Till Hagen wird nun auch ange.... sein!

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    • Till Hagen wird nun auch ange.... sein!

      Den Skandal und Wirbel um Kevin Spacey ( Synchronstimme Till Hagen) habt ihr ja alle bestimmt gestern mitbekommen. Seine Kariere dürfte wohl gelaufen sein, wenn sogar ein Verdacht wegen Pädophelie und sexueller Belästigung vorliegt.
      Als Synchronsprecher würde ich mich jedoch bedanken, wenn „das Orginal“, welchem man jahrelang seine Stimme verlieh, solche Schlagzeilen macht.
      „Ihre Stimme kenn ich doch! „Sind“ sie nicht Kevin Spacey???!“ :dumm:

      Aus Spaceys neuen Film werden jedoch alle Szenen mit ihm rausgeschnitten, und das kurz vor der Premiere.
      Ich mochte Spacey eigentlich sehr! Aber schon heftig.

      Was Herr Hagen wohl dazu meint?

      -Inwieweit lässt sich das Werk eines Künstlers vom Künstler trennen ? -Frage einiger User-
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Ja, das ist natürlich großes Pech für Herrn Hagen. Spaceys Filme dürften eine verhältnismäßig gute Einnahmequelle gewesen sein. Die beiden passten perfekt zusammen.

      Ich hoffe für ihn, dass er einen neuen Stamm-Schauspieler findet. Leicht wird das aber sicher nicht.

      Was die Vorwürfe angeht, so bin auch ich schockiert. Aber ich finde auch bedenklich, wie damit von Seiten der Medien ungegangen wird. Berichten - ja. Aber ausschlachten?

      In einem Rechtsstaat sprechen die Richter einen Angeklagten schuldig und nicht Medien und deren Nutzer.

      Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten - wovon ich ausgehe -, dürfte Spacey für eine ziemlich lange Zeit oder gar für immer erledigt sein. Es sei denn, er schafft es, sich mit einigem Abstand glaubwürdig von seinem vergangenen Verhalten zu distanzieren - und vorausgesetzt, es kommen nicht noch weitere und heftigere Details ans Licht.

      Was ist das für ein Klima innerhalb einer Branche, in der manche glauben, sich wie selbstverständlich so verhalten zu dürfen?! Und was ist das für ein Klima, in dem so viele Menschen so etwas aus Karrieregründen runterschlucken oder den Blick davor abwenden?!

      Künstlerisch ist das alles natürlich ein Drama. Spaceys Können ist auch im Lichte der Vorwürfe unbestreitbar. Aber es wird jetzt immer etwas mitschwingen, wenn man ihn sieht. Und dass House of Cards nun vermutlich keine finale Staffel mehr bekommt, ist, losgelöst von der Thematik, mehr als schade.

      Ein bisschen ist es wie bei Roman Polanski. Beide blicken auf fürchterliche persönliche Schicksale zurück, beide haben sich schuldig gemacht - und beide sind herausragende Künstler.

      Inwieweit muss und darf und kann man das Schaffen eines Künstlers von seiner Persönlichkeit und seinen Taten trennen?

      Das frage ich mich im Moment.
      Und bin noch zu keiner befriedigenden Antwort gelangt.
    • Hardenberg schrieb:

      Inwieweit muss und darf und kann man das Schaffen eines Künstlers von seiner Persönlichkeit und seinen Taten trennen?
      Diese Frage stelle ich mir schon sehr lange. Und zwar bezogen auf Hörspielmacher. Und ich bin für mich zum Schluss gekommen, dass eine Trennung bei mir nur sehr schwer bis gar nicht funktioniert. Das „Hirn“ könnte zwar über Verfehlungen hinweg sehen, das Herz kann es nicht.
    • Das ist aber eine sehr persönliche Frage, die wohl nur jeder für sich (anders) beantworten kann.

