Der Blick in die Glaskugel: Das Hörspiel der Zukunft

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    • Hardenberg schrieb:

      Aber wie es derzeit aussieht, braucht es für jeden wegfallenden Käufer ein Vielvielvielfaches an Streamern, um diesen Verlust auszugleichen.
      Wenns 500 Euro an Ärzte ohne Grenzen spendest und nach Malaysia fliegst, dann darfst Dir mein Excel-File anschauen (unter Beaufsichtigung, natürlich ohne Handy, Hände hinter dem Rücken verschränkt, etc.) und weißt dann, um wie viel sich die Spotify-Hörerzahlen bei den amtsbekannten Serien von 2015 bis 2018 vervielvielvielfacht haben oder eben auch nicht.

      Argh, die 2018er Monate muss ich noch aufbereiten, ich komm ja zu nix, weil ich dauernd mit Euch die Basics diskuriere. Muss mal das Internet ne Woche abdrehen.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ich hab auch mal ein wenig in Excel rumgespielt. Inwiefern meine Annahmen für die einzelnen Szenarien wirklich realistisch ist, weiß ich leider nicht. Aber es dürfte denke ich ausreichen, um einen konkreten Eindruck zu bekommen.

      Ausgehend von den monatlichen Hörern für die Serie, die auf Spotify angegeben ist, der aktuell typischen Ausschüttung pro Track und Stream habe ich mal die Ausschüttung in einem Monat mit potentieller Neuveröffentlichung angegeben.
      Da ich davon ausgehe, dass die Streams in den Folgemonaten für die gleiche Folge längst nicht so hoch sind, habe ich mal geschätzt, dass 10% der monatlichen Hörer die Folge in weiteren Monaten des Jahres hören.
      Dazu habe ich mal versucht den Longtail darzustellen für Jahr 2+3, wobei ich 20% der monatlichen Hörer veranschlagt habe.
      Dateien
    • GrimReaper schrieb:

      Was ist denn das für eine wilde Schlussfolgerung? Wenn ich 140 Euro für eine Karte der zweitgünstigsten Kategorie bei den Salzburger Festspielen zahle, ist das ein gerechtfertigter Preis? Was wäre der echte Preis, wenn es der österreichische Staat nicht massiv subventionieren würde? Was ist mit den Leuten, die sich das gratis im TV anschauen, kann ich von denen wenigstens einen Teil wieder einfordern?
      Ganz ehrlich...
      Ich halte gar nichts von staatlicher Subventionierung. Denn gerade das von dir aufgeführte Beispiel zeigt was damit passiert.
      Die Leute die Geld haben solche Events zu besuchen, bekommen die für nen Appel und ein Ei, obwohl die sich eigentlich die regulären Preise leisten könnten. Ich würde es da begrüssen, wenn es ähnlich wie bei der Tafel laufen würde. Leute die es sich nicht leisten können, bekommen es subventioniert.
      Sehe ich auch u.A. bei Fussball so.

      Und wer Gratis im TV was schaut, der ist Schwarzseher. Denn DACH haben Rundfunkabgaben. In Deutschland sind das immerhin fast 8 Millarden Euro. Wenn du das "Gratis" betiteln möchtest?


      GrimReaper schrieb:

      Die Wahrheit ist doch, dass die Streaminganbieter derzeit die Unterhaltungsindustrie mit den genannten Ausschüttungen massiv subventionieren.
      Die Wahrheit ist doch eher das sich die Major-Label auf Kosten der Independent Label die Taschen voll machen.
      Da wird nichts subventioniert. Da werden Produkte weit unter Wert verramscht.


      GrimReaper schrieb:

      Und wenn die Blockchain in der Musikindustrie kommt, was bedeutet das für den Hörspielmarkt?
      Das wäre sehr wünschenswert, wenn es keine Plattenverträge mehr braucht und Künstler die Rechte an der eigenen Werken verwalten und die Bedingungen für die Nutzung der Werke selber festlegen. Denn dann würden Portale die nicht genügend ausschütten bald ohne Content dastehen.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • hsp3 schrieb:

      Ich hab auch mal ein wenig in Excel rumgespielt. Inwiefern meine Annahmen für die einzelnen Szenarien wirklich realistisch ist, weiß ich leider nicht. Aber es dürfte denke ich ausreichen, um einen konkreten Eindruck zu bekommen.

