Der Blick in die Glaskugel: Das Hörspiel der Zukunft

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    • Das sollte auch kein reiner Vorwurf a la "zu grob gedacht" sein, sondern eher, dass ich finde das eher die Art und Story des Hörspiels die "Streamtauglichkeit" macht statt der Art der Nutzung (Streaming, CD, DL). Damit meine ich die hier schon angesprochenen Serien, die aber abgeschlossene Einzelfolgen haben (zB Gruselkabinett, Sherlock Holmes) oder Serienformate. Schwieriger haben es aus meiner Sicht Serien, die aufeinanderaufbauende Folgen haben und nicht in "Staffelformat" oder zumindest nicht kurz nacheinander erscheinen. Ich merke bei mir selber, dass ich eher etwas höre, was ich nicht immer wieder vorhören muss, um die Story zu verstehen. Ich nenne hier mal Gabriel Burns, was für mich lange meine Lieblingsserie war.

      Erstaunlich finde ich allerdings, dass es (zumindest meines Wissens) bei gerade solchen Serien noch keine Kurzzusammenfassungen am Anfang der Folge gibt. Dieses Mittels bedienen sich ja auch sämtliche Serien bei amazon, netflix etc.
    • Stimmt. An die weiße Lilie hätte ich selber denken können. Allerdings ist dort mein Wunsch nach Hören auch etwas verkümmert mit den immer längeren VÖs und diesem GB-Gefühl oder Abseits der Wege-Gefühl oder EAP-Gefühl, dass sich einstellt und einem sagt "vergeuden deine Zeit nicht mit tollen Geschichten, die aber die abgeschlossen sind".
    • Ja, das habe ich insbesondere bei Gabriel Burns auch nie verstanden, zumal ja die Handlung öfters mal springt und Bezüge hergestellt werden zu Folgen, die schon länger zurückliegen. Da hätte so eine Kurzzusammenfassung den Hörkomfort auch für solche Leute stark gesteigert, die eben nicht Hardcore-Fans sind - und das dürften ja die meisten gewesen sein. Ein guter Punkt also. Vermutlich auch ein Grund, warum dieser Serie der langfristige Erfolge versagt geblieben ist.

      Und was die Frage der Formate und der Hörer des Streamings angeht, so ist es eben die Frage, ob nicht die Konsumform Streaming mit ihrer Allverfügbarkeit und dem übergroßen Angebot geradezu dazu verführt, eher die "kompakteren" Stoffe anzuwählen, weil sie eben alle jederzeit präsent und eben verfügbar sind. Es braucht kein nochmaliges Hören; es gibt ja genug Alternativen. Natürlich wird sich dort dann im Alltag sehr oft die Wahl gegen schwerer zu durchdringende Stoffe wenden. Für mich klingt das beinahe logisch, zumal wenn man eben nicht, und das ist der entscheidende Punkt!, in Foren o.ä. unterwegs ist, wo vielleicht erst nachhaltiges Interesse für einen solchen Stoff geweckt wird.

      Ich denke nach wie vor, dass es bei vielen (aber natürlich nicht allen) psychologisch einen Unterschied macht, ob ich etwas bewusst kaufe oder für einen Monatsbeitrag einen All you can eat-Freischein erhalte. Für mich wenigstens ist es so. Produktionen, die ich kaufe, wähle ich viel sorgfältiger aus. Und bin dann auch gewillt, mich ihnen konzentrierter zuzuwenden. Während ich im Stream anfangs auch öfters mal in Sachen reingehört habe, die ich mir nie im Leben gekauft hätte - und ich wusste hinterher dann eigentlich auch immer, wieso... :zwinker: Da war die Bereitschafz viel größer, glwich zim nächsten zu zappen, wenn es mich nicht sofort gepackt hat. So etwas wie Heliosphere 2265, DWL oder Die juten Sitten hätte mich zu Streamingbedingungen wohl nie erreicht, weil der Sog bei mir da erst später einsetzte, bei Helio sogar erst mit dem letzten Drittel von Folge 4.

