Gruselkabinett - 63 - Besessen

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    • Gruselkabinett - 63 - Besessen



      Gruselkabinett - 63 - Besessen

      Zum Inhalt:
      Der junge Pierre wird im Jahr 1758 von seinem Freund, dem erfolgreichen Geschäftsmann Vincente da Lusto, auf sein Schloß an der Westküste Afrikas eingeladen. Doch zu seiner Überraschung ist er dort nur einer unter mehreren Gästen, wie Baron von Schiller, der seltsame de Montour, da Lustos rattengesichtiger Neffe Carlos, Luigi Verenza und dessen Schwester, die schöne Marcita. Nachdem sich alle zu Bett begeben haben, ertönt unheimliches Wolfsgeheul, und das Grauen nimmt seinen Lauf.


      Zur Produktion:
      Im Moment verwöhnt das Label Titania die Fans geradezu mit seiner Auswahl an Geschichten beziehungsweise Autoren. Lovecraft, Howard, Doyle - und jetzt erneut eine Erzählung von Robert E. Howard. Mehr Freude kann man, zumindest mir, kaum machen. Interessanterweise ist "The Wolfshead" (englischer Originaltitel) eigentlich die mittlere von drei Geschichten um den Adligen de Montour aus der Normandie. Ich bedauere zwar etwas, daß man nicht mit der ersten "In the Forrest of Villefere" angefangen hat, aber das trübt das Hörvergnügen zum Glück kein bisschen. Und vielleicht kommt es ja demnächst noch zu einer Vertonung des dritten Teils mit dem bezeichnenden Titel "Wolfsdung".
      Daß es sich bei der vorliegenden Folge um eine Werwolfgeschichte handelt, dürfte jedem klar sein, der das Cover sieht, zumal auch im Hörspiels bereits gleich zu Anfang Wolfsgeheul ertönt. Das tut der Spannung jedoch keinerlei Abbruch, weil es nicht wie üblich allein um die Aufdeckung der Identität des Ungeheuers geht, sondern vielmehr um das ungewöhnliche Verhalten des Werwolfs, der hier sogar der eigentliche Held ist. Dementsprechend verwundert es kaum, wenn man erfährt, daß der Bedauernswerte unter einer Art Besessenheit durch einen Werwolfgeist leidet, was auch den Titel des Hörspiels erklärt.
      Das Ganze wird flott und ohne inhaltliche Durchhänger erzählt. Statt nur einem, gibt es praktisch zwei Höhepunkte: die Enthüllung, wer sich nun bei Vollmond in ein Monster verwandelt, sowie das eigentliche Ende der Geschichte.
      Autor Marc Gruppe hat sich extrem dicht an die literarische Vorlage gehalten, lediglich der Name des deutschen Gastes wurde von Schuller in Schiller abgeändert und die etwas antiquiert wirkende Ausdrucksweise behutsam modernisiert. Den Begriff "Hundertschaften" fand ich allerdings ein wenig irritierend. Natürlich kan man auch diese Erzählung im Internet im englischen Original nachlesen (gutenberg.net.au/ebooks06/0601801h.html).
      An Produktion und Regie der beiden Labelchefs Marc Gruppe und Stephan Bosenius zeigt sich erneut, warum Titania mit seiner Reihe so viel Erfolg hat. Zur Einstimmung ertönen dumpfe Trommeln, und bei den Szenen im Schloß bekommt man düstere Orgelkänge zu hören. Neben der passenden Musik sind es natürlich auch zahlreiche eingespielte Geräusche, wie beispielsweise zirpende Grillen, die die Atmosphäre gekonnt abrunden. Nur beim Angriff der Eingeborenen lag man für meine Ohren etwas daneben, da ich hier eher den Eindruck hatte, es handele sich um begeisterte Fußballfans anstatt wütender Stammesangehöriger.


      Zu den Sprechern:
      Roman Wolko(Pierre), der die Hauptrolle spricht und gleichzeitig als Erzähler aktiv ist, hat eine freundlich klingende Stimme, die jederzeit natürlich wirkt. Tobias Lelle(de Montour) spielt den geheimnisvollen, zurückhaltenden Fremden, der mit seiner eindringlichen Art beeindruckt, und Kai Taschner(Dom Vincente da Lusto) überzeugt als ziemlich skrupelloser Sklavenhalter mit dröhnendem Organ. Tim Schwarzmaier(Carlos) gibt einen herrlich verschlagenen, abgrundbösen Neffen und kann vor allem mit seinem irren Gelächter punkten. Ebenso zu gefallen wissen Alexander Turrek(Gola) als unterwürfiger Sklave und Christian Weygand(Carolus le Loup), in dessen ruhiger Sprechweise trotzdem immer eine unterschwellig bedrohliche Note mitschwingt. Weitere Nebenrollen verkörpern Gabrielle Pietermann(Marcita Verenza) als etwas einfältiges, lebenslustiges Mädchen, Patrick Roche als mutiger Luigi Verenza und Patrick Schröder als der eher farblose Jean Desmarte.


      Fazit:
      Gelungene und werkgetreue Adaption, die einen neuen und damit abwechslungsreichen Blick auf den klassischen Werwolfmythos erlaubt.


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      OTR-Fan
    • Ich bin oft überfordert wenn zu viele Charaktere dabei sind so viele Stimmen so viele Leute die man sich merken muss.
      Deshalb war (trotz meines Lieblingsthemas Werwolf) diese Folge eine Herausvorderung für mich.

      Brauchte mehrere Anläufe der ersten paar Kapitel um mitzubekommen wer jetzt wer ist und mit wem wie zu tun hat.

      Dann aber war ich für den Rest des Hörspiels Feuer und Flamme, es fühlte sich ein bissel so an wie Cluedo, also "wer ist der Mörder?"
      auch hat dieses Hörspiel imo keinerlei Längen sondern geht flott vorran.
      Diese Folge hat soviel: Mysterie, Krimi, Verrat, Freundschaft und vor allem ein Happy End.

      9/10