      Ausgehend von den monatlichen Hörern für die Serie, die auf Spotify angegeben ist, der aktuell typischen Ausschüttung pro Track und Stream habe ich mal die Ausschüttung in einem Monat mit potentieller Neuveröffentlichung angegeben.
      Da ich davon ausgehe, dass die Streams in den Folgemonaten für die gleiche Folge längst nicht so hoch sind, habe ich mal geschätzt, dass 10% der monatlichen Hörer die Folge in weiteren Monaten des Jahres hören.
      Dazu habe ich mal versucht den Longtail darzustellen für Jahr 2+3, wobei ich 20% der monatlichen Hörer veranschlagt habe.
      Interessante Tabelle. Danke @hsp3. Ich verstehe die Spalten E and F nicht. E ist im Prinzip ein bisschen mehr als doppelt so viel wie Spalte D und F ist ca. 4 mal so viel. Wie kommen diese Zahlen zu stande und was genau bedeuten die? Was genau sind die 10%? Ich verstehe die Rechnung mit den Folgemonaten nicht genau.
    • hsp3 schrieb:

      Da ich davon ausgehe, dass die Streams in den Folgemonaten für die gleiche Folge längst nicht so hoch sind, habe ich mal geschätzt, dass 10% der monatlichen Hörer die Folge in weiteren Monaten des Jahres hören.
      Soviele Hörspielfans gibt es gar nicht ;)
      Überleg mal wenn es wirklich fast 500.000 Hörer bei den DDF monatlich wären, wieviele Hörer das im Jahr wären ;)

      Und soweit ich weiss stimmen die Zähler der Apps und Onlineversion von Spotify eh nicht.
      Schau mal bitte den aktuellen Abruf von DDF 1 Track 40 an.
      Der sollte ja eigentlich am 2. Januar höchstens bei 100 -200 Abrufen sein. ;)

      Und dann mal bitte diesen Bericht lesen und mit den Micro-Cent Ausschüttungen in Relation bringen ;)
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    • Cherusker schrieb:

      hsp3 schrieb:

      Ich hab auch mal ein wenig in Excel rumgespielt. Inwiefern meine Annahmen für die einzelnen Szenarien wirklich realistisch ist, weiß ich leider nicht. Aber es dürfte denke ich ausreichen, um einen konkreten Eindruck zu bekommen.

      Ausgehend von den monatlichen Hörern für die Serie, die auf Spotify angegeben ist, der aktuell typischen Ausschüttung pro Track und Stream habe ich mal die Ausschüttung in einem Monat mit potentieller Neuveröffentlichung angegeben.
      Da ich davon ausgehe, dass die Streams in den Folgemonaten für die gleiche Folge längst nicht so hoch sind, habe ich mal geschätzt, dass 10% der monatlichen Hörer die Folge in weiteren Monaten des Jahres hören.
      Dazu habe ich mal versucht den Longtail darzustellen für Jahr 2+3, wobei ich 20% der monatlichen Hörer veranschlagt habe.
      Interessante Tabelle. Danke @hsp3. Ich verstehe die Spalten E and F nicht. E ist im Prinzip ein bisschen mehr als doppelt so viel wie Spalte D und F ist ca. 4 mal so viel. Wie kommen diese Zahlen zu stande und was genau bedeuten die? Was genau sind die 10%? Ich verstehe die Rechnung mit den Folgemonaten nicht genau.

