Donald Trump wird US-Präsident!

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    • Eine gute Bekannte von mir in den USA ist bekennender Trump Unterstützer. Sie sagt, dass die Medien in Europa, speziell in Deutschland Dnald Trump bewusst falsch darstellen. Sie verfolge die Medien in Deutschland und könne das beurteilen.

      Ich kann ihre Aussagen nicht bestätigen oder negieren, da mir die Berichterstattung in den USA nicht geläufig ist. Ich kenne nur das was uns hier von den Medien präsentiert wird.

      Was ich allerdings komisch finde, ist die Tatsache das egal wo nichts positives gebracht wird. Macht dieser Mensch nichts positives? Oder wird das was wir als negativ empfinden in den USA als positiv empfunden? Der Bau der Mauer zu Mexiko nur mal als Bbeispiel.

      Ende mit meinen Fake-News
      -- Bevor ich mich ärgere, ist es mir halt egal --
    • Unterstützer wie Gegner haben eine andere subjektive Wahrnehmung. Ich bin kein Freund von Populisten und hätte Trump weiß Gott nicht meine Stimme gegeben, aber ich habe auch den Eindruck, dass man von Seiten der Medien viel lieber Negatives bzw. Neutrales in einem negativen Licht sieht oder sehen möchte. Aus allem und jedem wird eine "Staatsaffaire" gemacht. Heute gab es bei uns im KURIER einen Artikel über seine Kravatte :aufgeregt: Für die Medien kann es nichts Besseres als einen Präsidenten Trump geben, denn an ihm kann man sich reiben und die Zugriffe/Verkäufe schnellen in die Höhe. Ein solches "Geschäft" hätte man mit Clinton nie machen können. Es bleibt zu hoffen, dass wir Europäer uns nicht anstecken lassen, weder vom Populismus als auch von der künstlich gemachten Hysterie. Beides ist aus meiner Sicht abzulehnen.
    • Ich bin kein Freund von DJT, aber er setzt ganz andere Schwerpunkte als der Österreicher mit dem Oberlippenbart. Während es früher u.a. um die Erweiterung des Lebensraums im Osten ging, redet Donald niemals von Gebietserweiterungen bzw. Rache für verloren gegangene Kriege. Er denkt in "Deals", wirtschaftliche Interessen und Macht, Druck auf Vertragspartner etc. sind seine "Stärken". Leider hat er Zugang zu Atomwaffen; daher ist er mit Sicherheit nicht ungefährlich. Doch wenn er 1, 2 oder 3 Jahre lang regierte, kann er nicht mehr alles auf seinen Vorgänger schieben - und dann wird auf einmal alles in Amerika super sein, so wie seine Amtszeit...
    • Hoax schrieb:

      Eine gute Bekannte von mir in den USA ist bekennender Trump Unterstützer. Sie sagt, dass die Medien in Europa, speziell in Deutschland Dnald Trump bewusst falsch darstellen. Sie verfolge die Medien in Deutschland und könne das beurteilen.

      Ich kann ihre Aussagen nicht bestätigen oder negieren, da mir die Berichterstattung in den USA nicht geläufig ist. Ich kenne nur das was uns hier von den Medien präsentiert wird.
      Es sieht halt so aus, dass DJT mit dem klassischen, zumindest noch nominell befolgten Politikerethos und der Trennung zwischen privatem Vorteil und öffentlichem Amt nichts am Hut hat. Das war man so offen von US-Präsidenten halt nicht gewohnt.

      Was die Einseitigkeit der Berichte aus Europa angeht ... das hat sicher auch mit der traditionell anders verstandenen Rolle der Presse hierzulande zu tun. Um sicher zu gehen, lese ich neben den "mainstream media" (die entsetzt über Trump den Kopf schütteln) auch die Independents (die noch viel entsetzter den Kopf schütteln)* -- Beispiel: dass Trump sich seine Kabinettsmitglieder von Mitgliedern seines Golfclubs empfehlen lässt, ist halt hierzulande unvorstellbar -- und steht zumindest sehr deutlich im Widerspruch zu seiner Wahlkampfrhetorik, er wolle "den Sumpf trockenlegen". Auch die Diskrepanz zwischen eigenen Ausgaben als Präsident für Wochenendsausflüge und die Sicherheit des Trump Towers in NYC steht im krassen Widerspruch zu seiner Kritik an Obama, zu viel Geld für genau das ausgegeben zu haben. Aber da entstehen massive Diskrepanzen in der Wahrnehmung.

