Der Blick in die Glaskugel: Das Hörspiel der Zukunft

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    • Markus G. schrieb:

      Ein Harry Potter Äquivalent
      Was ist mit "Die Potz Blitz Zauberakademie "?




      Hardenberg schrieb:

      Es muss nicht zwangsläufig am fehlenden visuellen Aspekt liegen.
      Nein, sagt keiner, aber die Zahlen sprechen eine richtungweisende Sprache. Stream und am besten Audiovisuell, da ist der Inhalt dann meist zweitrangig wenn selbst das Medium nicht passt.
      Spotify könnte was bringen, aber nur dann wenn man bereit ist für Unterhaltung zu zahlen. Diese Bereitschaft fehlt aber (derzeit).
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Das lag aber hauptsächlich an der Marketing Kampagne, welche ähnlich wie bei Star Wars war.
      Einen Hype wie bei Harry Potter, Star Wars, Tamagotchi, Zauberwürfel etc. gibt es wahrscheinlich maximal 2-3 je Dekade.
      Trittbrettfahrer hingegen gibt es oft Dutzende, welche dann meist versanden.

      Und es ist nicht zwingend gesagt das jedes Medium von dem Hype betroffen ist. Harry Potter war ein Glücksgriff, da er Multimedial war und ist.
      Schaut man sich aber z.B. den Hype um das Marvel Cinematic Universe an, dann ist das fast nur auf Audio-Visuell beschränkt.
      Zunehmend sogar auf das Visuelle, da die Comics im Gegensatz zu Hörbüchern und Hörspielen von dem Kino-Erfolg profitiert haben.

      Das ist evtl. auch noch ein Nachteil von Hörspielen, denn da werden actionlastige Szenen oft nur durch Geräusche dargestellt, in Hörbüchern wird es zumindest noch beschrieben und in Filmen sehe ich es. Das ist wahrscheinlich einer der Gründe das es kaum Action-Hörspiele gibt.

      Nachtrag: Wo ich jetzt gerade im TV zappe, Dirty Dancing ist auch ein gutes Beispiel für einen Hype. Der Film hat den Tanzschulen damals eine riesen Zulauf gebracht. Heute gibt es "Dance-Tutorials" auf You Tube.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Es mag eine Kampagne gegeben haben, die den weltweiten Erfolg befördert hat, wie später auch die Filme, aber der Erfolg selbst war nicht geplant - hätte auch gar nicht geplant werden können. Und die Rowling sicherlich nicht der Mensch, der in der Lage war, einen solchen Plan am Reißbrett zu zeichnen.

      Aber es geht hier auch gar nicht um Welterfolge.
      Sondern um Erfolg. Ganz bescheiden.
      Und da kann man den von Potter nicht mit dem Verweis auf Marketing einfach wegwischen.

      Manchmal ist die Zeit halt reif für einen neuen Trend, wobei der Reiz des anderen die Begeisterung oft noch schürt.
      Und in einer solchen Zeit braucht es dann ein paar glückliche Zusammentreffen, dann kann es was werden. Wenn dann jemsnd bei der Hand ist, der noch einigermaßen treffsicher kommunizieren und bewerben kann - prima. In dieser Hinsicht hat das Image der von aller Welt verlassenen Sozialhilfeempfängerin, die im Café einen Weltbestseller in ihren Laptop haut, sicher nicht geschadet - Aschenbrödel lässt grüßen.

      Klar ist das beim Hörspiel heute erstmal schwer vorstellbar. Das aber war die Harry-Potter-BUCH-Hysterie seinerzeit auch.

      Keiner weiß, was morgen ist. :zwinker:
    • Hardenberg schrieb:

      Das aber war die Harry-Potter-BUCH-Hysterie seinerzeit auch.
      Das war es zu Anfang auch nicht. Die Erstauflage waren 500 Stück.
      Das Ganze war aber wirklich quasi eine Summe seiner Teile wie der Beitrag sehr schon aufzeigt.
      Hinzu kommt das gezielt auch Religion thematisiert wurde was alles Medial ausgeschlachtet wurde.

      Das war eben einer der Versuche der Medienbranche einen Hype zu konstruieren der geglückt ist. Viele Versuche landen aber leider auch einen Flop.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Hardenberg schrieb:

      Der Punkt ist, dass so etwas mit einem Hörspiel rein theoretisch auch gelingen könnte.
      Da kann es aber keine Antwort drauf geben weil es alles viel zu hypothetisch ist.
      Es kann passieren das es mal (wieder) nen Boom gibt, genau so kann es passieren das zig Label den Bach runter gehen.
      Man sollte da schon ein wenig realistisch bleiben und nicht seine persönlichen Wünsche reininterpretieren.

