Der stationäre Handel dünnt immer mehr aus...

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    • Das Problem des "ausdünnens" betrifft aber nicht nur Hörspiele- das Problem ist bei Filmen und Musik exakt das gleiche.
      Wenn man etwas abseits des Mainstream will, hat man im Laden verloren, da bleibt nur noch Internetbestellung.
      Such mal im Laden, egal welchem, die neue CD von The Browning, oder irgendwas von Gangstagrass, The Dead South oder Goblin.
      Man kann schon froh sein wenn es noch eine (meist winzige) Abteilung mit (meist nur aktuellen und den "klassikern") Metal-CDs gibt...

      Hörspiele findet man auch hier so gut wie nichts mehr, Hörbücher dagegen scheinen immer noch zu gehen.
      Der einzige mir bekannte Laden der noch Hörspiel hat, bietet ausschließlich John Sinclair CDs an- allerdings für jeweils 12,99€. :ups:
      Wird zwar scheinbar trotzdem gekauft, aber so verrückt bin ICH dann doch nicht, im Netz kriegt man die oft neu für die Hälfte.
    • Audioromane schrieb:

      Ich bin echt geschockt wie schwer es sogar Big Player haben, ihre Audio- und Video-Produkte in der Öffentlichkeit bei der Laufkundschaft präsentieren zu können.
      Ich bin sehr überrascht, das es das immer noch im stationären Handel gibt, hätte ich vor drei oder vier Jahren nicht gedacht, dass CDs und DVDs es womöglich in den Läden bis in die Zwanziger Jahre schaffen werden. Aber der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Audioromane schrieb:

      Kaufland Warenhäuser
      Kaufland gehört zu Lidl und die wollen das "unlukrative" Sortiment eh ausdünnen.
      Aber selbst in den Unternehmen der Metro Gruppe wie MM und Saturn wird das Sortiment immer Kleiner.
      Wenn man es sich in der Aufschlüsselung des Preises für eine CD ansieht, dann erkennt man auch warum.

      Der Einzelhandel ist mit ca. 20% einer der "Kostenpunkte" den man am ehesten durch Direkt- und/oder Onlinevermarktung eliminieren kann.
      Das dies nicht dem Kunden, sondern dem Label zu Gute kommt, sollte aber auch jedem einleuchten.





      Als Nächstes kommen dann die Kosten für Presswerk und Druck. Über das "Steuersparmodell" von Amazon und Co. brauchen wir an dieser Stelle gar nicht erst anfangen.

      Dann kommt hinzu das viele stationäre Läden teurer sind und weniger Auswahl haben, so das die Entscheidung da relativ einfach ist. Bevor man zwei mal fährt um etwas zu bekommen, weil der stationäre Laden es ebenfalls bestellen muss, bestellt man es sich doch selber.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • @Audioromane Ja, genau das ist uns auch bei Kaufland schon aufgefallen.
      Zwar nicht, dass es dort jetzt mehr Schreibwaren oder Geschenkpapier gibt, sondern dass die Medien-Bestände einfach generell geringer sind als vorher.
      Das gilt auch für Bücher.
      Nur - in welchem größeren Super- oder Elektromarkt ist das denn in den letzten Jahren nicht genauso gelaufen? ?(
      Hat doch keiner! sein Sortiment plötzlich vergrößert.
      Die Leute kaufen immer mehr online, nicht nur CD, DVD, Blu, Bücher etc. sondern so gut wie jeden Artikel, der über den täglichen Direkt-Bedarf hinausgeht.
      Und im Fall von Film, Musik, Hörspiel wird vom Großteil ohnehin nur gestreamt oder sich der DL geholt.
      Wissen wir doch auch alle.
      Warum sollen die Läden also noch anbieten, was mehr und mehr unrentabel wird?
      Mag einen ärgern, aber tja. :schulter:
    • Agatha schrieb:

      Warum sollen die Läden also noch anbieten, was mehr und mehr unrentabel wird?
      Zumal es ja immer mehr Mode wird, das die Kaufhäuser nicht interessiert ob etwas verkauft wird. Denn ein Großteil der Verkaufsflächen wird vermietet.
      Die wird dann von den Fremdfirmen bestückt und das örtliche Personal braucht sich weder ums einräumen, noch um den Bestand zu kümmern. Und die Kohle kommt trotzdem durch die Vermietung rein.

