Hörspielerfahrungen Teil 1: 1 Monat SPOTIFY

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    • Hörspielerfahrungen Teil 1: 1 Monat SPOTIFY

      Im Jänner habe ich folgenden Kolumnenbeitrag verfasst:

      In den vergangenen Monaten habe ich mich oft kritisch gegenüber Streamingdienste geäußert. Hörspiele (fast) umsonst zu konsumieren, führt unweigerlich dazu, dass Hörspielfans nicht mehr bereit sind für Hörspiele zu zahlen und könnten Labels an den Rand des Ruins führen. Trotzdem interessiert mich alles was mit Hörspielen und Medien für Hörspiele betrifft. So habe ich in der Vergangenheit mich bereits sehr intensiv mit Hörspielen auf DVD und BluRay auseinander gesetzt, siehe auch meine Beiträge im Phontastic Magazin: Haben Hörspiele auf DVD eine Zukunft?
      Ich bin dem Neuen im Grunde immer aufgeschlossen, meine konservative und nostalgische "Ader" führt aber manchmal auch dazu, dass ich solchen Neuerungen auch viel Skepsis entgegen bringe. Aber man kann etwas nur richtig einschätzen und be- bzw. verurteilen, wenn man es selbst ausprobiert hat. Also habe ich mich vergangenes Monat daran gemacht mittels einer 10€ "Prepaid-Karte" das Phänomen Streaming zu erforschen. In weiterer Folge könnt ihr hier meine Erfahrungen und meine Gedanken, die ich im Laufe meines "Experimentes" hatte, nachlesen.

