Der Blick in die Glaskugel: Das Hörspiel der Zukunft

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    • Ich habe den Eindruck, dass so etwas beim Gruselkabinett schon öfters zu beobachten war. Eine Geschichte wurde als zu komplex befunden, um in der Laufzeit einer CD erzählt zu werden, doch sie war dann zu beschränkt, um zwei CDs damit zu füllen. Was dann dazu führte, dass die Handlung insgesamt so weit ausgedehnt wurde, dass zwei Mal 60 Minuten dabei herauskommt.

      Das mag das Drama bei Geschichten sein, die eigentlich eine Lauflänge von 80-90 Minuten haben, was ja im Grunde eine beinahe "klassische" Lauflänge von inszenierten Geschichten ist. Eigentlich müsste man zwei Folgen à 40-45 Minuten draus machen. Aber dann hat man wahrscheinlich sofort zehn amazon-Kunden an der Backe, die beklagen, dass das Beschiss sei.

      Wenn man diese Kapazitätsbeschränkungen nicht mehr hätte, könnte man sich auf die Erfordernisse der Vorlage beschränken.

      Ein Allheilmittel gegen Dampfplauderei wäre das aber auch nicht. Der Wegfall dieser Beschränkung könnte bei einzelnen auch zur inszenatorischen Maßlosigkeit führen. Aber davon will ich mal nicht ausgehen.

      Ich sehe jedenfalls im Moment eher das Problem der Langatmigkeit bei Produktionen als das einer zu großen Verknappung.
    • SciFi Watchman schrieb:

      Ich habe auch mitunter den Eindruck, dass Hörspiele heute länger sind, als sie es eigentlich sein müssten. Einerseits hat das sicher etwas mit den Labeln zu tun, die ihre Produktionen durch größere Spielzeit wertiger aussehen lassen möchten ("Mehr Hörspiel fürs Geld!"). Anderserseits hat die CD die Autoren von dem Zwang befreit, bei ihren Erzählungen möglichst zügig zur Sache kommen zu müssen. Und wenn man eben Zeit hat, läd das eben auch zum Schwafeln ein.
      Du sagst es!
      Einerseits finde ich es ja schon schön, wenn mehr auf einer CD ist als nur 45 Minuten, wird es aber wesentlich umfangreicher und beginnt der Skriptautor eine langweilige, zerredete Szene an die andere zu hängen, wiederholt er sich sogar inhaltlich - dann ist auch bei mir der Punkt erreicht, wo ich geistig abschalte, mir mehr Kürze und "Würze" wünsche. ;)
      Weiß nicht, ob man so pauschal sagen kann, die CD habe dem Hörspiel diesbezüglich nicht gut getan.
      Für mich ist das extrem vom Autor und dem Ausgangsstoff abhängig.
      Ist die Geschichte richtig gut und spannend aufgebaut, wird nicht "verlabert", sondern läuft schön gradlinig dem Höhepunkt zu, dann darf sie ruhig auch über 60 Minuten lang sein, wieso nicht!
      So kann ja vielleicht noch eine interessante Szene mehr hinzugefügt werden, die anders nicht möglich gewesen wäre.
      Finde ich die Story aber generell schwach, hat der Autor nichts zu sagen, merkt man ihm seine Unbeholfenheit zu formulieren ständig an, dann sind mir schon 45 Minuten zu viel.
      Es geht einfach in erster Linie darum, wie man die Möglichkeit "erweiterte Laufzeit" bei einer CD nutzt.
      Passiert das gekonnt, nimmt der Hörer sicher auch gern mal die volle Kapazität für ein Hörspiel und fühlt sich nicht gelangweilt.
      Nur ist das eben eine Kunst, die man als Autor/ Produzent erst mal beherrschen muss. ;)
      Aber die Forderung, Sachen doch am besten gleich staffelweise auf den Markt zu bringen, ist nun mal kein "Allheilmittel" , schließlich gibt es immer noch viele Reihen/ Serien mit in sich abgeschlossenen Hörspielen.
    • Okay, kam vielleicht ein bisschen generalisierend rüber. So war's nicht gemeint. Ich meinte es eher im Sinne von @SciFi Watchman : dass die längere Laufzeit zum Schwafeln einlädt. Diese Einladung muss man natürlich nicht annehmen. Und nicht jeder nimmt sie an. Aber mancher eben leider doch. =)

