Tote Sprecher leben wieder!

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    • Tote Sprecher leben wieder!

      So oder so ähnlich könnten demnächst Slogans bei Hörspielen lauten. Es gibt eine neue Software namens Voco, welche nach 20 Minuten in der Lage ist mit der Stimme einer Person zu sprechen. Und zwar so, daß man die Stimme auch Sachen sagen lassen kann, die sie niemals gesagt haben! :arg4: Man müsste also nur 20 Minuten von einer Stimme (zB Hans Clarin) einspielen und schon könnte man ein Hörspiel mit Hans Clarin in der Hauptrolle veröffentlichen.
      Mal abgesehen von den mannigfaltigen Missbrauchsmöglichkeiten, was haltet ihr davon? Fändet ihr das gut?


      OTR-Fan
    • Hmmm...erst mal ein merkwürdiger Gedanke. :huh: Kann mir gar nicht vorstellen, dass man da keinen Unterschied hören soll. Wenn das doch so ist.. könnten Hörspielhörer davon profitieren. Und kriminelle Subjekte, die gegen sprachgeschützte Systeme arbeiten. ;)
      ...und jede Menge Anwälte etc., die Urheberrechtsverletzungen rügen können. ^^
    • Horace Pinker schrieb:

      Irgendwie, als ob der Schauspieler postum seine Persönlichkeitsrechte verliert :S
      Jau, das seh ich genauso. :zustimm: Alle Sprecher, die keine lebenden Verwandten oder sonstige Personen haben, die ihre Rechte vertreten, können auf diese Weise "missbraucht" werden. Ich seh schon Stimmen im Public Domain. :aechz:

      Thomas Birker (DLP) schrieb:

      Wo kann man die Software testen und kaufen?
      Schaust Du hier


      OTR-Fan
    • Unheimlicher Gedanke! Irgendwie wäre es natürlich schön Horst Frank & Co wieder hören zu können. Aber wie meistens bei "Kopien", hinterlässt es bei mir oft ein Gefühl der Enttäuschung und der Leere. Egal ob eine Serien von einem neuen Label/Produktionsteam weitergeführt wird, ob man ein Format kopiert und in sehr ähnlicher Form bringt oder ob man ein Remake 1:1 umsetzt, in der Regel bekommt man nicht das was man haben wollte. Von daher finde ich die Idee zwar gar nicht so übel aber in letzter Konsequenz glaube ich, dass man sich mit den Originalen zufrieden geben sollte. Denn eine Stimme ist mehr als ein akustischer Reiz. Da gehört einfach eine Seele, ein Gefühl und ein ganzer Mensch dazu. Ansonsten fehlt etwas. Und ich denke, dass wird man dann auch hören.
    • Dass so etwas möglich ist, kann ich mir schon denken. Es ist auch ein reizender Gedanke verstorbene Sprecher auf diese Weise nochmal auftreten zu lassen. Und so sehr ich mich über eine weitere Drei Fragezeichen mit Peter Pasetti als Erzähler freuen würde, mein Respekt vor den verstorbenen Personen ist größer. Finde auch, dass die Persönlichkeitsrechte hier im Vordergrund stehen.
      no disc, no fun
    • Interessante Frage, inwieweit das Nachstellen einer bestimmten Klangfarbe unter die Beschränkungen des Schutzes von Persönlichkeitsrechten fällt.

      Solange man nicht vorgibt, jemand zu sein, der man nicht ist, und auch nicht mit den berühmten Vorbildern wirbt, könnte man nach derzeitiger Rechtslage vielleicht sogar auf der sicheren Seite sein.

      Dazu würde ich gern mal einen ausgewiesenen Experten hören.

      Ansonsten wäre es für einen Hörspielfreund natürlich reizvoll, sich ein neues Hörspiel mit den Stimmen von Gottfried Kramer, Horst Frank, Joachim Wolff und all den anderen liebgewonnenen Sprechern, die man so sehr zu schätzen gelernt hat, anhören zu können. Vielleicht wäre dieser Zauber aber auch ganz schnell verflogen, wenn jede dritte Billigproduktion mit den Stimmen von Hörspiellegenden in ihren 08/15-Plots aufwartet...

      Allerdings bezweifle ich, dass der Klang wirklich zum Verwechseln ähnlich wäre. Es gehört mehr dazu als bloß eine Ähnlichkeit der Stimmfärbung. Es gibt ja noch eine ganz spezielle Form des Ausdrucks. Man denke nur an Horst Frank. So wie der hat doch kein anderer gesprochen. Ich zweifle daran, dass man dessen Duktus authentisch hinbekäme.
    • Hardenberg schrieb:

      Interessante Frage, inwieweit das Nachstellen einer bestimmten Klangfarbe unter die Beschränkungen des Schutzes von Persönlichkeitsrechten fällt.
      Solange man nicht vorgibt, jemand zu sein, der man nicht ist, und auch nicht mit den berühmten Vorbildern wirbt, könnte man nach derzeitiger Rechtslage vielleicht sogar auf der sicheren Seite sein.
      Das wird man sicherlich schon dann sein, wenn man einfach die Stimmfarbe eine halbe Oktave höher oder tiefer einstellt.
      Find's trotzdem nicht richtig. Der Schauspieler hat seinerzeit die Rechte an seiner schauspielerischen Leistung betreffend eines Werkes verkauft, nicht seine Seele. Okay, jetzt wird's esoterisch ^^

