Kassengift Hörspiel-Serie?

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    • Aber ich sehe das doch kritisch. :schulter: @Agatha

      Ich mag angesichts der überragenden Qualität bei vielen Audible-Produktionen zwar auch denken: immerhin noch Audible!, aber wünschenswert finde ich eine solche Dominanz eines Big Players natürlich nicht.

      maritim steht für mich nun nicht unbedingt für denselben qualitativen Maßstab wie Audible, was sich ja nun durch die Verbindung mit Oliver Döring über kurz oder lang vielleicht ändern könnte, weshalb ich jedoch gegenwärtig noch maritims Dominanz deutlich kritischer sähe, aber momentan kann ich eigentlich nur Audible als letztes Refugium dieser Art Hörspielserien betrachten, wenn ich die heutige Situation konsequent weiterdenke.

      Und bei aller Begeisterung für deren Hörspiele: Das fänd ich sehr schade. Ich würde mir einen Markt wünschen, der auch den Kleinen seine Chancen lässt. Das scheint aber nicht (mehr) sehr realistisch zu sein.
    • Hardenberg schrieb:

      Ich mag angesichts der überragenden Qualität bei vielen Audible-Produktionen zwar auch denken: immerhin noch Audible!, aber wünschenswert finde ich eine solche Dominanz eines Big Players natürlich nicht.
      Okay, verstehe, das war dann bei mir wohl nicht ganz so angekommen.
      Ich hatte den Eindruck, dass Du mit der großen Präsenz von Audible doch weitaus besser leben kannst, als mit der anderer besonders gut aufgestellter Labels.
      Ich sehe das in jedem Fall etwa gleich kritisch.
      Sollte sich Audible nämlich irgendwann noch weiter an die Spitze gerödelt und noch weniger Konkurrenz haben, wer sagt uns denn, dass man dann immer noch "überragende Qualität" liefern wird?
      Schon jetzt sind diese doch häufig sehr Erzähler-dominierten Produktionen nicht mehr jedermanns Sache.
      Es gab da schon so einige, wo ich bereits nach den Hörproben abgewinkt hätte, weil ich mir das nicht mehr unter einem Hörspiel vorstelle.
      Ganz zu schweigen davon, dass man sich eben auch auf das Audible-Format einlassen muss, um überhaupt hören zu können.
      Aber das steht auf einem ganz anderen Blatt und hat mit diesem Thema wenig zu tun.
    • Naja, wenn ich bei Audible Macbeth und Monster1983 und Die juten Sitten und Ghostsitter und Das Pummeleinhorn sehe, bei einem anderen Label aber gar nichts, was mich oder meinen Sohn reizen könnte, dann kann ich gegenwärtig mit der Präsenz des einen natürlich besser leben, als ich es mit der des anderen könnte; dennoch sehe ich eine solche Dominanz kritisch und würde mir für den Markt mehr Möglichkeiten der Vielfalt wünschen.

      Deswegen habe ich ja so viele Serien angeführt, die eben nicht von Audible stammen, sondern meist von recht kleinen Labeln.

      Ich glaube allerdings, dass die Zeit der kleinen, unabhängig produzierten Hörspielserie nach Art Gabriel Burns' oder Heliosphere 2265 einfach vorbei sind. Sie hatten so schon wenig Chancen - jetzt haben sie meines Erachtens gar keine mehr. Jedenfalls nicht wenn sie nicht ihre VÖ-Praxis überdenken und entweder selbst staffelweise veröffentlichen wie Audible oder eben regelmäßig mit relativ hohem Ausstoß wie maritim.

      Abseits dieser beiden Alternativen wird es nicht mehr laufen, denke ich.
      Und wenn wir nun mal ehrlich sind, hat es das ja auch nie wirklich.

      Ich denke aber, dass viele vor allem Kleinere eine der beiden Alternativen gar nicht übernehmen können - selbst wenn sie es wollten. Weil es sich dann nicht rentiert. Das ist die Krux. Und darum wird die Zeit dieser Art Serien womöglich langfristig zuende sein. So schade das ist.

      Und übrig bleibt nur noch das, was die Großen durchwinken.
    • Hardenberg schrieb:

      Ich glaube allerdings, dass die Zeit der kleinen, unabhängig produzierten Hörspielserie nach Art Gabriel Burns' oder Heliosphere 2265 einfach vorbei sind. Sie hatten so schon wenig Chancen - jetzt haben sie meines Erachtens gar keine mehr. Jedenfalls nicht wenn sie nicht ihre VÖ-Praxis überdenken und entweder selbst staffelweise veröffentlichen wie Audible oder eben regelmäßig mit relativ hohem Ausstoß wie maritim.

      Abseits dieser beiden Alternativen wird es nicht mehr laufen, denke ich.
      Und wenn wir nun mal ehrlich sind, hat es das ja auch nie wirklich.

      ...

      Und übrig bleibt nur noch das, was die Großen durchwinken.