      Gegen Hörspiele mit langer Laufzeit - grundsätzlich - hat sicher niemand etwas. Es geht nur um dieses Überdehnte, mit langen Endlosdialogen, die zu nichts führen und dramaturgisch überflüssig sind.

      Und das ist sowieso eher eine Sache bei Hörspielen, denen eine Vorlage zugrunde liegt, wie mir scheint.

      Wenn's dagegen passt - gern! :)
    • Hardenberg schrieb:

      Und das ist sowieso eher eine Sache bei Hörspielen, denen eine Vorlage zugrunde liegt, wie mir scheint.
      Hm, meinst Du?
      Ich würde sagen, es gibt da auch den einen oder anderen Schreiber, der nicht nach Vorlage arbeitet, sondern selbst drauflos fabuliert und dabei gern mal ein bisschen langatmig wird. ;)
      Für mich ist das wirklich in den allermeisten Fällen eine Sache des Autors.
      Ist er auch zugleich der Produzent, lauten die Fragen: Hat er womöglich bereits einen Roman/ eine Erzählung mit einem (zu) hohen Gesprächsanteil ausgesucht, den er dann nur schwer vermeiden kann? Hätte er sich da nicht besser gleich für einen anderen Stoff entscheiden sollen?
      Ist er nur der Schreiber und hat nichts weiter als ein paar Genre-Vorgaben, dann heißt es: Kann er seine Geschichte möglichst prägnant und lebendig formulieren ja / nein? ;)
      Oder hat man ihm womöglich von Produzentenseite den Auftrag erteilt, das Ganze auf mindestens 64 Minuten zu bringen, auch wenn dann noch das eine oder andere "Geplauder" mit hinein muss, weil der Umfang sonst nicht zu erreichen wäre?
    • Hängt vielleicht von den persönlichen Hörgewohnheiten ab, was man dazu zählt. Für mich stehen hauptsächlich die Titania-Produktionen und die drei ??? für diese häufige Praxis der starken Überdehnung mit überlangen und absolut statischen Dialogen.

      Aber kann durchaus sein, dass das auch bei anderen Produktionen häufiger zu beobachten ist. Ich verfolge ja auch bei weitem nicht alles. Und das mit voller Absicht. :zwinker:

      Was hattest Du denn vor Augen?
    • Agatha schrieb:

      Einerseits finde ich es ja schon schön, wenn mehr auf einer CD ist als nur 45 Minuten, wird es aber wesentlich umfangreicher und beginnt der Skriptautor eine langweilige, zerredete Szene an die andere zu hängen, wiederholt er sich sogar inhaltlich - dann ist auch bei mir der Punkt erreicht, wo ich geistig abschalte, mir mehr Kürze und "Würze" wünsche.
      Da kann man dann ja z.B. mit "Bonus-Material" gegensteuern, Ohrenkneifer machen das sehr schön mit ihren Karl May Hörspielen.



      SchattenMan schrieb:

      Der Trend im Hörspielbereich ist auch so für mehr Teiler.
      Da die meistens neue Geräte es abspielen können oder verkauft werden.
      Man musst es nur nutzen.
      Mehrteiler bzw. Mini-Serien sind kein Trend, sondern leider eine Notwendigkeit geworden.
      Denn kein Käufer hat es gerne wenn man die Geschichte nicht zu Ende erzählt bekommt.
      Schlimmstes Beispiel sehe ich hier Gabriel Burns, wo quasi in jeder neuen Folge mehr Fragen aufgeworfen wurden als zu den vorherigen Folgen beantwortet wurden.