      Till wird wahrscheinlich keine Freude haben, aber in seinem Beruf muss man damit rechnen. Vielleicht hat er jetzt noch mehr Zeit für Hörspiele ;)
    • Es gibt ja auch Synchronsprecher, die Massenmörder gesprochen haben und trotzdem nicht mit verstellter Stimme in den Einkaufsladen gehen müssen. Also es ist mit Sicherheit keine angenehme Situation, aber ich denke nicht, dass der Normalsterbliche Till Hagen ansprechen wird, um ihn einen Vorwurf wie-auch-immer zu machen. Till Hagen hat ja eine ganze Reihe von tollen Rollen gesprochen - und solange der Zoowärter Karl aus Benjamin Blümchen nicht pädophil, nekrophil oder zoophile wird, bin ich erst einmal beruhigt.

      Kommen wir zu der sehr interessanten Frage zurück: Inwieweit lässt sich das Werk eines Künstlers vom Künstler trennen? Bei einem Film hat man selten nur einen Schauspieler und solange der Film nicht veröffentlicht wurde, lässt sich eine Rolle rausschneiden bzw. neu besetzen. Das sieht man ja gerade. Was ist aber mit den veröffentlichten Werken? Müssen andere Künstler darunter leiden, wenn einer von ihrer Gilde etwas Unrechtes getan hat?

      Ich denke nicht, deshalb werden Filme wie "Die üblichen Verdächtigen" und "L.A. Confidential" auch weiterhin zu sehen sein. Und in ein paar Wochen interessiert sich das normale Volk auch nicht mehr darüber. Dann werden die Journalisten eine andere Sau durch's Dorf treiben...
      Viel wichtiger ist es für mich, Opfer frühzeitig zu schützen und Täter frühzeitig zur Justiz bringen - so dass es keine "Wiederholungen" gibt.
    • Das ist schrecklich was passiert ist.Ohne Frage,aber die rSchauspielerinnen haben damals Ihren Mund nicht aufgemacht weil Sie Karriere machen wollten.Aber Hollywood war immer ein Sündenpfuhl angefangen in den 30er bis jetzt.
      Cory Haim wurde anscheinend als angehender Kinderstar damals missbraucht.Corey Feldmann hat öffentlich gesagt,daß in Hollywood eine Pädophile Szene existiert
    • Mittlerweile kommen ja auch ganz andere Blickwinkel ans Licht - z. B. haben einige der Leute, die heute Mr. Spacey anschuldigen, zum damaligen Zeitpunkt damit vor anderen geprahlt, dass sie mit Kevin zusammen waren und darüber auch etwas für sich herausgeholt haben. Die Zahl derer, die als Zeugen hierüber berichten wird auch immer größer. Und das in der Filmbranche mit Sex immer schon etwas freizügig umgegangen wurde ist auch weithin bekannt. Es hat halt hüben wie trüben einen säuerlichen Beigeschmack - die Karriere von Spacey scheint aber vorbei zu sein, was ich persönlich als Zuschauer schade finde. In House of Cards hat er ja wohl schon seinen letzten Part genommen. Ob die letzte Staffel noch gezeigt wird, muss sich zeigen. Wieviel Wahrheit hinter der ganzen Geschichte steckt, interessiert auch keinen mehr direkt. Finanzeill wird K.S. es wohl verkraften können.
    • Ich durfte Till Hagen persönlich kennen lernen. Und habe ihn als klugen und hochprofessionellen Menschen erlebt.

      Ich denke er wird den Wegfall kurz bedauerlich finden, aber es so hin nehmen. Auch eine deutsche Stammstimme zu sein ist ein Job wie jeder andere. Ob ein US-Schauspieler in Zwangsrente geht (Kevin Spacey), in Rente geht (Sean Connery), in beides (Bill Cosby), oder aus dem Leben gerissen wird (ööööh, sagen wir mal Roger Moore, dessen Stimme man im Ohr hat), ist für den Synchronsprecher leider halt bedauerlich, aber nicht zu ändern.

      Herr Hagen ist zu gut im Geschäft, als dass er trauern müsste:

      de.m.wikipedia.org/wiki/Till_Hagen

      Das mit Kevin Spacey ist nur die Spitze eines Eisbergs: Corey Haim hatte angeblich eine Liste eines Homopädophilen-Netzwerks aus sehr bekannten Schauspielern, Produzenten und Regisseuren, wollte die Namen aber zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen. Leider ist er tot. Angeblich wurde er von Charlie Sheen unter Drogen versetzt und vergewaltigt. Irgendwann fielen auch die Namen John Travolta, Steven Seagal, Harrison Ford und Martin Scorsese, welche in der Liste stünden und Nachwuchsschauspielern mittels diverser Handlungen großen Durchbruch versprachen.

