Galerie des Grauens - Das gepflegte Gaga-Hörspiel

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    • Galerie des Grauens - Das gepflegte Gaga-Hörspiel

      Hin und wieder stolpert man über Ankündigungen von Hörspielen, bei denen man sofort weiß, dass man sie gewiss nicht hören wird, aber für einen Moment doch schmunzeln muss angesichts der abstrusen Handlung, die sich in der Kurzzusammenfassung bereits andeutet.

      So kann man selbst den wildesten Auswüchsen überschäumender Kreativität noch einen Reiz abgewinnen.

      Hier sollen diese Perlen des (mutmaßlich) schlechten Geschmacks ihre wohlverdiente Würdigung finden.

      Ergänzt um die Frage:
      Welches sind die skurril-absurdesten Hörspiel-Erfahrungen, die ihr im Lauf Eures Lebens machen musstet?

      +++

      Um vorzulegen, hier eine frische Ankündigung des WDR. Da scheint Großes auf uns zuzukommen, oder? =)

      1LIVE Krimi

      GOTT IST TOT. WIRKLICH!

      Auf einer Baustelle in Düsseldorf wird ein 2000 Jahre altes Skelett gefunden – und sofort wird messerscharf kombiniert: Das können nur die sterblichen Überreste von Jesus von Nazareth sein. Als das Skelett kurz darauf verschwindet, scheint klar: Jesus ist wieder auferstanden!

      1LIVE Krimi | 15. Juni 2017, 23.00 - 00.00 Uhr | 1LIVE

      Inmitten von lauter verrückt gewordenen neuen Jüngern versucht Privatdetektivin Ruth Kohn, das verschwundene Skelett wiederzubeschaffen. Die Recherche in dieser Szene gestaltet sich äußerst schwierig, zumal Horden von Menschen ausgerechnet ihren Partner Peter Mehta für den neuen Messias zu halten scheinen. Vielleicht hätte er ihr sagen sollen, dass sein Gesicht auf Toastscheiben erscheint und er ständig unabsichtlich Wasser in Wein verwandelt…

      Mit Christin Marquitan, Andreas Grothgar, Charles Matthew Rouse u.v.a.

      Das Hörspiel steht nach der Sendung befristet zum kostenlosen Download zur Verfügung.

      Ausstrahlung: 15. Juni 2017
      Länge: ca. 53 Minuten
      Produktion: WDR 2015
      Regie: Martin Zylka
      Autor: Mithu Sanyal
      Redaktion: Natalie Szallies
      Quelle: WDR
    • Klasse Thema :thumbsup: und sehr geiles Beispiel, lieber Hardenberg! =)
      Aber ich mag ja irgendwo auch solche beknackten Dinger und höre die gerade (wenn auch oft nur einmal)!
      Okay, der Inhalt muss trotz allem meinen Geschmack treffen und darf nicht einfach nur primitiv sein.
      Das finde ich nämlich diesbezüglich am schlimmsten: Wenn die Macher glauben, sie müssten ihr Publikum (ob nur Kinder oder Erwachsene) nicht ernst nehmen und könnten ihnen den dämlichsten Krempel andrehen.
      Getreu dem Motto: Nix is zu primitiv, keine Cast zu untalentiert, als dass es nicht doch noch eine/r kauft. :pfeifen:

      Was mir zu dem Thema ganz spontan einfällt, sind die von mir so besonders verachteten "Tommi Tomix"-Hörspiele von Ariola aus den 80ern.
      Schlechte Sprecher, abstruse Stories, immer wenn man denkt, die Handlung kann nicht noch blödsinniger werden, wird noch einmal nachgelegt - aaaaaahhhhh! :wech: :hirni:
      Und das für (Taschen-)Geld und nicht als Gratis-Beigabe zu irgendeinem Heftchen, wie bei den ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftigen Spuk-Geschichten-MCs von Bastei der Fall.
      Allein der Song! :panic: :aechz:

      Hm, im Laufe der Jahre dürfte da schätzungsweise noch so einiges mehr an Abstrusem gewesen sein, ich muss mal in mich gehen und später mehr posten. :gruebel: =)

      Beispiele für unfreiwillige Komik bzw. Abstrusität gibt es natürlich auch noch genügend...

      So haben wir z.B. vor Jahren mal ein "Aufklärungshörspiel" mit singenden Eizellen und Spermien gehört, das sehr strange war! :hrhr2:
    • Ich fand es glaub ich ganz witzig. Naja.

      Super ist "Ich glaub der Storch klappert" ein Aufklärungshörspiel für Kinder von 8 bis 12. Spitzenmäßig besetzt mit Horst Jansson (!!!), Susanne Uhlen und der Creme der damaligen Hamburger Sprecherszene (Ingeborg Kantstein, Günter Jerschke, Tammo Kaulbarsch, die Großer-Sisters, und und und), verfasst und inszeniert von Michael Harck (!!!!!) und Vilm Berger werden hier unangenehme Themen knallhart angesprochen. Egal ob Masturbation, Menstruation oder Homosexualität - jedes Reizthema wird gleich verkrampft und brachial niedergeredet! Respekt an alle Sprecher, die das professionell durchgezogen haben.

      Kostprobe gefällig?
      Herr Becker: Na, worüber redet ihr denn?
      Özan: Betting, Herr Pecker!
      David: Petting, du Nase!
      Özan: Und Onanie.
      David: Schnauze!
      Herr Becker: Wieso Schnauze David? Darüber kann man doch reden.