      Was ich nur total abartig finde, wenn Hörspiele wie "Das Jesus Video" oder die Batman Hörspiele aus reinem Profitdenken nicht als Box, sondern Einzel-CD´s veröffentlicht werden.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Agatha schrieb:

      Einerseits finde ich es ja schon schön, wenn mehr auf einer CD ist als nur 45 Minuten, wird es aber wesentlich umfangreicher und beginnt der Skriptautor eine langweilige, zerredete Szene an die andere zu hängen, wiederholt er sich sogar inhaltlich - dann ist auch bei mir der Punkt erreicht, wo ich geistig abschalte, mir mehr Kürze und "Würze" wünsche.
      Da kann man dann ja z.B. mit "Bonus-Material" gegensteuern, Ohrenkneifer machen das sehr schön mit ihren Karl May Hörspielen.

      Was ich nur total abartig finde, wenn Hörspiele wie "Das Jesus Video" oder die Batman Hörspiele aus reinem Profitdenken nicht als Box, sondern Einzel-CD´s veröffentlicht werden.
      Naja, es ist aber schon auch so, dass ein Hörspiel über z.B. 5 CDs auch fünfmal soviel kostet (Skripte, Sprecher, Studio, Schnitt, Sound, Musik, Mastering usw usw), wie eine einzelne Folge. Bei einer Box sträuben sich aber die meisten Käufer bereits, mehr als 12,99 € auszugeben, geschweige denn 19,99 €... Und du darfst darüber hinaus nicht vergessen, dass die reinen Presskosten bei einer 5-CD-Box weit höher sind, als bei einer einzelnen CD. Und du musst die MwSt abziehen. Minus Vertriebskosten. Usw.
      Du würdest also quasi erwarten, dass ein fünfmal so teures Hörspiel für ein Viertel oder Fünftel des Preises verkauft würde. ;)
    • Hardenberg schrieb:

      Was hattest Du denn vor Augen?
      Da ich ja viel quer Beet höre - und das schon seit Jahren, also gerade umgekehrt zu Deinen Hörgewohnheiten, begegnen mir solche stellenweise langatmigen Geschichten immer mal wieder.
      Konkrete Autoren-Beispiele werde ich ganz bewusst keine nennen. ;)
      Es gab diverse Maritim-Serien, bei denen sich einzelne Folgen in endlosem Geplaudere verloren, sehr stark aufgefallen ist es mir z.B. bei "Emile Poiret", z.T. aber auch bei "Mimi Rutherfurt", wo man gerade die ersten Folgen an etlichen Stellen hätte raffen können.
      Die Geister Schocker-Hörspiele sind mir ebenfalls oft zu langatmig.
      Titania (hier betraf es für mich gerade die SH-Hörspiele nach eigenen Vorlagen, die mir oft zu Mrs Hudson-lastig und insgesamt zu ausufernd waren ;) ) oder DDF hast Du ja bereits genannt.
      Es kommt halt immer wieder und in den unterschiedlichsten Serien vor, dass mehr geredet, mehr beschrieben, mehr gegessen etc. wird als nötig - aber das sehe ich so, andere stört es vielleicht gar nicht, weil ihnen dieser Stil gefällt. Geschmackssache eben. :)
    • Ben Kenobi schrieb:

      Mehrteiler bzw. Mini-Serien sind kein Trend, sondern leider eine Notwendigkeit geworden.
      Denn kein Käufer hat es gerne wenn man die Geschichte nicht zu Ende erzählt bekommt.
      Schlimmstes Beispiel sehe ich hier Gabriel Burns, wo quasi in jeder neuen Folge mehr Fragen aufgeworfen wurden als zu den vorherigen Folgen beantwortet wurden.

      Was ich nur total abartig finde, wenn Hörspiele wie "Das Jesus Video" oder die Batman Hörspiele aus reinem Profitdenken nicht als Box, sondern Einzel-CD´s veröffentlicht werden.