      Edit:
      Bei der weißen Lilie ist das Ende aber beschlossene Sache, vertraglich beschlossen. Mit der übernächsten Staffel wird die Serie zu einem runden Ende geführt - mit Potential für eine Fortführung. Und die Produktion erfolgt staffelweise. Also beides kein Vergleich zu Burns.
      Die großen VÖ-Abstäbde sind und bleiben aber natürlich sehr bedauerlich und tragen sicher ihren Teil dazu bei, dass die Serie sicherlich kein Straßenfeger ist.
      Ich fürchte, so kann man eine solche Serie heute nicht mehr aufziehen. Das hat noch nie wirklich funktioniert, aber heute geht das gleich gar nicht.
    • Es scheint eine neue Umwälzung im streaning Bereich zugeben mit welche Folgen lasse ich mal offen.

      Einige von euch ist ja aufgefallen ,das einige Hörspiele (Musik usw.) nicht mehr zur Verfügung standen.Das hat ein Grund.

      Wie ihr schon mitgekriegt habt ,das die Tracklänge und Vergütung sich ändert.
      Das schauen sich die Fünf großen Players 3 bis 6 Monate ganz genau an.

      Für die kleine Labels sollten sich jetzt Alternativen suchen.
    • Es ist ja irgendwie eh jahrelang recht wenig passiert.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Camelion schrieb:

      Es scheint eine neue Umwälzung im streaning Bereich zugeben mit welche Folgen lasse ich mal offen.

      Einige von euch ist ja aufgefallen ,das einige Hörspiele (Musik usw.) nicht mehr zur Verfügung standen.Das hat ein Grund.

      Wie ihr schon mitgekriegt habt ,das die Tracklänge und Vergütung sich ändert.
      Das schauen sich die Fünf großen Players 3 bis 6 Monate ganz genau an.

      Für die kleine Labels sollten sich jetzt Alternativen suchen.
      Ich mag diese kryptischen Andeutungen nicht.
      Möchtest Du nicht grob skizzieren, um was es hier konkret geht?
    • Securitate schrieb:

      Möchtest Du nicht grob skizzieren, um was es hier konkret geht?
      Die Streaminganbieter haben jetzt unterschiedliche Anforderungen an die Tracklängen. Und bisher galt wohl die vertriebliche Maßgabe, dass ein digitales Werk überall gleich getaktet sein muss, also nix mit unterschiedlicher Trackzahl bei Amazon oder Spotify. So hat man mir das zumindest erklärt.

      Nun gilt bei Spotify, dass jeder Track mindestens 3 Min haben muss außer Intro und Outro.

      Schauen wir uns das mal an bei "Und auf Erden Stille" Teil 1.

      Spotify: 10 Tracks
      Deezer, Joox, Amazon und Download: 13 Tracks

      Was bedeutet, dass hier die Einnahmen pro Album bei Deezer und Co. um 30 % höher sind für die Label. Pauschal gesagt, die Vergütung pro Track außer vor.

      Wäre ich ein Labelboss würde ich überlegen, ob ich jetzt erst einmal Spotify aus dem Verteiler draußen lasse ;)

      Folgenreich macht das jedenfalls noch nicht: Beispiel

      In diesem Sinn ist in der Tat davon auszugehen, dass sich die Big Player das jetzt ein, zwei Quartale ganz genau anschauen.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • @GrimReaper
      Von mir auch danke für die Erläuterung. Ich bin nicht auf dem Laufenden und weiß daher nicht, wie die genaue Vergütung bei den unterschiedlichen Streaminganbietern aussieht; früher hieß es mal, dass Spotify ohnehin am schlechtesten vergütet - und dennoch war das kein Anlass für irgendein Label, Spotify zu ignorieren.

      Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass viele/genügend Kunden explizit Spotify den Rücken zukehren würden, wenn man dort keine Hörspiele mehr hören könnte. Gibt es wirklich Spotify-Kunden, die nur für Hörspiele dort sind? Ich selbst hab nur alle Jubeljahre mal einen Premium-Account, ansonsten genügt mir der free Account, über den aber die Labels dann gar keine Vergütung bekommen - Hintergrund ist in meinem Fall aber auch, dass ich nur CDs sammel und alles andere nur ein Zusatzangebot ist, für das ich aber nicht (nochmals) zu zahlen bereit bin.

      Dagegen finde ich die Verwertungskette von IMAGA gut - erst exklusiv CD und Download im eigenen Shop, dann im weiteren Handel und dann erst als Streaming auf den Plattformen. Wer also direkt bei VÖ etwas hören möchte, muss zahlen; wer nicht zahlen möchte, muss warten.
    • Securitate schrieb:

      Danke mein lieber @GrimReaper
      Gerne :hutheb:

      x3Ray schrieb:

      Von mir auch danke für die Erläuterung. Ich bin nicht auf dem Laufenden und weiß daher nicht, wie die genaue Vergütung bei den unterschiedlichen Streaminganbietern aussieht; früher hieß es mal, dass Spotify ohnehin am schlechtesten vergütet - und dennoch war das kein Anlass für irgendein Label, Spotify zu ignorieren.
      Tja, sind halt zwei Größen, Spotify mag die geringste Vergütung pro Stream haben (Youtube nicht mitgerechnet), schickt aber den dicksten Scheck im Quartal, weil mehr User.

      x3Ray schrieb:

      Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass viele/genügend Kunden explizit Spotify den Rücken zukehren würden, wenn man dort keine Hörspiele mehr hören könnte.
      Das wird nicht passieren, dafür ist der genannte Scheck von Spotify einfach zu fett, auch wenn die Zahl künftig nur mehr halb so groß ausfällt. Aber die Label haben natürlich ein Interesse, dass die User das Abo bei Deezer nehmen und nicht bei Spotify, da wird man sich was einfallen lassen müssen.

      Und natürlich werden sich die Musikriesen ohne Hürbuch/Hörspiel-Programm nicht zufrieden geben mit diesem ersten Teilerfolg. Man wird auch versuchen, die Einnahmen der verhassten Hörspiel/Hörbuch-Konkurrenz auf den anderen Plattformen zu einem selber umzuleiten 8)

      x3Ray schrieb:

      ansonsten genügt mir der free Account, über den aber die Labels dann gar keine Vergütung bekommen
      Wie kommst Du denn darauf, selbstverständlich werden auch die Streams über Free Accounts vergütet.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • x3Ray schrieb:

      Dagegen finde ich die Verwertungskette von IMAGA gut - erst exklusiv CD und Download im eigenen Shop, dann im weiteren Handel und dann erst als Streaming auf den Plattformen. Wer also direkt bei VÖ etwas hören möchte, muss zahlen; wer nicht zahlen möchte, muss warten.
      Das geht aber nur bei Imaga. Als wir das gemacht haben bei unseren "Insel-Krimis", wurden wir verdammt und verflucht und auf Facebook wurde ebenfalls ordentlich darüber Dampf abgelassen, wie man eine so kundenunfreundliche und hörerverachtende Praxis machen kann, wenn man Digitaler/Streamer so benachteiligt. Dabei war das bei uns eigentlich nur 4 Wochen Unterschied. :)
      Machen wir es anders herum und veröffentlichen erst nur digital und im Stream, wird uns die umgekehrte Richtung vorgeworfen. :)
      Wie man es macht, macht man es vermutlich auch verkehrt, ganz nach Betrachtungswinkel.

