Was verdienen Label an Streaming-Diensten?

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    • Was verdienen Label an Streaming-Diensten?

      Ich frage mich, was ein Label daran verdient, seine Produkte Streaminganbietern wie Amazon, Deezer, etc. zur Verfügung zu stellen.
      Bekommt es eine Pauschale oder gibt es für jeden Hörer (des kompletten Albums?) etwas?

      Ich weiß nicht, ob wir das Thema hier schon mal hatten ... falls ja büdde ein Hinweis.
    • Es wird meines Wissens nach jeden Track abgerechnet. Das macht für Musik Sinn, ob es für Hörspiele Sinn macht, ist sicherlich zu hinterfragen. Auf jeden Fall haben die Hörspiellabels darauf reagiert und deshalb ihre Hörspiele mit Tracks jenseits der 30 gemacht, eben je mehr Tracks um so mehr kann verdient werden. So verdient ein Hörspiel mit 40 Tracks 40x so viel wie mit einem Hörspiel aus 1 Track. Wie hoch genau die Trackpauschale ist, weiss ich nicht, ist aber weniger als 1 Cent. Es braucht also viele Hörer, viele Hörspiele und viel Zeit, dass etwas dabei rein kommt. Für Verlage mit großem Portfolio wie HigscoreMusic rechnet es sich aber wahrscheinlich, nicht umsonst setzt vor allem Sebastian Pobot auf Download und Streaming parallel. Die ??? werden auch Unmengen daran verdienen, dass ihre Folgen als Stream zur Verfügung sind. Ein Label mit einem Hörspiel sollte jedoch, wenn überhaupt, erst nach ein paar Jahren im Stream vertreten sein, denn da kommt wirklich fast gar nix dabei rein.
    • Ach, das ist ja interessant!
      Hab mich schon gefragt, was diese irren vielen Tracks sollen bei manchen Hörspielen.
      Ich breche auch mal Hörspiele ab, gerade beim Streamen, da ich nicht jedes einzelne Hörspiel bezahle, da macht die Abrechnung nach Tracks auch Sinn.
      Naja, Sinn...bei 1 Cent von Sinn zu sprechen ist natürlich fraglich. :| Das lohnt sich ja kaum.
    • Sylphida schrieb:

      Naja, Sinn...bei 1 Cent von Sinn zu sprechen ist natürlich fraglich. Das lohnt sich ja kaum.
      Eben! In finanzieller Hinsicht lohnt sich Streaming DEFINITIV nicht, bzw. steht in keinem angemessenen Verhältnis. Selbst hoch dekorierte Künstler kündigen zunehmend die Zusammenarbeit mit Spotify. Und da sprechen wir im Gegensatz zu Hörspielen von Abrufen im Millionenbereich, wo von man bei einem Nischenprodukt nun wirklich nicht sprechen kann.

      Es sind übrigens nach unbestätigten Meldungen - viele Seiten sprechen davon, dass Spotify diese Angeaben selbst gemnacht haben - zwischen 0,6 und 0,84 cent (USD)
    • Wie man als Label noch zusätzlich Geld lukriert, also das Streaming nicht als Gegner sondern als Freund zu sehen, habe ich ja andernorts schon geschrieben. Man kann zusätzlich Geld einnehmen, auf das man sonst verzichten muss. Der Fehler in der Diskussion rund um Streaming ist mMn, dass man es immer als Ersatz von Download ansieht und nicht als eine weitere Einnahmequelle, die natürlich deutlich kleiner sein kann. Die Diskussion allgemein erinnert mich immer an das Aufkommen der Kassette, die man als Tod für die Musik angesehen hat, ebenso als der Download aufkam. In Wahrheit hat man sich der Zeiz angepasst und es wurde noch mehr Geld damit verdient. So ist es auch mit Streaming.