      Und so läuft das eben auch bei den Unterhaltungsmedien.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Die wird dann von den Fremdfirmen bestückt und das örtliche Personal braucht sich weder ums einräumen, noch um den Bestand zu kümmern. Und die Kohle kommt trotzdem durch die Vermietung rein.
      Ja, ich "liebe" es, wenn man das "örtliche Personal" danach fragt, wann Artikel xy, der gerade ausgegangen ist oder plötzlich gar nicht mehr lieferbar zu sein scheint, denn wieder da sein wird und nur noch die Antwort erhält: "Ja, wissen wir auch nicht, auf das Sortiment haben wir keinen Einfluss, da kommen die Leute von Firma Soundso, die machen das komplett allein!"
      Solche Aussagen häufen sich in einigen Supermärkten/ Kaufhäusern. :augenroll:
    • Das ist ein Trend der sich in vielen Bereichen immer weiter fortsetzt und nicht nur auf Hörspiele und Filme sich reduziert.
      In Zeiten von Steam & Co werden auch die PC Spiele im Laden immer weiter verschwinden.
      Ich schließe mich auch nicht aus und bestelle fast alle diese Dinge nur noch online. :|
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • Smeralda schrieb:

      Das ist ein Trend der sich in vielen Bereichen immer weiter fortsetzt und nicht nur auf Hörspiele und Filme sich reduziert.
      Klar, alles was "digital kopiert und vertrieben" werden kann ist da nur der Anfang.
      Schon jetzt stehen ja z.B. Ersatzteile und Neuteile aus 3D-Druckern in den Startlöchern.
      Und Sachen wie "Hello Fresh" werben ja sogar mit "Kein Anstehen im Supermarkt, sondern entspannt liefern lassen und einfach mit dem Thermomix ® zubereiten."
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Agatha schrieb:

      Die Leute kaufen immer mehr online, nicht nur CD, DVD, Blu, Bücher etc. sondern so gut wie jeden Artikel, der über den täglichen Direkt-Bedarf hinausgeht.
      Und das ist genau das, woran der Handel schuld ist. Ich als Kunde bin ja gezwungen, im Internet zu kaufen, da es die gewünschten Produkte nicht stationär gibt.

      Ich habe im Groß- und auch im Einzelhandel gearbeitet. Und es kamen täglich Dutzende Kunden die fragten, haben Sie vom Hersteller / Label ABC den Artikel XYZ da? Und man musste verneinen. Wir reden hier nicht von unbekannten 08/15 Nerd-Wünschen, sondern von Massenware und Stiftung Warentest Siegern, wie z.B. ein populärer LED-TV von Panasonic, oder CDs von bekannten Künstlern, oder Hörspiele einer populären Serie.

      Natürlich kann der Handel nicht alles vorrätig haben, aber ich rede von Selbstläufern, die durch Test bei ComputerBILD, CHIP, AVFBILD, CONNECT, im Internet, Youube, Stiftung Warentest, sonstwo, empfohlen wurden. Und genau diese hatten wir so gut wie nie da, da der Einkäufer ein bestimmtes Monatsbudget zur Verfügung hatte und zusätzlich vom Big Boss gezwungen wurde, die Geräte mit der besten Handelsspanne zu bestellen.
      Im Soundtrack- und Hörspielbereich war das ganz schlimm. Dort kamen wir an diverse Label gar nicht ran, da die von der Zentrale nicht im Warenwirtschafts-System eingepflegt waren. Also konnten wir noch nicht mal den Service des Bestellens anbieten. Man darf das nicht unterschätzen: Viele Kunden kommen gerne wieder und sehen das gar nicht als lästig an, eine Bestellung bei Lieferung abzuholen. Meist nahmen die noch andere CDs und Filme mit, die einen Tag vorher erschienen sind.

