Ein sehr guter Einwand. @Cherusker
Das stimmt wohl. 90€ hätte ich dann doch auch sehr happig gefunden für ein Hörspiel, selbst bei langer Lauflänge. Das ist schon richtig. Aber mal abgesehen davon, dass es viele als einen extrem hohen Preis empfänden, wird es auch viele geben, die diesen Preis in einem Rutsch vielleicht auch gar nicht oder nur unter größtem Magengrimmen in einem Rutsch für ein Hörspiel aufwenden können.
Insofern macht es tatsächlich auch Sinn, Hörspiele aufzuspitten, um sie konsumentenfreundlicher darreichen zu können. Zur Not kaufe ich mir dann eben erst die ersten beiden Folgen und den Rest dann später. Die Alternative dazu wäre wohl, dass viele sich die Hörspiel-Boxen dann gar nicht kaufen würden. Insofern empfinde ich das gar nicht bloß als limitierte Weltsicht bzw. dem Rechnung-Tragen derselben, auch wenn Du mit Deiner Analyse bezüglich der Käufer-Psychologie ganz sicher goldrichtig liegst.
Und es ist natürlich auch die Frage, welches der adäquate Preis für ein Hörspiel überhaupt ist. Und das ist ja so einfach gar nicht zu beantworten, weil diese Frage ja immer auch mit der Reichweite zusammenhängt. Erreiche ich bloß 500 Hörer, muss ich natürlich anders kalkulieren, als wenn ich die Hörerschaft von den drei ??? oder auch nur John Sinclair hinter mir weiß.
Nichtsdestotrotz ändert es natürlich nichts am grundsätzlichen Dilemma: Wenn die Summe, bei der größtenteils Bereitschaft besteht, sie für ein Hörspiel aufzuwenden, zu weit entfernt ist von der Summe, die ein Hörspiel nun mal von Produktion und allem redlichen Drumherum kostet, dann gerät da natürlich etwas in Schieflage.
Und wenn es in einer solchen Situation zu viele Hörer gibt, die eine bestimmte Serie lieben, aber doch nicht gewillt sind, den vollen Preis zu bezahlen, sondern sich die Hörspiele lieber leihen, illegal besorgen, Second Hand kaufen oder über Streaming-Dienste zu einem Minimalpreis anhören, dann kann es nun mal geschehen, dass diese Serie nicht fortgeführt werden kann - obwohl sie gemocht wird.
Und so war dieser Teilaspekt des Themas Wertschätzung zu verstehen: Wie weit geht sie?
Und für mich ist bei einem Nischenprodukt wie dem Hörspiel die Wertschätzung im Sinne eines regulären Kaufs eine ganz wesentliche, denn den mitwirkenden Künstlern nützt es im Endeffekt nichts, wenn zehn Hörer ihre Werke wunderbar finden, letztlich aber nichts oder so gut wie nichts dafür bezahlt haben.
Natürlich ist das nicht die einzig und alleingültige Form der Wertschätzung, aber doch bei einem so klamm kalkulierten Medium für mich so eine Art Fundament.
Und was die Wertschätzung angeht und den Vergleich zu anderen Medien, da hast Du sicher insofern recht, als man sicher nicht Hörspiele am Band kaufen kann. Aber das ist ja eigentlich mit allem so. Ich gehe auch nicht jede Woche drei Mal ins Kino oder kaufe mir alle drei Tage fünf Bücher. Aber das will ich eigentlich auch gar nicht.
Hier kommt vielleicht auch zum Tragen, wieviele Hörspiel man hört - und vor allem auch: wie man hört.
Ich bin eigentlich nie einer dieser Weg-Hörer gewesen, die sich schnell zwischendurch mal ein neues Hörspiel anmachen, um sich berieseln zu lassen, und wenn ich das jetzt flapsig formuliert habe, dann meine ich das jedoch nicht abwertend - ich finde es okay, das so zu praktizieren, nur meins ist es nicht. Ich beschäftige mich eigentlich immer gedanklich und emotional intensiv mit Hörspielen. Darum ist es mir auch so wichtig, dass sie mir etwas "geben", und ich kaufe nur solche, von denen ich denke, dass sie dieses Kriterium auch erfüllen.
