Nach Western, Grusel- und Horrorhörspielen war es endlich einmal Zeit ein anderes Genre aus der „guten alten Zeit“ zu hören und zu besprechen. Abenteuer, Geschichte und „Zeichentrick-Komödie“ – all dass vereint die von Regisseur Ulli Herzog geleitete Produktion, die 1982 unter dem Label Kiosk als MC das Licht dieser Hörspielwelt erblickte. 2008 gab es vom Nachfolger Kiddnix eine CD-Auflage in einer 3 CD-Box. Obwohl ich meine Begeisterung für Abenteuerhörspiele irgendwann Ende der 70iger und Anfang der 80iger Jahre verloren hatte, mir Hörspiele über historische Persönlichkeiten nur bedingt gefielen, konnte mich diese Serie als Kind großartig unterhalten. Es lag vielleicht am akustischen Comic artigen Stil, mit dem Ulli Herzog Odysseus zu neuem Leben erweckte. Näheres dazu in meinen folgenden Kurzmeinungen zu der insgesamt 6 Hörspielfolgen umfassenden Mini-Serie:
Auf nach Troja (1)
Alles nimmt mit der Streitfrage der 3 Göttinnen Athene, Aphrodite und Hera, wer denn die Schönste ist, seinen Anfang. Paris, Sohn des Königs Priamos von Troja soll entscheiden. Alle 3 Göttinnen versuchen Paris zu bestechen. Dieser entscheidet sich für die Göttin Aphrodite. Als Dank erhält er Helena, Gattin von Menelaos, seinerseits König von Sparta und entführt sie nach Troja. Menelaos zieht daraufhin alle seine Verbündete zusammen um Helena zurück zu holen. Odysseus hat ebenfalls geschworen Menelaos und Helenas Glück zu sichern und in der Not beizustehen. Er möchte aber nicht und versucht mit List und Tücke diesem Schwur nicht Folge zu leisten. Aber nicht nur er...
Wow, was für ein Start. Die Handlung wird knackig, kurzweilig und auf sehr humorvolle Art und Weise erzählt. Keine Spur von einem faden Geschichtsunterricht. Auf Grund des Tempos und der in bester Comic-Manier vorgetragenen Handlung kommt keine Langeweile auf. Die knapp 35 Minuten vergehen wie im Flug. An Hand der kurzen Spielzeit kann man feststellen, dass schon lange vor einem Dennis Erhardt und einem Marco Göllner kurze Spielzeiten in Hörspielen angewendet wurden. Die Geräuschkulisse kommt vor allem auf der CD sehr lautstark und klar aus den Boxen. Die für den Ton zuständige Eva-Maria Mieslinger hat sich das eine oder andere Mal Anleihen aus Zeichentrickfilmen genommen. Dies passt wunderbar zum teilweise lustig vorgetragenen Inhalt. Besonders beeindruckend ist jedoch die Sprecherriege, die sich als „Who is who“ der damaligen TV-Synchronszene erweist. Hier würde es wohl den Rahmen sprengen wenn man alle bekannten Namen aufzählt. Es hatte mir als Kind große Freude bereitet Jonathan Hart, Magnum oder Krystle Carrington zusammen in einem Hörspiel zu hören. Lange vor einem Oliver Döring hatte ein Hörspiel-Regisseur die großen Synchronstimmen in einer Serie zusammen gerufen.
Der Krieg beginnt (2)
Die Griechen sind in Troja angekommen. Es tobt ein über 9 Jahre lang andauernder Krieg. Beide Seiten sind dem Krieg bereits überdrüssig. Die Götter unterstützen ihre Lieblinge, sodass der Krieg hinausgezögert wird ohne dass ein Sieger feststeht. Dann nehmen die Griechen den trojanischen Königssohn Polydores gefangen und wollen ihn gegen Helena austauschen. Odysseus, Menelaos und Diomedes machen sich als Unterhändler nach Troja auf um den Austausch unter Dach und Fach zu bringen.
