Wie steht ihr zu Humor in Hörspielen?

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    • Wie steht ihr zu Humor in Hörspielen?

      Ich würde gerne von euch wissen wie ihr denn grundsätzlich zu Humor in Hörspielen steht. Warum gibt es so wenig "Komödien" im Hörspielbereich? Warum gibt es fast keine "lustigen" Hörspiele und wenn doch warum werden diese zumeist kritisiert, siehe Jac Longdong, Cungerlan oder Jack Slaughter?

      Was ist eure Hörspiel-Nummer 1 in Sachen Humor? Würdet ihr euch mehr Hörspiel-Komödien wünschen oder ist das Hörspiel einfach nicht geeignet Humor weiter zu geben?

      Ich bin gespannt auf eure Meinung :winke:
    • Tja, das mit dem Humor ist so eine Sache. Was der eine witzig findet, findet der nächste albern bzw. gar nicht komisch. Gerade Humor ist ja doch eine sehr persönliche Sache und es ist halt schwierig alle zum lachen zu bringen. Besonders schwierig wird es natürlich, wenn man, wie im Fall von John Sinclair, versucht eine bereits lang etablierte und mit entsprechender Fangemeinde versehen Serie zu parodieren. Da fühlen viel denHeld entweiht und finden das gar nicht komisch.

      Meine Nummer 1 in Sachen HSP Humor sind auf jeden Fall die ersten Folgen der Ferienbande. Selten hab ich mehr gelachtals dort.

      Klar ist das Hörspiel an sich grundsätzlich in der Lage auch Humor zu transportieren, aber oftmals wird zumindest mein Humor nicht getroffen. Ich muss auch zugeben, daß ich nicht so der Komödienfan bin, aber antesten würde ich es.


      OTR-Fan
    • Eigentlich müsste Humor ja in Hörspielen durchaus eine Daseinsberechtigung haben, da ja hier wie dort das "gesprochene Wort" zum Einsatz kommt. Dem scheint aber nicht so sein, denn die Zahl der Hörspiele, die man als Komödien bezeichnen kann, eigentlich verschwindend gering ist. Ist es für Labels zu schwer und zu anspruchsvoll ohne Bild ein humorvolles Hörspiel zu gestalten?

      Welches Hörspiel würdet ihr als eine Komödie bezeichnen? Mir fällt spontan gar nichts ein. Comedys gibt es zwar die eine oder andere, aber die meisten haben doch viele Kritiker auf den Plan gerufen. Von den aufgezählten Longdong, Ferien-Bande, Sinclair-Comedy, Slaughter, Cungerlan, gefällt mir eigentlich nur Jack Slaughter, weil nicht ganz so mit dem Humor-Dampfhammer vorgegangen wird. Ich finde unterschwelligen und subtilen Humor wesentlich witziger als den offensichtlichen "Witz". Da gibt es für mich zu wenig. Das Triumvirat zum Beispiel kann mit dieser Form des Humors aufwarten, wie ich ihn schätze, aber es handelt sich letztendlich doch um das Genre Krimi, bei dem Humor nebenbei eingesetzt wird. Eine TV-Serie wie Frasier oder Seinfeld, die nicht auf Schenkel-Klopferhumor setzen, sehe ich im Hörspiel weit und breit nicht. "Heff, der Chef" will wohl in diese Richtung gehen, habe ich aber bewusst noch nicht gehört.
    • Interessantes Thema.

      (1) Erstmal spricht mich das Wort Komoedie ueberhaupt nicht an. Das suggestiert, dass es hier nur um Witze oder aehnliches geht ohne eine interessante Haupthandlung. Also Comedy-Folgen bringen mich eher nicht zum lachen.
      (2) Ich denke Humor wirkt sehr stark, wenn es im Kontrast zu einer ernsthaften Handlung steht und darin eingebetter ist. Ich LIEBE Humor in Hoerspielen. Das ist (wenn gut gemacht) eine der besten Stilmittel, damit ich einer Serie treu bleibe und mir Folgen immer wieder anhoere, da es beim nochmal-hoeren nicht darum geht, die Geschichte zu erfahren, sondern das Gefuehl das Lachens und guter Stimmung zu erzeugen.
      (3) Humor ist Geschmackssache. Ich konnte mit Jack Slaughter gar nichts anfangen. Das war ueberhaupt nix fuer mich. Andere Serien haben ein paar witzige Szenen und daran erinnere ich mich immer noch sehr gut.