      Schau dir mal „Krieg der Welten“ an von Lübbe Audio man kann es als Box oder Einzeln Kaufen.
      Es kann jeder selber entscheiden was man kaufen möchte.
      Da war alles auf den Punkt ob es eine Notwendigkeit ist kann ich nicht sagen man hätte es auch in 45 Min. abhandeln können.

      Bist du dir da sicher das die Käufer DAS nicht Wissen und deshalb weiter Hören und Kaufen.
      Das kann man auch von John Sinclair sagen und ein paar anderen Serien.

      Bei den abgeschrieben Produktionen ist das eine alternative wo sich Einzelne Auflagen sich nicht mehr lohnen.
    • Contendo schrieb:

      Du würdest also quasi erwarten, dass ein fünfmal so teures Hörspiel für ein Viertel oder Fünftel des Preises verkauft würde.
      Ist es wirklich 5 mal so teuer, das bezweifele ich.
      Es ist doch im Prinzip sogar günstiger, denn wenn ich das Beispiel "Jesus-Video" nehme, da wird in einer Rutsche das Skript für die 4 CD´s geschrieben, die Sprecher sprechen 4 CD´s ein und das sollte ja wohl wesentlich kostengünstiger sein als wenn ich 4 einzelne Hörspiele auf die Beine stelle, oder?

      Die Collectors-Box von Krieg der Welten bekommt man für ca. 20 Euro, das finde ich für eine solche Box einen angemessenen Preis, aber für die 4 CD´s von Jesus-Deal lege ich ganz sicher keine knappen 30 Euro auf den Tisch. Zumal man den Inhalt auch auf 3 CD´s bekommen hätte. Ähnlich wie bei Goldagengarden, wo es das in der Box nur noch 5 CD´s waren und als Einzel-CD´s waren es 9.





      SchattenMan schrieb:

      Schau dir mal „Krieg der Welten“ an von Lübbe Audio man kann es als Box oder Einzeln Kaufen.
      Es kann jeder selber entscheiden was man kaufen möchte.
      Und genau das wünsche ich mir bei allen "Mini-Produktionen", das ich die komplett in einer Box bekommen kann.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Was ich nur total abartig finde, wenn Hörspiele wie "Das Jesus Video" oder die Batman Hörspiele aus reinem Profitdenken nicht als Box, sondern Einzel-CD´s veröffentlicht werden.

      Ben Kenobi schrieb:

      Die Collectors-Box von Krieg der Welten bekommt man für ca. 20 Euro, das finde ich für eine solche Box einen angemessenen Preis, aber für die 4 CD´s von Jesus-Deal lege ich ganz sicher keine knappen 30 Euro auf den Tisch.

      Ob "reines Profitdenken" der Grund dafür ist, dass es von "Das Jesus-Video" oder den Batman-Hörspielen keine Boxen gibt, kann man als Außenstehender nicht wirklich einschätzen. Ich zumindest maße mir da kein Urteil an.

      Der Preis für die Collectors Box von "Krieg der Welten" ist zwar inzwischen bei gewissen Händlern auf ca. 20 bis 22 Euro gefallen, doch als das Hörspiel neu war, haben alle Anbieter 29 oder 30 Euro für die Box verlangt. Die Einzel-CDs wurden zu diesem Zeitpunkt für 7 bis 8 Euro angeboten. Die Box lag damit preislich nicht nennenswert unter der Summe der Verkaufspreise für die Einzel-CDs.

      Natürlich muss jeder für sich entscheiden, was ihm ein Hörspiel wert ist. Wer auf dem Standpunkt steht, dass er/sie nicht mehr als 5 Euro für eine Hörspiel-CD ausgeben will, darf das selbstverständlich so sehen. Doch wenn man sich mal durchrechnet, was bei einem solchen Verkaufspreis noch bei den Produzenten ankommt, dann wird schnell klar, dass sich auf dieser Basis bereits heute keine neuen Hörspiele mehr produzieren lassen. Und in der Zahlungsbereitschaft der Kunden sehe ich eine der größten Herausforderungen die Zukunft des Hörspiels, um einmal wieder auf das Thema dieses Threads zurückzukommen.

