Genau so "gut" wie Burns?

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    • Genau so "gut" wie Burns?

      Viele Fans haben sich wohl schon damit abgefunden, dass die Tage der ausgefallenen Mystery Serie Gabriel Burns gezählt sind. Jedoch hat diese von 2003 bis 2014 ihr Markenzeichen in der Hörspielbranche für immer hinterlassen, so wie seiner Zeit Akte X oder Lost (im TV).

      -Wird es jemals wieder eine Serie im Hörspielsektor geben, die annähernd an Burns rankommt, oder damit verglichen werden kann?

      -Werden es neue Mystery oder Gruselserien eher schwerer haben, weil sie sich damit messen dürfen/müssen? Wird man in Zukunft sagen," genau so gut wie"...?

      -Oder war das Konzept von Gabriel Burns für die meisten einfach zu vielschichtig und kompliziert?
      Legt der Hörer doch somit mehr Wert auf einfachere Kost (die sich nicht unendlich in die Länge zieht)?

      - Ist der typische nette Titelheld wie Brent und Sinclair doch beim Publikum beliebter, als eher ein unkonventioneller (Anti-)Held wie Steven Burns oder beispielsweise Caine (evtl. Dorian Hunter)?
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • -Wird es jemals wieder eine Serie im Hörspielsektor geben, die annähernd an Burns rankommt, oder damit verglichen werden kann?

      @Evil: Wenn wir alle längst Wurmfutter sind, wird es noch Hörspiele geben können. Vielleicht gibt es dann keine CDs mehr, aber warum nicht Hörspiele?

      -Werden es neue Mystery oder Gruselserien eher schwerer haben, weil sie sich damit messen dürfen/müssen? Wird man in Zukunft sagen," genau so gut wie"...?

      @Evil: Nein, denn je länger die Pause wird, desto weniger wird man GB als Referenz verwenden (vielleicht werden das nur noch Leute Ü40 tun).

      -Oder war das Konzept von Gabriel Burns für die meisten einfach zu vielschichtig und kompliziert?
      Legt der Hörer doch somit mehr Wert auf einfachere Kost (die sich nicht unendlich in die Länge zieht)?

      @Evil: Das ist aus meiner Sicht eine eigenständige Frage und hat weniger etwas mit der Referenz zu tun. Einzelgeschichten a la John Sinclair werden leichter Käufer finden (man ist sofort drin, statt nur perplex)

      - Ist der typische nette Titelheld wie Brent und Sinclair doch beim Publikum beliebter, als eher ein unkonventioneller (Anti-)Held wie Steven Burns oder beispielsweise Caine (evtl. Dorian Hunter)?

      @Evil: Wenn Du mich als Publikum bezeichnest: Nein. Gabriel ist besser als Johnny. Aber
      ich habe nur eine einzige Stimme...
    • Evil schrieb:

      -Wird es jemals wieder eine Serie im Hörspielsektor geben, die annähernd an Burns rankommt, oder damit verglichen werden kann?

      Die Frage finde ich ziemlich subjektiv; Burns ist ja nicht jedermanns Lieblingsserie. Stellst du die Frage ausschließlich an Burns-Fans, würde ich sagen: klar kann es sowas geben, warum nicht? Ich finde aktuelle oder auch ehemalige Serien qualitativ durchaus genauso hochwertig in jeder Beziehung wie Gabriel Burns, zB Hunter, End of time, Schwarze Sonne, Caine, Sternenozean etc...

      Evil schrieb:

      -Werden es neue Mystery oder Gruselserien eher schwerer haben, weil sie sich damit messen dürfen/müssen? Wird man in Zukunft sagen," genau so gut wie"...?

      Siehe Frage 1, das kann man eigentlich nur die eingefleischten Fans fragen. Ich für meinen Teil bin offen für neue Serien und würde auch nicht unbedingt alles gleich mit GB vergleichen.

      Evil schrieb:

      -Oder war das Konzept von Gabriel Burns für die meisten einfach zu vielschichtig und kompliziert?
      Legt der Hörer doch somit mehr Wert auf einfachere Kost (die sich nicht unendlich in die Länge zieht)?