      Einige Ablacher Highlights im Hoerspiele:

      Das Triumvirat
      Larry Brent
      Peter Lundt
      Die Arwinger
      Foster

      Die Serien sind sicherlich keine Komoedien. Aber sie alle haben ein paar oder mehr Szenen, bei denen ich mich auch beim wiederhoeren vor Lachen wegschmeisse.
    • Wir reden hier nur von Hörspielen, die intentional lustig sind, ja? :D
      Naja, für mich haben sowohl der Dampfhammerslapstick, als auch der subtil-feinsinnigere Humor ihren Reiz, je nach Tageslage.
      Von daher hatte Jack Slaughter einige lichte Momente und viele an sich lustige Ideen, die aber - zumindest bei mir - oftmals aufgrund der Umsetzung nicht so richtig zünden wollten. Die Reihe wirkte häufig einfach zu offensichtlich bemüht lustig.
      Jac Longdong hat das imho etwas besser weil ungezwungener hinbekommen, die Krone kann sich im Horror-Comedy-Bereich imho aber die John Sinclair-Comedy aufsetzen, die ich durchweg klasse gelungen finde.
      Dann gibt es natürlich noch sehr gut umgesetzte Hörspiele, die auf Romanen basieren, beispielsweise die von Terry Pratchett oder Douglas Adams. Die Scheibenwelt oder "Per Anhalter" - Adaptionen sind (beinahe) alle absolut empfehlenswert.
      Hier wird's dann aber auch schon eng, "Auf dem Campus mit Cthulhu" fällt mir da noch ein, das mit schönen Lovecraft-Insidern aufwarten konnte, ansonsten... :denk:

      Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Grundsätzlich bin ich durchaus für Humor in Hörspielen , so denn nicht gerade Fips Asmussen das Drehbuch dafür schreibt.
    • Viele gibt es da nicht und normalerweise ist das auch nicht so mein Fall, aber Jack Slaughter fand ich teilweise ganz witzig. Aber es ist auch gut, daß die Serie nun abgeschlossen ist. Dann gibt es noch die Crazy Times Hörspiele um Nick Twist. Die fand ich auch gelungen. Die Hörspiele der Trash-o-Thek (da gefiel mir vorallem Folge 1), die Satchmo Trilogy (ging so) und die beiden Folgen der Nerd Stories (ganz gut) fallen mir dann noch ein.
    • Humor/Slapstick ist ein gewagtes Thema in dem Bereich. Mit Comedyhörspielen kann ich recht wenig anfangen. Da greif ich lieber zur Badesalz oder Rolf Miller CD. Ein paar gut dosierte witzige Sprüche im Hörspiel find ich jedoch angebracht. 100% Comedy dagegen kann einfach nur schief gehen, weil man in der gesamten Spielzeit permanent den Belustigungsfaktor aufrecht erhalten muß.
      Komisch zu sein ist schwierig! Noch schwieriger als sich zu gruseln!
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Mir persönlich gefiel zum Beispiel "Be my Match" von AUDIBLE, weil es in Richtung Liebeskomödie ging. Das war endlich mal was anderes und ich konnte mich darüber amüsieren. Mit Schenkelklopferhumor habe ich so meine Schwierigkeiten. Sitcoms als Hörspiele würden mir auch gefallen. Aber auch hier ist ein fast brach liegendes Feld, an das sich noch kein Hörspiellabel heran gewagt hat. Vielleicht deshalb höre ich ALF als Hörspiel sehr gerne, auch wenn es ein O-TON Hörspiel ist. "Papa, Kevin hat gesagt" ging in diese Richtung und hat mir zum Teil ganz gut gefallen.
    • Es gibt ja bei einigen Hörspielen sogenannte Comedy Sidekicks, wie in Star Wars, bei Masters of the Universe oder zuletzt bei Fallen. Aber ein Dauerfeuer blöder Sprüche, das wäre glaube ich zuviel des Guten.
      Dafür gibt es die Comedyprogramme auf CD, da ist das wohl eher angebracht.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ich stehe nicht so sehr auf Brachialhumor, wie er in Deutschland meist praktiziert wird, insofern bin ich auf den ersten Blick nicht besonders scharf auf Hörspiele, bei denen der Schwerpunkt auf dem Humor liegt. Die Sinclair-Comedy fand ich damals bei Erscheinen gruseliger als die eigentliche Serie. :D