      Bei E habe ich einfach mal angenommen, dass im ersten Monat die monatlichen Hörer bei Neuerscheinung die Folge direkt hören und im restlichen Jahr in jedem Monat 10% der monatlichen Hörer jeweils noch die Folge streamen - sei es Nachzügler, welche die Folge erst später hören oder Leute, welche die Folge nochmals hören oder Leute, welche die Serie erst später entdecken. Ob die 10% realistisch sind - kann ich aber leider nicht beurteilen. Genausowenig ob die Zahlen, die Spotify hier publiziert tatsächlich stimmen. Mir erscheinen die Werte allerdings nicht unplausibel.
      Bei F habe ich die These aufgestellt, dass jeweils 20% der von Spotify angegeben monatlichen Hörer diese Folge nochmals hören - Gründe wie oben. Ich bin also davon ausgegangen, dass das größte Interesse bei Neuerscheinungen vorhanden sind und ältere Folgen in den Jahren darauf seltener noch gehört werden. Ob das so stimmt, kann ich wie gesagt nicht beurteilen.
      Letztlich habe ich da also einfach nur ein wenig rumgespielt und potentielle Szenarien durchgerechnet.

      Zu dem Thema wäre es gewiss auch mal sehr interessant, von den Labels ein Statement zu bekommen - auch wenn ich nicht daran glaube, dass sich zu dazu jemand so konkret äußern wird.


      Überleg mal wenn es wirklich fast 500.000 Hörer bei den DDF monatlich wären, wieviele Hörer das im Jahr wären
      Na, so um die 500.000 vermutlich. ;)
      Es kommen ja nicht jeden Monat 500.000 dazu.
    • Hardenberg schrieb:

      Naja, aber es ist ja in einer Diskussion nicht meine Aufgabe, auch den Standpunkt anderer darzustellen.
      Ich versuche in meinen Standpunkt halt alles einfließen zu lassen, also alles Infos, alles was ich gut und was ich schlecht finde und nicht nur einen Teilaspekt. So wie es Cherusker so wunderbar gemacht hat. Würden wir hier zum Beispiel statt über Streaming über die CD plaudern, dann würde ich ebenfalls versuchen die Vorteile und Nachteile in meinen Standpunkt einfließen zu lassen und nicht nur zum Beispiel, dass man sich damit einfach nur Plastik, das schädlich für die Umwelt ist, anhäuft. Wenn wir jetzt diskutieren und ich würde immer und immer wieder das Umweltargument bringen, aber alles andere unter den Tisch fallen lassen, dann wäre dies für mich nicht mein vollständiger Standpunkt und würde der CD nicht im Ganzen gerecht werden, trotz meiner immer wieder betonten Sorge um unsere Unwelt und dem angehäuften Plastikberg. Ähnlich ist es für mich beim Streaming.

      @hsp3Vielen Dank für die Aufstellung. Das liest sich sehr interessant und zeigt auch wer Gewinner und Verlierer sind. Interessant wären halt auch die diversen Holmes-Reihen, Titania etc. Da fehlen noch einige. Ich denke nach 10 Jahren könnte man wohl richtig „abrechnen“. Da kommt dann schon was zusammen. Noch dazu wo es ja nicht nur Spotify sondern mindestens noch 5 weitere ernstzunehmende Portale gibt. Von daher könnte man die hier angegebenen Einnahmen zumindest verdoppeln. Es zeigt aber auch die Gewinner und die Verlierer. Wie bei CD-Zeiten sind es die Kinder- und Jugendhörspiele, die am häufigsten gehört werden. Und jene Serien, die früh bei Spotify angeboten wurden. Und es zeigt, das Kleinvieh über 3 Jahre hinweg sehr viel Geld ausmachen kann. Allein mit Streaming.

      @Cherusker D sind die Abrufzahlen im ersten Monat. Wie beim CD-Verkauf sind diese im ersten Monat am höchsten. E geht davon aus, dass in den folgenden Monaten des ersten VÖ-Jahres nur mehr ein Bruchteil hört. Spalte F geht davon aus, dass in den Jahren 2 und 3 nach der VÖ nur mehr 20% vom ersten Jahr hören. In wie weit dies stimmt, wissen wir wohl nicht, aber es ist zumindest ein Ansatz. Ich hatte vor Jahren einmal eine offizielle Liste mit CD-Verkäufen, leider gelöscht, da waren die Einnahmen der meisten Serien überraschend niedrig für mich und gar nicht so weit weg von den hier kalkulierten only Streamingeinnahmen.