In der zweiten Folge schreitet die Handlung weiter zügig voran. Man hält sich nicht mit Details auf sondern setzt kleine oder größere Schwerpunkte. Somit ist gewährleistet, dass bei mir als Zehnjährigen keine Fadesse eintrat. Und auch heute lässt sich diese Folge wunderbar hören. Trotz der humorvollen Aufbereitung dieses geschichtlichen bzw. literarischen Ereignisses, nehmen die „weniger schönen Töne“, die ein Krieg so mit sich bringen, zu. Raub, Entführung, Erpressung und Tod spielen eine immer stärkere Rolle. Großartig, wie Herzog es versteht die Götter und deren Handlungen in die Geschichte mit einzubauen. Die Geräuschkulisse ist in manchen Szenen nach wie vor sehr dominant und lässt ein schönes Bild vor dem Augen des Hörers entstehen. Friedhelm Ptok gibt vor den versammelten Trojanern einen wunderbar emotionellen Odysseus ab, als er lauthals schrie „Bitte lasst uns aufhören mit dem unsinnigen Krieg“. Diese Worte klingen noch lange in einem nach und sorgen dafür, dass die Geschichte, trotz der vielen lustigen Einlagen auch eine beeindruckende Tiefe erhält.
Zweikampf vor Troja (3)
Nachdem Odysseus Versuch Helena gegen den Sohn des Königs von Sparta auszutauschen in der vorigen Folge gescheitert ist, tobt weiterhin der Krieg. Auch die Pest macht den Griechen das Leben schwer und sorgt für viele Tote in deren Lager. Um dem ganzen Einhalt zu gebieten, kommt es zu einem Zweikampf zwischen Menelaos und Paris, der über Sieg und Niederlage der beiden Kriegsparteien entscheiden soll. Doch die beiden sind nicht alleine am Schlachtfeld. Auch die Götter beobachten sie und unterstützen ihre jeweiligen Favoriten.
Die zwischenmenschlichen Tragödien nehmen immer mehr zu. Trotzdem bleibt der heitere Charakter des Hörspiels bestehen. Ulli Herzog und sein Team schaffen es trotz des zum Teil sehr ernsten Themas ein humorvolles Hörspiel, das Jung und Alt begeistern kann, zu schaffen. Besonders beeindruckend ist der Zweikampf und Herzogs Methode, diesen wie eine moderne Sportübertragung von einem „Reporter“ kommentieren zu lassen. Die dabei aufgebaute Spannung fesselt mich heute immer noch und lässt mich gebannt vor den Boxen sitzen. Das ist ein kleines Highlight dieser Serie.
Auf nach Troja (1)
Alles nimmt mit der Streitfrage der 3 Göttinnen Athene, Aphrodite und Hera, wer denn die Schönste ist, seinen Anfang. Paris, Sohn des Königs Priamos von Troja soll entscheiden. Alle 3 Göttinnen versuchen Paris zu bestechen. Dieser entscheidet sich für die Göttin Aphrodite. Als Dank erhält er Helena, Gattin von Menelaos, seinerseits König von Sparta und entführt sie nach Troja. Menelaos zieht daraufhin alle seine Verbündete zusammen um Helena zurück zu holen. Odysseus hat ebenfalls geschworen Menelaos und Helenas Glück zu sichern und in der Not beizustehen. Er möchte aber nicht und versucht mit List und Tücke diesem Schwur nicht Folge zu leisten. Aber nicht nur er...