      Wenn sich aber mal jemand erfolgreich an schwarzem Humor oder dem schrägen Witz der Coen-Brüder oder des frühen David E. Kelly versuchen würde, fänd ich das durchaus reizvoll. Obwohl ich mit "reinen" Komödien wohl auch eher weniger zu ködern wäre. Es muss schon um mehr gehen als um ein paar Lacher, um wirklich gut zu sein.

      Gute Beispiele sind rar. Aber die Larry Brents und Macabros aus dem Hause Welbat/Brügger & Co. gingen da in eine ziemlich gute Richtung, wobei mir besonders gut gefiel, wie man das hohe Trashpotential mittels eines augenzwinkernden Skripts und erstklassiger Sprecher quasi neutralisiert hat. Die beiden Serien geben zu keinem Punkt vor, mehr zu sein, als sie sind - und schaffen es doch, herkömmlichen Groschengrusel weit hinter sich zu lassen.
    • "Warum gibt es fast keine "lustigen" Hörspiele und wenn doch warum werden diese zumeist kritisiert, siehe Jac Longdong, Cungerlan oder Jack Slaughter?"


      "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" ;) Humorvolle Geschichten können super unterhaltsam sein, aber gerade wenn ich an Jack Slaughter denke, so nerven mich die übertriebenen Wiederholungen, vor allem Abigails Schminktipps. Das war beim ersten Mal noch witzig, wurde von Folge zu Folge jedoch blöder und mir haben dann die Hörspiele einfach keinen Spaß mehr gemacht. Vielleicht ist es einfacher Humor in Einzel-oder Spezialhörspiele zu pacdken, wie z.B. bei der John Sinclair Comedy. Das war richtig witzig. Auch bei den ???, wohl die meistverkaufteste Hörspielserie regt mich das Gelächter der drei Jungs am Ende auf - vor allem wenn dies gar nicht so in der Romanvorlage vorkam und auch gar nicht zur geschichte bzw. zur Lösung des Falles passt. Weniger ist manchmal doch mehr.
      Bei reinen Komödien fällt mir noch ein, dass gerade der Gesichtsausdruck der Protagonisten wichtig und witzig ist. Hier hat der Film einen Riesenvorteil im Vergleich zum Hörspiel. Loius de Funes als Hörspiel? Wohl nur halb so witzig.
      Persönlich bevorzuge ist unterhaltsame, spannende Geschichten mit etwas Humor. Caine ist ein wunderbares Beispiel dafür. Galgenhumor, Schwarzer Humor vielleicht aber witzig.
    • Humor ist so eine Sache, die für mich persönlich einfach besser in Filmen funktioniert. Im Hörspiel gibt es allerdings auch gute Beispiele, auch wenn ich dieses Genre jetzt nicht bevorzuge.
      Absolutes Highlight für mich ist die Ferienbande, wo ich mich wegschmeißen könnte. Aber leider wird auch diese Reihe immer schwächer.
      Mit John Sinclair (Comedy), Jack Slaughter oder Jac Longdong fallen mir dann noch drei weitere Produktionen ein, die ich im Hörspielbereich lustig fand.
    • Also, ich persönlich mag Humor in Hörspielen.

      Jack Slaughter ist für mich in diesem Bereich die absolute Nummer 1. Fand auch die Sinclair-Comedy sehr gelungen.