      Fakt ist, je mehr Label und Serien es gibt, desto schwieriger wird es für jeden Einzelnen. Denn ein wesentlicher Punkt, das Geld, das wird in den wenigsten Fällen mehr.
      Und selbst wenn das Interesse an Hörspielen steigen sollte, was ja passieren kann, bedeutet das nicht zwangsläufig das sich die Leute es auch leisten können Hörspiele zu kaufen.
      Werden Hörspiele nur noch gestreamt egal ob Gratis oder als Flat, dann reicht es den meisten Labeln nicht zu existieren.
      Dreamland z.B. ist ein reiner Nebenerwerb, ich glaube nicht das @Thomas Birker (DLP) davon "Leben" könnte.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Du musst mal beim Thema bzw. beim gerade betrachteten Punkt innerhalb einer Diskussion bleiben und nicht immer nach Belieben hin und her springen, denn das macht das Ganze völlig unübersichtlich und außerdem sehr anstrengend für Deine Diskussionspartner, weil man dann immer erst mal alles wieder dorthin sortieren muss, wo es eigentlich hingehört. :zwinker:

      Das Harry Potter-Beispiel betraf den Teilaspekt der jungen Erwachsenen bzw. Teenager, die nicht empfänglich für Hörspiele seien. Die seien auch nicht mehr für Bücher empfänglich, behauptete man damals. Und dann bewies Harry Potter das krasse Gegenteil.

      Und natürlich geht es hier hypothetisch zu. Ist ja Sinn und Zweck der Übung, wie der Threadtitel dokumentiert. Nur begründen sollte man seine Hypothesen eben. Und dann kann man sich darüber austauschen. :)
    • Hardenberg schrieb:

      Du musst mal beim Thema bzw. beim gerade betrachteten Punkt innerhalb einer Diskussion bleiben und nicht immer nach Belieben hin und her springen, denn das macht das Ganze völlig unübersichtlich und außerdem sehr anstrengend für Deine Diskussionspartner, weil man dann immer erst mal alles wieder dorthin sortieren muss, wo es eigentlich hingehört.
      Eventuell sollte man aber auch nicht für jeden kleinen Satz ein extra Unter-Thema aufmachen und eine Diskussion so zerbrechen.
      DAS wird unübersichtlich.



      Hardenberg schrieb:

      Nur begründen sollte man seine Hypothesen eben. Und dann kann man sich darüber austauschen.
      Nicht nur begründen, sondern mit Fakten belegen.
      Das ist nämlich das große Problem, schönreden kann jeder ohne Fakten, aber belegen wird dann schon schwerer.

      Denn wenn man "Fiktion" mit ins Spiel bringt, dann kann man auch sagen "Ich gewinne morgen 10 Millionen im Lotto und mache davon eine Doctor Who Hörspiel-Serie auf Deutsch"
      Wie Realistisch ist das denn wohl?
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • =) Das habe ich mir auch gerade gedacht :D Hier geht es um die Zukunft, also ist alles Fiktion. Und da braucht es nicht immer um Fakten. Es gibt in allen Bereichen aus dem Freizeitverhalten "Ausreißer" nach oben (Harry Potter wäre in der Literatur ein entsprechendes Beispiel), die dem Medium plötzlich einen Hype gebracht hat. Die EDI2000 war so ein "Puscher" für die Hörspielbranche. Von daher sehe ich es als durchaus möglich an, dass wir in naher oder ferner Zukunft ebenfalls so einen "Puscher" erleben können.
    • Wenn man es dann ganz Pragmatisch nimmt, dann gibt es die Zukunft der Hörspiels doch bereits, den Film.
      Und darüber gibt es dann auch nichts zu diskutieren, das ist ja bereits so.



      Markus G. schrieb:

      Von daher sehe ich es als durchaus möglich an, dass wir in naher oder ferner Zukunft ebenfalls so einen "Puscher" erleben können.
      In ferner Zukunft, sehe ich nicht mal mehr ein Medium auf dem Hörspiele existieren, denn dann werden die Menschen wahrscheinlich nur noch virtuelle Datenspeicher haben.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Gerade wenn sich das Hörspiel vom Medium lösen kann und neue Wege bestreitet, dann ist ein neuerlicher Boom durch etwas "Neues" möglich. Von daher sehe ich die virtuellen Datenspeicher nicht als Gefahr sondern als Chance.
    • Markus G. schrieb:

      Gerade wenn sich das Hörspiel vom Medium lösen kann und neue Wege bestreitet, dann ist ein neuerlicher Boom durch etwas "Neues" möglich.
      Da drehen wir uns im Kreis, denn es kann, was sogar wahrscheinlicher ist, auch passieren das die Hörspiele bei dem Weg auf der Stecke bleiben.
      Und wenn man es genau nimmt ist ja nicht mal genau klar ob es nun JS2000 war oder RDK was für einen Aufschwung gesorgt hat. Denn die Verkaufszahlen sind und bleiben sicher (aus gutem Grund) verborgen.