      * = Was ich nicht lese, ist Fox News und Breitbart, aber die Gründe dafür sollten offenkundig sein.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Hoax schrieb:

      Sie sagt, dass die Medien in Europa, speziell in Deutschland Dnald Trump bewusst falsch darstellen. Sie verfolge die Medien in Deutschland und könne das beurteilen.
      Naja, ich verfolge die amerikanischen Medien, da sieht's nicht anders aus (ausser bei Fox News natürlich).
      Das liegt daran, daß der Mann eine lebende Parodie ist, ein Dauerfacepalm auf zwei Beinen mit zwei kleinen Händen.
      Daß sich die Medien über ihn lustig machen, das wirkt einfach nur so: In Wahrheit berichten sie ziemlich genau 1:1 was Fakt ist - es wirkt nur eben komisch, weil es so surreal ist.
      Der Mann erzählt eine Lüge nach der anderen, ob bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt,
      in dem Zusammenhang erscheint auch die Theorie, daß Trump evtl überhaupt nicht lesen kann, oder zumindest große Schwierigkeiten damit hat, beispielsweise äusserst schlüssig, auch wenn man verfolgt, was der Mann in Interviews und Pressekonferenzen so von sich gibt.
      Er bezieht den Großteil seiner Informationen von Fox News oder von seinen äusserst vertrauenswürdigen Beratern und spätestens die Tatsache, daß er die Mauer tatsächlich bauen will, entlarvt ihn als komplett irr- und wahnsinnig.
    • Von einem bekennenden Trump-Unterstützer würde ich persönlich mich ebenso distanzieren wie von einem Freund, der die AFD wählt. Sorry, er ist ein homophober Nazi.

      Amerika hat genug Probleme (Waffenlobby (man schaue sich die Zahlen der jährlichen Todesfälle durch Schusswaffen an), Todesstrafe (ein Relikt der dritten Welt, welches auch noch politisch genutzt wird), Rassismus, Folter, mehr Menschen in Gefängnissen als China und Russland zusammen, riesen Kluft zwischen arm und reich) - und jetzt auch ihn...
    • Horace Pinker schrieb:

      Ich bleibe exakt so bei meinem Statement. :aufstampf: *
      "I am Horace Pinker and I approve this message!"

      *Klick mal den Link!
      *flüster* Hor, das heißt nicht mehr irre oder wahnsinnig, das heißt jetzt psychisch instabil oder mit einer Persönlichkeitsstörung ausgestattet...klingt doch gleich viel freundlicher. :D

      Das Video? Pff, ganz klar. =) :hirni:


      (Im Moment bevorzuge ich das Lachen über die Situation.)
    • Harter Tobak @T-Rex, auf dass ich gar nicht näher eingehen möchte, weil es für mich (!) viel zu einseitiges Schubladendenken ist. Ausgrenzen ist für mich niemals eine Option im Umgang mit Menschen. Das ist dann genau so, wie es manche Populisten mit bestimmten Bevölkerungsgruppen machen. Hass schüren, ausgrenzen, ablehnen und ähnliches. Eher sollte man das Gegenteil machen, nämlich sich mit Menschen anderer Meinung auch auseinander setzen. Ich bin mehrmals wöchentlich in Anstalten für geistig abnorme Rechtsbrecher. Und natürlich hört man manchmal (aber viel, viel seltener als mancher jetzt glauben mag) Dinge, die einem selbst nicht so zusagen oder gefallen. Aber dies hat alles Gründe, warum Menschen so sind wie sie sind und trotzdem steckt in jedem ein guter Kern und hat positive Seiten, die es auch gilt als Gesprächspartner zu forcieren.
    • Markus G. schrieb:

      Aber dies hat alles Gründe, warum Menschen so sind wie sie sind und trotzdem steckt in jedem ein guter Kern und hat positive Seiten
      Darüber zu diskutieren würde zu weit führen.