      Ich kann nicht für "die meisten" oder "den Hörer" sprechen, nur für mich: mir war es nicht zu kompliziert - es ist halt nichts zum Nebenbeihören, und auch öfter mal wieder von vorne hören bringt den ein oder anderen Moment der Klarheit :green: Damit hatte ich aber nie Probleme bei GB, habe gern bereits einige Marathons (1 bis Ende) durch bei Burns.

      Was das "unendliche in die Länge ziehen" betrifft, sehe ich das schon anders: auch bei Lost, eine Serie, die ich sehr schätze, wurde es mir irgendwann zu viel. Wenn ich's mir wünschen dürfte, würde man bei GB jetzt langsam aber sicher zum Ende kommen. Oder wenigstens wie bei Poe: einen guten, runden Abschluß eines ersten Zykluses - wenn's mehr zu erzählen gibt, können sie ja gern eine zweite Staffel beginnen.

      Evil schrieb:

      - Ist der typische nette Titelheld wie Brent und Sinclair doch beim Publikum beliebter, als eher ein unkonventioneller (Anti-)Held wie Steven Burns oder beispielsweise Caine (evtl. Dorian Hunter)?

      Wieder nur für mich: ich finde auch "nette" Serienhelden OK, solange ich sie grundsätzlich sympathisch finde; auf Larry Brent trifft das auf jeden Fall zu (wenigstens auf den Brent der alten Serie ;) )

      Im Gegensatz dazu kann ich aber auch viel Spaß mit krassen Typen wie Caine oder Kotzbrocken wie Hunter haben ^^


      Im Großen und Ganzen lesen sich deine Fragen so, als sei Gabriel Burns schon offiziell eingestellt worden :green: Naja....aber auf den Gedanken kann man ja leider auch kommen dieser Tage :schulter: Ich hoffe einfach mal das Beste. Wenn Burns eingestellt werden soll oder muß, aus welchen Gründen auch immer, hoffe ich, dass uns Herr Sassenberg wenigstens ein schönes Finale inkl. der Klärung aller wichtigen Rätsel und Fragen spendiert.
      :hammer: ... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's :hammer:
    • Wird es jemals wieder eine Serie im Hörspielsektor geben, die annähernd an Burns rankommt, oder damit verglichen werden kann?

      Hm, diese Fragen sind für mich viel zu einseitig aus der Sicht eines GB-Fans gestellt.
      Und da kann ich leider nicht mitreden, habe nur die ersten 15-20 Folgen.
      Ich sehe das genau wie dot und wahrscheinlich auch jeder andere, der die Serie jetzt nicht so überragend findet.
      Dazu sammele und höre ich einfach zu viele unterschiedliche Sachen, um mich größer aufzuregen, wenn eine, die ich mag, ausfällt.
      Das ist halt auch, gerade bei Maritim-Sachen, bereits etliche Male passiert.
      Okay, zugegeben, ginge es um DDF, deren Hörspiele mich aber auch schon seit 35 Jahren begleiten, sähe das Ganze sicher nochmal ein bisschen anders aus.
      Da kann ich hundertmal ärgerlich gesagt haben, dass ich die neuen Folgen fast alle nur noch :thumbdown: finde, bei einer Einstellung würde mir die Serie doch wohl ganz schön fehlen...
    • Burns ist für mich eine geniale Serie. Aber es gibt auch andere Mysteryserieserien, die Burns das Wasser reichen können. Aktuell ist das Monster 1983. Aber auch etwas ältere Serien wie Dark Side Park, Porterville oder Edgar Allen Poe sind in meinen Augen Genua so grossartig. Von daher wird Burns bei mir immer eine bedeutende Rolle einnehmen. Aber alleine ist Burns im Hörspieluniversum nicht. Da gibt es auch noch andere ebenso beeindruckende Mysteryserien!
    • Ich muss auch sagen, dass aus dem Anfangsposting viel zu viel Begeisterung über Burns mitschwingt, als dass ich das als Ausgangslage zur Beantwortung der Fragen nehmen könnte. Ich sehe es einfach in Teilen anders. Ich hab Burns zwar immer sehr gern gehört und es sind wirklich ein paar richtige Top-Folgen dabei, aber ein unerreichbares Meisterwerk?? Nee, in der Liga spielt die Serie dann doch nicht mit. Dazu war sie mir auch viel zu oft nur Mogelpackung.