      Ja, bei Spotify werden demnächst Tracklängen von mindestens 3 Minuten verlangt, was die Einkünfte via Spotify dann halbiert, denn natürlich geht es nicht einher mit einer Erhöhung der Ausschüttung, geschweige denn einer angemessenen Höhe. Ich denke aber auch, dass die wenigsten User mehrere Abos haben. D.h., lässt man Spotify außen vor, wird das nicht zwangsläufig durch höhere Streamingeinkünfte aus anderen Diensten aufgefangen, sondern schlicht, dass das wenige von Spotify dann einfach ausbleibt und es schlicht weniger Hörer sein werden durch alle Plattformen gerechnet.
      Es gibt leider auf dem Markt keine echten Alternativen bezüglich Streaming, vor allem, da die meisten Streaming-Abonnenten auch oder vor allem Musik über ihre Abos hören wollen und die Abos nicht nur wegen Hörspielen abschließen. Und es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis die anderen Plattformen nachziehen und ebenfalls die Tracklänge erhöhen, um noch weniger ausschütten zu müssen.
    • Contendo schrieb:

      Ja, bei Spotify werden demnächst Tracklängen von mindestens 3 Minuten verlangt, was die Einkünfte via Spotify dann halbiert, denn natürlich geht es nicht einher mit einer Erhöhung der Ausschüttung, geschweige denn einer angemessenen Höhe. Ich denke aber auch, dass die wenigsten User mehrere Abos haben. D.h., lässt man Spotify außen vor, wird das nicht zwangsläufig durch höhere Streamingeinkünfte aus anderen Diensten aufgefangen, sondern schlicht, dass das wenige von Spotify dann einfach ausbleibt und es schlicht weniger Hörer sein werden durch alle Plattformen gerechnet.
      Macht Ihr dann auch zwei verschiedene Master zukünftig, einen für Spotify, einen für den Rest?

      Und habt Ihr eine Idee, wie man es fördern könnte, dass die Hörspielgemeinde über einen Anbieter hört, der höher vergütet? Ich denk da spontan an sowas, wie dass Ihr bei Euren beliebten Verteilern wie midnighttales.lnk.to/TodaufleisenBeinen Spotify ganz nach unten setzt, beziehungsweise bei Eurem Lieblingsdienst ganz oben dazuschreibt "Contendo empfiehlt ..."

      Möglich wäre es ja auch, dass einer der Anbieter jetzt versucht, seine Stärken besonders im Wortbereich zu positionieren. Deezer macht das ja in Ansätzen, den anderen scheinen eher voll auf Musik fokussiert zu sein und nehmen Euch als Beifang mit.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Contendo schrieb:

      x3Ray schrieb:

      Dagegen finde ich die Verwertungskette von IMAGA gut - erst exklusiv CD und Download im eigenen Shop, dann im weiteren Handel und dann erst als Streaming auf den Plattformen. Wer also direkt bei VÖ etwas hören möchte, muss zahlen; wer nicht zahlen möchte, muss warten.
      Das geht aber nur bei Imaga. Als wir das gemacht haben bei unseren "Insel-Krimis", wurden wir verdammt und verflucht und auf Facebook wurde ebenfalls ordentlich darüber Dampf abgelassen, wie man eine so kundenunfreundliche und hörerverachtende Praxis machen kann, wenn man Digitaler/Streamer so benachteiligt. Dabei war das bei uns eigentlich nur 4 Wochen Unterschied. :) Machen wir es anders herum und veröffentlichen erst nur digital und im Stream, wird uns die umgekehrte Richtung vorgeworfen. :)
      Wie man es macht, macht man es vermutlich auch verkehrt, ganz nach Betrachtungswinkel.

