"Vorhersagen" oder zukünftige Ereignisse in SF-Hörspielen

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    • "Vorhersagen" oder zukünftige Ereignisse in SF-Hörspielen

      Auch SF-Hörspiele sind nur zur Unterhaltung da. Oder?
      • März 2011: Die Katastrophe von Fukushima. Die Aufnahmen zum Hörspiel "Operation Sonnenfracht" (VÖ Juli 2011), das ein vergleichbare Katastrophe zum Thema hat, waren da schon abgeschlossen.
      • April 2013 und April 2017: esa meldet, das Weltraummüllproblem sei nun bedrohlich für das Überleben der Menschheit. Im Juli 2013 erscheint das Hörspiel zum Buch "Raumposition Oberon" (das im Buch interessanterweise nichts mit Weltraummüll zu tun hat).
      • Sommer 2015: die Flüchtlingskrise bringt Szenen aus "Alarm für die Erde" (leider nur den Fans der Serie) in Erinnerung.
      • April 2016: die Raumkadett-Folge "Mondschatten" erscheint, in der der Großteil der Handlung in einem großen sublunaren Tunnelsystem spielt, das Menschen vor Raumstrahlung Schutz bietet. Im Oktober 2017 wird ein solches Tunnelsystem tatsächlich auf dem Mond entdeckt.
      • Februar 2017: die kurz darauf neu gemessene Stärke des Jupitermagnetfeldes entspricht seltsamerweise einer kühnen Behauptung aus dem Booklet der Raumkadettfolge "Das Jupiter-Risiko".
      Macht Euch sowas Spaß oder stört es eher beim Genuss?
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    • Mich stört es in keinster Weise, wenn SF-Geschichten Probleme oder Herausforderungen unserer Gegenwart aufgreifen. Ganz im Gegenteil: Die große Stärke der SF besteht ja gerade darin, solche Themen behandeln zu können, ohne sich direkt dem Vorwurf auszusetzen, Problemstellungen unzulässig zu verkürzen, Gruppen falsch darzustellen etc.

      Ich habe nichts gegen SF, die reine Unterhaltung sein will. Aber es würde mir definitiv etwas fehlen, wenn es jene SF, die Bezüge zu aktuellen Themen aufweist, nicht mehr geben würde.
    • Wie war das nochmal mit Gabriel Burns (24) "Der erste der zehn" aus dem Jahre 2007 und den Ausschreitungen in Bukarest im Januar 2012? Nur Zufall? ;)

      In den Hörspielen - und dabei nicht nur bei den Scifis - werden so viele Geschichten erzählt, dass es quasi ein Wunder ware, wenn sich keines der dabei geschilderten Ereignisse ereignen würden bzw. wenn keine der Ideen sich als real herausstellen würde. Gerade beim Scifi ist es interessant, dass der koreanische Hersteller Samsung die amerikanische Scifi-Serie "Star Trek" (TOS) nutzte, um gegen Patente des amerikanischen Herstellers Apple vorzugehen. Schließlich wurde schon bei TOS der stark einem smartphone ähnelten Kommunikator benutzt.
    • Ja, ich finde es eigentlich auch gut, denn es zeigt, dass SciFi oft gar nicht (mehr) abgehoben und realitätsfern sein muss.
      So nach dem Motto: "Is doch alles nur zusammengesponnener Quark und wird es nie geben!"
      Wir nähern uns der Zukunft an - in einigen Bereichen schneller, als wir es gedacht hätten. ;)
    • Ich finde es toll, dass man sich bei Mark Brandis immer einen neuen Themenschwerpunkt setzt. So ist keine Geschichte wie die andere. Außerdem ist jedesmal ein durchaus reales Thema dabei, dass auch heute aktuell sein könnte. Mark Brandis ist eine für mich sehr gute SF-Serie, in der Politik eine wichtige Rolle spielen und Erinnerungen an den "kalte Krieg" aus dem vorigen Jahrhundert immer wieder zum Vorschein kommen. Es ist für mich nach wie vor faszinierend wie aktuell die behandelnden Themen sind. Sie wurden in der Vergangenheit geschrieben, sind heute aktueller denn je und spielen eigentlich in der Zukunft. Zeitlos genial :thumbup:
      Im Nachhinein betrachtet bin ich überrascht wie gut mir diese Hörspiele gefallen, obwohl ich kein SF-Fan bin. Wahrscheinlich liegt es daran, dass neben sehr viel SF, auch andere Genre mit einfließen und sehr viel Bezug zur Realität besteht Ohne diesen Realitätsbezug hätte es mir wohl nicht so gefallen.
    • Markus G. schrieb:

      Ich finde es toll, dass man sich bei Mark Brandis immer einen neuen Themenschwerpunkt setzt. So ist keine Geschichte wie die andere. Außerdem ist jedesmal ein durchaus reales Thema dabei, dass auch heute aktuell sein könnte.
      Umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass N.v. Michalewsky die Bücher ja bereits zwischen 1970 und 1987 geschrieben hat.
    • Ich druecke hier schon mal den "Kontrovaersknopf". HAHA.

      Fuer mich ist Star Wars nicht Science Fiction. Fuer mich ist Star Wars ein Maerchen im Weltall, aber es hat nicht die typischen Charakteristiken der guten alten SF. Star Wars hat eine Prinzessin, einen Ritter, und hat viele Elemente eines mittelalterlichen Maerchens, das halt nur in die Zukunft verlegt wurde. Diese seichte Unterhaltung im Weltall gibt es viel, dieses ist fuer mich als alter SF Fan aber keine wirkliche SF. Sicherlich spielt das in der Zukunft und moegliche zukuenftige Geselleschaftsformen werden auch beschrieben, stehen aber so weit um Hintergrund, dass dieses fuer mich kein Hauptelement dieser Geschichten sind.

      Ich liebe die gute alte harte SF. Asimov, Heinlein, Philip K Dick (mein absoluter Top-SF-Autor). Meine Erwartung an SF ist, dass sie mich zum denken anregt. Wie wird die Zukunft sein? Wie sollen wir solche Probleme loesen? Wie waere das Leben auf einem Planeten mit 10 G Gravitation? Da gibt es wunderbare Geschichten. Leider gibt es dabei viele Geschichten, bei denen die intellektuelle Stimulation und die Fragestellung in den Hintergrund tritt und nur die Aktion im Vordergrund steht. Das kann ich auch geniessen (mit entsprechender Erwartungshaltung) aber die tiefgreifende SF, welche Fragestellungen aufwirft, die uns als Menschheit betrifft, ist fuer mich die wahre SF. Deswegen war auch die neue Battlestar Galactice so viel besser als die alte. Da wurden tiefgreifende Fragestellungen aufgeworfen, z.B. darf Balter die Wahlen beeinflussen und manipulieren um zu verhindern, dass der populaere Baltar gewaelt wird, da Adama weiss, dass Baltar die Menschheit an die Zylonen verraten wird. Ist das legitim? Wunderbare Fragestellung und diese Serie sprueht nur vor diesen Fragestellungen. Oder die Foundation Zyklus von Asimov ueber die Moeglichkeit die Zukunft wissenschaftlich vorrauszusagen. Einzigartig. Oder Philp K Dicks Geschichten, die uns immer wieder Fragen: " Was ist real und was ist nicht real"?

      Um nun @Interplanar zu beantworten: Gerade diese aktuellen Bezuege, diese intellektuell stimulierenden Fragestellungen und Situation machen SF fuer mich besonders. Ein wichtiger Grund, warum Mark Brandis fuer mich die beste SF Hoerspielserie ist, da dieses dort immer wieder aufgeworfen wird. Und nicht nur die Planeten oder Technologiefragen, sondern auch die Regierungsfragen und da spiele ich vor allem auf das hervorragende Gespraech von Mark Brandis mit dem General (in Folge 3 oder 4) an, welche fuer mich eine der Top 10 Hoerspielszenen aller Zeiten ist. Das war so klasse gespielt, dass ich als Hoerer fast dem Charm des Generals verfallen bin. Diese Beeinflussung ist hochaktuell gerade jetzt.