      Der Start war sehr positiv. Die Registrierung klappte schnell und ich konnte sofort loslegen. Ich habe seit meiner Kindheit einen wiederkehrenden Traum. Dabei komme ich in einen großen Raum oder in ein Geschäft, in dem sich 1000ende Hörspiele befinden, die ich zu einem großen Teil nicht kenne, die mir in meiner Sammlung fehlen und die ich gerne hören möchte. Dabei erlebe ich ein großes Glücksgefühl und eine große Freude. Genau so ging es mir in den ersten Tagen mit Spotify. Es gab unglaublich viele Hörspiele, die ich sehr gerne hören möchte. Auch hier kam sofort der Sammlertrieb in mir hoch. Ich möchte Hörspiele ja nicht nur besitzen, sondern ich möchte diese auch alle hören. Auch dass gehört für mich zum Sammeln dazu. Und da erwies sich die Masse an Hörspielen, die sich vor mir auftaten als großes Manko. Wir haben zu Beginn zumeist am Abend ein Hörspiel via Spotify zum einschlafen gehört. Ich bin sehr oft früh eingeschlafen. Am nächsten Tag habe ich dann wieder etwas anderes aus der Liste gehört, weil mir einerseits das am Vorabend nur im Ansatz Gehörte nicht zu 100% gefiel und ich andererseits den Drang hatte schon wieder das nächste Hörspiel hören zu wollte. Ich habe mich also nicht wirklich in Ruhe damit auseinander gesetzt, bin eher von einem Hörspielfragment zum nächsten gehetzt, ohne ein Hörspiel wirklich genießen zu können. All dies ließ mich aber eher unbefriedigt zurück. Ich kann jetzt die Streaminghörer verstehen, wenn sie schreiben, sie hören ein Hörspiel nur einmal. Bei der Fülle an Hörspielen, die sich wie eine "Wand" vor einem auftun, fühlt man sich fast ein wenig überfordert. Wahrscheinlich so, wie wenn ich jemanden in mein Hörspielzimmer führe und ihm sage, er solle sich ein Hörspiel aussuchen. Bei 6000 Stück kein leichtes Unterfangen. Ich habe also den Fehler gemacht, den ich auch schon bei vielen Buffets mache. Ich möchte alles probieren und bin bereits nach den Vorspeisen so voll, dass ich nichts mehr vertragen kann. Und richtig "gegessen" habe ich auch nicht. Dafür kann man aber Spotify sicher keinen Vorwurf machen. Der Fehler liegt bei mir allein.
      Dann habe ich die Möglichkeit des "off-line" Hörens entdeckt. Ich habe das eine oder andere "runter geladen". Das war sehr unkompliziert. Ich habe diese Hörspiele dann bei meinen langen Autofahrten konsumiert. Auch zuhause habe ich via meiner Anlage auf der Couch Hörspiele via Spotify gehört. Das hat Dank Bluetooth wunderbar funktioniert. Vor allem auf meiner Anlage habe ich einen deutlichen Unterschied in Punkto Dynamik, Bass und Klarheit des Tones zu einem Hörspiel auf CD gehört. Neben einem richtig voluminösen CD-Ton fehlte mir natürlich das Cover, das Booklet und das darin schmökern. Dieses Phänomen kenne ich aber bereits von Downloads. Daher greife ich zuhause immer zur CD. Aber Dank Spotify konnte ich nun neue Hörspiele deutlich früher hören, weil sie noch auf dem Versandweg waren. Ich konnte Hörspiele hören, die ich auf Grund persönlicher Gründe nicht kaufen werde. Ich konnte Hörspiele hören, die ich gar nicht kannte (Als Oma seltsam wurde) oder vergessen hatte, sie zu kaufen (Die Abenteuer des Tom Sawyers). Ich konnte Hörspiele hören, die sich zwar in meinem Hörspielzimmer befinden, auf die ich aber ganz spontan Lust hatte zu hören (Annwyn). Und ich konnte Hörspiele richtig gehend antesten (Abwärts). Ab diesem Moment hatte mich bereits ein Spotify-Fieber gepackt. Dieses "Fieber" konnte ich aber nur Dank @daneels toller [SPOTIFY] Hörspiel-Playlisten haben. Es macht mir zwar Freude nach Hörspielen bei Spotify zu suchen und zu stöbern (so habe ich zum Beispiel WINTERZEITS Pater Brown entdeckt), aber ohne daneels Liste, würde nur ein Chaos regieren. Und dies stört einen Sammler, der gerne alles in einem Regal geordnet stehen haben möchte, ungemein. Wir haben dann Spotify auf mehreren Geräten installiert. Dabei kam es 3 Mal zu der kuriosen Situation, dass ich im Auto bei der Heimfahrt ein Hörspiel via SPOTIFY hören wollte und Eva und Pia zum einschlafen ein Hörspiel auf dem iPad hören wollten und mich einfach rausgekickt haben. Da war ich froh, dass ich auch Hörspiele ohne Spotify hören kann
      Eine richtig gehende Begeisterung für Spotify hat sich dann endgültig eingestellt als ich die schier unendlich große Welt der Musik auf Spotify entdecken konnte. Lieder aus meiner Kindheit, aus meiner Jugendzeit, Musik, die irgendwie verloren ging, und und und haben ich wieder entdeckt. Nachdem ich festgestellt habe, wie man Play-Listen erstellt, habe ich mir sofort eine Lieblingslieder-Liste gemacht, die jetzt regelmässig erweitert und adaptiert wird.

