Trends in Hörspielen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Trends in Hörspielen

      Heutzutage ist es ja Gang und Gäbe von Trends in der Technik und in anderen Sparten des Lebens zu sprechen. Wie sieht es denn mit dem Hörspiel aus? Sind hier auch Trends zu bemerken? Wenn Ja, welche Trends hat es in der Vergangenheit gegeben? Welche Trends haben sich durchgesetzt, welche sind gescheitert? Welche Trends sieht man aktuell und welche Trends könnten uns in der Zukunft bevorstehen?
    • Definitiv ist es ein Trend, anstatt selbst kreativ zu werden und eigene Geschichten zu schreiben, sich an gemeinfreien Werken oder Namen zu bedienen. Das wird sicher auch so bleiben, denn es werden ja jedes Jahr einige Sachen Gemeinfrei.

      Dann scheint es ein Trend zu sein das man versucht verschieden (Sach)Autoren zusammen zu bringen, siehe die Specials von John Sinclair oder "Abgeschnitten" von Fitzek/Tsokos. Wobei ich diesen Trend durchaus begrüße, denn so bekommt man mehr Wissenschaftlichkeit in die Storys.

      Und den Trend Serien abzubrechen, den gab es immer und wird es wohl auch immer geben, solange es um Wirtschaftlichkeit geht.

      Ob es ein Trend ist weiß ich nicht so ganz, aber dieses Staffelweise an einem Tag rausbringen, statt einzelner Folgen im Rhythmus scheint ein Audible Ding zu sein.

      Und was ich nicht Trend sondern Unart nennen möchte ist dieses Zerstückeln von Werken in mehrere einzelne Teile aus rein
      monetären Gründen. Nur solange die Käufer da mitspielen, wird sich, genau wie bei der Billigverpackung von Hörbüchern, nichts ändern.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Na, ein Trend bzw. eine "Sparte", die definitiv erst in letzter Zeit dazugekommen ist, sind ja ganz klar die "Zombie"-Hörspiele.
      Ansonsten wird sich wahrscheinlich öfters an dem orientiert, was gerade auch auf dem Buch-Sektor gut läuft.
      Hier würde ich vielleicht so etwas wie den "Insel-Krimi" von Contendo nennen.
      Oder auch deren "Sex in Serie"-Hörspiele.
      Okay, da schon von Trends zu sprechen, ist vielleicht ein bisschn weit hergeholt, aber man versucht bei diesem Label eben gern mal neue Sachen, die bisher so nicht dagewesen sind. Vielleicht könnte man da zumindest vom Versuch des "Trend-Setting" sprechen. Sehe ich grundsätzlich positiv, weil Themen angesprochen werden, die so bisher noch nicht dagewesen sind - statt des x-ten Sherlock Holmes-Klones... :gaehn:

      Btw: Kann man, was die ständigen Holmes'e angeht, vielleicht auch von einem Trend sprechen?
      Aber eben gerade von einem, bei dem man sich auf "Altbewährtes" verlegt, weil man weiß, das läuft immer irgendwie? ;)

      Die Verwendung bereits bekannter historischer oder literarischer Figuren, wie Phileas Fogg und Co., Oscar Wilde, Mycroft Holmes hat sich auchs eit kurzem etwas zur "Mode" entwickelt.
      Damit geht man kein zu großes Risiko ein, weil die Charaktere bereits vertraut sind, man sie abwandelt und so nicht ZU Neues schafft, dass der Hörer gut annimmt, wenn die Stories stimmen.

      Wie es auf dem Sektor der Kinder- / Jugendhörspiele aussieht, wüsste ich jetzt nicht zu sagen.
      Gut, Sachen wie die "Punkies" beinhalten wohl das, was man sich gerade so unter "kommt an" vorstellt, Wissensvermittlung, kombiniert mit unterhaltsamer Story, gab es eigentlich schon immer, eben angepasst an das, was dem jeweiligen Zeitgeschmack so entsprach.
    • Danke für eure Postings!

      Also Trends, die sich in unserem neuen Jahrtausend durchgesetzt haben, fallen mir noch ein:

      Dass mehrere Stimmen überlagert werden. Somit wird die Handlung vom Erzähler nicht unterbrochen. Manchmal ist es für das Ohr schwieriger alles mitzubekommen, weil man nicht genau weiß worauf man hinhören soll.
      Ein Trend, der sich auch erst seit der EDI 2000 durchgesetzt hat, ist Synchronsprecher einzusetzen und auch diese als "Stimme von...." anzupreisen. Beides hat sich durchgesetzt und ist jetzt Gang und Gäbe.