      Ja, du kennst mich - ich bevorzuge eine direkte Wortwahl. Ich kann einfach nicht verstehen, dass man die Dinge so klein redet bzw. mit Videos versucht alles ins Lächerliche zu ziehen. Leider ist das alles Realität. Ich bin auch für eine Willkommenskultur. Und leider kann man es ja nicht wegdiskutieren, dass er ein Problem mit Homosexualität (scheint aber ein weiter verbreitetes Problem in den USA zu sein) hat und Einwanderern gegenüber gegenüber sehr skeptisch ist.
    • Wenn ich etwas nicht verstehe, dann gehe ich dem zunächst nicht aus dem Weg und grenze aus, sondern versuche mich damit näher auseinander zusetzen. Aber jeder ist halt anders. Aber wie gesagt, ich halte nichts von vorverurteilen und ausgrenzen, wenn man im Grunde von dem anderen nur sehr wenig weiß. Und dieses Statement bezieht sich jetzt nicht auf die Aussagen gegenüber Trump sondern über den Rest der Aussage von @T-Rex Posting davor. Aber ein Hörspielforum ist wohl nichts er geeignete Ort um so etwas auszudiskutieren.
    • Diese Diskussion von T-Rex und Markus erinnert mich an den Film "Denial" den ich gerade gesehen habe. In diesem Film hat die Historikerin Deborah Lipstadt sich geweigert, ueberhaupt mit Holocaust Leugnern zu diskutieren. Sie wurde dann von dem Holocaust Leugner verklagt, und hat sich dann doch entschlossen, ihm in einer Faktengegenueberstellung vor Gericht zu konfrontieren und so wurde der Holocaustleugner letzendlich doch besiegt. Nicht mit Personen zu diskutieren fuehrt nur weiter zu Unverstaendniss und ignoriert deren Aengste (egal wie man deren radiakle Schlussfolgerung aus diesen Aengsten auch verachtet) und man verliert den Zugang zu Personen mit Aengsten und Sorgen. Wenn man mit denen nicht diskutiert, dann laesst man sie alleine mit den Rechtspopulisten. Man muss auch mal ausserhalb seiner normalen Nachrichten, sich mit Sichtweisen anderer auseinandersetzen um deren Standpunktzu verstehen (wie sehr man dem auch ablehnend gegenueberstehen mag). Ich lese z.B. gerade das Buch “Hitler’s Revolution” von Richard Tebor. Er beschreibt aus der Sicht einer Person, der Hitler sehr positive gegenuebersteht, wie er den Aufstieg, das dritte Reich und den 2. Weltkrieg sieht. Das hilft mir besser zuverstehen, wie Rechtsextreme denken. Man kann klar sehen, was hier gemacht wird. Juden werden mit keinem Wort erwaehnt und komplett ausgelassen. Hitler war das Opfer, der eine neue Bewegung gegen die liberalen Demokratien gefuehrt hat. Die liberale Demokratie ansich ist ein Feindbild der Rechtspopulisten wie Steven Bannon und in vielen anderen Laendern. Ganz schoen starker Tobak aber ich finde es wichtig, auch mal die Sichtweise der Rechtsextremen zu sehen, und was deren Weltbild ist. Viele von uns lehnen die Gegenseite ab, ohne sie wirklich verstehen zu wollen.

      Ich wohne in Texas, eine RepublikanerHochburg (aehnlich wie Bayern fuer die CSU) undin dem Kreis, wo ich wohne, wurde selbst als Obama als Praesindent gewaehltwurde (also eher tendenziell demokratisch), trotzdem ueber 70% Republikanergewaelt). Hier gibt es also jede Menge Republikaner und auch Trump Supporter. Oft fragt man sich schon, ob man mit Personen, die Klimawechsel, den menschlichen Einfluss auf Klimawechsel und auch Evolution in Frage stellen, und sich dann meistens auf religioese Alternativmodelle berufen, ueberhaupt diskutieren sollte. Oft bringt es leider absolut nichts.