      Wie könnte denn eigentlich das Hörspiel der Zukunft noch aussehen, abgesehen vom Streaming, das ja für mich eigentlich kein Zukunftszenario sondern Gegenwart ist? Das Handy spielt für den Jugendlichen die wichtigste Rolle. Was könnte dies noch für das Hörspiel bedeuten?

      Hörspielserien mit ganz kurzer Dauer und mit Bildern via Instagram?

      Labels, die verstärkt Aktionen und Sendungen auf YouTube machen?

      HörspielApps?

      Eigene Hörspielstreamportale mit Hörspielen, die man gratis anhören kann, wenn man aber ganz bestimmte Szenen oder Blickwinkel hören möchte, extra zahlen muss, so wie es ja bei vielen Gratisspielen der Fall ist?

      Hörspiele mit Spracherkennung bei denen der Hörende selbst interaktiv mitsprechen kann, ähnlich wie wir mit Siri oder Alexa plaudern?

      Was wird die Zukunft bringen? Da gäbe es ja noch einiges mehr zum diskutieren.
    • Ich finde es großartig, wie engagiert und detailliert hier über das Thema gesprochen wird --

      Ein paar Gedanken dazu: in einer Gesellschaft, in der immer mehr Self-Publisher unterwegs sind, kommt den Mittelsleuten immer größere Bedeutung zu, denn allein dadurch, dass es statt 400 jetzt 400.000 Verleger gibt, bedeutet es ja nicht, dass jeder Leser um den Faktor 1.000 mehr Zeit damit verbringt, nach dem richtigen Stoff zu suchen. Er nutzt also Meta-Selektoren, die ihm das Zeug, das er sehen soll/will, zusammensuchen -- und das sind eben Shops, Händler, Portale und Suchmaschinen. Und an dieser Stelle entsteht das Nadelöhr. Und das steht symptomatisch in allen Medienumfeldern.

      Ein Beispiel: ein Sach-Hörbuch, dass wir über die Xinxii-Plattform vertreiben, ohne große PR (oder überhaupt PR), nur aufgrund der Hoffnung, dass einige Leser das Buch lieber hören statt lesen wollen. Xinxii gewährt auf Verkäufe direkt auf der eig. Plattform 70% Provision. Das ist ordentlich --- wenn denn da irgendwer hinginge. Deswegen sind die Verkäufe auf anderen, bekannteren Plattformen, wo es auch Publikumsverkehr gibt: Thalia, Weltbild usw. Dort laufen, wie Ihr seht, Verkäufe nach sehr unterschiedlichen Schlüsseln ab.

      Verkaufsstatistik.PNG

      Nun ist ein Erlös von 100€ für 18 verkaufte Hörbücher nicht schlecht, okay, das ist DL, kein Stream, aber das ist der Anteil, den die Macher bekommen; die das Risiko tragen, produzieren und Kosten haben entstehen lassen. Die Aufmerksamkeit bitte ich mal darauf zu richten, dass auch im Onlinehandel fast 4/5 des Geldes bei den Zwischen- und Endhändlern verbleibt.

      Im Hörspiel ist das durch das Streaming jetzt eben auch so -- oder besser gesagt, war das bisher auch nur graduell anders. Die Weisheit ist immer gleich: solange genug Geld rumkommt, kann es weitergehen. Dabei ist es den Machern denke ich vergleichsweise schnurz, ob für 1.000 Euro Einnahmen 2.000 oder 2.000.000 Hörer das Hörspiel gehört haben. Aber da sitzt der Hase im Pfeffer: der Wachstumsgrad ist bisher für das kommerzielle Hörspiel nicht nach oben offen. Auch, weil niemand das Geld für große PR-Arbeit hat oder in die Hand nehmen will. Deswegen läuft es doch bisher auf ein Schrumpfen der Einnahmen hinaus -- weniger Geld auf dem Konto, kleinere Aufträge. Wenn man das durch neue Ideen oder ganz Anderes auffangen kann -- gut! Wenn nicht, dann lässt man's halt.