      Als gescheitert, kann man wohl den Versuch ansehen Hörspiele auf DVDs zu veröffentlichen. Während sich dieser Trend im Filmbereich durchgesetzt hat, ist man im Hörspielbereich kläglich gescheitert. Ähnlich hat sich auch der Mehrkanalton über Kopfhörer nicht wirklich durchgesetzt. In manchen Fällen, wie beim Hörplanet, wurde der Ton nicht besser und eindrucksvoller sondern schlechter, weil blecherner.

      Aktueller Trend ist wohl ein Hörspiel in sehr, sehr viele Tracks aufzuteilen. Zudem werden immer mehr Hörspiele auch als LPs angeboten, was vor 15 Jahren wohl undenkbar gewesen wäre. Ebenso werden immer mehr Hörspiele neben CDs auch als Download und Stream angeboten. Der Trend der Crowdfundings im Hörspielbereich sind wieder verebbt.

      Zukünftige Trends? Abgesehen von einer weiteren Abkehr von der CD hin zu Download und Streaming, sehe ich wenige Trends am Horizont. Eventuell werden Live-Hörspiele zu nehmen, weil es eine gute Möglichkeit ist ähnlich einem Musikkonzert zusätzliche Einnahmen zu generieren.
    • Markus G. schrieb:

      Als gescheitert, kann man wohl den Versuch ansehen Hörspiele auf DVDs zu veröffentlichen. Während sich dieser Trend im Filmbereich durchgesetzt hat, ist man im Hörspielbereich kläglich gescheitert.
      Liegt zum größten Teil wohl daran, das es schwerer ist die Audio-DVD´s zu rippen und es kaum DVD-Anlagen für das Auto gab als man diesen Trend versuchte zu setzen.

      Aber im Filmbereich würde ich das nicht das als Trend bezeichnen, sondern eher als Normalzustand.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Also Mitte der 90iger Jahren dominierte noch die VHS und dann hat die DVD einen unglaublichen Siegeszug davon getragen. Danach die BluRay. Aktuell ist wohl der Trend hin zum Streaming wie beim Hörspiel zu bemerken, wenngleich noch viele DVDs und BluRays verkauft werden. Von daher hast Du recht, die DVD ist jetzt Normalzustand oder sogar auslaufendes „Relikt“, ähnlich der Musik-CD. Aber Ende der 90iger und Anfang dieses Jahrtausends war ein Trend hin zur DVD zu bemerken. Ganz im Gegrnsatz zum Hörspielbereich.
    • Camelion schrieb:

      MP3-CD`s wo mehrere Folgen drauf sind oder abgeschlossen Geschichten.
      MP3 CD´s würde ich nicht als Trend bezeichnen, eher als logische Fortsetzung der CD. Denn es gibt eben, im Gegensatz zu den damaligen Versuchen mit der Audio-DVD, sehr viele Abspielgeräte die mit der MP3-CD-Funktion ausgestattet sind.

      Ich finde dieses Feature sehr begrüßenswert denn das spart immens an Platz. Wenn ich da z.B. nur an den Unterschied bei Harry Potter denke.

      Leider ist es bei Hörspielen zu einer "Kunst" geworden, diese vernünftig zu unterteilen, damit man keinen Gap zwischen den einzelnen Tracks hört.

      Markus G. schrieb:

      Aktueller Trend ist wohl ein Hörspiel in sehr, sehr viele Tracks aufzuteilen.
      Das ist bei Sachen die es im Streaming gibt völlig richtig. Leider ist bei Audible Hörbüchern genau der gegenteilige Trend zu beobachten. Nämlich möglichst viele Buch-Kapitel in einen einzigen Track zu bringen. Meist sind die einzelnen Tracks so ca. 45 - 60 Minuten lang. Was ich eindeutig zu lang finde. Erst Recht wenn der Track dann ca. 4-5 Buch-Kapitel beinhaltet.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Camelion schrieb:

      MP3-CD`s wo mehrere Folgen drauf sind oder abgeschlossen Geschichten.

