"Die drei ???" vs. "Drei ??? Kids"

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    • "Die drei ???" vs. "Drei ??? Kids"

      Wie ich ja schon an anderer Stelle erwähnte, werde ich regelmäßig durch meinen Sohn genötigt, den ???-Ableger, die "KIds" zu hören. Das war am Anfang eine Herausforderung für mich. Erst mal gelang es mir nicht, die Sprecher auseinanderzuhalten (schaffe ich noch immer nicht), und dann fand ich auch viele der Geschichten einfach nur dämlich.

      Aber es griffe zu kurz, damit das Thema abzuhaken. Diese Reihe hat auch eine Menge Vorzüge, gerade gegenüber den heutigen neueren Folgen der Mutter-Serie - wenigstens soweit ich das noch beurteilen kann.

      Ich finde aber auch, dass man die beiden Serien-Universen gedanklich voneinander trennen sollte. Und zwar unbedingt. Denn die Kids sind ganz sicher nicht Prequel zu den Klassikern der drei ???; dafür sind die Figurenzeichnungen mitunter einfach zu schlicht, eindimensional oder ganz einfach: zu deutsch.

      Oder?

      Wie sehr Ihr das? Würdet Ihr Euch wünschen, wenn es eine zunehmende Angleichung beider Serien-Universen gäbe, zB mit Einrichtung der Zentrale sowie dem Auftreten von Patrick und Kenneth?

      Seht auch Ihr gravierende Unterschiede in Form/Machart und Figurenzeichnungen zwischen beiden Serien? Und wenn ja: welche?
      Oder fügt sich das für Euch zu einem harmonischen Ganzen?

      Gibt es etwas, was die jeweilige Serie gegenüber der jeweils anderen besonders auszeichnet?
      Und worin sie vielleicht der anderen in Einzelpunkten nachsteht?

      Schlachtross gegen Jungspund - das Kräftemessen kann beginnen... :train: ( =) )
    • Ganz grob gesagt, würde ich schreiben, dass mir die alten ???-Folgen besser gefallen als die ???-Kids. Die späteren ???-Folgen sind mitunter aber für mich öfters schwächer und nicht so unterhaltsam wie die ???-Kids.

      Die Geschichten der Kids sind öfters leicht phantastischer Natur, sind kurzweiliger, haben eine kürzere Spieldauer und "gehen leichter ins Ohr", weil sie auch nicht so von Monologen und Dialogen triefen wie die "alten" ???. Mit den ???-Folgen fängt meine Tochter überhaupt nix an, während sie ???-Kids ab und an gerne hört. Dies zeigt mir doch, dass die Kids für ein jüngeres Publikum möglicherweise besser geeignet ist, als die ???, die wahrscheinlich mehr von einem älteren Publikum bevorzugt wird. Von daher ein kluger Schachzug 2 solche Serien auf den Markt zu bringen. Eine richtige Angleichung der Kids an an "Alten" wäre wohl nur am Ende der Serie für mich denkbar. Bis dahin macht es durchaus Sinn wenn sie sich in manchen Punkten unterscheiden.
    • Hardenberg schrieb:

      Würdet Ihr Euch wünschen, wenn es eine zunehmende Angleichung beider Serien-Universen gäbe, zB mit Einrichtung der Zentrale sowie dem Auftreten von Patrick und Kenneth?
      Nein, ich wünsche keine Angleichung, für mich sind es, trotz der übereinstimmenden Figuren, eigentlich zwei Paar Schuhe.
      Die "richtigen" Fragezeichen hatten für mich nie die "Kaffeekanne", da sie sich ja erst mit etwa 12 zusammentun, um Rätsel zu lösen, woraus dann die Detektei erwächst.
      Sie hatten einen Raben (den Blacky-Vorgänger), der in die Welt der Kids nicht eingebaut wurde, sie halten ihre Tätigkeit von Anfang an nicht geheim, so wie es die Kids tun, Onkel Titus labert nicht immer wieder von Wertstoffen und denkt sich die beknacktesten Stories darüber aus, woher seine "Schätze" stammen, Tante Mathilda backt erst mal auch noch nicht ständig Kirschkuchen etc.etc.. ;)
      Da brauche ich jetzt nicht plötzlich Patrick und Kenneth, die Jungs kommen ja schon über recht viele Folgen ganz gut ohne Fahrer oder sonstige erwachsene Helfer zurecht, warum die beiden aus der Versenkung holen?

