stecken Just, Peter und Bob ja locker und jederzeit in die Tasche, eigentlich müssten die längst auf seinem Platz sitzen. :biggrin:
      Ich glaube, das Konzept kommt aber bei sehr vielen kindlichen Hörern gut an, auch wenn sich uns Erwachsenen dabei hin und wieder die Zehennägel aufrollen. =)
      Gemütliche Welt, immer jemand zuhause, an den man sich wenden kann, Kirschkuchen und Spaghetti für alle, die Erwachsenen zwar schon irgendwo die Tonangeber, aber doch nur so "clever", dass sich auch die Kinder noch gut behaupten können.
      Käme das nicht an, würde Ulf Blank schon längst nicht mehr in diesem Stil schreiben.
      "Altbacken" kann wohl doch auch sehr relativ sein.
    • Altbacken finde ich in diesem Zusammenhang auch eher das Frauenbild, dem Tante Mathilda da entspricht. Eine solche Frau gibt es heute doch gar nicht mehr - vor allem auch nicht in dem Alter, in dem sie ja sein müsste. Wenn man sie hört, sieht man ja beinahe eine Frau in Kittelschürze vor sich. =)

      Die anderen Figuren sind schlicht gehalten und sehr stereotyp, okay, aber da finde ich das nicht so extrem altbacken.
      Dass Titus und Reynolds im Grunde Witzfiguren sind, hat mir aber nie so recht gefallen. Ich finde das auch gar nicht nötig. Aber das ist ein bisschen dieser alte 80'er-Jahre-Humor aus Deutschland: irgendwie drüber und nicht selten sogar albern. Also insofern wohl auch irgendwie altbacken. Jedenfalls aus meiner Sicht. :zwinker:

      Aber es kommt an.
      Wie gesagt: Mein Sohn liebt die.
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