      Das fängt schon mit der angeblichen Vielschichtigkeit an. Wo war denn Burns wirklich vielschichtig? So etwas wurde vielleicht angedeutet oder viel mehr behauptet, aber storytechnisch war's doch oft unterm Strich auch ganz schön banal.
      Was man einfach kultiviert hat, war eine Art "verschleierndes Erzählen", um den Verlauf der Geschichte mysteriöser zu machen. Aber dabei folgte man viel zu oft dem Schema, den Hörer weniger wissen zu lassen als die Akteure, und sowas führt oft zu Unmut.
      Vielschichtig war da nix. Wenn ich mich auf so eine Erzählhaltung verlege, kann ich auch Hänsel und Gretel ähnlich undurchschaubar erscheinen lassen. Das ist keine große Kunst, sondern eher ne Masche. Und in diesem Fall nicht mal top umgesetzt.

      Die große Kunst, die vielleicht auch Maßstäbe setzt, war eher das Atmosphärische, wie ich find: den Einsatz des Erzählers, der dramaturgische Aufbau, vor allem der Einstieg bei jeder Folge, die ganz eigene Performance der Sprecher, die alle einen irgendwie Burns-typischen Duktus pflegten und vielleicht noch einiges mehr.

      Hier könnten und dürften (und vielleicht: sollten) sich zukünftige Produktionen ein Beispiel dran nehmen. Aber sonst? Seh ich nix, was man unbedingt kopieren muss oder sollte. Eher sollte man sich Burns als Mahnung nehmen: Ball flach halten, den Mund nicht zu voll nehmen, eine vernünftige Informationspolitik gewährleisten und, wenn es wieder um ein Werk von epischer Breite gehen soll, einen verlässlichen Folgen-Ausstoß anstreben, der nur ausnahmsweise ins Stocken gerät.

      Um also nochmal aufs Eingangsposting zu kommen:

      Burns kann in einzelnen Details Vorbild sein; das alles überragende Meisterwerk, gegen das jede neue Produktion zwangsläufig verblassen muss, sehe ich nicht darin.

      Ich würd mir wünschen, dass es nochmal einen ähnlichen Versuch gibt, bei dem aber die Fehler, sowohl die inhaltlichen als auch die in der Art der Veröffentlichung, nicht wiederholt werden. Es gibt genug kluge Köpfe. Inhaltlich kann da sogar noch was Größeres entstehen. Vielleicht sogar von R. Weber selbst. Nur bitte mit ausreichend Tiefgang für die Story. Das würd ich mir wünschen.

      Ich glaube, grundsätzlich überfordert eine Serie wie Burns nicht, obwohl man mit ihr sicher nicht so viel Publikum erreicht wie mit einer Serie aus Einzelfolgen. Aber wenn man nur alle paar Jahre mal zwei, drei Folgen ausstößt, ist es natürlich schwer, einen festen Kreis aus Followern zu gewinnen und vor allem auch zu halten. Ich glaub, am Anfang muss darum die Frage stehen: Kann ich den notwendigen Mindestoutput gewährleisten und ist meine Produktion relativ sicher, so dass ich nicht über kurz oder lang wie Burns oder EAP ende?

      Ich muss gestehen, ich bin kritisch: Würde ich mich nochmal auf sowas wie Burns einlassen, lange Jahre der Handlung folgen und immer muss man fürchten, dass es bald zu Ende ist, ohne dass alles aufgelöst wurde? Ich denke, eher nicht. Vielleicht wenn die Macher mir als außerordentlich verlässlich erscheinen würden. O. Döring zum Beispiel halt ich für sehr verlässlich, doch seine Geschichten hatten bisher nie die Tiefe, die ich mir für so ein Projekt wünsche.