      Dadurch, dass sie ihre neuen Produktionen zeitgleich mit der VÖ auf CD und als Download auch auf den Streaming-Portalen anbieten, haben jede Menge Label in in den letzten Jahren bereits einen nicht unwesentlichen Teil der Hörer erfolgreich darauf gepolt, dass man für Hörspiele nicht mehr bezahlen muss. Und da Spotify, Deezer und Co. ihre Nutzerzahlen immer weiter steigern, wird der Anteil der "Gratis-weil-Streaming-Hörer" immer weiter zunehmen. Bereits heute - so scheint es mir zumindest - ist die Erwartungshaltung stark verbreitet, dass ein Hörspiel selbstverständlich am Tag der CD-VÖ auch schon gestreamt werden kann. Entscheidet sich jedoch ein Label, beim Streaming nicht mitzuspielen, sind ihm hefige Reaktionen der Streamer gewiss: Folgenreich hatte unlängst damit begonnen, seine Hörspiele bei Spotify in größerem Umfang einzustellen, hat diesen Schritt aus unbekannten Gründen allerdings wieder rückgängig gemacht. Diesen Vorgang kommentierte jemand irgendwo damit, Universal könne sich seinen (Zitat) "Kram sonstwo hinstecken" und solle an seiner (Zitat) "grenzenlosen Gier" ersticken. Wenn es für manche schon ein Zeichen "grenzenloser Gier" ist, wenn einem Label die Mikrobeträge, die Spotify je gestreamtem Track bezahlt, zu niedrig sind, wie gierig muss diesen Leuten dann erst ein Label erscheinen, das für eine CD 8 oder 10 Euro verlangt? Wahrscheinlich so gierig wie einige der berüchtigsten Wall-Street-Banker...

      Das Problem mit Flatrates ist, dass der Kunde das Gefühl dafür verliert, was eine Sache in Wahrheit kostet. Als Telefongespräche noch minutengenau abgerechnet und zwischen Orts- sowie Ferngesprächen unterschieden wurde, hatte jeder ein Gefühl für die Kosten. Ich kann mich aus meiner Kindheit noch gut an den Satz erinnern: "Wir müssen mal Schluss machen, das wird sonst zu teuer.". Was Telefonate angeht, ist dieser Satz quasi ausgestorben - zumindest bei Inlandsgesprächen im Festnetz. Entertainment-Flatrates bringen ein vergleichbares Problem mit sich: Warum 9,99 Euro für eine CD bezahlen, wenn man fürs gleiche Geld unendlich viele Hörspiele streamen kann? Die Bereitschaft, für eine CD oder einen Download Geld auszugeben, ist heute oft schon nicht mehr vorhanden und wird in Zukunft immer geringer werden. Sollte die Zahl derer, die Hörspiele streamen, inden kommenden Jahren regelrecht explodieren und den Labeln Einnahmen bescheren, die auf Augenhöhe oder sogar über jenen liegen, die sie heutzutage durch CD- und Downloadverkäufe generieren, dann ist alles in Ordnung und die Vielfalt nicht in Gefahr. Doch sollte dem nicht so sein, dann bekommt das kommerzielle Hörspiel in Sachen Vielfalt ein Problem - sowohl was die inhaltliche Bandbreite angeht als auch in Sachen Anbietervielfalt.
    • SciFi Watchman schrieb:

      Und in der Zahlungsbereitschaft der Kunden sehe ich eine der größten Herausforderungen die Zukunft des Hörspiels, um einmal wieder auf das Thema dieses Threads zurückzukommen.
      Ich kaufe die Sachen, die ich höre und von Streaming halte ich überhaupt nichts.

