Ich bin ja aufmerksamer Leser des Threads mit den Serien-Empfehlungen, denn ich bin eigentlich immer auf der Suche nach Inspiration. Bei mir und meiner Frau hat die gut gemachte, inhaltlich anspruchsvoll und episch angelegte Serie den (Kino-) Film als Krone der visuellen Kunstschöpfung längst überholt, allerdings ist immer auch Vorsicht geboten. Unter all den (meist amerikanischen) Perlen gibt es leider auch viel (bedauerlicherweise oft deutschen) Dünnpfiff.
Dabei gilt es natürlich immmer zu unterscheiden: Was entspricht einfach nicht meinem Geschmack - und was ist wirklich schlecht gemacht?
Ein ganz besonderes Highlight dieser letzten Kategorie durfte ich gestern erleben, als ich mit müden Augen ziemlich willkürlich durchs Fernsehprogramm zappte. Bei SAT1 hat man sich mal wieder an eine Eigenproduktion gewagt, was angesichts deutscher Serien von Rang wie Weissensee oder Der Tatortreiniger, die es locker mit internationalen Produktionen aufnehmen können, wie ich finde, durchaus erstmal begrüßenswert ist - wenn, ja wenn das Ergebnis stimmt.
In diesem Fall ist mir dieses Machwerk sogar die Eröffnung eines eigenen Threads wert.
Warnung also vor folgender Produktion Marke Augengift:
Einstein, SAT1
Vordergründig geht es um einen Physiker, der zufällig hochgenial und ein Abkömmling des großen Einstein sein soll, darüber hinaus natürlich irgendwie schräg, eigensinnig und noch dazu mit einer besonderen Vorliebe für Drogen aller Art ausgestattet ist. Um nicht wegen dieser Vorliebe der Härte des Gesetzes anheim zu fallen, wird er dazu genötigt, sich der Polizei als Berater zur Verfügung zu stellen, um besonders knifflige Kriminalfälle zu lösen.
So weit, so gut. Oder auch nicht. Dass die Verantwortlichen hier kräftig in die Schublade amerikanischer Vorbilder gelangt haben, wird auf den ersten Blick klar. Mister Monk trifft Dr. House - das ist unverkennbar. Beim ersten Blick auf das Personal wird dieser Eindruck bestätigt: Der Protagonist kommt mit dem für House typischen Dreitagebart daher, ergeht sich in vielen schnellen, vordergründig knackigen, aber leider fast immer völlig substanzlosen Wortwechseln mit den anderen Figuren und verhält sich ansonsten zwar nicht so zwanghaft wie Monk, aber doch auch irgendwie schräg.
Und könnte man dieses ziemlich flache Kopieren amerikanischer Originale allein schon schwer ertragen, gesellen sich dazu dann noch eine enervierende Inszenierung und typisch deutsches Overacting. Als vertrauten Regie und Schauspieler dem Skript nicht (und das vermutlich zu recht), wird jeder "Gag" mit wildem Grimassieren oder übertriebenen Gesten begleitet. Fehlt eigentlich nur noch ein kräftiges Tata-tata-tataaa! im Hintergrund, von dem man aber bisher noch absieht. Die Kamera versucht auf naive Weise, flotte, hippe, moderne (amerikanische) Kameraführung von vor zehn Jahren nachzuäffen, indem sie oft auf Schnitte ganz verzichtet und die Kamera einfach zwischen den Dialogpartnern hin- und herreißt. Ansonsten bleibt die Kamera die meiste Zeit so statisch wie in einer 80'er Jahre ZDF-Produktion, bei der die Kamera irgendwo in einer Ecke postiert wurde und die Schauspieler ins Bild und wieder heraus liefen, ohne dass sich die Perspektive groß veränderte.
Ungefähr zehn, fünfzehn Minuten musste ich auf das unfreiwillige Drama blicken wie auf einen schrecklichen Unfall. Dann erlöste mich die Werbung - der Bann war gebrochen, und ich konnte umschalten! (Nie war ich so froh über die Werbeunterbrechung.)