      Ja, bei Spotify werden demnächst Tracklängen von mindestens 3 Minuten verlangt, was die Einkünfte via Spotify dann halbiert, denn natürlich geht es nicht einher mit einer Erhöhung der Ausschüttung, geschweige denn einer angemessenen Höhe. Ich denke aber auch, dass die wenigsten User mehrere Abos haben. D.h., lässt man Spotify außen vor, wird das nicht zwangsläufig durch höhere Streamingeinkünfte aus anderen Diensten aufgefangen, sondern schlicht, dass das wenige von Spotify dann einfach ausbleibt und es schlicht weniger Hörer sein werden durch alle Plattformen gerechnet.
      Es gibt leider auf dem Markt keine echten Alternativen bezüglich Streaming, vor allem, da die meisten Streaming-Abonnenten auch oder vor allem Musik über ihre Abos hören wollen und die Abos nicht nur wegen Hörspielen abschließen. Und es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis die anderen Plattformen nachziehen und ebenfalls die Tracklänge erhöhen, um noch weniger ausschütten zu müssen.
      Ich kann das nicht beurteilen, wie das bei euch war, weil ich das nicht mitbekommen habe. Mittlerweile bin ich in einem Alter, in dem ich zwar immer noch gerne Hörspiele und Hörbücher höre, aber mir die Zeit viel zu schade ist, um mich permanent im Gewust der zahlreichen Social-Media-Kanäle auf dem Laufenden zu halten (im Gegenteil ziehe ich mich dort eher zurück und informiere mich dann lieber - sporadisch - auf klassischem Weg in Foren). Von daher verpasse ich vermutlich auch das eine oder andere, aber ich hab genug zu hören und gebe auch so genug Geld dafür aus.

      CD-Anbieter unterstütze ich ohnehin sehr gerne ;) Eure Insel-Krimis hab ich bspw. komplett gekauft, bis heute aber noch nicht mal alle gehört; die drei Küsten-Krimis dagegen hab ich via Spotify gehört - ich hätte sie auch blind als CD gekauft. Ist halt die Frage, was mehr Geld in die Kassen spült.
    • GrimReaper schrieb:

      Contendo schrieb:

      Ja, bei Spotify werden demnächst Tracklängen von mindestens 3 Minuten verlangt, was die Einkünfte via Spotify dann halbiert, denn natürlich geht es nicht einher mit einer Erhöhung der Ausschüttung, geschweige denn einer angemessenen Höhe. Ich denke aber auch, dass die wenigsten User mehrere Abos haben. D.h., lässt man Spotify außen vor, wird das nicht zwangsläufig durch höhere Streamingeinkünfte aus anderen Diensten aufgefangen, sondern schlicht, dass das wenige von Spotify dann einfach ausbleibt und es schlicht weniger Hörer sein werden durch alle Plattformen gerechnet.
      Macht Ihr dann auch zwei verschiedene Master zukünftig, einen für Spotify, einen für den Rest?
      Und habt Ihr eine Idee, wie man es fördern könnte, dass die Hörspielgemeinde über einen Anbieter hört, der höher vergütet? Ich denk da spontan an sowas, wie dass Ihr bei Euren beliebten Verteilern wie midnighttales.lnk.to/TodaufleisenBeinen Spotify ganz nach unten setzt, beziehungsweise bei Eurem Lieblingsdienst ganz oben dazuschreibt "Contendo empfiehlt ..."

      Möglich wäre es ja auch, dass einer der Anbieter jetzt versucht, seine Stärken besonders im Wortbereich zu positionieren. Deezer macht das ja in Ansätzen, den anderen scheinen eher voll auf Musik fokussiert zu sein und nehmen Euch als Beifang mit.
      Man muss ja nicht zw. den einzelnen Anbietern unterschieden oder gar versuchen, ein Politikum draus zu machen und die Kunden zu einem "besseren" Anbieter zu drängen, der aktuell mehr zahlt (langfristig wird das vermutlich ohnehin alles in eine Richtung gehen und/oder sich wieder wandeln).

      Was vielleicht eine Überlegung wäre - und jetzt kann ich mir schon denken, das es laute Aufschreie geben wird - wären inhaltlich unterschiedliche Fassungen. im Streaming gibt es kürzere (gekürzte) Hörspiele, damit wird der Fast-Food-Aspekt des Streamings auch bedient; und beim Produzenten direkt gibt es dann die Vollversion mit mehr Details. Kein Unterschied in der Geschichte oder dem Verständnis der Handlung.

      Spotify und Co. werden sozusagen mit der Reader's-Digest-Fassung versorgt und im hauseigenen Shop gibt es Downloads und/oder CDs im extended/Director's Cut.