      Hardenberg schrieb:

      Seht auch Ihr gravierende Unterschiede in Form/Machart und Figurenzeichnungen zwischen beiden Serien? Und wenn ja: welche?
      Oder fügt sich das für Euch zu einem harmonischen Ganzen?
      Naja, ein paar Unterschiede habe ich oben schon angeführt, was noch hinzukommt, zumindest in den frühen Kids-Folgen (ich kenne nur die :schulter: ), ist, dass die Jungs die Erwachsenen locker in die Tasche stecken und z.B. auch der Kommissar ein bisschen dödelig geschildert wird und keinesfalls die Respektsperson ist, wie in der Urserie.
      Die Namen sind oft regelrecht "eingedeutscht", was es, mal abgesehen von "Justus Jonas" ;) bei DDF nicht gab/ gibt.
      Harmonisches Ganzes? Kommt immer darauf an, ob man das möchte und anstrebt.
      Es handelt sich hier ja auch um einen ganz anderen Autor, der seine Handschrift mitbringt, die Serie dadurch komplett geprägt hat.
      Für mich sind die Kids eine nette Serien-Alternative für etwas jüngere Zuhörer (also genau das Richtige für jemanden in meinem Alter :hrhr2: ) und eher auf diese zugeschnitten, was die oft auch lustigen, phantasievollen Fälle angeht, aber sie haben eher wenig mit den Fragezeichen gemein, die ich seit fast 40 Jahren kenne.
      Allerdings fand ich z.B. bei der vorletzten DDF-Folge, "Hexengarten", dass diese, von ihrer Grundtendenz her, besser zu den Kids gepasst hätte.
    • Hardenberg schrieb:

      Würdet Ihr Euch wünschen, wenn es eine zunehmende Angleichung beider Serien-Universen gäbe, zB mit Einrichtung der Zentrale sowie dem Auftreten von Patrick und Kenneth?
      Also ich hab noch nicht soviele Folgen der Kids gehört, aber mir gehts da wie Dir Hardenberg: Ich kann die Sprecher einfach nicht auseinanderhalten. :schulter: Von daher habe ich auch sofort das Interesse an der Serie verloren und es ist mir eigentlich vollkommen egal, ob es zu einer Angleichung kommt oder nicht. Ich sehe beide Serien vollkommen getrennt von einander. Die einzige "Gemeinsamkeit" seh ich im Titel und bei den Namen der drei Detektive.
      Mehr kann ich nicht dazu sagen, da ich für die Beantwortung der anderen Fragen zu wenige Folgen der Kids kenne.


      OTR-Fan
    • Ich finde die drei ??? Kids klasse.
      Sie stehen für mich auch vollkommen autark dar und ich will gar nicht, dass sich das zu etwas kompletten entwickelt. Sie bieten tolle und kurzweilige Unterhaltung, die natürlich eher auf die jüngere Hörerschaft zugeschnitten ist. Doch auch mich unterhalten die Folgen meistens richtig gut.
    • Ich finde vor allem auch die Unterschiede interessant.

      Darum kann ich die beiden Serien auch nicht wirklich in Kontinuität zueinander setzen.

      Zum Beispiel die Figurenzeichnungen:

      Tante Mathilda ist bei den klassischen drei ??? eine resolute Frau, die im Grunde über den gesamten Schrottplatz herrscht und die Kinder eigentlich regelmäßig zur Zwangsarbeit verdonnert.

      Tante Mathilda bei den Kids ist eher der Typ überbesorgte Mutter, die gütig und verständnisvoll ist, den ganzen Tag Kirschkuchen backt oder hinter Justus herläuft, um ihm Proviant oder einen warmen Schal mitzugeben.

      Ein Unterschied wie Tag und Nacht.

      Oder Onkel Titus: Bei den klassischen drei ??? war er ein so etwas wie ein Träumer - ein Mann, der sich für alte Dinge begeistert, der sich aber im Grunde weniger fürs Geschäftliche interessiert.

      Bei den Kids strahlen ihm sehr oft die Dollar-Zeichen aus den Augen, und er kommt sogar hin und wieder regelrecht geldgeil rüber.

      Oder Kommissar Reynolds: Bei den klassischen drei ??? war er eine respekteinflößende, knurrig-knorrige Persönlichkeit

      Bei den Kids kommt er eher leicht vertrottelt daher und strahlt nun wirklich nichts Ehrfurchtsgebietendes aus.

      Und dann wäre da noch Skinny Norris:

      War er bei den klassischen drei ??? noch der wohlstandsverwahrloste Sohn reicher Eltern, der offensichtlich nichts Vernünftiges mit seiner Zeit anzufangen wusste, wird er bei den Kids zum rotzlöffelnden Sohn eines Barbesitzers in einem schlechten Teil der Stadt. Größer könnte die Veränderung gar nicht sein. Und sie spricht dafür, dass sich die Autoren nicht ausreichend mit den Vorlagen beschäftigt haben, wie mir scheint.