      Wenn ich mit Trump Supportern jedoch nicht reden wuerde, dann wuerde das hier recht einsam werden. Das sind keine schlechten Menschen. Ich denke jedoch, dass sie verfuehrt wurden und in einer Art Hypnose sind. Nicht magische Hypnose, sondern es gibt die Worthypnose (wird auch in der Werbung benutzt), bei der man verschiedene Aussagen so oft wiederholt und in einfache Saetze verpackt und mit einer emotionalen Aussage schmueckt, die Leute ansprechen, dass diese Halbwahrheiten oder auch Luegen, von vielen Leuten einfach als Wahrheiten aufgenommen werden. Das wird in der Werbung gemacht und auch in Seminaren zu rUeberredung (Ueberzeugung) anderer gelehrt. Hitler hat das sehr effektiv gemacht. Trump macht das auch sehr erfolgreich. Viele Personen verteidigen ihn, egal was fuer unglaubliche und dumme Sachen er von sich gibt. Er spricht die Emotionen an und Emotionen sind beim Waehler immer staerker als nuechterne, intelligente Abwaegung der objektiven Fakten. Viele Personen fuehlten sich seit Jahren nicht mehr von den Politikern verstanden. Trump spricht viele Sachen aus, die viele Personen heimlich denken und sie fuehlen sich dadurch erhoehrt und verstanden. Dass Trump keine Antworten liefert, wie er Sachen besser machen will, ist da nebensaechlich fuer diese Anhaenger.

      Sicherlich fuehlen sich bei Trump auch Rassisten, KKK Anhaenger, Homosexuellenhasser zu Hause, aber fast die Haelfte der Waehler hat Trump gewaehlt, und die meisten davon sind keine Rassisten. Viele meiner Kollegen haben fuer Trump gewaehlt. Ich wuerde die nicht pauschal als fremdenfeindlich bezeichnen. Sie sind jedoch oft naiv, und lieben einfache Loesungen und fallen hinein von den Fox-News Fake-News die immer darstellen, dass Einwanderer hauptsaechlich kriminell sind, obwohl die Daten belegen, dass Einwanderer in den USA keine hoehere Kriminalitaetsrate haben als die Gesamtbevoelkerung. Komplexe Fakten sind meist zu kompliziert. Einwanderungsbann – Finden die super! Das bisher keine syrischen oder andere Einwanderer irgendeinen Zivilisten in den USA getoetet haben und das der Bann uns wohl kaum sicherer macht – Nebensache. Das ist zu kompliziert. Hoert sich fuer viele leider gut an und was die Leute hoeren, muss in ein oder zwei Saetzen zu erklaeren sein. Mehr geht nicht. Und da faellt der nationale, fremdenfeindliche Populismus von Trump leider bei vielen auf fruchtbaren Boden. Fakten sind fuer viele Personen nicht mehr wichtig. Die meisten Personen in den USA sind so emotional in eines der beiden politischen Lager gezogen und verteigen alles, was deren Seite vorgeworfen wird und verteufeln alles, was das andere Lager betrifft. Fakten oder objektive Analyse sind hier kaum noch vorhanden und falls doch noch mal guter Journalismus ausgeuebt wird, dann wird das sofort als Fake News bezeichnet.

      Ich verfolge die Nachrichten in den USA und Deutschland, und die Nachrichten in Deutschland sind viel ausgeglichener und nicht so polarisiert. Sicherlich gibt es das auch, aber wieviel hier im Moment von offizieller Seite mit Luegen umsich geworfen wird, ist schon atemberaubend.

      Fuer mich geht es hier nicht mehr um Sachinhalte oder Demokraten und Republikaner. Es geht darum, das auch bei der Muencher Sicherheitskonfererenz das grosse Thema war. Ist die liberale westliche Demokratieform weiter eine Antwort auf unsere Fragen oder hat sie ausgedient? Viele von der Globalisierung alleine gelassene Personen, haben ihre Zweifel. Trump, Le Penne, BREXIT, Putin… die Welt wie wir sie kannten, ist heute unter Beschuss wie wir es noch nicht gesehen haben. Sonst eindeutige Prinzipien wie Pressefreiheit, Anerkennung von unabhaegingen Gerichten und die Akzeptanz von demokratischen Prozessen ist in dem Land der Freiheit unter starkem Beschuss. Wir werden sehen ob die USA stark genug ist, um diesem Angriff des Populisten Trump zu wiederstehen. Trump hat das jedoch nicht erzeugt. Er hat die schon vorhandene Polarisierung geschickt fuer sich genutzt und hat dann wie Caesar den Rubicon ueberschritten, indem er den Geheimdiensten und den Medien den Krieg erklaert hat und offen demokratische Prinzipien in Frage stellt. Das beste ihn zu bekaempfen, ist es seine Waehler zuverstehen und sie auf eine demokratische, humanistische Seite zu ziehen. Das ist schwierig. Jedoch sie zu ignorieren und als Rassisten abzutun (was Hillary Clinton ja leider imWahlkampf gemacht hat, indem sie sie “Deplorables” genannt hat) wird sie nurweiter in seine Ecke treiben. Stattdessen muessen politische Ziele, auch die Verlierer der Globalisierung mit einbeziehen.