      Ich verstehe es eben nur nicht das eine zusammenhängende Story wie Jesus-Deal oder Batman in einzelne Teile gesplittet wird.
      Würde ein kleines Label wie Ohrenkneifer z.B. Old Firehand oder Unter Geiern als 2 Einzelne CD´s auf den Markt bringen, könnte ich mir gut vorstellen das Viele das auch nicht gerade vorteilhaft finden würden.


      SciFi Watchman schrieb:



      Doch sollte dem nicht so sein, dann bekommt das kommerzielle Hörspiel in Sachen Vielfalt ein Problem - sowohl was die inhaltliche Bandbreite angeht als auch in Sachen Anbietervielfalt.
      Dem könnte man eigentlich nur entgegen steuern wenn man kommerzielle Hörspiele mit in den Pool der gebührenfinanzierten Sendungen aufnimmt.
      Quasi die ÖR verpflichtet nicht mehr nur noch Eigenproduktionen zu senden, sondern auf dem freien Markt einzukaufen.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Ich verstehe es eben nur nicht das eine zusammenhängende Story wie Jesus-Deal oder Batman in einzelne Teile gesplittet wird.

      Weil es verkaufspsychologisch einen Unterschied macht, ob man viermal 8 Euro verlangt oder einmalig 29 Euro. Je höher der Preis ist, umso eher werden potenzielle Kunden abgeschreckt. Stelle Dir einfach vor, Du hättest das Gesamtpaket gekauft, aber bereits nach Teil 1 keine Lust mehr auf die Geschichte. Dann hättest Du für 3 CDs nutzlos Dein Geld ausgegeben. Und solch eine Überlegung kann Kunden durchaus davon abhalten, sich die Box zu kaufen. Gibt es die CDs hingegen einzeln, minimiert sich das Risiko eines teuren "Fehlkaufs". Auch gibt es Hörer, die aus Budgetgründen lieber in Etappen kaufen möchten. Die Label und Vertriebe wissen um diese Dinge, weshalb sie im Zweifelsfalle lieber separate CDs anbieten. Oder die Einzel-CDs parallel zu Boxen in den Handel bringen, um dem Kunden die Wahl zu lassen.


      Ben Kenobi schrieb:



      Dem könnte man eigentlich nur entgegen steuern wenn man kommerzielle Hörspiele mit in den Pool der gebührenfinanzierten Sendungen aufnimmt. Quasi die ÖR verpflichtet nicht mehr nur noch Eigenproduktionen zu senden, sondern auf dem freien Markt einzukaufen.

      Grundsätzlich eine interessante Überlegung. Persönlich halte ich allerdings nichts davon, den ÖR zu einer Art "Sozialamt" für kommerzielle Anbieter zu machen.
    • Ben Kenobi schrieb:

      SciFi Watchman schrieb:

      Grundsätzlich eine interessante Überlegung. Persönlich halte ich allerdings nichts davon, den ÖR zu einer Art "Sozialamt" für kommerzielle Anbieter zu machen.
      So läuft es doch bei Filmproduktionen seit Jahrzehnten.

      Das Sozialamt für die ÖR sind wir Beitragszahler! Auch bei „Nichtnutzung“ bist du als Beitragszahler der Investor in ein stattliches, vollkommen zweckentfremdendes und überholten Systems! Ich kenne die Abläufe schon seit den 80igern…man ist verwöhnt und wird davon auch nicht mehr ablassen!

      Ganz klar…wer ein Label betreibt muss den Folgen der Marktwirtschaft unterliegen, aber deine Aussage bezogen auf die ÖR zeigt deutlich deine Unwissenheit und manipulierte Sichtweise wie es staatlich gewollt wird! Sorry, aber das sind Lufthülsen, die leider, immer wieder propagiert werden!
    • pmartin schrieb:

      Ganz klar…wer ein Label betreibt muss den Folgen der Marktwirtschaft unterliegen, aber deine Aussage bezogen auf die ÖR zeigt deutlich deine Unwissenheit und manipulierte Sichtweise wie es staatlich gewollt wird! Sorry, aber das sind Lufthülsen, die leider, immer wieder propagiert werden!
      Was ist denn daran ein "Lufthülse"? Es gibt zig Produktionsfirmen die zum größten Teil durch Gelder der ÖR ihre Sendungen produzieren.