      Virtuelle Medien sind gerade für "alte Hasen" ein KO -Kriterium und die Jugend kauft halt nichts mehr. Wo ist das dann eine Chance?
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Der Jugend gehört die Zukunft und gerade weil sie nur mehr streamt, kann man sie dort, ein geeigneter Inhalt vorausgesetzt, "abholen". Aber Du hast recht, wir drehen uns im Kreis. Klar kann es auch in die andere Richtung gehen. Ich bin aber optimistisch.
    • Markus G. schrieb:

      kann man sie dort, ein geeigneter Inhalt vorausgesetzt, "abholen".
      Wie gesagt, selbst wenn das der Fall sein sollte, dann muss man die aber auch davon überzeugen zahlende Kunden zu werden.
      Sonst muss es eine andere Art der Vergütung geben um die Kulturschaffenden zu entlohnen.

      Ohne (staatliche) Subventionen können sich öffentliche Kulturschaffende doch bereits gar nicht mehr halten. z.B. mit rund zwei Milliarden Euro jährlich unterstützen die Steuerzahler die 144 öffentlichen Schauspielhäuser in Deutschland.
      Von Streaming alleine kann garantiert kein Label langfristig existieren, das ist ja das große Problem.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Wenn man es dann ganz Pragmatisch nimmt, dann gibt es die Zukunft der Hörspiels doch bereits, den Film.
      Und darüber gibt es dann auch nichts zu diskutieren, das ist ja bereits so.

      Nein, das ist nicht so. :smile: Hörspiel und Film sind eigenständige Kunstformen, die sich zwar einige erzählerische Mittel teilen — weil jedes Kulturschaffen nun einmal denselben Ursprung hat: den Menschen mit seinen beschränkten Ausdrucksmöglichkeiten — die jedoch nicht im Verhältnis Vorgänger- vs. Nachfolgemedium zueinander stehen.

      Das Hörspiel bedingt Sprache sowie (mit wenigen Ausnahmen) Geräusche und Musik, um seine Inhalte zu vermitteln. Der Film wiederum kommt potentiell auch ohne die akustische Ebene aus, da er seine Geschichten in erster Linie visuell aufbereitet und transportiert. Wir haben also auf der einen Seite ein Ton- und auf der anderen ein Bildmedium, welche sich sogar darin unterscheiden, wie sie rezipiert werden müssen.

      Der Film ist gewissermaßen eine Fertigmahlzeit, also ohne nennenswerte Anstrengung konsumier- und erfassbar. Die Auseinandersetzung mit dem Erzählten erfolgt meist unmittelbar und eher auf emotionaler, denn auf intellektueller Ebene. Das Hörspiel setzt weitaus mehr Eigenleistung voraus, muss im Geist erst vervollständigt (man könnte auch sagen: zubereitet ;) ) werden, bevor es genossen werden kann — entlohnt dann aber im besten Fall damit, dass die vor unserem inneren Auge entstehende Welt ganz und gar unserer eigenen Vorstellung entspricht.

      Kurz und gut: Hörspiel und Film sind verwandt, ja; so wie Äpfel und Birnen es sind. Der Film ist nicht die Zukunft des Hörspiels — und ich persönlich glaube auch nicht, dass das Hörspiel vollständig in einem neuen Medium aufgehen wird. Schon deshalb nicht, weil es allen Unkenrufen zum Trotz immer noch (und wieder vermehrt!) Eltern gibt, denen aus gutem Grund sehr daran gelegen ist, dass ihre Kinder verstehen lernen und erfahren, wie wie wichtig es ist und wie viel Freude es bereiten kann, zu denken ... zu träumen ... unsere Phantasie zu benutzen.

      Natürlich wird sich das Hörspiel weiterentwickeln; es wird Mischformen eingehen, über neue Kanäle abrufbar sein, eines Tages vielleicht sogar direkt in unseren Köpfen ertönen ( :schreck: ). Bis es wirklich verschwunden oder vollständig abgelöst worden ist, dürfte aber noch ein ganzes Weilchen vergehen ...

    • Schallfilm schrieb:

      Schon deshalb nicht, weil es allen Unkenrufen zum Trotz immer noch (und wieder vermehrt!) Eltern gibt, denen aus gutem Grund sehr daran gelegen ist, dass ihre Kinder verstehen lernen und erfahren, wie wie wichtig es ist und wie viel Freude es bereiten kann, zu denken ... zu träumen ... unsere Phantasie zu benutzen.
      Natürlich wird sich das Hörspiel weiterentwickeln; es wird Mischformen eingehen, über neue Kanäle abrufbar sein, eines Tages vielleicht sogar direkt in unseren Köpfen ertönen ( :schreck: ). Bis es wirklich verschwunden oder vollständig abgelöst worden ist, dürfte aber noch ein ganzes Weilchen vergehen ...

      Schön geschrieben! :thumbup:
      Und genau DAS möchte ich auch glauben!
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