      Wenn man die Serien also in Kontext zueinander setzt, hat man viel Grund für Enttäuschung.

      Und dennoch gibt es - wenn man es mal von der Vorlage löst - durchaus auch Vorzüge:

      Was ich sehr gelungen finde, ist zum Beispiel das Kleinstadt-Feeling, das hergestellt wird. Man hat tatsächlich den Eindruck von drei Jungen, die in einer kleinen Gemeinde leben und dort meist auf ihre Fälle stoßen.

      Die Fälle selbst mögen oft kritikwürdig sein, aber es gibt durchaus auch bessere darunter, wenn auch keiner von ihnen es mit einem der ???-Klassiker aufnehmen kann.
      Die Lieblingsfolge meines Sohnes ist übrigens Gruft der Piraten mit Old Baby Boy, einer Figur, von der es heißt, sie habe Pudding im Kopf. Wie hier auf politisch eher weniger korrekte Weise mit dieser doch wohl geistig zurückgebliebenen Figur umgegangen wird und am Ende doch eine rührende Geschichte um ihn herum gestrickt wird, hat sogar auch mich überzeugen können.

      Überhaupt ist die Art der Inszenierung sehr dynamisch, lebhaft, voller Spielszenen, spannend und doch kindgerecht aufbereitet. Ich kann verstehen, warum es meinem Sohn Freude bereitet, die Serie zu verfolgen.

      Als absolutes Manko muss man natürlich die Stimmen der drei ??? anführen. Finde ich jedenfalls.

      Kannst Du als Freund der Reihe sie denn tatsächlich alle drei auseinanderhalten? @T-Rex
    • @Hardenberg stimmlich finde ich es auch manchmal recht schwer. Da hätte ich mir auch etwas mehr Unterscheidbarkeit gewünscht. Aber für mich persönlich ist das jetzt kein derartig großer Kritikpunkt, dass ich dieser Reihe nicht treu bleiben würde. Wenn man wirklich mal keine Ahnung hat dann erkennt man es meist aus dem Kontext oder es wird ein Name genannt.
    • Interessant, wie unterschiedlich man da empfinden kann. Für mich ist die stimmliche Unterscheidbarkeit schon immens wichtig.
      Zu Beginn sticht ja wenigstens noch Bob heraus. Später dann aber nicht mal mehr er.
    • Hardenberg schrieb:

      Die Lieblingsfolge meines Sohnes ist übrigens Gruft der Piraten mit Old Baby Boy, einer Figur, von der es heißt, sie habe Pudding im Kopf. Wie hier auf politisch eher weniger korrekte Weise mit dieser doch wohl geistig zurückgebliebenen Figur umgegangen wird und am Ende doch eine rührende Geschichte um ihn herum gestrickt wird, hat sogar auch mich überzeugen können.
      Stimmt, das ist auch eine schöne Geschichte :zustimm: , wobei ich die ersten Teile eigentlich durchweg nett finde, allerdings manchmal schon ein bisschen lang für z.B. Kinder von 5-7.
      Die können sicher nicht immer der gesamten Laufzeit konzentriert folgen.

      Hardenberg schrieb:

      Was ich sehr gelungen finde, ist zum Beispiel das Kleinstadt-Feeling, das hergestellt wird. Man hat tatsächlich den Eindruck von drei Jungen, die in einer kleinen Gemeinde leben und dort meist auf ihre Fälle stoßen.
      Ja, auch wenn es in dieser Kleinstadt die unterschiedlichsten Menschen, große Fabriken, diverse Aktionen, etliche Verbrecher ;) usw. gibt und zeitweilig schon ganz schön was los ist, hat man immer so etwas wie ein Gefühl von Heimeligkeit.
      Das gab es für mich aber auch in den "alten" Fragezeichen, nur auf eine etwas andere 60er-Jahre- Weise und eben aus der Feder amerikanischer Autoren.
    • Stimmt, bei den Klassikern war das auch gegeben. Und man muss natürlich schon sagen, das Rocky Beach der KIds-Welt ist schon mehr Deutschland an einem sonnigen Sommertag als wirklich Kalifornien... =)
    • Hardenberg schrieb:

      Und man muss natürlich schon sagen, das Rocky Beach der KIds-Welt ist schon mehr Deutschland an einem sonnigen Sommertag als wirklich Kalifornien...
      Ja, genau: Deutschland, irgendwo an der Küste, mit ein paar amerikanischen "Einsprengseln" und ganz viel schönem Wetter! =)
      Aber halt sehr liebenswert und abwechslungsreich umgesetzt.
      Und nur das zählt letztlich für Kinder, nicht, wie authentisch die Kulisse wohl ist.