      Also bitte mehr SF mit menschlichen Fragestellungen oder technischen Situationen, die uns zum denken anregen als nur Abenteuer im Weltall.

      Meine Meinung.
    • Agatha schrieb:

      Umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass N.v. Michalewsky die Bücher ja bereits zwischen 1970 und 1987 geschrieben hat.

      Ihr Mann ist bombastisch! 8o

      Bitte,

      Frau Michalewsky, geben Sie sich endlich einen Ruck und
      lassen Sie Andy ( Buch ) und Balthasar ( Hörspiel ) einen neuen Band des Neuen Universum aufschlagen!
      Das Werk Ihres Mannes muß weitergehen, und dies kann kein Anderer ermöglichen
      als die Beiden! :thumbsup:

      ..
      Interplanar: Du hörst nicht zu, Du bist dabei! :applaus:
    • Cherusker schrieb:

      Interessante These: Klassische Literatur handelt von Menschen, SF handelt von Ideen.
      Ja, aber das würde ich nicht so generell sehen. Theodore Sturgeons Geschichten zum Beispiel sind meistens SF, aber es geht in ihnen eigentlich immer um die conditio humana, und zwar auf eine Art und Weise, wie sie nur in der SF funktionieren kann (zugegebenermaßen ist Sturgeon außerdem ein Weltklasse-Schriftsteller gewesen).



      Die Verteidigung der SF im Spiegel kann ich aber ganz nachvollziehen. Wer SF liest, entwickelt ein waches Auge dafür, was sich entwickelt und in der Zukunft vielleicht sein wird. Und bei den rapiden Entwicklungen in der Gegenwart ist diese Qualität vielleicht wichtiger denn je.
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    • Ich hoere gerade Heliosphere 2265 und wie sehr diese Serie potentielle Ereignisse behandelt und uns Fragen aufwirft, die uns zum denken stimulieren, das ist es was SF ausmacht. Hier wird z.B. gezeigt wie Schritt fuer Schritt autokratische Elemente eine demokratische Grundordnung aushebeln kann. Und eine ganz besonderes Highlight ist es, wenn einer der kuenstlichen Menschen (Alpha 365) Gewissenskonflikte hat zwischen seinem eingebauten "Du musst Befehlen gehorchen" und seinem eigenen Gewissen, was auf der Verteidigung des demokratischen Systems ausgelegt ist. Sollten sich kuenstliche Menschen als wiederstandsfaehiger gegen autokratische Versuchungen und autokratische Strukturen erweisen? Spektakulaere Gedankenspiele. Die SF lebt und ihrer Kraft, uns zu zeigen, was sein koennte, ist die SF wichtig wie eh und je.
    • Cherusker schrieb:

      Ich hoere gerade Heliosphere 2265 und wie sehr diese Serie potentielle Ereignisse behandelt und uns Fragen aufwirft, die uns zum denken stimulieren, das ist es was SF ausmacht.

      Interplanar hat in seinen Werken das Konzept, Vorfälle in der Vergangenheit mit
      der Gegenwart so zu verknüpfen, das sie die Zukunft "schlafwandlerisch"
      vorhersagen können.
      Das macht deren Serien absolut interessant.
      Interplanar hat schon mehrfach bei einigen Leuten Gänsehaut auf den
      Rücken projiziert, so dicht waren sie an bestimmten Vorgängen dran,
      was dann mit der berühmten "Rasierklinge zwischen Fantasy und Wirklichkeit"
      kommentiert wurde.

      Lies bitte Alois Huxley "Schöne neue Welt"!
      Mach es! 8)

      ..
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