      Es gibt ja sehr viele widersprüchliche Meldungen, mal nehmen Sänger reiss aus, mal heißt es dass der Umsatz erst mit Streaming wieder zugenommen hat. Mal heißt es, dass Spotify pleite ist und dann wieder dass weiter Geld investiert wurde. Fakt ist, dass jede Woche Unmengen an neuer Musik und neuen Hörspielen dazu kommen. Ich frage mich dann immer, wenn es wirklich so wäre, dass niemand daran verdient, die Sänger ausgebeutet werden und und und, WARUM kommt immer mehr Musik und Hörspiele dazu? Warum sind alle namhaften Hörspiellabels dabei? Wie schon geschrieben, obwohl man damit nichts verdienen kann und man nur bei der CD noch Kohle machen, warum geht der Trend ganz genau in die andere Richtung, also immer weniger Hörspiele auf CD und immer mehr al Stream???
    • Hatten wir das Für und Wider solcher Streaming-Dienste nicht in letzter Zeit bereits in einem anderen Thread? ?(
      Kommt mir alles so bekannt vor, auch diese "Peanuts"-Summen von unter einem Cent pro Track.
      Na, zerschnippelt man sein Hörspiel eben in so viele wie möglich davon. :pfeifen:
      Was ich in dem Zusammenhang nur nicht ganz nachvollziehen kann ( habe ich aber auch schon anderswo geschrieben ;) ) ist, dass einige Hörspiele bei Spotify sind, bevor man sie dann einen Tag später regulär auf CD kaufen kann.
      DAS erstaunt mich doch immer ein bisschen, wenn ich es lese.
      Ansonsten macht halt Kleinvieh auch Mist ;) , man zeigt so, dass man "mit der Zeit geht", und für große Labels dürfte immer was bei rumkommen.
      Aber es ist ja auch längst nicht jedes Label mit seinen Sachen bei diesen Anbietern vertreten. :schulter:
    • Wie geschrieben, ich verstehe es auch nicht warum manches Zeitgleich mit download und CD veröffentlicht wird. Das ist für mich in etwa so wie wenn Filme gleichzeitig im Kino, TV und DVD veröffentlicht wird. Da nimmt man sich die Chance der Zweit- und Drittverwertung.
      Es stimmt, dass nicht alle Anbieter vertreten sind, alleine schon deshalb weil manche Labels mit speziellen Streaminganbietern Exklusivverträge haben. So gibt es manches auf Deezer, dass es bei Napster nicht gibt und umgekehrt, ebenso Spotify und Amazon Unlimited. So gibt es manches nur exklusiv bei einem der 4 großen Anbieter. Wobei Spotify wohl doch die größte Auswahl von allen hat, ohne die anderen Anbieter, mit Ausnahme von Amazon, ausprobiert habe.
    • Markus G. schrieb:

      Es stimmt, dass nicht alle Anbieter vertreten sind, alleine schon deshalb weil manche Labels mit speziellen Streaminganbietern Exklusivverträge haben. So gibt es manches auf Deezer, dass es bei Napster nicht gibt und umgekehrt, ebenso Spotify und Amazon Unlimited.
      Ah, das heißt dann aber schon, dass mittlerweile praktisch jedes (größere) Label bei irgendeinem Streamingdienst vertreten ist. :)
    • Markus G. schrieb:

      Wie geschrieben, ich verstehe es auch nicht warum manches Zeitgleich mit download und CD veröffentlicht wird
      Weil die Leute es wollen. Es gibt eine große Gruppe an Leuten, die sich gar keine physischen Datanträger mehr kaufen, egal ob es sich um Musik, Hörspiel, Film etc. handelt. Ein Bekannter von mir und seine Frau zB machen das so, seit es Kauf- Downloads und legale Streams gibt. Die haben seit Jahren keinen physischen Bild- oder Tonträger mehr gekauft. Die legen halt auch keinen Wert auf Cover, Booklett und was sonst noch dazu gehört. Und sie meinen halt, dass sie sich so keine Gedanken über Stauraum machen müssen
    • Dass es zeitgleich erscheint, kann man ja noch nachvollziehen, aber war es denn nicht so, dass in den letzten Monaten einige Sachen schon vor Erscheinen in den Läden bei Spotify zu haben waren?
      Und das finde ich persönlich dann schon bisschen voreilig.
      Aber stimmt schon, die Käufer der CDs sind eben in sehr vielen Fällen nicht die Spotify-User.
      Und wenn man beide erreichen möchte, klappt es so wohl am besten.
    • Simfy ist 2015 pleite gegangen, Soundcloud dieses Jahr und Sptify wird auch nicht mehr lange leben.

      Die haben wenn man der Statistik glauben darf im letzten Jahr irgendwas zwischen 300 und 400 Millionen Miese gemacht.




      Wenn die so weiter wirtschaften, dann werden auch die sich nicht lange halten können.

      Apple, Youtube und Amazon haben den Vorteil das Audio-Streaming nicht ihr Kerngeschäft ist. Bei Youtube kommt zudem auch noch hinzu das man sich quasi einen Scheiß um die Urheberrechte kümmern.
      Selbst den Urheberbern macht YT es sauschwer unrechtmäßige Uploads aus YT löschen zu lassen.