      Ergo: Die Kunden gingen enttäuscht heim und haben im Internet bestellt. Und das ist dieser Teufelskreislauf. Menschen WOLLEN nämlich im stationären Handel einkaufen, da dies ein ganz besonderes Erlebnis ist. Menschen wollen Kommunikation und mit fremden Menschen ins Gespräch kommen. Der Mensch ist neugierig. Er will durch Regale fingern und Produkte entdecken, von deren Existenz er nichts wusste. Das darf man nicht unterschätzen. Menschen WOLLEN eigentlich gar nicht im Internet kaufen, wenn sie zu ihrem Laden wenige Kilometer fahren können, dieser die Produkte da hat, das noch zu einem akzeptablen (bei Büchern gebundenen) Preis und man reinhören / testen kann.

      Und wenn ich dann sehe, dass Selbstläufer wie Bibi Blocksberg, Benjamin Blümchen, Drei Fragezeichen, TKKG, uva. Hörspiele / Musik-CDs / Bücher /... in den Warenhäusern aus dem Sortiment geschmissen werden, dafür aber die Pfannenabteilung, KFZ-Zubehör, Dekoabteilung und was weiß ich nicht alles erweitert wird, verstehe ich das nicht. Hauptsache Freixenet hat geliefert und ein Regal mit ein und dem selben Prosecco auf 6 Meter Länge mit 2 Meter Höhe wird für das Gesöff in Anspruch genommen. Wie gesagt: Der Handel würde sicherlich die neueste Drei Fragezeichen oder Benjamin Blümchen Folge wie geschnitten Brot verkaufen. Da brauche ich als Einkäufer gar nicht überlegen und bestelle das Ding bei Sony oder Kiddinx jeweils 5 mal, weil die vorherigen Nummern sich sowieso jeweils 30 mal verkauft hatten. Wieso aber solche Titel noch nicht mal mehr zu sehen sind verstehe ich nicht.

      Der Handel ruiniert sich selbst.

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Na, wenn die Nachfrage zurück geht, geht auch das Angebot zurück.
      Gibt ja auch keine Marken Discman mehr. Tapedecks gibt es in neu auch nicht mehr in guter Qualität zu kaufen.
      In nem HiFi Laden ein Aufnahmegerät zu kaufen is auch nicht mehr drin. Früher konnte man mit jedem 50 Mark Radio auch aufnehmen. Heute will/braucht das keiner mehr. Gibt ja Podcast für Radiobeiträge oder Spotify oder YouTube für Musik.
      Immer weniger Leute kaufen Digitale Inhalte sondern leihen die. Egal ob Musik, Software oder Video. Nicht wirklich verwunderlich das physische Datenträger weniger werden finde ich.
      Wundert mich eher dass die nicht schneller verschwinden.
    • ATRACor schrieb:

      Na, wenn die Nachfrage zurück geht, geht auch das Angebot zurück.
      Gibt ja auch keine Marken Discman mehr. Tapedecks gibt es in neu auch nicht mehr in guter Qualität zu kaufen.
      In nem HiFi Laden ein Aufnahmegerät zu kaufen is auch nicht mehr drin. Früher konnte man mit jedem 50 Mark Radio auch aufnehmen. Heute will/braucht das keiner mehr. Gibt ja Podcast für Radiobeiträge oder Spotify oder YouTube für Musik.
      Immer weniger Leute kaufen Digitale Inhalte sondern leihen die. Egal ob Musik, Software oder Video. Nicht wirklich verwunderlich das physische Datenträger weniger werden finde ich.
      Wundert mich eher dass die nicht schneller verschwinden.
      Sind halt alles Beispiele, wo es Alternativen / alternatives Equipment dafür gibt.

      Gehen wir mal davon aus, dass alle Hörspiellabel im Handel so ausgedünnt werden, dass diese auch die Internethändler nicht mehr beliefern können und ihren Betrieb leider einstellen müssen: Für Hörspiele gibt es leider keine Alternative, außer Hörbücher.