      Man muss halt einen echten Anreiz schaffen, und das geht in meinen Augen nur über einen Mehrwert für den Kunden.
    • x3Ray schrieb:

      GrimReaper schrieb:

      Contendo schrieb:

      Ja, bei Spotify werden demnächst Tracklängen von mindestens 3 Minuten verlangt, was die Einkünfte via Spotify dann halbiert, denn natürlich geht es nicht einher mit einer Erhöhung der Ausschüttung, geschweige denn einer angemessenen Höhe. Ich denke aber auch, dass die wenigsten User mehrere Abos haben. D.h., lässt man Spotify außen vor, wird das nicht zwangsläufig durch höhere Streamingeinkünfte aus anderen Diensten aufgefangen, sondern schlicht, dass das wenige von Spotify dann einfach ausbleibt und es schlicht weniger Hörer sein werden durch alle Plattformen gerechnet.
      Macht Ihr dann auch zwei verschiedene Master zukünftig, einen für Spotify, einen für den Rest?Und habt Ihr eine Idee, wie man es fördern könnte, dass die Hörspielgemeinde über einen Anbieter hört, der höher vergütet? Ich denk da spontan an sowas, wie dass Ihr bei Euren beliebten Verteilern wie midnighttales.lnk.to/TodaufleisenBeinen Spotify ganz nach unten setzt, beziehungsweise bei Eurem Lieblingsdienst ganz oben dazuschreibt "Contendo empfiehlt ..."

      Möglich wäre es ja auch, dass einer der Anbieter jetzt versucht, seine Stärken besonders im Wortbereich zu positionieren. Deezer macht das ja in Ansätzen, den anderen scheinen eher voll auf Musik fokussiert zu sein und nehmen Euch als Beifang mit.
      Man muss ja nicht zw. den einzelnen Anbietern unterschieden oder gar versuchen, ein Politikum draus zu machen und die Kunden zu einem "besseren" Anbieter zu drängen, der aktuell mehr zahlt (langfristig wird das vermutlich ohnehin alles in eine Richtung gehen und/oder sich wieder wandeln).
      Was vielleicht eine Überlegung wäre - und jetzt kann ich mir schon denken, das es laute Aufschreie geben wird - wären inhaltlich unterschiedliche Fassungen. im Streaming gibt es kürzere (gekürzte) Hörspiele, damit wird der Fast-Food-Aspekt des Streamings auch bedient; und beim Produzenten direkt gibt es dann die Vollversion mit mehr Details. Kein Unterschied in der Geschichte oder dem Verständnis der Handlung.

      Spotify und Co. werden sozusagen mit der Reader's-Digest-Fassung versorgt und im hauseigenen Shop gibt es Downloads und/oder CDs im extended/Director's Cut.

      Man muss halt einen echten Anreiz schaffen, und das geht in meinen Augen nur über einen Mehrwert für den Kunden.
      Alle solchen Sachen werden ja seit 2018 schon intern bei uns diskutiert und geplant, bis hin zu exklusivem Content, den es auch digital nur im eigenen Shop geben wird (der nach dem Restart der Webseite angegangen wird).

      Spotify wird in der Tat ein anderes Master kriegen, als die anderen, was die Trackzahl angeht. Solange die anderen Anbieter nicht ebenfalls die Tracklänge verdoppelt verlangen, werden wir versuchen, jeden halben oder Zehntelcent mitzunehmen.