Insofern kaufe ich nicht alles. Und im Vergleich zu anderen wohl auch nicht überbordend viel.
Es gibt Zeiten, da wird ganz viel Tolles auf einmal angeboten. Und wieder andere Zeiten, da findet sich nüscht.
Im Jahresschnitt geht das dann für mich gut auf.
Aber selbst wenn das nicht so wäre, wäre es für mich keine Alternative, meinen Hunger dauerhaft und vollumfänglich auf Kosten der Produktion zu stillen.
Und dabei geht es ja nicht darum, dass man mal was Gebrauchtes bei ebay kauft oder sich mal ein Hörspiel von einem Freund leiht. Mir geht es um diejenigen, die das zur Methode werden lassen, zum Prinzip - und das obwohl sie durchaus kaufen könnten.
So etwas wie Spotify würde ich dabei sogar ganz rausnehmen. Natürlich rechnet sich das nicht. Und natürlich kann sich das auch jeder Kunde ausrechnen. Aber wenn Hörspielmacher so blöd sind, neue Hörspiele dort anzubieten, dann sind sie selbst dran Schuld. Wie ich schon mal schrieb: Das ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Grundsätzlich gehört aber zur Wertschätzung auch der Gedanke daran, dass hinter dieser Kunstform als Fundament auch die ökonomisch sinnvolle Kalkulationn steht. Rausreden zählt da nicht. (Allgemein gemeint, nicht auf Dich oder jemand Bestimmten bezogen! ) Vor unserem Gewissen und unseren Einsichten können wir nicht den Blick verschließen. Auch wenn unser Verhalten nach dem Buchstaben des Gesetzes nicht zu beanstanden ist - und vielleicht nicht mal nach den Prinzipien der Moral.
Das stimmt wohl. 90€ hätte ich dann doch auch sehr happig gefunden für ein Hörspiel, selbst bei langer Lauflänge. Das ist schon richtig. Aber mal abgesehen davon, dass es viele als einen extrem hohen Preis empfänden, wird es auch viele geben, die diesen Preis in einem Rutsch vielleicht auch gar nicht oder nur unter größtem Magengrimmen in einem Rutsch für ein Hörspiel aufwenden können.
Insofern macht es tatsächlich auch Sinn, Hörspiele aufzuspitten, um sie konsumentenfreundlicher darreichen zu können. Zur Not kaufe ich mir dann eben erst die ersten beiden Folgen und den Rest dann später. Die Alternative dazu wäre wohl, dass viele sich die Hörspiel-Boxen dann gar nicht kaufen würden. Insofern empfinde ich das gar nicht bloß als limitierte Weltsicht bzw. dem Rechnung-Tragen derselben, auch wenn Du mit Deiner Analyse bezüglich der Käufer-Psychologie ganz sicher goldrichtig liegst.
Und es ist natürlich auch die Frage, welches der adäquate Preis für ein Hörspiel überhaupt ist. Und das ist ja so einfach gar nicht zu beantworten, weil diese Frage ja immer auch mit der Reichweite zusammenhängt. Erreiche ich bloß 500 Hörer, muss ich natürlich anders kalkulieren, als wenn ich die Hörerschaft von den drei ??? oder auch nur John Sinclair hinter mir weiß.
Nichtsdestotrotz ändert es natürlich nichts am grundsätzlichen Dilemma: Wenn die Summe, bei der größtenteils Bereitschaft besteht, sie für ein Hörspiel aufzuwenden, zu weit entfernt ist von der Summe, die ein Hörspiel nun mal von Produktion und allem redlichen Drumherum kostet, dann gerät da natürlich etwas in Schieflage.