      Meine 2 Cents aus Texas.
    • @Cherusker: Danke für den Beitrag! Das geht erstens genau in diese Richtung die ich auch meine und zweitens ist es interessant aus erster Hand von jemanden seine Sicht der Dinge zu erfahren der in den Staaten lebt und vom neuen Präsidenten betroffen ist.
    • @Cherusker: Vielen lieben Dank für den Artikel. Auch wenn ich nicht in den Staaten lebe, habe ich hier bei meinem Kunden (Großbank) viele US-Amerikaner, von denen viele für Donald Trump gestimmt haben. Manch einer hat in erster Linie gegen Hillary Clinton gestimmt, die für diese Menschen eine Lügnerin und Kriegstreiberin ist. Trump selbst ist in den Augen derer zwar kein Pazifist, aber er hat ja oft auch die Kriege in Afghanistan und Irak als Fehler bezeichnet; von daher hoffen einige auf ein Zurückfahren der militärischen Aktivitäten im Nahen Osten, eine Annäherung an Russland und eine Rückbesinnung auf amerikanische Interessen. Gerade der letzte Punkt kann aber bei jedem Menschen anders aussehen. Wirtschaftliche Interessen stehen aber - so wie ich es verstanden habe - meistens im Mittelpunkt - und keine Agression gegenüber andere Länder. Auch wenn gerade das Beispiel Mauerbau zu Mexiko sehr unterschiedlich betrachtet wird. Einige glauben nicht an den Bau, andere hoffen, dass dadurch viele Probleme - auch Drogen - gelöst werden könnten. Fremdenfeindlichkeit ist aber aus meiner Sicht nicht vorherrschend. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.
    • So ganz locker-flockig vom Tisch gewischt möchte ich den Ansatz von @T-Rex aber nun auch nicht verstanden wissen, auch wenn ich wie @Markus G. dafür plädiere, die Befindlichkeiten und Nöte der Abgehängten oder Sich-abgehängt-Fühlenden nicht aus den Augen zu verlieren.

      Sie nicht aus den Augen zu verlieren, heißt für mich aber nicht, der Intoleranz mit einem Übermaß an Toleranz zu begegnen. Denn das hieße, die wirklich Schutzwürdigen zu verraten. Es gibt einfach bestimmte Ansichten und diskriminierende Verhaltensweisen, die mit einem freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaat nicht vereinbar sind. Zu solchen Tendenzen klar und selbstbewusst Stellung zu nehmen und Flagge zu zeigen, halte ich für unabdingbar.

      Ich halte es aber für ebenso unabdingbar, mit jenen, die - aus welchen Gründen auch immer - bei einfachen Antworten auf schwierige und komplexe Fragestellungen Zuflucht gefunden zu haben glauben, im Dialog zu bleiben, zu versuchen, sie wieder zu erreichen und für ein tolerantes Miteinander zu gewinnen. Nicht indem man sich populistisch anbiedert, sondern indem man einen anderen Weg aufzeigt. Ein zufriedener Mensch ohne Selbsthass und existenzielle Ängste ist nicht empfänglich für die Parolen der Rechten; davon bin ich zutiefst überzeugt. Und es ist die Pflicht der Demokraten, alle Menschen im Blick zu haben - und nicht nur die, die das Vermögen und die Potenz haben, ihre Interessen lautstark und wirkmächtig zu vertreten. Hier hat es in der Vergangenheit drastische Versäumnisse gegeben, durch die Leerstellen entstanden sind, in die nun die Populisten stoßen.

      Zur Wahrheit gehört für mich aber auch, dass es (leider) immer auch einen gewissen Prozentsatz an "Verlorenen" gibt, die nicht mehr empfänglich und erreichbar sind für ein Leben und ein Miteinander, wie wir alle es wohl für uns und unsere Lieben als selbstverständlich und unbedingt wünschenswert erachten. Eine reife Demokratie muss das bis zu einem gewissen Grad sicherlich aushalten, fürchte ich. Auch wenn es schmerzt. Nur auf die leichte Schulter nehmen, sollte man solche Tendenzen nicht. Niemals.