      Content zu reduzieren und bestimmten Gruppen vorzuenthalten, würde aber mit Sicherheit nach hinten losgehen, denn niemand möchte das Gefühl bekommen, "ausgegrenzt" zu werden, nur, weil er einen bestimmen Anbieter nutzt. Oder nur nutzen kann, weil das die einzige geldliche Möglichkeit wäre, Hörstoff zu konsumieren.
      Wir versuchen, durch verschiedene Ansätze Sachen auszuprobieren, auch, was die Art und Weise der Inszenierung betrifft.
    • GrimReaper schrieb:

      Securitate schrieb:

      Danke mein lieber @GrimReaper
      Gerne :hutheb:

      x3Ray schrieb:

      Von mir auch danke für die Erläuterung. Ich bin nicht auf dem Laufenden und weiß daher nicht, wie die genaue Vergütung bei den unterschiedlichen Streaminganbietern aussieht; früher hieß es mal, dass Spotify ohnehin am schlechtesten vergütet - und dennoch war das kein Anlass für irgendein Label, Spotify zu ignorieren.
      Tja, sind halt zwei Größen, Spotify mag die geringste Vergütung pro Stream haben (Youtube nicht mitgerechnet), schickt aber den dicksten Scheck im Quartal, weil mehr User.

      x3Ray schrieb:

      Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass viele/genügend Kunden explizit Spotify den Rücken zukehren würden, wenn man dort keine Hörspiele mehr hören könnte.
      Das wird nicht passieren, dafür ist der genannte Scheck von Spotify einfach zu fett, auch wenn die Zahl künftig nur mehr halb so groß ausfällt. Aber die Label haben natürlich ein Interesse, dass die User das Abo bei Deezer nehmen und nicht bei Spotify, da wird man sich was einfallen lassen müssen.
      Und natürlich werden sich die Musikriesen ohne Hürbuch/Hörspiel-Programm nicht zufrieden geben mit diesem ersten Teilerfolg. Man wird auch versuchen, die Einnahmen der verhassten Hörspiel/Hörbuch-Konkurrenz auf den anderen Plattformen zu einem selber umzuleiten 8)

      x3Ray schrieb:

      ansonsten genügt mir der free Account, über den aber die Labels dann gar keine Vergütung bekommen
      Wie kommst Du denn darauf, selbstverständlich werden auch die Streams über Free Accounts vergütet.
      Das war auch mein Wissensstand. Wobei ich auch mal gelesen hatte, dass es da je nach Account-Typ auch Unterschiede in der Ausschüttung geben würde. Aber ob das stimmt.

      Wäre durchaus eine Überlegung aufgrund dieser Verfahrensweise seitens Spotify und der höheren Vergütung anderer Anbieter da mal über einen Wechsel des Premium-Accounts nachzudenken. Allerdings auch wieder nervig, dann die ganzen Musik-Playlists entsprechend umziehen zu müssen. Ich befürchte, da sind viele Hörer dann doch eher bequem. Und in der Tat gehe ich auch davon aus, dass die anderen Anbieter da ggf. bald nachziehen werden.

      Ist natürlich ein extrem ärgerlicher Schritt für die Labels, denn dass man im gleichen Zuge die Streaming-Zahlen verdoppelt, ist schon sehr unwahrscheinlich, so dass man wirklich mit der Hälfte an Einnahmen rechnen muss.

      Contendo schrieb:

      Wie man es macht, macht man es vermutlich auch verkehrt, ganz nach Betrachtungswinkel.
      So ist es wohl. Ein Zwischenweg wie CD und Download zeitgleich, Stream verzögert würde sich ja prinzipiell noch mit anbieten. Aber da die Digitalportale ja inzwischen kaum noch wirklich zwischen Stream und Download-Belieferung trennen, dürfte das logistisch dann wieder extrem schwierig bzw. aufwändig wenn nicht gar unmöglich werden.
    • x3Ray schrieb:

      Was vielleicht eine Überlegung wäre - und jetzt kann ich mir schon denken, das es laute Aufschreie geben wird - wären inhaltlich unterschiedliche Fassungen. im Streaming gibt es kürzere (gekürzte) Hörspiele, damit wird der Fast-Food-Aspekt des Streamings auch bedient; und beim Produzenten direkt gibt es dann die Vollversion mit mehr Details. Kein Unterschied in der Geschichte oder dem Verständnis der Handlung.
      Steile These und - so glaube ich - ein paar Lichtjahre von der Realität entfernt, der sich die Hörspielmacher stellen müssen. Aber Hörspiele wie Software verkaufen, hat schon was 8)