      Ob das nun Fake-News sind oder nicht, weiß man heutzutage nur schwer einzuschätzen.

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Ich finde es sehr gewagt zu behaupten, dass die Opfer nicht daüber geredet haben, weil sie Karriere machen wollten, oder noch schlimmer, das sie es ja wollten um etwas für sich heraus zu holen.

      Sexuelle Gewalt macht stumm. Die Opfer schweigen aus Scharm oder weil ihnen der Vorwurf gemacht wird und nicht den Tätern. Sie haben Angst vor noch mehr Gewalt, nicht nur seitens der Täter, sondern auch seitens der Gesellschaft. Die Dunkelziffern, auch bei Normalbürgern, sind erschreckend hoch, grade weil es genau diese Reaktionen gibt. Wie häufig heißt es "die hat ja selbst schuld mit ihrem kurzen Rock" oder "die wollte es doch und nun will sie dem Typ eine reinwürgen".

      Wenn Herr Spacey sich schuldig gemacht hat, dann wird ein Gericht ihn - hoffentlich - zu einer angemessenen Strafe verurteilen und ich werde ihm dann keine Träne hinterherweinen.
    • Das Schweigen der Opfer befremdet. Doch dafür kann es, wie kamica richtig schreibt, nachvollziehbare Gründe geben. Was noch viel mehr entsetzt, ist die Kultur des Wegschauens des Umfelds, der Produzenten, der Schauspiel-Kollegen usw. Darunter scheinen einige zu sein, die nicht um ihre Existenz bangen mussten. Und da fragt man sich schon, was geht da vor sich?! Weinstein soll bekannt dafür gewesen sein, dass er Frauen zu sich bat und Massagen verlangte usw. Und auch Spacey scheint nicht sonderlich diskret vorgegsngen zu sein. Sie fühlten sich offensichtlich unangreifbar. Und dafür muss es Gründe geben.

      Das ist der eigentliche Skandal in meinen Augen!

      Und bei Spacey ist einer der schlimmsten Vorwürfe ja sein nötigendes Verhalten einem 14jährigen gegenüber. Da kann man nicht von Schweigen aus Opportunismus sprechen. Das ist ein Kind gewesen.

      Darüber hinaus scheint Spacey systematisch seine Machtposition ausgenutzt zu haben. Wenn wirklich alles stimmt, was man liest, ist es gut, wenn jetzt die Opfer sich gegenseitig ermutigen, den Mund zu öffnen.

      Dennoch gehört das ganze in erster Linie vor ein Gericht.

      Was die Filme angeht, so werde ich sie auch weiterhin schauen. Ein Boykott wäre nur ein symbolischer Akt ohne jede Wirkung, und man nähme all jene, die ebenfalls am jeweiligen Werk mitgewirkt haben, quasi in Sippenhaft. Was sollte das bringen?

      Aber meine Meinung zu den Taten steht.

      Etwas anderes wäre es, wenn Neigungen und Einstellungen, die ich verwerflich fände, in ein künstlerisches Werk des betreffenden Künstlers Einzug gefunden hätten, zB Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Homosexuellenverachtung, Frauenhass etc. in quasi propagandistischer Weise oder es solcherlei Umtriebe direkt unterstützte. Nur dann würde ich ein Werk boykottieren.

      Ob ich allerdings in dem Wissen, das sich nichts ändert und so ein Kerl ungeniert weitermacht, noch seine zukünftigen Filme schauen würde? Nein.
    • Hardenberg schrieb:

      Etwas anderes wäre es, wenn Neigungen und Einstellungen...in ein künstlerisches Werk des betreffenden Künstlers Einzug gefunden hätten...oder es solcherlei Umtriebe direkt unterstützte.
      Ich reiße das mal aus dem Zusammenhang. Denn sowas gibt es doch in vereinfachter Version ständig.