      Hardenberg schrieb:

      Ansonsten wäre es für einen Hörspielfreund natürlich reizvoll, sich ein neues Hörspiel mit den Stimmen von Gottfried Kramer, Horst Frank, Joachim Wolff und all den anderen liebgewonnenen Sprechern, die man so sehr zu schätzen gelernt hat, anhören zu können
      Und es wäre auch reizvoll einen noch lebenden Sprecher durch einen emulierten zu ersetzen in so einer Produktion.
      Ist billiger: Kann man dann ja praktisch selbst alleine einsprechen, so ein Hörspiel :zustimm:
    • Horace Pinker schrieb:

      Und es wäre auch reizvoll einen noch lebenden Sprecher durch einen emulierten zu ersetzen in so einer Produktion.Ist billiger: Kann man dann ja praktisch selbst alleine einsprechen, so ein Hörspiel :zustimm:

      Na, da wäre ich mal ziemlich entspannt. Ich denke nicht, dass der Run auf diese Art des Einsprechens so groß wäre. Seriöse Hörspielmacher werden sicher nicht auf so eine Technik zurückgreifen, wenn sie stattdessen auf echte, professionelle Sprecher zurückgreifen können. Und ich bin, wie geschrieben, auch ziemlich sicher, dass das Ergebnis nicht wirklich befriedigt. Ist vielleicht mal als nettes Gimmick denkbar oder für den Fall, dass ein Sprecher plötzlich verstirbt und man der Rolle einen vernünftigen Abschluss geben will, aber als Ersatz für einen echten Cast wird es bestimmt niemand verwenden, der etwas auf sich hält. Außer vielleicht ein paar Trash-Produktionen, die ihre schwachen Plots aufwerten wollen. Und die werden sich schnell selbst überleben.
    • =)

      So ähnlich praktiziere ich das schon heute: mp3-File auf CD, selbst besprochen - siebzig Minuten: Lass das bitte! - Keinen Quatsch machen! - Nicht am Regal hochklettern! usw.
      Das spiele ich dann bei Bedarf ab und mache unterdessen Pause. =)

      Okay, Offtopic Ende. ;)
    • Es gab vor Jahren ja mal den Hype, verstorbene Schauspieler via Computersoftware auferstehen zu lassen. Das fand fast ausschließlich in Werbespots statt und war blitzschnell wieder vorbei.
      Okay, man kann das nicht wirklich vergleichen aber dennoch glaube ich nicht, dass sich diese Technik längerfristig durchsetzen wird.
      Sinnvoll ist es mE wirklich nur, wenn man z.B. einzelne FIlmszenen neu synchronisieren möchte, bei neuen Schnittfassungen. Da sind ja mittlerweile bis zu 4 Sprecher für einen Schauspieler am Werk. Das könnte man damit umgehen.
      Oder wenn ein Sprecher überraschend verstirbt, auch wenn ich da moralische Probleme mit hätte. Pietät und so. Da müsste man vermutlich auch einen entsprechenden Passus in den Vertrag einfügen, dass im Falle des Falles etc.
      Hmm. Ich weiß nicht so recht.
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm
    • Wäre es tatsächlich pietätlos, wenn man auf diese Weise einer Serienrolle zu einem vernünftigen Abschluss verhelfen würde?

      Weiß ich gar nicht mal.

      Käme wohl auf das Wie an. Und natürlich müsste der Fokus auf der Rolle liegen und nicht auf dem Schauspieler.

      Ich weiß noch, dass das seinerzeit im filmischem Bereich bei den Sopranos praktiziert wurde. Da war die Mutter von Tony Soprano überraschend gestorben und man baute sie auf diese Weise nachträglich noch ein letztes Mal in eine Szene ein, ehe sie als Figur dann starb.
      Ich fand das nicht optimal, weil man den Unterschied schon irgendwie merkte, aber auf den Gedanken, das pietätlos zu finden, kam ich damals nicht.

      Wenn man es richtig anginge, könnte es sogar so etwas wie eine letzte Ehrerweisung sein. Kommt halt immer drauf an, wie man es umsetzt, denke ich.

      Die Frage der Pietät sollte allerdings immer gestellt werden, ehe man so etwas erwägt.
    • marc50 schrieb:

      Sinnvoll ist es mE wirklich nur, wenn man z.B. einzelne FIlmszenen neu synchronisieren möchte, bei neuen Schnittfassungen. Da sind ja mittlerweile bis zu 4 Sprecher für einen Schauspieler am Werk. Das könnte man damit umgehen.
      Dafür fände ich dieses Verfahren auch gut, wenn es wirklich nur um einzelne Sätze ginge, damit die Synchro einheitlich wirkt.

      Ansonsten wäre die Idee für mich eher fragwürdig, so nach dem Motto: Die Sprecher, die wir gern gehabt hätten, leben nicht mehr, also basteln wir uns ihre Stimmen neu, um das Produkt besser vermarkten zu können. :pinch:
      Obwohl sicher der eine oder andere verstorbene Sprecher auch ein bisschen geschmeichelt wäre, dass seine Stimme sogar posthum noch so hoch im Kurs steht. ;)