Conni - 54 - geht zur Zahnärztin / Conni ist wütend

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    • Conni - 54 - geht zur Zahnärztin / Conni ist wütend



      Conni - 54 - geht zur Zahnärztin / Conni ist wütend

      Zum Inhalt:
      Eines Morgens entdeckt Conni beim Zähneputzen einen braunen Fleck auf einem ihrer Zähne, der sich einfach nicht wegputzen lässt! Als ihn auch Mama nicht entfernen kann, steht fest: Conni muss zum Zahnarzt! Eines der Kinder im Kindergarten erzählt ihr, daß der Zahnarzt ein Loch in ihren Zahn bohren wird.
      Ob das stimmt? Zur Sicherheit fragt Conni lieber nochmal ihren Papa...
      Es gibt Tage, an denen geht einfach alles schief, und genau einen solchen erlebt Conni heute! Erst kippt ihr Julia unabsichtlich Wasser über ihr gerade erst gemaltes Bild, dann wird ihr kunstvoll gebauter Turm zum Einstürzen gebracht! Als Papa auch noch aus Versehen auf ihr Holzpony tritt, kann Conni ihre Wut nicht mehr bremsen...

      Zur Produktion:
      Genau wie in der vorangegangenen Folge, handelt es sich hier bei der ersten Episode um die neu überarbeitete Version einer bereits im Jahre 2003 veröffentlichten Geschichte (Connis erster Flug / Conni geht zum Zahnarzt). Warum hier jetzt eine Zahnärztin auftritt, erschließt sich mir allerdings nicht so ganz. Entweder es geschieht aus Gründen der Gleichberechtigung, oder man möchte sich so mehr von der Erstveröffentlichung abheben. Aber was auch immer der Grund dieser Änderung war, für die geschilderten Ereignisse spielt sie keine Rolle.
      Hörspielskript-Autor Ludger Billerbeck liefert hier, wie gewohnt, eine einfühlsame Adaption der Buchvorlage von Liane Schneider. Hauptaugenmerk sind die Ängste der Kinder vor möglichen Schmerzen und dem "Unbekannten" generell. Billerbeck bzw. Schneider machen deutlich, daß sich viele Sorgen von vorneherein vermeiden lassen, wenn man die Kleinen mit einem erklärenden Gespräch auf die neue Situation vorbereitet. Haben sie dann noch, so wie hier, eine besonders freundliche Zahnärztin, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Daß der Absaugschlauch kindgerecht "Schlürfi" und das Krokodil KAI (= Anleitung zum Zähneputzen: erst die Kauflächen, dann die Außenseite und zum Schluß die Innenseite) genannt wird, gibt dem Ganzen eine zusätzliche spielerische Note.
      Mindestens ebenso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, finde ich das Thema "Wut" in der zweiten Geschichte. Gerade bei diesem doch sehr starken Gefühl, ist es erforderlich, den richtigen Umgang damit zu lernen. Wie für Kinder ihres Alters üblich, steigert sich auch Conni so lange in ihre Wut hinein, bis das Ganze in körperlicher Aggressivität gegenüber ihrem Vater endet. Als sie sich wieder beruhigt hat und nachzudenken beginnt, erkennt sie, daß sie eigentlich nur der Situation gegenüber hilflos gewesen ist und gar nicht wirklich wütend auf ihren Papa.
      Positiv finde ich auch, daß sie sich bei ihm für diesen "Ausraster" entschuldigt und so Respekt und Zuneigung zeigt.
      Den Tipp, die aufgestaute Wut lieber mal an einem Kissen, statt einem nahestehenden Menschen auszulassen, sollten sich nicht nur Kinder zu Herzen nehmen!
      Trotz der relativ kurzen Laufzeit von ca. 14 Minuten pro Geschichte, gibt es insgesamt 8 Kapitel, was einen Wiedereinstieg bzw. die Direktanwahl der zweiten Episode erleichtert.
      Daß das Label "German Wahnsinn", verantwortlich für Regie, Musik und Produktion, die Aufnahmen auch in seinem eigenen Studio macht, kommt dem Hörspiel sehr zugute, denn alles klingt wie aus einem Guss. Neben der Titelmelodie, die man zu Anfang und am Ende hört, gibt es noch diverse harmonische Melodien, welche die Handlung entweder unterstreichen oder für einen sanften Übergang sorgen. Nur als Conni zum "Wutmonster" mutiert, klingt die Musik ein wenig bedrohlich. Bei der Geräuschauswahl beschränkt sich "German Wahnsinn" zwar auf wenige, aber dafür immer vollkommen natürlich klingende Töne, wie beispielsweise das Säubern der Zähne mit der Zahnbürste oder das abfließende Wasser. Szenen die "draußen" spielen, werden in erster Linie mit Vogelgezwitscher dargestellt.

      Zu den Sprechern:
      Wolf Frass(Erzähler) ist absolut souverän in seinem Vortrag, und dank seiner ausdrucksstarken Betonung klingt es, als nähme er quasi unmittelbar am Geschehen teil. Auf ihre Art ebenso gut ist Pia Stepat(Conni) als sympathische Titelheldin, die hier mal ganz anders auftreten darf. Während sie in der ersten Geschichte durch ihre "Witzchen" etwas albern erscheint, wirkt sie in der zweiten, ganz entgegen des sonst von ihr gewohnten Hörbilds, zeitweise ziemlich unausstehlich. Das ist vielleicht nicht schön, trägt aber dazu bei, ihre Figur authentischer wirken zu lassen. Auch Barbara Fenner(Mama) agiert hier ungewohnt "normal" und hat auch mal keine Zeit für die Wünsche ihrer Tochter. Obwohl er eine nicht gerade kleine Rolle hat, wird Christian Rudolf(Papa), der mit seiner Tochter ausführlich über den bevorstehenden Zahnarztbesuch spricht und ihr alle Fragen beantwortet, nicht im Booklet aufgeführt. Dabei darf er sich in der zweiten Geschichte ebenfalls mal ordentlich ärgern und somit ein wenig anders verhalten, als man das von ihm gewohnt ist. Die Sprecher der wartenden Patienten bleiben ebenfalls ungenannt. Leander Elias(Emir) hat in jeder Geschichte einen Kurzauftritt. Erst verunsichert er Conni mit seinem Zahnarztkommentar, dann muss er sich bei ihr für den eingestürzten Turm entschuldigen. Alexandra Doerk(Hanne) spielt erneut die aufmunternde, tröstende Erzieherin, und Lina Schwiethal(Empfangsdame) überzeugt mit ihrem Portrait der zuvorkommenden Assistentin, genauso wie Sarah Diener(Zahnärztin), als geduldige, freundliche Zahnmedizinerin.

      Fazit:
      Zwei wichtige Themen kindgerecht aufbereitet.

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      OTR-Fan