      Stream wird also auf Dauer für alle Beteiligten ein Verlustgeschäft werden, für das dann leider die Käufer zahlen müssen. Der Trend geht also weiter zur "Schmarotzer-Gesellschaft"
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Markus G. schrieb:

      Wie man als Label noch zusätzlich Geld lukriert, also das Streaming nicht als Gegner sondern als Freund zu sehen, habe ich ja andernorts schon geschrieben. Man kann zusätzlich Geld einnehmen, auf das man sonst verzichten muss. Der Fehler in der Diskussion rund um Streaming ist mMn, dass man es immer als Ersatz von Download ansieht und nicht als eine weitere Einnahmequelle, die natürlich deutlich kleiner sein kann. Die Diskussion allgemein erinnert mich immer an das Aufkommen der Kassette, die man als Tod für die Musik angesehen hat, ebenso als der Download aufkam. In Wahrheit hat man sich der Zeiz angepasst und es wurde noch mehr Geld damit verdient. So ist es auch mit Streaming.
      Angesichts der sehr geringen Einnahmen durch Streaming denke ich, dass sich Streaming als zusätzliche Einnahmequelle für die Verlage nur dann lohnt, wenn es sich um ältere Hörspiele handelt. Wenn Hörspiele zeitgleich zur Veröffentlichung als CD oder Download zusätzlich auch als kostenloser Stream angeboten werden, was bei vielen aktuellen Serien ja der Fall ist, ist meine Vermutung, dass nur die allerwenigsten Streamingnutzer den Stream nur als "Appetizer" sehen und sich anschließend die CD oder den Download kaufen.
      Die Verlage müssten mal (durch Nutzerbefragung) erfassen wieviele Konsumenten, die früher ein Hörspiel als CD oder Download gekauft haben, jetzt nur noch kostenlos streamen und nicht mehr kaufen, und welche Konsumenten, die früher nie Hörspiele gekauft haben, durch die Streamingangebote (wieder) auf das Medium Hörspiel aufmerksam geworden sind und dadurch zu (neuen) Hörspielkäufern geworden sind.
      Alle Rechtschreib- und Grammatikfehler sind Absicht und haben einen pädagogischen Wert. Sie wurden von einem achtköpfigen Expertenteam speziell für diesen Beitrag zusammengestellt.
      Gilt auch einzelne fehlende Worte. In Schule man das Lückentext.
    • Die Zukunft wird sicher sehr spannend werden.

      Ben Kenobi schrieb:

      Stream wird also auf Dauer für alle Beteiligten ein Verlustgeschäft werden, für das dann leider die Käufer zahlen müssen. Der Trend geht also weiter zur "Schmarotzer-Gesellschaft"
      Diesen Satz verstehe ich jetzt aber nicht. Wenn sich Streaming nicht durchsetzt, was ich mir aktuell nicht vorstellen kann, denn sowohl im Film als auch in der Musik führt kein Weg mehr am Streaming vorbei, dann würde doch der Trend weg von der "Schmarotzer-Gesellschaft" gehen, obwohl ich diesen Begriff deplatziert finde. Und warum die Käufer der CDs, wie ich selbst einer bin, für das Verlustgeschäft von Spotify zahlen muss, kapiere ich jetzt auch nicht.

      @QBert: Guter Beitrag bzw. Einwand. Eine solche "Untersuchung" wäre interessant. Ich würde eher glauben, dass die die nie Hörspiele gekauft haben, jetzt auch nicht kaufen werden. Aber wenn sie nun Hörspiele über Spotify hören, dann gibt es nun Hörspielfans mehr, die es ohne Streaming nicht gegeben hätte und die natürlich für Zusatzeinnahmen für die Labels sorgen.
    • Markus G. schrieb:

      Wenn sich Streaming nicht durchsetzt, was ich mir aktuell nicht vorstellen kann, denn sowohl im Film als auch in der Musik führt kein Weg mehr am Streaming vorbei,
      Bei den Konsumenten setzt sich Streaming durch, keine Frage. Aber die Konsumenten sind immer weniger bereit dafür zu zahlen.


      Markus G. schrieb:

      dann würde doch der Trend weg von der "Schmarotzer-Gesellschaft" gehen, obwohl ich diesen Begriff deplatziert finde.
      Nein, denn es gibt immer mehr die ein Werk gar nicht erst kaufen, sondern deren erste Frage ist : "Wann kann ich das streamen" und das ist für mich schmarotzen. Denn die Leidtragenden sind am Ende die zahlenden Kunden, die dafür sorgen, das es neue Werke gibt.