      Das sehe ich absolut nicht so. Fraktal läuft, Das schwarze Auge läuft, Die Schwarze Sonne läuft, Offenbarung (läuft?), alles beim Alten.
      Deine Schwarzseherei teile ich nicht. Holysoft produziert wie wild, gleich an mehreren Reihen/Serien (Cyber Detectives, Die letzten Helden, und so weiter),
      Gerth Medien hat mit Young & Grace eine neue Serie auf dem Markt, die vermeintlich kleineren Labels machen einfach ihr Ding - wie eh und je.
      Dazu kommt z.B. der Hörverlag mit den neuen Serials, Deezer ebenso, auch der Audio Verlag hat (hatte? keine Ahnung, ob das weitergeht) mit Death Note eine knallige Serie am Start. Und die Öffentlich-Rechtlichen haben (ganz entgegen Deiner Meinung, sie hätten so große Hörspiele sehr selten im Programm) jedes Jahr davon eine ganze Handvoll zu bieten.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Ich habe irgendwie den Eindruck, dass wir ein bisschen aneinander vorbei reden. :zwinker:
      Mir geht es an diesem Punkt der Diskussion ja gar nicht mehr um die Hörspiel-Serie an sich, sondern um komplexe Serien mit folgenübergreifender Handlung, die sich erst mit langem Atem voll entfaltet, so etwas eben wie GB, DWL, Heliosphere, AdW, vielleicht auch Foster usw. und nicht um Serien mit einem gewissen Setting, die dann linear, aber in abgeschlossenen Häppchen erzählt werden.

      Komplexere Radio-Hörspiel-Serien wie (ansatzweise) Caiman Club kenne ich jedenfalls nicht. Mal abgesehen davon, dass das ja auch zum Zeitpunkt der VÖ bereits abgeschlossene Staffeln sind, die eher wie eine Audible-Produktion funktionieren, und eben keine "normalen" Serie nach klassischem Format im kommerziellen Bereich.

      Der Abgrund war, wie Caiman Club, keine komplexe Serie, sondern eine abgeschlossene Mini-Serie.

      Young & Grace ist meines Wissens eine Reihe.

      Offenbarung 23 doch auch.

      Und Fraktal hat ja nun auch eine ziemlich lange Pause hinter sich und läuft sich gerade erst wieder warm. Wer weiß, wie lange?! (Toi, toi, toi! :) )

      Wenn Das Schwarze Auge so super läuft, freut es mich. Allerdings ist diese Serie auch noch nicht so weit fortgeschritten. Würde mich ja freuen, widerlegt zu werden mit einer bunten Welt aus verschiedensten komplexen Hörspielserien, auch von kleinen, unabhängigen Labeln, aber schauen wir doch erst mal, wie alt DSA wird. :)

      Okay, zu den Holy-Serien kann ich ehrlicherweise nichts sagen. Die kenne ich nicht. Wenn die kontinuierlich laufen und inhaltlich einen weiten Bogen spannen, also hier als Gegenbeispiel taugen, freut es mich.

      Die Schwarze Sonne läuft, das ist richtig. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sie es lange nicht tat und erst mit dem Eingreifen von maritim wieder schaffte, auf die Beine zu kommen. Belegt diese Serie darum nun also eher Deine oder eher meine These? :zwinker:

      Wie dem auch sei, das ändert nichts daran, dass ich die oben genannte Art von Serie angesichts der Geschichte um EAP und GB und den jüngsten Entwicklungen um Foster, DWL und Die Weiße Lilie (sowie indirekt Ed Gate) grundsätzlich eher pessimistisch sehe, ja.

      Aber wie immer: Ich lasse mich durch die zukünftige Entwicklung gern eines Besseren belehren. :]

      Und wenn Du Grund zum Optimismus siehst für diese Art Serien, dann freut es mich und gibt mir Mut. Denn dann ist ja vielleicht doch noch etwas in der Art möglich. :)
    • Hardenberg schrieb:

      Komplexere Radio-Hörspiel-Serien wie (ansatzweise) Caiman Club kenne ich jedenfalls nicht.
      Gibt so viele: Unterleuten, Christin und ihre Mörder, Der nasse Fisch, Nochmal Nummer 1, Der talentierte Mr Vossen, Lauter liebe Worte, Immer Dienstags, Die Quellen sprechen.

      Sind sehr unterschiedliche Sachen, auch nicht alle über 10 Stunden, aber alle großen Sender bringen zumindest einmal im Jahr ein dickes (und komplexes) Ding.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • GrimReaper schrieb:

      Hardenberg schrieb:

      Komplexere Radio-Hörspiel-Serien wie (ansatzweise) Caiman Club kenne ich jedenfalls nicht.
      Gibt so viele: Unterleuten, Christin und ihre Mörder, Der nasse Fisch, Nochmal Nummer 1, Der talentierte Mr Vossen, Lauter liebe Worte, Immer Dienstags, Die Quellen sprechen.
      Sind sehr unterschiedliche Sachen, auch nicht alle über 10 Stunden, aber alle großen Sender bringen zumindest einmal im Jahr ein dickes (und komplexes) Ding.
      ...
      Die drei Sonnen
      Der nasse Fisch
      Caiman Club
      Per Anhalter ins All
      Der Herr der Ringe
      Neunuernberg
      Die Verschiebung
      Sofias Krieg
      Der Ausnahmezustand
      Donjon
      Sofies Welt
      Terra Incognita
      Stein und Flöte
      Buddenbrooks
      Der Zauberberg
      Die Säulen der Erde
      Die Tore der Welt
      Das Fundament der Ewigkeit
      Brüder
      Die Wasserkrieger
      Das Schloss
      Meister und Margarita
      Die Blendung
      Orlando
      Ulysses
      Dubliner
      Vaterland
      Dr. Faustus
      Der goldene Kompass
      Crusaders
      Der Orient-Zyklus
      Otherland