      Bei CLOUD ATLAS merkt man die homoerotische Veranlagung der Regisseure (wobei man da schon SM-Vorlieben erkennt), wie auch bei MATRIX. Und wenn man einen Roland Emmerich Film sieht, spielen immer wieder hübsche Männer mit, die auch schön in Szene gesetzt werden. In STARGATE ganz speziell die Rolle des Anubis. Oder bei MOON 44 wird ein Typ soviel ich noch weiß von einem anderen Mann vergewaltigt (sorry wenn es nicht stimmt, hab den Film seit 20 Jahren nicht mehr gesehen).
      Man kann zumindest erkennen, dass manche Regisseure ihre Neigungen gerne visuell festhalten, ja, dem Zuschauer fast aufzwingen.

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Kamica schrieb:

      Ich finde es sehr gewagt zu behaupten, dass die Opfer nicht daüber geredet haben, weil sie Karriere machen wollten, oder noch schlimmer, das sie es ja wollten um etwas für sich heraus zu holen.
      Genau solche Sachen können eigentlich nur Gerichte klären.
      Von daher sollte man da auch erst den Ball flach halten.
      Und was da nun später bei rum kommen kann, sieht man ja im Fall Hoeness oder bei der Edathy-Affäre.


      .
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Selbstverständlich fließen Einstellungen und Neigung eines Künstlers tagtäglich in dessen Werke. Es geht aber in erster Linie darum um welche Einstellungen und Neigungen es sich handelt und wie er diese zum Ausdruck bringt. UND ob ich mich persönlich damit identifizieren und sie gut heißen kann oder nicht. Im zweiten Fall werde ich persönlich davon Abstand nehmen.
    • Ganz recht, darum ging es mir. Nicht um Neigungen etc. generell, sondern nur solche, die schädigend für andere oder sogar kriminell sind. Homosexuelle Neigungen allein, auch offen gelebte, sind weder das eine noch das andere.

      Sexuelle Nötigung oder gar Vergewaltigung ist da etwas ganz anderes. :)
    • Wenn ich Till Hagen in Hörspielen höre, habe ich eigentlich immer automatisch das Gesicht von Kevin Spacey vor Augen. Insofern sind bei mir in diesem Fall der Schauspieler und die Synchronstimme schon besonders miteinander verbunden. Trotzdem kann ich gut unterscheiden zwischen Kevin Spacey als Schauspieler (habe ich immer sehr gerne gesehen), Spacey als Privatperson und der Synchronstimme Till Hagen:
      Zum einen finde ich es natürlich gut und völlig richtig, dass sich nun Anthony Rapp, Roberto Cavazos und all die anderen zu Wort melden, gegenüber denen Spacey in all den Jahren versucht hat seine Machtposition auszunutzen. Auch, wenn Spaceys Karriere wegen der Vorwürfe nun sehr wahrscheinlich zuende sein wird, werde ich mir weiterhin gerne die alten Filme mit ihm in der Hauptrolle ansehen. Auch die Stimme von Till Hagen werde ich weiterhin gerne in Hörspielen oder Filmen hören.

      Aus der Formulierung im Startbeitrag meine ich herauszulesen, dass Herr Hagen nun womöglich um sein gutes Image fürchten muss, weil er aufgrund seiner Stimme mit Kevin Spacey in Verbindung gebracht wird. Anfeindungen muss er aber allenfalls von solchen Leuten befürchten, die in der Fußgängerzone einem "Olaf Kling" Schläge androhen oder sich für eine freigewordene Wohnung in der Lindenstraße bewerben.... =)
      Nach meinem Empfinden war Kevin Spacey in den Jahren vor "House of Cards" (2013) ohnehin kaum noch in Filmen zu sehen, und wenn, dann nicht mehr in Hauptrollen. Darum wird Till Hagen sicher schon seit einigen Jahren nicht mehr so viele Synchronsprechjobs für Kevin Spacey erhalten haben. Einen Grund ange... zu sein, hat er darum wohl nur deshalb, weil er nun wohl gar keine Synchronaufträge für Kevin Spacey mehr bekommen wird.
      Alle Rechtschreib- und Grammatikfehler sind Absicht und haben einen pädagogischen Wert. Sie wurden von einem achtköpfigen Expertenteam speziell für diesen Beitrag zusammengestellt.
      Gilt auch einzelne fehlende Worte. In Schule man das Lückentext.
    • QBert schrieb:

      Aus der Formulierung im Startbeitrag meine ich herauszulesen, dass Herr Hagen nun womöglich um sein gutes Image fürchten muss, weil er aufgrund seiner Stimme mit Kevin Spacey in Verbindung gebracht wird. Anfeindungen muss er aber allenfalls von solchen Leuten befürchten, die in der Fußgängerzone einem "Olaf Kling" Schläge androhen oder sich für eine freigewordene Wohnung in der Lindenstraße bewerben.... =)
      So sehe ich das auch. =)
      Er hat all die Jahre wohl recht ordentlich an der festen Synchro-Rolle verdient, dass der Schauspieler dann plötzlich und sicher auch zurecht unter extremen Beschuss gerät, ist wohl so eine Art "Berufsrisiko" für seinen Sprecher. ;)
      Aber ich denke, Till Hagen ist gut genug im Geschäft, um den "Ausfall" kompensieren zu können.
      Ansonsten war ich persönlich nie ein großer Spacey-Fan, verbinde entsprechend keinesfalls Hagens Stimme nur mit ihm und höre mir diesen gern und völlig unvoreingenommen weiterhin in anderen Rollen an. :)
      Was das klare Trennen von Schauspieler und Rolle angeht: wenn sich Ersterer im RL etwas mir zu Heftiges geleistet hat, kann ich das nicht mehr gefühlsmäßig trennen und lasse im Zweifelsfall die Finger von seinen Filmen.
    • Audioromane schrieb:

      Bei CLOUD ATLAS merkt man die homoerotische Veranlagung der Regisseure (wobei man da schon SM-Vorlieben erkennt), wie auch bei MATRIX. Und wenn man einen Roland Emmerich Film sieht, spielen immer wieder hübsche Männer mit, die auch schön in Szene gesetzt werden. In STARGATE ganz speziell die Rolle des Anubis.
      Wenn jemand homoerotische Tendenzen in seinen Film einbringt ist das also schlecht weil? Genau so gut kann man sich über heterosexuelle Dinge in Filmen beklagen.
      Und in Filmen werden doch immer hübsche Personen gezeigt. Einzige Ausnahme sind Schurken oder Charakterköpfe (zB Steve Bescemi sieht halt aus wie ein Frosch, ist aber ein genialer Darsteler). Nur ganz selten werden positive Personen mit unattraktiven Leuten besetzt (siehe mal Rorschach in WATCHMEN, was aber wohl eher dem Status der Vorlage geschuldet ist. Wenn das nicht ein so bedeutender Comic wäre, dann wäre der wohl auch mit jemand hübscherem besetzt worden). Das Publikum will einfach schöne Menschen, und keine hässlichen/ normale Menschen, sehen. Jetzt zu sagen, das homosexuelle Regisseure bevorzugt hübsche Männer besetzen finde ich haltlos.

      Audioromane schrieb:

      Oder bei MOON 44 wird ein Typ soviel ich noch weiß von einem anderen Mann vergewaltigt (sorry wenn es nicht stimmt, hab den Film seit 20 Jahren nicht mehr gesehen).

      MOON 44 kenne ich nicht, aber nehmen wir mal TÜRKISCHE FRÜCHTE von Paul Verhoeven und in AMERICAN HISTORY X, da werden auch Männer vergewaltigt. Bedeutet das jetzt, das die Regisseure schwul sind und sexuelle Gewalt befürworten? Ist dann jeder, der eine Vergewaltigung in seinem Film zeigt, ein Freund von sexueller Gewalt?


      Audioromane schrieb:

      Man kann zumindest erkennen, dass manche Regisseure ihre Neigungen gerne visuell festhalten, ja, dem Zuschauer fast aufzwingen.
      Jeder Regisseur/ Autor versucht seinem Film eine eigene Note zu verleihen. Und diese basiert einfach auf eigenen Erfahrungen, Bedürfnissen und Interessen. Ausnahme sind die Handwerker unter den Regisseuren, die halt einfach Auftragsware abliefern (Fulci, Paul Anderson)
      Mal ein paar Beispiele:
      Russ Meyer - Mochte große Möpse
      Steven Spielberg - Der war in der Holocaustaufbereitung eigentlich immer interessiert/ präsent.
      THE BOOK OF ELI - Bibel: geilstes Buch ever
      PASSION CHRISTI - Guck mal wie Keule Jesus für uns gelitten hat. P.S. Juden sind böse
      TWILIGHT - Vorehelicher Sex ist böses Huju
      MULTI FACIAL: Kurzfilm von Vin Diesel in dem er seine Probleme als farbiger Schauspieler verarbeitet.
      John Milius - Böse Russen, böser Kommunismus.