      Es gibt einen ganz klaren Unterschied, Streaming ist Hören only und der große Markt, Download ist Besitz und Nische. CD/MC/LP ist irgendwo noch Liebhaberei. Oftmals aber weniger vom Hörer, denn vom Macher/Kleinlabel, so kommt mir vor. In der Gemengelage muss man als Hörspielmacher sein Auskommen finden.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • GrimReaper schrieb:


      x3Ray schrieb:

      ansonsten genügt mir der free Account, über den aber die Labels dann gar keine Vergütung bekommen
      Wie kommst Du denn darauf, selbstverständlich werden auch die Streams über Free Accounts vergütet.
      Das meine ich vor Jahren mal gelesen zu haben. So wie die Vergütung auch davon abhängig ist, wo der Hörer seinen Account abgeschlossen hat.
      Da gibt es von Land zu Land ja auch gewaltige Unterschiede.
    • GrimReaper schrieb:

      x3Ray schrieb:

      Was vielleicht eine Überlegung wäre - und jetzt kann ich mir schon denken, das es laute Aufschreie geben wird - wären inhaltlich unterschiedliche Fassungen. im Streaming gibt es kürzere (gekürzte) Hörspiele, damit wird der Fast-Food-Aspekt des Streamings auch bedient; und beim Produzenten direkt gibt es dann die Vollversion mit mehr Details. Kein Unterschied in der Geschichte oder dem Verständnis der Handlung.
      Steile These und - so glaube ich - ein paar Lichtjahre von der Realität entfernt, der sich die Hörspielmacher stellen müssen. Aber Hörspiele wie Software verkaufen, hat schon was 8)
      Es gibt einen ganz klaren Unterschied, Streaming ist Hören only und der große Markt, Download ist Besitz und Nische. CD/MC/LP ist irgendwo noch Liebhaberei. Oftmals aber weniger vom Hörer, denn vom Macher/Kleinlabel, so kommt mir vor. In der Gemengelage muss man als Hörspielmacher sein Auskommen finden.
      Na, aber selbstverständlich muss eine Produktion sich tragen und darf kein Zuschussgeschäft für den Produzenten sein.

      Da Streaming nur das Hören, nur das Konsumieren ist, nenne ich es ja auch Fast Food; man hat das vermeintliche Gefühl, dass man das solange ein Abo läuft jederzeit hören kann; kann auch verstehen, dass das ein Vorteil allein vom Platz her und der Organisation von Downloads usw. für den Konsumenten ist. Aber selbst mit dem Eintrag in seine Favoriten kann ein Stück damit auch schnell vergessen werden (wenn so eine Liste anwächst). Man muss sich auch nicht drum kümmern, wenn man mal keine Lust mehr drauf hat, ne CD nimmt zuhause Platz weg.

      Wenn ich das mal mit meinem Verhalten beim Videostreaming vergleich, dann sehe ich, dass ich da immer mehr auf kleine Anbieter setze und dort direkt einkaufe. Massenware landet viel weniger als früher im Regal (kann man ja auch einfach mal bei Netflix, Amazon Prime usw. reisnchauen), es sind da dann mehr teure und exklusive Editionen, Liebhaberstücke oder kleine Filme, bei denen das Sammeln dann auch mehr Spaß macht.
      Gerade als Sammler kann ich im Hörspielbereich aber nur da unterstützen, wo/was ich sammel, und das sind dann CDs. Wenn es da weniger wird, dann wechsel ich nicht automatisch zu Downloads. Ist sicherlich auch nicht förderlich für künftige Hörspiel-Produktionen an sich, aber es würde ja auch niemand hingehen und einem Vegetarier sagen, dass er zur Unterstützung einfach mal Fleisch kaufen soll. :D

      Nun bin ich sicher aber auch nicht der typische Konsument und nicht repräsentativ. ;)
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