      Ja, was soll ich nun nach 1 Monat Spotify schreiben? Ich habe mich infizieren lassen. Das hatte ich auch befürchtet, denn, wie geschrieben, mich fasziniert alles was mit Medien und Hörspielen zu tun hat. Eines ist aber auch klar: Spotify ist für mich nur eine Ergänzung und rundet meine Hörspielsammelleidenschaft ab, aber sie wird sie niemals vollends ersetzen können. Ich habe jetzt neben LP, MC, CD, Download und DVD eine weitere Alternative um Hörspiele hören zu können. Jedes dieser Medien hat für bestimmte Hörspiele und für bestimmte Situationen ihre Stärken auf die ich nicht verzichten möchte und in Zukunft auch nicht verzichten werde. Der nächste 10€ Gutschein liegt bereits vor mir auf dem Schreibtisch. Meine Sammlung im Hörspielzimmer wird sicher in den nächsten Monaten und Jahren etwas weniger schnell wachsen. Denn manche Hörspiele werde ich in Zukunft nicht mehr kaufen, sondern nur mehr streamen. Daran ist aber nicht Spotify Schuld, sondern die Qualität der Hörspiele oder das Verhalten der Labels. Die Mehrzahl meiner Hörspiele werden aber weiterhin gekauft und gesammelt, denn ein Hörspiel auszupacken, es in den Player einzulegen, das Cover, das Booklet und die Sprecherangaben während dem hören zu lesen und zu betrachten, es ins Regal zu stellen und dort auch in mitten der vielen anderen Hörspielen ansehen zu können, ist für mich die höchste Freude am Hörspielhörerdasein. Dies hat mir mein letztes Amazon-Packerl mit den TSB-Sinclair-CDs wieder bewusst gemacht. Da musste auch Spotify eine Pause machen :zwinker:

      Wie sind eure Erfahrungen mit SPOTIFY und anderen Streamingdiensten?
    • Bei mir sind es mittlerweile 4 Monate geworden. Der Katalog bei Spotify wird immer grösser. Jetzt ist auch Europa auf den Streaming-Zug aufgesprungen und bringt in den nächsten Wochen und Monaten alle Folgen seines Mega-Sellers ???. Grundsätzlich schön, dass ich jetzt immer und überall die mir liebgewonnen “alten“ Folgen hören kann und darf. Leider wird es diese Folgen nur in der neu bearbeiteten Version, also ohne die geniale und mir sehr ans Herz gewachsene ursprüngliche Musik geben. Und damit ist es für mich zumindest bei den alten Folgen uninteressant, denn da zählt für mich nur die Ursprungsfolgen mit Carsten Bohn Musik. Ich bin aber gespannt wie sich das Ganze noch weiterentwickelt....
    • Ein für mich überraschendes Detail habe ich entdeckt. Als ich in Regensburg wieder eine Prepaid-Karte für SPOTIFY gekauft habe und diese zuhause in Wien wieder aktivieren wollte, musste ich feststellen, dass diese nur in Deutschland funktioniert. So habe ich die 10€ Karte Evas Cousin in Regensburg geschenkt, der bis dato immer nur gratis Hörspiele vom Hörspielprojekt konsumiert hat. Jetzt kann er wenigstens einmal in die kommerziellen Sachen hinein hören...
    • Markus G. schrieb:

      So habe ich die 10€ Karte Evas Cousin in Regensburg geschenkt, der bis dato immer nur gratis Hörspiele vom Hörspielprojekt konsumiert hat.
      :thumbup:
      Ja, vielleicht findet er Spaß an der einen oder anderen kommerziellen Serie und wird zum Hörspiel-Käufer.
      Oder er bleibt auch in Zukunft Spotify-Kunde.
      Dass man die in Deutschland gekauften Karten in Österreich nicht verwenden kann, hätte ich auch nicht gedacht, da wäre ich wohl genauso reingefallen.
    • MonsterAsyl schrieb:

      Ich ehrlich gesagt schon. Das ist auch bei anderen Artikeln so.
      Was mich wundert, wie kommt ihr darauf das man eine Gift-Card nicht aus dem Ausland nutzen kann?
      In den AGB bzw. im Support steht extra die Anleitung drin wie man die dann aktivieren kann.

      Ich habe auch schon z.B. Amazon-Gutscheine einlösen können.

      Und auch Spotify macht da keine Probleme.


      Spotify Support schrieb:


      • Du hast die Geschenkkarte in einem anderen Land gekauft als dem Land, das du in deinem Konto angegeben hast.

      Tipp: In unserer Anleitung erfährst du, wie du deine Landeseinstellungen änderst.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Tipp: In unserer Anleitung erfährst du, wie du deine Landeseinstellungen änderst.