      QBert schrieb:

      Die Verlage müssten mal (durch Nutzerbefragung) erfassen wieviele Konsumenten, die früher ein Hörspiel als CD oder Download gekauft haben, jetzt nur noch kostenlos streamen und nicht mehr kaufen,
      Es sind immer mehr die nur noch streamen, statt zu kaufen.
      Problem der Label ist, entweder sie verdienen sau wenig an Streams oder garnix an illegalen Downloads. Nur haben Musik und Film gegenüber den Hörspielen einen gewaltigen Vorteil, das man eben über Merchandising und Konzerte wesentlich mehr Geld macht als über den Datenträgerverkauf.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Nein, denn es gibt immer mehr die ein Werk gar nicht erst kaufen, sondern deren erste Frage ist : "Wann kann ich das streamen"
      Ja, ich sehe das ähnlich.
      Man hat es dann bei Spotify ua. gehört und entscheidet erst danach, ob man überhaupt noch kauft.
      Das ist ja quasi ein Vorselektieren, während andere, die nicht auf einen Streamingdienst zugreifen, gleich kaufen (müssen), um zu wissen, gefällt mir oder nicht.
      So wie es vor solchen Portalen immer war, als man sich höchstens was leihen oder eine Rezi zu Rate ziehen konnte, um einen Vorabeindruck zu haben.
      In diesem Fall aber gleich von "Schmarotzer"-Gesellschaft zu sprechen, finde ich doch etwas übertrieben - obwohl ich Spotify selbst auch nicht nutze!
      Immerhin gibt es die Sachen ja nicht für lau.
    • Ben Kenobi schrieb:

      Natürlich gibt es den "Gratis-Spotify" Account.
      Wobei ich mich frage, wer DEN ernsthaft nutzt. ?(
      Da hat man doch bei den aktuellen Sachen schätzungsweise alle zwei bis drei Minuten Werbung, denn so liegen heute ja wohl bei praktisch jedem Label die Track-Abstände. ;)
      Oder kommt die Werbung nicht nach jedem Track? Davon bin ich bisher ausgegangen, deshalb wäre Gratis-Spotify für mich NIE eine Alternative.
      Wenn schon dort hören, dann auch ohne ständige Störungen, sonst ist der Spaß doch komplett dahin.

      Ben Kenobi schrieb:

      Da würde eine Hörprobe aber reichen und bedarf nicht des gesamten Werkes.
      Äh, ja, sag das doch nicht mir. ;)
      So sehen es aber doch wohl viele von denen, die dort erst mal reinhören. Und das Hörspiel dann im besten Fall noch kaufen...
    • Wenn man diesem Beitrag glauben schenken kann dann nutzen 90 Millionen bevorzugen das kostenlose, mit Werbung finanzierte, Angebot. Und 50 Millonen zahlen. Ich habe irgendwo mal gelesen, damit sich Spotify langfristig rechnet, brauchen die 75% zahlende Kunden. Das ist noch ein langer Weg.

      Amazon Unlimited und Apple Music sind ja nicht Gratis, von daher ist das für mich Aussen vor.
      Die werden ihre Preise eh anziehen sobald die Mitbewerber mit "Gratis-Account" vom Markt geblasen sind.

      Problematisch ist halt der gesamte illegale Upload auf YT. Wobei ich das eben nicht als legales Streaming ansehe.



      Agatha schrieb:

      In diesem Fall aber gleich von "Schmarotzer"-Gesellschaft zu sprechen, finde ich doch etwas übertrieben
      Doch das sehe ich leider so. Denn es werden immer mehr die Leistungen verlangen, zu denen sie nicht berechtigt sind.
      Wenn ich etwas haben will, egal ob Kleidung, Unterhaltung oder Essen, dann habe ich gefälligst dafür zu zahlen und sei es "Second-Hand". Aber wie im Falle Unterhaltung gleich die kostenlose Variante zu verlangen, ist ein NoGo.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ich finde die Hörspielpreise heute überwiegend zu teuer,mehr als 8 Euro für eine Einzel CD ist zu teuer,und in dieser Sparte springt das Streamen,genauso verhält sich der Download für ein Einzelhörspiel mit mehr als 6 Euro

      Und keiner zwingt die Hersteller zum Streamen.

      Und wenn jemand gerne eher streamt,statt kauft als Smarotzer zu bezeichen,finde ich als unangemessen,dreist und frech.

      Nicht jeder hat das Einkommen sich ständig neue Medien zukaufen

      Und bezahltes und legales Streamen ist immerhin besser als sich in die Ilegalität zu begeben!