Und wenn es in einer solchen Situation zu viele Hörer gibt, die eine bestimmte Serie lieben, aber doch nicht gewillt sind, den vollen Preis zu bezahlen, sondern sich die Hörspiele lieber leihen, illegal besorgen, Second Hand kaufen oder über Streaming-Dienste zu einem Minimalpreis anhören, dann kann es nun mal geschehen, dass diese Serie nicht fortgeführt werden kann - obwohl sie gemocht wird.
Und so war dieser Teilaspekt des Themas Wertschätzung zu verstehen: Wie weit geht sie?
Und für mich ist bei einem Nischenprodukt wie dem Hörspiel die Wertschätzung im Sinne eines regulären Kaufs eine ganz wesentliche, denn den mitwirkenden Künstlern nützt es im Endeffekt nichts, wenn zehn Hörer ihre Werke wunderbar finden, letztlich aber nichts oder so gut wie nichts dafür bezahlt haben.
Natürlich ist das nicht die einzig und alleingültige Form der Wertschätzung, aber doch bei einem so klamm kalkulierten Medium für mich so eine Art Fundament.
Und was die Wertschätzung angeht und den Vergleich zu anderen Medien, da hast Du sicher insofern recht, als man sicher nicht Hörspiele am Band kaufen kann. Aber das ist ja eigentlich mit allem so. Ich gehe auch nicht jede Woche drei Mal ins Kino oder kaufe mir alle drei Tage fünf Bücher. Aber das will ich eigentlich auch gar nicht.
Hier kommt vielleicht auch zum Tragen, wieviele Hörspiel man hört - und vor allem auch: wie man hört.
Ich bin eigentlich nie einer dieser Weg-Hörer gewesen, die sich schnell zwischendurch mal ein neues Hörspiel anmachen, um sich berieseln zu lassen, und wenn ich das jetzt flapsig formuliert habe, dann meine ich das jedoch nicht abwertend - ich finde es okay, das so zu praktizieren, nur meins ist es nicht. Ich beschäftige mich eigentlich immer gedanklich und emotional intensiv mit Hörspielen. Darum ist es mir auch so wichtig, dass sie mir etwas "geben", und ich kaufe nur solche, von denen ich denke, dass sie dieses Kriterium auch erfüllen.
Insofern kaufe ich nicht alles. Und im Vergleich zu anderen wohl auch nicht überbordend viel.
Es gibt Zeiten, da wird ganz viel Tolles auf einmal angeboten. Und wieder andere Zeiten, da findet sich nüscht.
Im Jahresschnitt geht das dann für mich gut auf.
Aber selbst wenn das nicht so wäre, wäre es für mich keine Alternative, meinen Hunger dauerhaft und vollumfänglich auf Kosten der Produktion zu stillen.
Und dabei geht es ja nicht darum, dass man mal was Gebrauchtes bei ebay kauft oder sich mal ein Hörspiel von einem Freund leiht. Mir geht es um diejenigen, die das zur Methode werden lassen, zum Prinzip - und das obwohl sie durchaus kaufen könnten.
So etwas wie Spotify würde ich dabei sogar ganz rausnehmen. Natürlich rechnet sich das nicht. Und natürlich kann sich das auch jeder Kunde ausrechnen. Aber wenn Hörspielmacher so blöd sind, neue Hörspiele dort anzubieten, dann sind sie selbst dran Schuld. Wie ich schon mal schrieb: Das ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Grundsätzlich gehört aber zur Wertschätzung auch der Gedanke daran, dass hinter dieser Kunstform als Fundament auch die ökonomisch sinnvolle Kalkulationn steht. Rausreden zählt da nicht. (Allgemein gemeint, nicht auf Dich oder jemand Bestimmten bezogen! ) Vor unserem Gewissen und unseren Einsichten können wir nicht den Blick verschließen. Auch wenn unser Verhalten nach dem Buchstaben des Gesetzes nicht zu beanstanden ist - und vielleicht nicht mal nach den Prinzipien der Moral.