      Nicht nur Homosexuele oder... keine Ahnung was die Wachowskys sind, bringen ihre Neigungen/ Ansichten in ihren Werken unter.

      Zu Spacey: Schade, habe den immer gemocht. Geiler Schauspieler. Ist halt immer traurig, wenn so was geschieht. Zum Einen natürlich wegen der Opfer, zum Anderen halt, weil man seinen, sagen wir mal, "Helden" nicht so sehen will und es nicht fassen kann. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten gehört der natürlich bestraft, keine Frage.

      Warum die Opfer so lange schweigen, hat wohl mehrere Gründe. Wie das psychisch ist, keine Ahnung, kenne das nur von Kindern denen halt eingebläut wurde, das es ihre Schuld ist und sie Ärger bekommen. Wie sich das bis ins Erwachsenenalter entwickelt bzw. hineinzieht, keine Ahnung, es scheint aber ein typisches Phänomen zu sein, wenn man sieht wie viel Zeit stellenweise zwischen Tat und öffentlich machen der Tat vergeht. Das manche geschwiegen haben um Karriere zu machen, kann ich mir aber auch gut vorstellen, am Ende ist alles, so schlimm das jetzt auch klingt, Geschäft.
    • Squirrelius schrieb:

      Jeder Regisseur/ Autor versucht seinem Film eine eigene Note zu verleihen. Und diese basiert einfach auf eigenen Erfahrungen, Bedürfnissen und Interessen. Ausnahme sind die Handwerker unter den Regisseuren, die halt einfach Auftragsware abliefern (Fulci, Paul Anderson)
      Eben. Und das soll ja auch so sein, denn das macht die Kunst ja zur Kunst: dass hier der Blick des Künstlers offenbar wird.

      Nur wenn's dann in Richtung Propaganda für destruktive Einstellungen oder Ideologien geht (Aufstachelung zu oder Verherrlichung von Hass und Ausgrenzung oder Ausbeutung), dann ist für mich persönlich eine Grenze überschritten. Und nicht bloß bei "einfachen" konträren Sichtweisen.
    • Also ich muß ganz ehrlich zugeben, ich trenne sowas gerne. Beruflich und privat. Wenn ich jetzt einen Lieblingsschauspieler hätte, und es würde morgen bekannt, er hätte dies und jenes angestellt, würde ich seine Werke auch noch in Zukunft anschauen. ( vielleicht mit einem faden Beigeschmack, ja).
      Als Regisseur hätte ich mir die Mühe wohl nicht gemacht, kurz vor der Kinopremiere alle Szenen mit Spacey herauszuschneiden.
      Ist aber eine Grauezone, wo jeder für sich entscheiden muß, ob er Filme mit Spacey ( oder anderem Interpret) noch anschaut..
      Was wirklich passiert ist, kann ich letzenendlich als Konsument , eh nicht nachprüfen.
      Ich bin trotzdem mal gespannt, ob Spacey als Darsteller irgendwann wieder aktiv sein wird oder in der Filmbranche Fuß fassen kann.

      Und...
      2-3 Songs von Michael Jackson höre ich heute auch noch gern, obwohl in seiner Vergangenheit auch mal der Vorwurf in Sachen Pädophelie geäußert wurde. 100% freigesprochen wurde er für mich damals nicht! Und das er ne gehörige Schraube locker hatte, war auch klar.
      Aber der King of Pop war er dennoch, schuldig oder nicht...
      ( Ach und danke, dass ihr euch bei einer so heiklen Thematik, dennoch so zahlreich dazu geäußert habt! :]

      Hab mir nämlich gründlich überlegt, ob und wie ich das hier schreiben soll. ) :daumenhoch:
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
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