      Na, Pidax veröffentlicht doch schon seit Jahren alle Hörspiele und -Bücher auf Mp3-CD, die haben das ja noch nie anders gemacht.
      Und kamen diese ganzen billigen Hörbücher, die später überall in den Ein-Euro-Shops lagen (waren die nicht von Conrad, irgendein Elektrozubehör-Anbieter jedenfalls :gruebel: ) nicht auch nur als Mp3?
      Ganz neu is die Idee also nicht mehr.
      Klar, kommt darauf an, wie weit man den Begriff "Trend" nun fasst.
      Sieht man ihn ab dem neuen Jahrtausend, dann ist es nach wie vor einer.

      Markus G. schrieb:

      Ein Trend, der sich auch erst seit der EDI 2000 durchgesetzt hat, ist Synchronsprecher einzusetzen und auch diese als "Stimme von...." anzupreisen. Beides hat sich durchgesetzt und ist jetzt Gang und Gäbe.
      Kam das echt mit der Edi 2000?
      Habe ich nie so genau drauf geachtet, kannte das, wenn ich mich recht erinnere, zuerst von Maritim.
      Ist für mich eher nervig, weil ich eben jemand bin, der die Sprecher im Zweifelsfall nur aus den Hörspielen kennt, nicht durch Schauspieler.
      Und es ärgert mich regelrecht, wenn mir Leute, die mich im Grunde mehr interessieren als irgendwelche Hollywood-Stars :augenroll: , nur mit "Stimme von..." angepriesen werden, als seien sie lediglich deren deutsche "Papageien" und hätten keine Namen, die es wert sind, auf dem Cover zu erscheinen.
      Aber klar, vielen Käufern muss man das Hörspiel auf diese Art "schmackhaft" machen. :)


      Markus G. schrieb:

      Aktueller Trend ist wohl ein Hörspiel in sehr, sehr viele Tracks aufzuteilen. Zudem werden immer mehr Hörspiele auch als LPs angeboten, was vor 15 Jahren wohl undenkbar gewesen wäre. Ebenso werden immer mehr Hörspiele neben CDs auch als Download und Stream angeboten. Der Trend der Crowdfundings im Hörspielbereich ist wieder verebbt.
      Ja, gut zusammengefasst, das sind auch für mich wirkliche "Trends" (gewesen). :zustimm:
    • Agatha schrieb:

      Markus G. schrieb:

      Ein Trend, der sich auch erst seit der EDI 2000 durchgesetzt hat, ist Synchronsprecher einzusetzen und auch diese als "Stimme von...." anzupreisen. Beides hat sich durchgesetzt und ist jetzt Gang und Gäbe.
      Kam das echt mit der Edi 2000?
      Würde ich auch so sehen, vor allem auch die prinzipiell eher filmische Ausrichtung des Mediums Hörspiel kam mit Oliver Döring und seiner Ed.2000 auf. Das fing ja schon mit der bewussten Annäherung Sinclairs an James Bond an. Und auch die Sounds waren völlig neu, klangen viel mehr nach Synchro-Tonspur als nach Hörspiel.
      Das hat ganz sicher belebend gewirkt, kam aber zum Teil auch sehr glatt und oberflächlich rüber.
      Dramaturgisch hat die Branche aber deutlich davon profitiert, meine ich. Mit der Ed.2000 hat das kommerzielle Hörspiel ein Stück weit das Verschnarchte aufgegeben - und insgesamt neue und weitere Perspektiven des inhaltlich Machbaren aufgezeigt.

      Und damit war Döring für mich ganz klar Trendsetter! :]
    • Vor allem haben danach Labels wie Titania auch mit ihren Synchronstars und den amerikanischen Schauspielern, die sie synchronisieren auf den Covern und auf der CD-Rückseite geworben. Das hat schon erst Oliver ins Leben gerufen. Maritim und Carsten Hermann hat zunächst eher auf die klassischen Hörspielsprecher aus der Kassettenkinderzeit zurück gegriffen. Erst später hat er dann auch auf einige bekannte Synchronsprecher/innen zurück gegriffen (wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht).
    • Hardenberg schrieb:

      Würde ich auch so sehen, vor allem auch die prinzipiell eher filmische Ausrichtung des Mediums Hörspiel kam mit Oliver Döring und seiner Ed.2000 auf.
      Da hat Europa bereits wesentlich früher mit angefangen.