      Ich könnte das jetzt lange so weiterführen. :zwinker:
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Argh, ich macht mich feddich! :sterne:

      =)

      Okay, es gibt Radio-Kurzserien, mehr als ich dachte. Das freut mich ausdrücklich!

      Aber ich nannte doch nicht umsonst EAP, GB, DWL, Helio, Foster, AdW usw. - episch angelegte, inhaltlich komplexe Serien mit folgenübergreifender Handlung, die eben nicht folgenmäßig begrenzt sind, sondern weit ausholen (sollen).

      So etwas gibt es im Radiobereich doch gar nicht. Caiman Club etwa war eine Kurzserie, die in eine zweite Runde ging. Die zweite Runde hätte es aber gar nicht notwendigerweise gebraucht.

      Es geht mir um die Serien, für die man inhaltlich einen langen Atem braucht/bräuchte.

      Die Schwarze Sonne gehört sicher da rein. Aber die strauchelte ja auch zwischenzeitlich. Ebenso Fraktal. Amadeus wäre wohl ebenfalls noch zu nennen.

      Irgendwie scheine ich mich aber unklar auszudrücken, dabei habe ich die Beispiele doch wiederholt genannt und betont, dass es mir gerade um diese Art Höspiel-Serie geht. :zwinker:

      Naja, lassen wir das. ^^
    • Offenbarung 23 nehme ich natürlich wieder zurück, das passt gar nicht. (Pardon für das blöde Beispiel)

      Hardenberg schrieb:

      Aber ich nannte doch nicht umsonst EAP, GB, DWL, Helio, Foster, AdW usw. - episch angelegte, inhaltlich komplexe Serien mit folgenübergreifender Handlung, die eben nicht folgenmäßig begrenzt sind, sondern weit ausholen (sollen).

      So etwas gibt es im Radiobereich doch gar nicht.

      Fies gesagt könnte ich jetzt kontern: eine Serie SOLLTE durchdacht sein, und zwar von der ersten bis zur letzten Folge. Das macht das Radio. Da ist alles organisiert. Und deshalb funktionieren auch die Umsetzungen. :zwinker: Das ist bei BRÜDER und CAIMAN CLUB nicht anders als bei MONSTER 1983. Und alle meine Beispiele holen weit aus. Und sind zuende gebracht worden. Also: Ziel erreicht, Zweck erfüllt.
      Manche der Serien werden jedes Jahr mit einer neuen Staffel fortgesetzt. GERADE die Radioproduktion und auch die Audible-Produktionen, die Du ja als Paradebeispiel guter Produktionen anführst.

      Das, was Du da andenkst (siehe Zitat), neigt imho von vorneherein zum Scheitern.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • So, jetzt sind wir wieder beieinander. @gruenspatz :drueck:

      Darum auch der Thread-Titel. =)

      Und natürlich hast Du recht: Es sollte durchdacht sein. Viele Serien haben sich spürbar verfranst.

      Für Helio und DWL trifft das aber nicht zu, scheinbar ebenso wenig für Foster. Und dennoch sind das, wie es scheint, keine Erfolge.

      Aber warum?
      Grundsätzliches Desinteresse?
      VÖ-Modus?

      Und hätten die unter Audible-Bedingungen bessere Chancen (gehabt), auch EAP, GB usw.?
    • Zu Foster kann ich jetzt so gar nichts beitragen.

      DWL scheint ja anfangs irgendwie nebenher produziert worden zu sein. Eher hobbymäßig als professionell (auch wenn die Produktionstechnik erste Sahne ist). Aber ich als Außenstehende habe da ja keinen Einblick. Das ist alles Mutmaßung. Der VÖ-Modus, auf dem wir hier herumtreten, ist ja nur die oberste Spitze eines Produktions-Eisbergs, den wir nicht sehen.
      Ein grundsätzliches Desinteresse am Inhalt kann ich mir nicht vorstellen. Eher ein Desinteresse, das sich erst mit dem zähen VÖ-Rhythmus entwickelt hat.

      Und Heliosphere ist nunmal SF, also eher Special Interest. Aber da habe ich, ehrlich gesagt, die Entstehungsgeschichte nicht parat. Ich bin erst durch Dich und Deine Begeisterung zu der Serie gekommen. :zwinker:

      Und prinzipielles JA zu Deiner Annahme, dass diese Serien unter dem Schirm von audible sowohl zügig produziert worden als auch erfolgreich gewesen wären.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!