      Bisher ist von der größeren Reichweite bei uns noch nicht viel angekommen, weder finanziell noch durch mehr Feedback oder Hörerkontakte. Und so kann ich bisher nur einen einzigen unbestreitbaren Vorteil erkennen, den eine Streaming-Gesellschaft vor einer Vinyl-, Kassetten- oder CD-Gesellschaft hat: dass man als Macher das Werk tatsächlich vom Markt nehmen kann.
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      Billionäre bauen Festungen -- die Klimakatastrophe ist Realität!
    • Interplanar schrieb:

      Aber da sitzt der Hase im Pfeffer: der Wachstumsgrad ist bisher für das kommerzielle Hörspiel nicht nach oben offen.
      Was ja auch logisch ist, durch den Aufkauf der Backkataloge und das veröffentlichen im Stream steigt zwar der Content im Stream, aber die Anzahl der zahlenden Streamer steigt ja nicht dementsprechend.

      Im Gegenteil je mehr Leute Gratis und auch Premium streamen, desto mehr Musik wird ja auch eingestellt. Was wiederum weniger Output für Hörspiele und Hörbücher bedeuten kann.

      Ob der Punkt, das jeder quasi sein eigenes Label aufmacht, da etwas bringt, das mag zwar auf den ersten Blick vorteilhaft aussehen, aber erschwert die Verhandlungen und erhöht die anfallenden Selbstkosten auch ungemein.


      Interplanar schrieb:

      Die Aufmerksamkeit bitte ich mal darauf zu richten, dass auch im Onlinehandel fast 4/5 des Geldes bei den Zwischen- und Endhändlern verbleibt.
      Sieht es den im Stream wesentlich anders aus?
      Da bleibt das meiste doch auch bei den Major-Labeln.
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    • @Markus G.

      Wenn es um einen Teilaspekt einer Sache geht, dann thematisiere ich den und nichts anderes, was mit dem Teilaspekt überhaupt nichts zu tun hat.

      Und beim Streaming halte ich einzig die Vergütung im Hinblick auf die Finanzierbarkeit von Hörspielproduktionen und in diesem Zusammenhang die Auswirkungen auf den Hörspielmarkt für diskussionswürdig.

      Wie eingefleischte Hörspielfans sich fühlen, während sie streamen und was sie dabei denken, ist mir dagegen völlig schnuppe. Das fällt in die Kategorie: Jeder, wie er mag. Darüber braucht's in meinen Augen keine Diskussion. :zwinker:

      +++

      Zu Interplanars Beitrag gern morgen mehr... :)
    • @Hardenberg Alles klar! Ich gebe zu ich kann Deiner Argumentation nichts mehr entgegen setzen um Dich von Deiner vorgefassten Meinung auch nur einen Milimeter abzubringen. Liegt das jetzt an meiner schwachen Argumentation? Wahrscheinlich :gruebel: Macht ja nix, da ich nicht aus meiner Haut kann, ziehe ich mich wieder aus unserem netten „Hin-und-her“ zurück, weil ich mich nicht im Kreis drehen möchte und so schön es auch war, es gibt dann doch Wichtigeres für mich. Wie geschrieben in ein paar Jahren haben wir beide dann ganz klare Beweise welche Argumentation im Nachhinein die richtige war und wer von uns die „bessere“ Glaskugel hatte. Dann treffen wir uns wieder auf einen kleinen Plausch und eine „Ist-Wert-Bestimmung“.