      Das Ganze ist übrigens technisch erstaunlich gut gemacht, hält den damaligen EUROPA-Standard locker und zitiert in der Hintergrundmusik schamlos "Die Ärzte" (das Hörspiel spielt auf Sylt).
      Der Knaller ist aber das teilweise gerappte Titellied! Unfassbar!
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm
    • marc50 schrieb:

      Kostprobe gefällig?

      Herr Becker: Na, worüber redet ihr denn?
      Özan: Betting, Herr Pecker!

      :totlach3:

      Ist das etwa dasselbe Hörspiel, das auch @Agatha so nachhaltig beeindruckt hat?


      So haben wir z.B. vor Jahren mal ein "Aufklärungshörspiel" mit singenden Eizellen und Spermien gehört, das sehr strange war!
    • Wahrscheinlich oute ich mich jetzt als Kunstbanause, aber die folgende Inhaltsangabe einer Lesung von Elfriede Jelinek finde ich für diesen Thread sehr passend. :lach2: :wirr2:

      "Der Sprecher, welcher? Einer, der neueste: Die Zuversicht vertreiben wir aus dem Land, denn wir sind stark! Entschuldigung, nein, wir bringen sie, die Zuversicht, mit federleichtem Leib. Wenn wir uns selber anschaun, ist die Angst auf einmal klein. Verläßlich sind wir wie der Tod, jetzt sind wir da. Noch nicht recht wissen wir, wann und wo, egal, wir sind nicht willkommen, überall, doch bei den Guten, die nicht geschändet werden wollen, von Fremden in ihren Betten, auf dem Bahnhof, vor der Kirche, bei denen schon. Das Gift der Schreiberlinge nutzlos tropft zu Boden. Sie verbreiten Lügen, die Frucht und Feld verseuchen. Wir tanzen Polka, Ländler, Plattler, Reigen, und unbekümmert fallen dazu Schnee und Sonne. Uns um den Hals. Auf unsrer Seite. Nicht fliehn wir, wir hörn auf die Heimat, die Eltern, vor allem den lieben Vater. Das Land gehört uns, nach langer glücklicher Reise, da wir pflügten durch das, was da nutzlos gebrüllt vor unserem Bug. Der Zorn der Schreiber, ihr Gift hielt uns nicht auf, niemand hielt uns auf, wir kamen immer wieder, da die Bürger beieinander warn und das Gericht über uns in Freuden endet, im Gericht über andre. Jetzt sind wir da. Wir kamen wie gerufen, wir wurden auch gerufen schließlich! Nichts, was tun wir werden, wird ganz falsch sein und nichts ganz richtig, und nichts wird bringen Gefahr."
      Also DAS möchte ich auf keine Fall hören! :wech: :sinclair: Aber, wie schon gesagt, vermutlich bin ich einfach nur ein Ignorant und von daher wende ich mich lieber dem zu, was ich kenne und wovon ich etwas verstehe. :biggrin:

      Für mich fallen die beiden Hörspiele von RiKaHoe in die Rubrik GagaHörspiele. Wobei RiKaHoe für mich nach wie vor für "Richtig Kacke Hörtspiele" steht, aber @Agatha meint, es stünde für "Richtig Kaputte Hörspiele". =) Egal wie, beide Bezeichnungen sind absolut passend. :zustimm: Normalerweise höre ich mir ein Hörspiel immer bis zum Ende an, egal wie schlecht ich es finde, aber bei "Domination - 001 - Der Fall des Dr. Schmidt" bin ich auch mit viel Mühe nur bis zu Track 14 (von 16) gekommen. :schulter: Bei "Grenzbereich - 001 - Bekentnisse eines englischen Opiumsaugers" habe ich schon nach dem Lesen der Inhaltsangabe keine Lust mehr gehabt:
      London im Jahre 1876: En stets zu Gewalttätigkeiten aufgelegter Zuhälter ist auf der Suche nach einer seiner Prostituierten. In einem verfallenen Haus trifft er dabei auf eine seltsamen alten Mann, der beim Erzählen seiner Lebensgeschichte nicht nur offenbart, ein Vampir zu seinh, sondern auch eine ungeahnte Schwäche für Rauschgift zu haben. Doch welche dunkel Absicht mag sich hinter seinen Bekenntnissen verbergen...?
      Nun, mir ist das herzlich egal und ich werde das Ding wohl auch nie hören. :schulter:

      Irgendwie scheint man Kindern damals, wie heute, mehr zuzumuten, als Erwachsenen. Eins meiner Lieblingsbeispiele ist nach wie vor "Der Kackofant". :lach2: Ich meine, allein schon das Cover sagt doch wohl schon alles:


      Dazu passend der "Held", welcher die Situation mit Hilfe seiner Riesenkackhaufen rettet. :totlach3:
      Der Kackofant macht genau an der richtigen Stelle einen großen Haufen und schafft damit viel Gutes. Paula und ihr Bruder Jakob mögen ihn sehr und erleben mit ihm spannende Abenteuer - egal, was die Erwachsenen von ihm halten.
      Einfach zu geil, oder? :roll: Dazu diese tollen Lieder: "Ka-ka-ka-ka-Kackofant", "Was macht der Kackofant?", "Ruf den Kackofant" und "Der kleine Kackofant geht schlafen" :saenger: und das Vergnügen ist perfekt. Im Booklet wird noch auf die Buchvorlage hingewiesen, in der folgende schöne Geschichten erzählt werden:
      "Der Kackofant baut die größte Sandburg am Strand", "Der Kackofant kann beim Fußball ein Tor verhindern" und "Der Kackofant arbeitet als Feuerlöscher". :spott:


      OTR-Fan