      Und was den netten Helden angeht: Der ist ein Relikt. Anti-Helden sind gerade in. :green: Wenn's nicht zu platt rüberkommt, warum nicht?
    • Ich gebe Eckstein in einigen Punkten recht. Die dichte Atmosphäre war für mich das Hauptargument für GB, aber storymäßig empfand ich einiges als zu viel versprochen, zu "aufgeblasen", ist halt persönlicher Geschmack.

      Ich wünsche mir keine weitere Serie wie Burns (obwohl ich die ersten, ca. 20, Folgen gerne, die bis 30 dann zunehmend genervt gehört habe). Burns gibt es schon und ein Klon ist verzichtbar. Weitere Mystery-Serien gerne. Aber jede Mystery-Serie muss sich daran messen lassen, wenigstens noch eine Generation, ebenso wie jede Jugend-Detektivserie an ??? gemessen und damit verglichen wird, egal wie ähnlich sie vom Konzept her sind.

      Was kann man besser machen?
      Serien klar durchplanen, mit Stoppern in regelmäßigen Abständen. Eine Garantie, dass eine Serie mit Handlungsbogen auch beendet wird. Richtig, eine Garantie. Geld zurück für den Kunden, wenn die Serie offen endet. Das wäre ein innovatives Konzept, das ich sehr begrüßen würde. Und ja, das wird teurer. Sowas ließe sich evtl. über eine Art Versicherung oder Crowd-Founding gewährleisten.
      Oder (denn am Gelde hängt's) eingebaut in die Preispolitik, wo ein Fixbetrag zur Erstellung einer Abschluss-(Doppel)folge direkt auf ein Konto fließt - für das Autorenhonorar und die Produktionskosten. Notfalls ein Abschluss in Hörbuchform (und das ist, weiß Gott, nicht annähernd so teuer wie ein HSP).
      Offenes Ende ist auch für die Autoren ein Worst Case-Szenario.
      Und als Hörer fehlt mir inzwischen die Motivation, mich auf Geschichten ohne Ende einzulassen. Dann lese ich lieber ein Buch oder schiebe eine Reihenfolge ein.

      Serienhelden wie Burns?
      Die Figur liegt ja irgendwie dazwischen. Doch auch der finstere Antiheldd, genauso unrealistisch wie der dauernde Edelklaus, wird fallen. Und dann geht der Zyklus von vorne los, unter evtl leicht veränderten Bedingungen. Wenn die Realität zunehmend düsterer und unübersichtlicher wird, sucht man in den Fiktionen lieber nach einer Lichtgestalt. :engel:
      Neu: :buerowinke:
      Therme, Morde, Sahnetorte 1: (Cosy Crime)
      "Das Skelett im Kurpark"

      Audiobuch (Lübbe Audio ) gelesen von: Frauke Poolman, Sarah Liu, Kordula Leiße
      978-3-7540-0583-5

      Auch als Taschenbuch und eBook.
    • Ich habe ja zu diesem Thema schon einmal eine Antwort abgegeben. “genau so gut“ oder sogar besser wie Burns ist für mich aktuell Monster 1983 Staffel 1 und Staffel 2, Amadeus, Dark Side Park, Porterville und und Edgar Allen Poe. Mit Abstrichen ähnlich gut empfinde Fallen, Schattenreich, Key & Locke und wenn die nächsten Folgen so gut werden wie die bisherigen auch Die schwarze Sonne und Der Fluch.
      Gute Mysterystories sind also bei weitem nicht mehr auf Gabriel Burns beschränkt. Da gibt es zur Zeit wirklich viel Gutes und manches, dass Burns für mich sogar in den Schatten stellt.
    • Ob genauso Gut, oder schlecht wie GB lasse ich mal dahingestellt. Ich finde das die Serien Fallen und Foster durchaus das Potential haben GB zu beerben.

      Trotzdem hätte es mich gefreut, wenn es bei GB zu einem akzeptablen Ende gekommen wäre. Die Serie ist bei mir jetzt eingemottet in einem Karton, da ich nicht davon ausgehe, dass es jemals ein Ende geben wird.
      -- Bevor ich mich ärgere, ist es mir halt egal --