      Muss mich offen gestanden auch bei den "Drei ???" oder TKKG manchmal beeumeln. Finde manche Szenen sehr lustig und lass mich gerne davon mitreißen. Auch bei Sinclair oder Larry Brent kommen manchmal sehr lustige Szenen vor, die ich sehr gelungen finde.
      no disc, no fun
    • Also bei den ??? gab es eine Szene, da habe ich auch Tränen gelacht. Ich glaube als Justus in einem Schacht stecken geblieben ist. Welche Folge war das noch mal? Die würde ich mir gerne wieder anhören...
    • Ich bin jemand, der grundsätzlich gern lacht und sich auch eigentlich lieber von einem humorvollen, leichten Stoff akustisch unterhalten lässt, als von schwerer Kost oder sehr blutigen, splatterigen Sachen.
      Okay, das darf es natürlich auch hin und wieder sein, es lebe die Abwechslung :thumbup: , aber Lustiges mag ich schon sehr im Hörspielbereich.
      Witziges lässt sich oft gut über Worte transportieren, denn ein "Torte-im-Gesicht-Slapstick-Humor"-Fan bin ich ohnehin nicht.
      Es darf auch mal in Richtung Brachial-Komik oder ein bisschen unter die Gürtellinie gehen, ich muss dazu nur in der richtigen Stimmung sein.
      Und mit einem Comedy-Hörspiel den Humor des jeweiligen Hörers zu treffen, ist nun mal ähnlich schwierig, wie das im Film- oder Buchbereich zu schaffen.
      Entsprechend gefällt mir längst nicht alles, was es auf diesem Sektor so gibt, aber doch vieles.
      Und für mich dürfte in der Hinsicht gerne noch mehr produziert werden, das hatte ich auch schon mal irgendwo geschrieben.
      Ich mag die ersten 3-4 Folgen der Ferienbande (die neueren Fälle sind leider immer weniger meins...die Luft ist da raus :thumbdown: ), Jack Slaughter (da "klemmten" für mich aber auch etliche Witze...), Sinclair - Die Comedy, Sinclair - Der erste Fall usw..
      Und natürlich die entsprechenden Szenen in LB oder Macabros von Europa und in meinem besonderen Liebling "Twilight Mysteries 1"! :applaus:
    • Cherusker schrieb:

      (2) Ich denke Humor wirkt sehr stark, wenn es im Kontrast zu einer ernsthaften Handlung steht und darin eingebetter ist. Ich LIEBE Humor in Hoerspielen. Das ist (wenn gut gemacht) eine der besten Stilmittel, damit ich einer Serie treu bleibe und mir Folgen immer wieder anhoere, da es beim nochmal-hoeren nicht darum geht, die Geschichte zu erfahren, sondern das Gefuehl das Lachens und guter Stimmung zu erzeugen.
      Da stimme ich zu ;) Ich liebe auch Humor in Hörspielen.
      Besonders bei John Sinclair (in den Folgen 1-70 unter der Regie von Oli), auch bei Ehrhardt gibt es Humor, er setzt es zwar weniger ein, aber diese gefallen mir auch :)
      Bei Larry Brent (in den ersten 10 Folgen bei der R&B Company, besonders Folge 5 habe ich sehr gut in Erinnerung mit der Hexe Marina :D)
      Oder auch bei Dorian Hunter (unter der Regie von Göllner)
      Faith, Caine, Amadeus, Twilight Mysteries,...auch z.B. Mord in Serie 13 "Was sich liebt, das killt sich" :)

      Bei den direkten Humor-Produktionen finde ich "Jac Longdong" sehr gelungen, sowie auch die beiden Sinclair-Comedys :)
      Jack Slaughter war zwar gut produziert, aber konnte mich nicht immer zum Lachen bringen und meistens kamen die Witze eher bemüht vor.
    • Guitar-Lea fand ich köstlich und musste sehr häufig schmunzeln, weil Kinderaugen so wunderbar entwaffnend ehrlich sind und vieles hinterfragen, was wir als gegeben annehmen. Auch Dodo war so herrlich unkonventionell und originell, dass ich es sehr lustig empfunden habe. Und weil gerade anderorts nach Alf gesucht wurde, ich habe die O-Ton Hörspiele zuhause und Alf funktionierte auch als Hörspiel und ich fand es auch auf diesem Medium sehr lustig.
    • Da stimme ich Dir absolut zu! Alf funktioniert richtig gut als Hörspiel. Es macht aber auch total viel Spaß, wenn man
      vor sehr langer Zeit auch die Serie dazu mal gesehen hat. Herrlich, wie beim Lauschen dann die ganzen Erinnerungen in den Kopf schießen. ^^