      Das ist aber keine gute Idee. Denn dann kann man viele Hörspiele nicht mehr hören. Europa hat ja nur die drei ??? Lizenz für Deutschland, auch die Hörspiele sind daher nur in Deutschland abrufbar. Natürlich gibt es auch viele Hörspiele, die weltweit abrufbar sind, vermutlich die, bei denen keinerlei Lizenzen im Spiel sind.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • @MonsterAsyl: "Aufnehmen"? Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau was Du damit meinst. Würde ich ein Hörspiel aufnehmen wollen, es also besitzen wollen, würde ich es kaufen. "Aufnehmen" wäre so weit ich weiß illegal. Damit nimmt man sich ja den Vorteil von Spotify, nämlich, dass man immer und überall sehr vieles hören kann. Was ich sehr wohl manchmal mache, gerade wenn ich gedrosselt bin oder wenn ich weiß dass ich wo sein werde wo ich keinen Internetempfang habe, ich speichere mir das Hörspiel ab, damit ich es auch hören kann, wenn ich kein Netz habe. Diejenigen die von Spotify unerlaubter Weise mitschneiden, die holen sich mMn die Hörspiele auch von illegalen Seiten. Wenn man viel bei Spotify hört, dann schneidet man nix mit, viel zu viel Arbeit, weil man hat das Hörspiel ohnehin jederzeit und überall zur Verfügung. Daher ist Streaming der Tod für die illegalen Saugerseiten.
    • Aha, wusst ich gar nicht. Aber da mich eh nur CDs, MCs und LPs interessieren, ist mir das auch egal. =)
      Dir natürlich vielen Dank für die ausführliche Antwort. :drueck:
      Hatte mich nur mal interessiert, da ich in der neuen PC Welt eine Artikel über entsprechende Software gelesen habe.


      OTR-Fan
    • Markus G. schrieb:

      "Aufnehmen" wäre so weit ich weiß illegal.
      Ich kann zwar nur über Deutschland reden, aber illegal ist es nicht.
      Es widerspricht zwar den AGB von Spotify, ist aber eine legale Quelle für die Privatkopie.

      Bedeutet, es kann Strafrechtlich wahrscheinlich nicht geahndet werden, wohl aber Zivilrechtlich.

      Es gibt aber leider noch kein Urteil über das digitale "Streamripping".
      Aber es gibt ein Urteil über die "analoge Lücke" welches besagt, das eine analoge Kopie z.B. am Audioausgang des PC´s nicht strafbar ist, weil es weder eine Umgehung eines Kopierschutzes ist, noch eine illegale Quelle darstellt.
      Es ist halt quasi eine Aufnahme wie früher mit Radio und Kassettenrekorder. Und das ist durch die Pauschalabgabe (umgangssprachlich Urheberrechtsabgabe) abgegolten.

      Das gilt also auch für Spotify und jeden anderen Streamingdienst.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Sorry, ich meinte das



      ben kenobi schrieb:

      Es widerspricht zwar den AGB von Spotify
      Wie geschrieben, ich glaube, dass Sammler und Käufer wie wir uns keine solche Kopie holen werden, sondern kaufen. Diejenigen, die gerne via SPOTIFY hören, brauchen keinen "Besitz" mehr und würden dies nicht machen. Einzig jene, die ohnehin alles illegal runterlasen und kopieren, die würden sich eventuell die Arbeit machen. Das ist aber sicher eine absolute Minderheit.
    • Markus G. schrieb:

      Wie geschrieben, ich glaube, dass Sammler und Käufer wie wir uns keine solche Kopie holen werden, sondern kaufen.
      Das sehe ich auch so.


      Markus G. schrieb:

      Einzig jene, die ohnehin alles illegal runterlasen und kopieren, die würden sich eventuell die Arbeit machen. Das ist aber sicher eine absolute Minderheit.
      Da muss ich widersprechen, denn im Bereich Musik wird alles gerippt was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Und das wird sicher die Mehrheit sein, nicht umsonst gibt es zig Programme dafür.
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