      @Interplanar Danke für Deinen ehrlichen Beitrag. Schade, dass bei euch keine positive Veränderung zu bemerken ist. Liegt das Problem in eurem speziellen Fall, dass SF abseits von Star Wars bei Hörspielfans generell einen schweren Stand haben? Sogar diejenigen die auf anspruchsvolle Kost hoher Qualität stehen, haben wie in @Hardenbergs Fall eure Serie nicht gehört. Ich denke ihr habt zu den sonstigen Problemen auch die Masse des Mainstreams und auch Teile des „Nichtmainstreams“ nicht getroffen. Gab es diese Probleme nicht auch schon vor dem Streaming für euch? In Bezug auf Streaming hattet ihr ja eine eigene Strategie getroffen und seid anders „gefahren“ als Dreamland zum Beispiel. War dies im Nachhinein betrachtet der richtige Weg? Hättet ihr Streaming komplett verneinen sollen? Oder hättet ihr vom Start weg dabei sein sollen? Was Feedback und Hörerkontakte betrifft, welche Kanäle bedient ihr? Meint ihr dass ihr genug die Werbetrommel rührt? Ihr habt einen sehr netten Instagram Auftritt, aber habt ihr diesen hier schon einmal beworben? YouTube-Aktionen, WhatsApp, Facebook und und und. Was müsst ihr in den nächsten Jahren eurer Meinung nach machen um Verdienst und Feedback zu verbessern? Vielleicht braucht es einen etwas weniger konservativeren und statt dessen einen etwas „schrilleren“ Auftritt um den Nachwuchs zu begeistern?

      Ich denke für das Hörspiel der Zukunft muss man sicher stark diverse Kanäle bedienen und dort auf sich Reden machen. Damit meine ich jetzt nicht nur Spotify. Meine Tochter sieht sich begeistert die Lochis-Videos auf YouTube an, wo sie kochen, McDonalds ein spezielles Eis von sich verkaufen wollen, eine Challange nach der anderen starten und und und. Meine Tochter sieht das gerne an und ist erst über diese Videos zu ihren Liedern gestoßen. Die wissen wie sie die Kids und Jugendlichen von heute ködern. Perfektes Marketing und ich habe nicht den Eindruck dass man sehr viel Geld, aber sicher viel Zeit, dafür braucht.

      Ich finde es auf jeden Fall sehr schade, dass bei euch zu wenig rein kommt. Ich bin kein SF-Fan und bin von Mark Brandis wirklich begeistert (gewesen), habe alle CDs gekauft, den Mark Brandis-Abend im AUDIAMO sehr gerne besucht und viele eurer Folgen noch zusätzlich im Stream gehört. Meinen Durchlauf den ich für 2019 geplant habe, werde ich auch via Streaming und nicht mit meinen CDs machen. Der Raumkadett war nett, es hat aber leider nicht Klick gemacht. Die CDs habe ich alle im Regal stehen, gehört erst bis zur 6.

      PS.: @Interplanar Hast Du heute nicht sogar Geburtstag? Wenn Ja :glueckwunsch:
    • Markus G. schrieb:

      In Bezug auf Streaming hattet ihr ja eine eigene Strategie getroffen und seid anders „gefahren“ als Dreamland zum Beispiel. War dies im Nachhinein betrachtet der richtige Weg? Hättet ihr Streaming komplett verneinen sollen? Oder hättet ihr vom Start weg dabei sein sollen?
      Darf ich eine Verständnisfrage hinterherschicken? Bei welchen Hörspiele seid ihr denn Rechteinhaber, der die Entscheidungen treffen kann? Auf den ersten Blick sind das auf Eurer Homepage ja alles Produktionen für Folgenreich und Greenlight, die von diesen nach deren Vorstellungen verwertet werden.
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    • Markus G. schrieb:

      @Interplanar Danke für Deinen ehrlichen Beitrag. Schade, dass bei euch keine positive Veränderung zu bemerken ist. Liegt das Problem in eurem speziellen Fall, dass SF abseits von Star Wars bei Hörspielfans generell einen schweren Stand haben? Sogar diejenigen die auf anspruchsvolle Kost hoher Qualität stehen, haben wie in @Hardenbergs Fall eure Serie nicht gehört. Ich denke ihr habt zu den sonstigen Problemen auch die Masse des Mainstreams und auch Teile des „Nichtmainstreams“ nicht getroffen.
      Ja, das sieht wohl so aus. Aber sieh's mal so herum: unsere Geschichte ist eigentlich eine totale "Cinderella-Story", wenn man nun mal zurückblickt -- das Wunder ist ehrlich gesagt nicht, dass wir es nicht zu den Verkaufszahlen von DDF und JS geschafft haben, sondern dass wir überhaupt über Folge 4 von Mark Brandis hinausgekommen sind und immer noch produzieren. Eine obskure 70er/80er Jahre SF-Jugendbuchreihe, die seit 20 Jahren nicht mehr im Druck war, komplett umsetzen zu können, zuerst bei einem renommierten Hörbuch-, dann bei einem Majorlabel und damit auf jeden Fall mit guter Verbreitung im Handel... damit hatten wir nicht gerechnet, auch nicht mit noch einem Spinoff und einer weiteren SF-Serie, und jetzt nochmal eine neue Serie in einem anderen Genre starten zu können -- wir haben viel Grund, dankbar zu sein.

      SF ist, so komisch das klingt, kein Mainstreamgenre im Hörspiel. Ich verstehe es überhaupt nicht, denn wenig eignet sich so gut für die Umsetzung ins Hörspiel -- aber so ist es nun einmal. An diesem Axiom haben wir nicht rütteln können, auch wenn, nach dem Feedback vieler Hörer und vor allem Hörerinnen, unsere SF-Hörspiele nicht ganz so technobabble/sternenkrieg/hypergalaktisch und damit boys only sind wie es das Klischee vorgäbe.

      Markus G. schrieb:

      Gab es diese Probleme nicht auch schon vor dem Streaming für euch? In Bezug auf Streaming hattet ihr ja eine eigene Strategie getroffen und seid anders „gefahren“ als Dreamland zum Beispiel. War dies im Nachhinein betrachtet der richtige Weg? Hättet ihr Streaming komplett verneinen sollen? Oder hättet ihr vom Start weg dabei sein sollen? Was Feedback und Hörerkontakte betrifft, welche Kanäle bedient ihr? Meint ihr dass ihr genug die Werbetrommel rührt? Ihr habt einen sehr netten Instagram Auftritt, aber habt ihr diesen hier schon einmal beworben? YouTube-Aktionen, WhatsApp, Facebook und und und. Was müsst ihr in den nächsten Jahren eurer Meinung nach machen um Verdienst und Feedback zu verbessern? Vielleicht braucht es einen etwas weniger konservativeren und statt dessen einen etwas „schrilleren“ Auftritt um den Nachwuchs zu begeistern?
      Bitte nicht vergessen -- wir sind kein Label! Alle Entscheidungen in Bezug auf Werbung, SM, Streaming/Nicht-Streaming etc. fällen andere. Nur der IP-Insta-/FB-Account und die Website (interplanar.de) sind von uns. Dass die Label bisher alle, was die Promotion anging, sehr defensiv waren, ist auffällig (lohnt sich mal zu diskutieren), ist aber nicht unsere Vorgabe gewesen.
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    • hsp3 schrieb:

      Ich hab auch mal ein wenig in Excel rumgespielt. Inwiefern meine Annahmen für die einzelnen Szenarien wirklich realistisch ist, weiß ich leider nicht. Aber es dürfte denke ich ausreichen, um einen konkreten Eindruck zu bekommen.
      Schönes Ding!
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    • Ben Kenobi schrieb:

      hsp3 schrieb:

      Na, so um die 500.000 vermutlich.
      Es kommen ja nicht jeden Monat 500.000 dazu.
      Genau, darum passt ja deine Rechnung auch nicht ;) Denn diese 500.000 haben das Hörspiel ja gehört, die hören es sich ja nicht nochmal an ;)
      Mh ja, die 10 bzw. 20% mögen tatsächlich zu hoch liegen. Wie gesagt fehlt mir hier der tiefe Einblick um das in Gänze beurteilen zu können.
      In meinem Szenario ist aber tatsächlich mit eingerechnet, dass Leute das Hörspiel durchaus nochmals hören (was bei Serie wie den drei ??? eher wahrscheinlich ist als bei anderen), neue Leute zur Serie stoßen bzw. die Folge erst später hören oder dass Leute beim Hören der Folge einschlafen, der Stream durchläuft und am nächsten Tag nochmals neu gestartet wird, wenn man ins Bett geht (bei mir kommt das z.B. oft genug vor).

      Was ich abseits davon aber ganz interessant finde, ist der Einblick den man durch Spotify als Querschnitt über die Beliebtheit der Serien bekommt und auch wie groß die Unterschiede z.T. sind bzw. z.T nicht sind. Da sind schon ein paar Überraschungen dabei, bei denen ich auf eine höhere / niedrigere Beliebtheit bei der großen Masse getippt hätte.

      @Interplanar: vielen Dank für euren interessanten Einblick.
    • Interplanar schrieb:

      SF ist, so komisch das klingt, kein Mainstreamgenre im Hörspiel
      Naja, gerade SF ist imho sehr stark auf visuelle Effekte ausgelegt. Raumschlachten oder auch Luftschlachten z.B. rein akustisch darzustellen ist nun mal schwierig.
      Star Wars und auch Star Trek scheint hier aufgrund der riesigen Fanbase eine Ausnahme zu bilden. Denn selbst die Marvel-Filmhörspiele haben bereits mehrere Anläufe hinter sich und absolut keine Kontinuität im Bezug auf veröffentlichung hinbekommen, auch wenn die Film eben eine entsprechende Fanbase haben.

      Aber auch bei den Star Wars Hörbüchern scheinen die Absätze ja nicht den Wünschen zu entsprechen, denn seit dem Hörbuch zu Episode VII sind als vollständige Lesungen keinerlei Hörbücher mehr erschienen. Und man scheint jetzt mit gekürzten Ausgaben für Kinder zu versuchen.
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    • Ben Kenobi schrieb:

      Naja, gerade SF ist imho sehr stark auf visuelle Effekte ausgelegt.
      Sehe ich gar nicht so. :nein: Dann würden SF Bücher & Romane ja auch nicht funktionieren und auf den Bestsellerlisten landen. Und ich hab schon viel SF gelesen Pulp und auch "Anspruchvolles". Im Endeffekt kommt es vor allem auf die Geschichte an und daß sie unterhaltsam erzählt wird. Da fallen mir spontan Autoren wie Blish oder Brunner ein.

      Ben Kenobi schrieb:

      Raumschlachten oder auch Luftschlachten z.B. rein akustisch darzustellen ist nun mal schwierig.
      Das stimmt, aber ich finde gerade Interplanar hat wirkungsvoll demonstriert, daß es definitiv möglich ist.


      OTR-Fan
    • MonsterAsyl schrieb:

      Dann würden SF Bücher & Romane ja auch nicht funktionieren
      Bücher und auch Hörbücher sehe ich etwas anders als Hörspiele.
      Ich finde gerade Hörbücher machen es einem einfacher, da sie die Situation meist mit Worten statt mit Geräuschen darstellen.
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    • MonsterAsyl schrieb:

      Dann würden SF Bücher & Romane ja auch nicht funktionieren und auf den Bestsellerlisten landen.
      Wäre jetzt die Frage, ob SF in der Belletristik einen höheren Anteil als im Hörbuchbereich hat. Würd ich nicht so mutmaßen, abe weiß ich natürlich auch nicht, das einzige was ich weiß, Grusel hat im kommerziellen Hörspielbereich einen 32473257834598732457324583427523mal höheren Marktanteil als in allen anderen Medien. Das Forum heiß ja auch nicht umsonst so ;)
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