      Bei den ganzen Hörspielen zu Filmen und Fernsehserien. Denn viele davon wurden ja extra im Studio eingesprochen und es wurde nicht die Tonspur genommen.




      Damals war übrigens auch ein Trend zu diversen TV-Serien Hörspiele zu veröffentlichen.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Markus G. schrieb:

      @Audioromane wünscht sich diesen Trend zu Marken ja wieder zurück.
      Nicht nur @Audioromane ich fände es auch sehr begrüßenswert, wenn es zu Serien wie "Doctor Who" oder Filmen wie "Star Wars" weitere Hörspiele geben würde.

      Aber auch eben starke Marken wie Harry Potter oder Marvel wäre als Hörspiel sicher nicht zu verachten. Nur ist da leider auch ein Negativ-Trend zu verzeichnen.


      Markus G. schrieb:

      Absolut, dieser Trend zu TV-Serien und Marken hat Europa begründet.
      Und nach Europa ist Karussell ja auch auf den Zug aufgesprungen und hat mit Jurassic Park, Stargate etc. auch so einige Filmhörspiele mit Originalsprechern beworben.


      Ich bin gerade am überlegen ob es überhaupt zu allen Hörspiel-Folgen von "Nightmare On Elm Street" filmische Vorlagen gab? Oder waren das nicht sogar die Anfänge von André Minninger bei Europa?
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Es ging beim Trend zum Filmischen doch nicht um die Sujets, sondern um die Art der Inszenierung. Und da hat Döring meiner Meinung nach mit seiner Art der Umsetzung von Stoffen Neuland betreten. Übrigens mit Stoffen, die zunächst eben keiner filmischen Vorlage folgten.
    • Hardenberg schrieb:

      Würde ich auch so sehen, vor allem auch die prinzipiell eher filmische Ausrichtung des Mediums Hörspiel kam mit Oliver Döring und seiner Ed.2000 auf.
      [...]
      Und damit war Döring für mich ganz klar Trendsetter!
      Bestreite ich ja auch gar nicht. ;)
      Ich wollte lediglich nochmal bestätigt wissen, dass die Edi 2000 wirklich die erste Serie war, bei der "mit den Stimmen von..." :augenroll: draufstand.
      Ich hatte 2000 noch nicht wieder zum Hörspielhören zurückgefunden, deshalb war meine erste Begegnung mit dieser Floskel ein paar Jahre später auf den Maritim-Sachen.

      Ben Kenobi schrieb:

      Oder waren das nicht sogar die Anfänge von André Minninger bei Europa?
      Minninger hat die Skripte meines Wissens geschrieben, aber ob das seine Anfänge waren?
      Er ist seit 1983 dort tätig, die Freddys kamen 1990, und ich habe keine Ahnung, seit wann er dort so direkt auch die Serien betreut hat? :schulter:
      Soviel ich weiß, beinhalten die ersten beiden Folgen Film 1, die Folgen 3 und 4 Film 2 und die Folgen 5 und 6 beginnen Film 3 nur, führen ihn aber nicht zu Ende.
      Es sollen ja aber auch noch mehrere Folgen fertig produziert, aber nicht mehr veröffentlich worden sein, weil Europa damals Probleme mit dem Jugendschutz bekam.
    • Hardenberg schrieb:

      Es ging beim Trend zum Filmischen doch nicht um die Sujets, sondern um die Art der Inszenierung.
      Das mag für "kommerzielle Hörspiele" zutreffen, aber auch da war z.B. der SWR mit dem Hörspiel "Torn - Zerrissen" von John King der Vorreiter.
      Döring hat im Prinzip das verfeinert, was die ÖR bereits als Standard etabliert hatten. Und es dann im kommerziellen Bereich eingesetzt.



      Markus G. schrieb:

      vielleicht sogar von Karussell ins Leben gerufen wurden? Ich erinnere an Thron oder Das schwarze Loch?
      Ja, das könnte durchaus sein. Und auch die hatten schon die "Sticker" drauf "mit Stimmen der Darsteller" etc.


      Was wohl einen wirklichen Trend gesetzt hat war "Krieg der Welten" das ein Hörspiel quasi in die Realität getragen hat, bei der Uraustrahlung. Ob auf sowas heute wohl noch wer so "reinfallen" würde?
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"