      Und nebenbei: Mit offen und selbstbewusst vorgetragenem Rassismus, fremdenfeindlichen Tendenzen, Misogynie und Hass auf Homosexuelle und allen, die in irgendeiner Form anders sind als der sogenannte Mainstream, kann und könnte ich in meinem persönlichen Umfeld (wie T-Rex) ebenfalls nur schwer umgehen. Ich neige nicht dazu, eine Persönlichkeit in ihre Bestandteile zu zerlegen, so dass ich für mich dem Schluss kommen kann: Er ist ein lieber Kerl, aber leider Antisemit/Rassist/Schwulenhasser. Das geht für mich ab einer gewissen Schwelle nicht mehr überein. Dann wirft es einfach einen Schatten auf die ganze Persönlichkeit - und falsch verstandene Toleranz würde diese Seite vielleicht sogar noch stärken.
    • Danke @Hardenberg. Das ist genau das, was ich meine. Ich plädiere auch erst einmal dafür Menschen eine zweite Chance zu geben. Aber für gewisse Dinge gibt es die einfach nicht. Ich weiß leider nicht mehr, wo ich diesen Artikel gelesen habe. Seit Trump seiner Amtsübernahme ist Rassismus wieder salonfähiger geworden. Ich plädiere auch nicht für eine Frau Clinton, die ebenfalls ein Über gewesen wäre. Ein Sandes wäre, aus meiner Sicht, ein gemäßigter Kandidat gewesen. Nun muss man leider so leben. Und sorry, aber die USA sind für mich nicht das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bist du reich dann geht es dir gut. Bist du arm dann bist du verloren.
    • @T-Rex: Du widersprichst Dir:



      T-Rex schrieb:

      Ich plädiere auch erst einmal dafür Menschen eine zweite Chance zu geben. Aber für gewisse Dinge gibt es die einfach nicht.
      Wenn Du vorher schreibst






      T-Rex schrieb:

      Von einem bekennenden Trump-Unterstützer würde ich persönlich mich ebenso distanzieren wie von einem Freund, der die AFD wählt. Sorry, er ist ein homophober Nazi.
      Wenn Du von einem Freund erfährst, dass er eine (politische) Meinung vertritt, die nicht mit Deiner eigenen Meinung übereinstimmst, brichst Du den Stab über ihn? Und was ist mit den scheinbar vielen guten Qualitäten, die er haben muss, sonst wäre er nicht zu Deinem Freund geworden? Das empfinde ich als starkem Tobak.

      Ich finde @Hardenberg s Beitrag auch sehr gut und sehr treffend. Natürlich muss man jedem Menschen auch Grenzen zugestehen, die er nicht überschreiten möchte und auch Toleranz muss ihre Grenzen haben. Für den einen ist manches schwieriger wie für manch anderen. Aber ich möchte nicht In-Toleranz mit In-Toleranz begegnen. Das widerspricht sich für mich massiv. Und selbstverständlich hat man eine zweite Chance verdient, vielleicht nicht von Einzelnen, weil dies in manchen Situationen wirklich nicht möglich ist, aber doch von einer modernen Gesellschaft. Ich habe auch meine persönlichen Grenzen, und wenn ich bemerke, dass jemand diese meine Toleranz ausnützt und mit Füssen tritt, und weiterhin ständig von Neuem den selben Fehler macht, dann ist bei mir auch Schluss und dann distanziere ich mich von ihm und gehe diesem bewusst aus dem Weg. Aber vielen Menschen, denen ich begegne und die in der Vergangenheit einen schwerwiegenden Fehler gemacht haben (und hier meine ich nicht die Wahl eines mir nicht genehmen Präsidenten oder einer mir nicht genehmen Partei), zeigen Reue und wollen Fehler büssen und in Zukunft verhindern diese zu machen. Und hier ist Toleranz, Hilfe und ein Hände reichen für mich durchaus angebracht. Und auch mit jenen, die im ersten Moment nicht so wirken, sollte man sich auseinander setzen und sie nicht vorverurteilen. Auch hier kann die Gesellschaft viel lernen. Einerseits weil man vielleicht doch helfen kann oder wie man zumindest in Zukunft Fehler, die gemacht worden sind für andere, junge Menschen verhindern kann.