      Man könnte es auch bei Hörspielen so machen, das ist aber nicht gewollt. Wenn man z.B. weiß das Blockbusterfilme wie Honig im Kopf über staatliche Mittel (Filmförderung) in Höhe von 750.000 Euro alleine nur vom Land SH erhalten, wo ist denn da der Sinn dahinter?

      Da die Filmwirtschaft also Kultur darstellt, ist Wirtschaftsförderung gleich Kulturförderung, dann müsste das auch für Hörspiele etc. gelten. Oder aber man schafft den Rundfunkbeitrag komplett ab.

      Und was glaubst du denn was an "Kultur" in Deutschland noch alles gefördert wird. Es sind aber komischerweise immer nur Einzelne "elitäre Projekte" die gefördert werden.
      Ich hätte auch gerne mal ein Rock-Konzert als Kultur gefördert, aber das bleibt wohl leider wunschdenken.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Markus G. schrieb:

      Interessant auch dass die Umsatzzahlen der Musikbranche lange rückläufig waren und erst mit Spotify & Co wieder im Steigen begriffen sind.
      Da sollte man aber auch ehrlicherweise dazu schreiben, das der meiste Umsatz nicht direkt mit der Musik gemacht wird, sondern mit der geschalteten Werbung.
      Denn bei eine Flatrate für um die 10 Euro im Monat schliessen immer noch nur ca. ein Viertel der Nutzer ab.
      Würde diese Zahl steigen, dann sähe es zunehmend schlechter für die Anbieter aus, denn die werbefinanzierte Version rechnet sich anscheinend wesentlich mehr als die Abo-Version.

      Denn bei der Abo-Version scheint es so das die Anbieter mehr Geld verbrennen als das sie einnehmen. Aus dem Grund hat Amazon ja auch z.B. den Musikbereich mit Amazon Unlimited quasi ausgegliedert. Denn selbst Prime reicht nicht mehr als Einnahmequelle um die Kosten in dem Bereich zu decken.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Markus G. schrieb:

      Interessant auch dass die Umsatzzahlen der Musikbranche lange rückläufig waren und erst mit Spotify & Co wieder im Steigen begriffen sind.
      Da sollte man aber auch ehrlicherweise dazu schreiben, das der meiste Umsatz nicht direkt mit der Musik gemacht wird, sondern mit der geschalteten Werbung.Denn bei eine Flatrate für um die 10 Euro im Monat schliessen immer noch nur ca. ein Viertel der Nutzer ab.
      Würde diese Zahl steigen, dann sähe es zunehmend schlechter für die Anbieter aus, denn die werbefinanzierte Version rechnet sich anscheinend wesentlich mehr als die Abo-Version.

      Denn bei der Abo-Version scheint es so das die Anbieter mehr Geld verbrennen als das sie einnehmen. Aus dem Grund hat Amazon ja auch z.B. den Musikbereich mit Amazon Unlimited quasi ausgegliedert. Denn selbst Prime reicht nicht mehr als Einnahmequelle um die Kosten in dem Bereich zu decken.
      ...und damit nicht genug.

      Spotify wächst auf "Teufel komm´ raus" und weitet dabei von Jahr zu Jahr seinen Verlust MASSIV aus. Yeah! Das nenne ich mal betriebswirtschaftlichen Wahnsinn. BTW: Ich habe letzends dazu einen kurzen Blick in die Invenstment- /Risikoanalyse werfen können und wäre dabei in meinem "Haider Bioswing" fast nach hinten weggekippt; und das ist eigentlich gar nicht möglich bzw. hat schon was zu heißen.

      Hinsichtlich meines persönlichen Geschmacks bleibe ich dabei: "Keine Macht dem Hörspiel-Leasing"