Wow, was für ein Start. Die Handlung wird knackig, kurzweilig und auf sehr humorvolle Art und Weise erzählt. Keine Spur von einem faden Geschichtsunterricht. Auf Grund des Tempos und der in bester Comic-Manier vorgetragenen Handlung kommt keine Langeweile auf. Die knapp 35 Minuten vergehen wie im Flug. An Hand der kurzen Spielzeit kann man feststellen, dass schon lange vor einem Dennis Erhardt und einem Marco Göllner kurze Spielzeiten in Hörspielen angewendet wurden. Die Geräuschkulisse kommt vor allem auf der CD sehr lautstark und klar aus den Boxen. Die für den Ton zuständige Eva-Maria Mieslinger hat sich das eine oder andere Mal Anleihen aus Zeichentrickfilmen genommen. Dies passt wunderbar zum teilweise lustig vorgetragenen Inhalt. Besonders beeindruckend ist jedoch die Sprecherriege, die sich als „Who is who“ der damaligen TV-Synchronszene erweist. Hier würde es wohl den Rahmen sprengen wenn man alle bekannten Namen aufzählt. Es hatte mir als Kind große Freude bereitet Jonathan Hart, Magnum oder Krystle Carrington zusammen in einem Hörspiel zu hören. Lange vor einem Oliver Döring hatte ein Hörspiel-Regisseur die großen Synchronstimmen in einer Serie zusammen gerufen.
Der Krieg beginnt (2)
Die Griechen sind in Troja angekommen. Es tobt ein über 9 Jahre lang andauernder Krieg. Beide Seiten sind dem Krieg bereits überdrüssig. Die Götter unterstützen ihre Lieblinge, sodass der Krieg hinausgezögert wird ohne dass ein Sieger feststeht. Dann nehmen die Griechen den trojanischen Königssohn Polydores gefangen und wollen ihn gegen Helena austauschen. Odysseus, Menelaos und Diomedes machen sich als Unterhändler nach Troja auf um den Austausch unter Dach und Fach zu bringen.
In der zweiten Folge schreitet die Handlung weiter zügig voran. Man hält sich nicht mit Details auf sondern setzt kleine oder größere Schwerpunkte. Somit ist gewährleistet, dass bei mir als Zehnjährigen keine Fadesse eintrat. Und auch heute lässt sich diese Folge wunderbar hören. Trotz der humorvollen Aufbereitung dieses geschichtlichen bzw. literarischen Ereignisses, nehmen die „weniger schönen Töne“, die ein Krieg so mit sich bringen, zu. Raub, Entführung, Erpressung und Tod spielen eine immer stärkere Rolle. Großartig, wie Herzog es versteht die Götter und deren Handlungen in die Geschichte mit einzubauen. Die Geräuschkulisse ist in manchen Szenen nach wie vor sehr dominant und lässt ein schönes Bild vor dem Augen des Hörers entstehen. Friedhelm Ptok gibt vor den versammelten Trojanern einen wunderbar emotionellen Odysseus ab, als er lauthals schrie „Bitte lasst uns aufhören mit dem unsinnigen Krieg“. Diese Worte klingen noch lange in einem nach und sorgen dafür, dass die Geschichte, trotz der vielen lustigen Einlagen auch eine beeindruckende Tiefe erhält.
Zweikampf vor Troja (3)
Nachdem Odysseus Versuch Helena gegen den Sohn des Königs von Sparta auszutauschen in der vorigen Folge gescheitert ist, tobt weiterhin der Krieg. Auch die Pest macht den Griechen das Leben schwer und sorgt für viele Tote in deren Lager. Um dem ganzen Einhalt zu gebieten, kommt es zu einem Zweikampf zwischen Menelaos und Paris, der über Sieg und Niederlage der beiden Kriegsparteien entscheiden soll. Doch die beiden sind nicht alleine am Schlachtfeld. Auch die Götter beobachten sie und unterstützen ihre jeweiligen Favoriten.
Die zwischenmenschlichen Tragödien nehmen immer mehr zu. Trotzdem bleibt der heitere Charakter des Hörspiels bestehen. Ulli Herzog und sein Team schaffen es trotz des zum Teil sehr ernsten Themas ein humorvolles Hörspiel, das Jung und Alt begeistern kann, zu schaffen. Besonders beeindruckend ist der Zweikampf und Herzogs Methode, diesen wie eine moderne Sportübertragung von einem „Reporter“ kommentieren zu lassen. Die dabei aufgebaute Spannung fesselt mich heute immer noch und lässt mich gebannt vor den Boxen sitzen. Das ist ein kleines Highlight dieser Serie.