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Smeralda schrieb:

      Und bei Amazon Pantry gibt es doch auch seit einer ganzen Weile Lebensmittel und Getränke.
      Amazon Pantry ist ein Shop bisher exklusiv für Prime-Mitglieder, der neuste Trend scheint dieses Wickedly Prime zu sein, bei dem man sogar frisches Fleisch etc. bestellen kann.

      Audioromane schrieb:

      Und das ist genau das, woran der Handel schuld ist. Ich als Kunde bin ja gezwungen, im Internet zu kaufen, da es die gewünschten Produkte nicht stationär gibt.
      Das mag für Sachen wie Bücher, CD´s etc. ja gelten, aber inzwischen kann ich meinen kompletten Einkauf übers Netz erledigen und genau da muss der Einzelhandel gegensteuern, sonst wird der immer weiter schrumpfen.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Audioromane schrieb:


      Menschen WOLLEN nämlich im stationären Handel einkaufen, da dies ein ganz besonderes Erlebnis ist. Menschen wollen Kommunikation und mit fremden Menschen ins Gespräch kommen. Der Mensch ist neugierig. Er will durch Regale fingern und Produkte entdecken, von deren Existenz er nichts wusste. Das darf man nicht unterschätzen. Menschen WOLLEN eigentlich gar nicht im Internet kaufen, wenn sie zu ihrem Laden wenige Kilometer fahren können, dieser die Produkte da hat, das noch zu einem akzeptablen (bei Büchern gebundenen) Preis und man reinhören / testen kann.
      Ganz meine Meinung, ich hätte es auch nicht besser schreiben können! :thumbup:
    • Audioromane schrieb:

      Menschen WOLLEN nämlich im stationären Handel einkaufen, da dies ein ganz besonderes Erlebnis ist. Menschen wollen Kommunikation und mit fremden Menschen ins Gespräch kommen. Der Mensch ist neugierig. Er will durch Regale fingern und Produkte entdecken, von deren Existenz er nichts wusste. Das darf man nicht unterschätzen. Menschen WOLLEN eigentlich gar nicht im Internet kaufen, wenn sie zu ihrem Laden wenige Kilometer fahren können, dieser die Produkte da hat, das noch zu einem akzeptablen (bei Büchern gebundenen) Preis und man reinhören / testen kann.
      Dazu kann ich nur den Ex :thumbdown: einer guten Bekannten anführen, der zwar auch gern im stationären Handel unterwegs war :pfeifen: , um sich dort die Produkte, die ihn interessierten (seien es nun Flachbildschirme oder Kinderwagen) vorführen und erklären zu lassen, danach behauptete, er brauche Bedenkzeit, nach Hause fuhr, im Netz die Preise für den Artikel, der ihn bei der Beratung überzeugt hatte, verglich und schließlich dort online kaufte, wo ihm die Bedingungen am günstigsten erschienen.
      Solche Leute gab und gibt es auch.

      Seit das Bestellen von praktisch allem so vergleichsweise einfach geworden ist, kann sich da ja jeder "Schnäppchenjäger" voll ausleben.
      Kein Wunder, dass die Läden immer weniger Modelle anbieten können, sie werden sie ja auch häufig genug einfach nicht los!
      Ich sehe z.B. in der ländlichen Umgebung ein kleines Elektrogeschäft nach dem anderen schließen, nur wenige, wirklich "alteingesessene" können sich noch halten.
      Das sind z.B. exakt die Orte, wo man früher bei uns die Videos oder auch Hörspiele kaufte, als das halt noch ganz normal war.
    • Agatha schrieb:

      Ich sehe z.B. in der ländlichen Umgebung ein kleines Elektrogeschäft nach dem anderen schließen, nur wenige, wirklich "alteingesessene" können sich noch halten.
      Selbst die haben es sehr schwer, denn ausser verkaufen können die nämlich auch nicht mehr viel machen.
      Reparieren ist bei fast allen Artikeln entweder unmöglich oder unwirtschaftlich.

      Die Firma bei der ich gelernt habe hat da ein sehr passendes Schild im Fenster.

      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"