Also - meine Empfehlung: Vorsicht beim Einschalten dieser Serie. Sie könnten Schaden an Leib und Seele davontragen!
Kennt Ihr auch Serien oder Filme, von denen Ihr aus guten Gründen dringend abraten möchtet?
Ich wäre interessiert, von ihnen zu erfahren.
Dabei gilt es natürlich immmer zu unterscheiden: Was entspricht einfach nicht meinem Geschmack - und was ist wirklich schlecht gemacht?
Ein ganz besonderes Highlight dieser letzten Kategorie durfte ich gestern erleben, als ich mit müden Augen ziemlich willkürlich durchs Fernsehprogramm zappte. Bei SAT1 hat man sich mal wieder an eine Eigenproduktion gewagt, was angesichts deutscher Serien von Rang wie Weissensee oder Der Tatortreiniger, die es locker mit internationalen Produktionen aufnehmen können, wie ich finde, durchaus erstmal begrüßenswert ist - wenn, ja wenn das Ergebnis stimmt.
In diesem Fall ist mir dieses Machwerk sogar die Eröffnung eines eigenen Threads wert.
Warnung also vor folgender Produktion Marke Augengift:
Einstein, SAT1
Vordergründig geht es um einen Physiker, der zufällig hochgenial und ein Abkömmling des großen Einstein sein soll, darüber hinaus natürlich irgendwie schräg, eigensinnig und noch dazu mit einer besonderen Vorliebe für Drogen aller Art ausgestattet ist. Um nicht wegen dieser Vorliebe der Härte des Gesetzes anheim zu fallen, wird er dazu genötigt, sich der Polizei als Berater zur Verfügung zu stellen, um besonders knifflige Kriminalfälle zu lösen.
So weit, so gut. Oder auch nicht. Dass die Verantwortlichen hier kräftig in die Schublade amerikanischer Vorbilder gelangt haben, wird auf den ersten Blick klar. Mister Monk trifft Dr. House - das ist unverkennbar. Beim ersten Blick auf das Personal wird dieser Eindruck bestätigt: Der Protagonist kommt mit dem für House typischen Dreitagebart daher, ergeht sich in vielen schnellen, vordergründig knackigen, aber leider fast immer völlig substanzlosen Wortwechseln mit den anderen Figuren und verhält sich ansonsten zwar nicht so zwanghaft wie Monk, aber doch auch irgendwie schräg.
Und könnte man dieses ziemlich flache Kopieren amerikanischer Originale allein schon schwer ertragen, gesellen sich dazu dann noch eine enervierende Inszenierung und typisch deutsches Overacting. Als vertrauten Regie und Schauspieler dem Skript nicht (und das vermutlich zu recht), wird jeder "Gag" mit wildem Grimassieren oder übertriebenen Gesten begleitet. Fehlt eigentlich nur noch ein kräftiges Tata-tata-tataaa! im Hintergrund, von dem man aber bisher noch absieht. Die Kamera versucht auf naive Weise, flotte, hippe, moderne (amerikanische) Kameraführung von vor zehn Jahren nachzuäffen, indem sie oft auf Schnitte ganz verzichtet und die Kamera einfach zwischen den Dialogpartnern hin- und herreißt. Ansonsten bleibt die Kamera die meiste Zeit so statisch wie in einer 80'er Jahre ZDF-Produktion, bei der die Kamera irgendwo in einer Ecke postiert wurde und die Schauspieler ins Bild und wieder heraus liefen, ohne dass sich die Perspektive groß veränderte.
Ungefähr zehn, fünfzehn Minuten musste ich auf das unfreiwillige Drama blicken wie auf einen schrecklichen Unfall. Dann erlöste mich die Werbung - der Bann war gebrochen, und ich konnte umschalten! (Nie war ich so froh über die Werbeunterbrechung.)
Also - meine Empfehlung: Vorsicht beim Einschalten dieser Serie. Sie könnten Schaden an Leib und Seele davontragen!
Kennt Ihr auch Serien oder Filme, von denen Ihr aus guten Gründen dringend abraten möchtet?
Ich wäre interessiert, von ihnen zu erfahren.