Willst du noch einmal leben?

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    • Willst du noch einmal leben?

      Angeregt durch Stephen Kings (nicht sehr spannende) Kurzgeschichte Leben nach dem Tod habe ich mich gefragt, wie ich mich entscheiden würde, wenn man mir nach meinem Tod die Frage stellt:

      Willst du dein Leben noch einmal leben?

      :!: Aber ohne das Wissen von jetzt, also genauso unbefleckt und unwissend wie bei der Geburt, ohne Erinnerungen und Vorahnungen des Kommenden. Alles 1 : 1 noch einmal durchleben, alle Höhen, aber auch alle Tiefen, ohne etwas besser zu machen/machen zu können... :denk:
      Gute Frage - einfache Frage?!

      Wie sieht' s bei euch aus - würdet ihr JA oder NEIN sagen? :piks:
    • Mensch @Sylphida: das waren doch noch Themen die der Evil vor ca. 4 Jahren hier immer wieder hier gepostet hat! :]
      Eine interessante Frage, mit der ich mich auch shcon oft beschäftigt hab!!!

      Ja, wenn ich einen gesunden Körper hab, befreit von aller Krankheit und Ungemach, keinen Hunger erleiden muß, keinen Kummer durchlebe und alles habe was ich zum Leben brauche (Job, Geld, "Liebe", Luxuxgüter. etc) (abhänigig auch in WELCHEM Land ich wiedergeboren werde!)

      Nein, wenn ich das alles oben genannte NICHT habe!

      Ich befürchte aber, das wir alle wieder kommen. Da die Seele eine bestimmte Erfahrung/Aufgabe im Leben erfüllen muß...
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Ich würde NEIN sagen, und mir die Anderswelt anschauen :rabe:

      Ich sag euch auch, wieso:
      1.) gibt es ja offenbar die Anderswelt, bzw. ein Jenseits, tatsächlich in dem Fall, denn sonst könnte "man" mir wohl kaum diese Frage stellen
      2.) ist dieses Leben ja bereits gelebt. Warum sollte man das 1:1 wiederholen wollen, auch wenn man nichts mehr davon weiß - das ist vollkommen sinnlos. Vielleicht tun wir das ja gerade, das würde einiges erklären... aber im Ernst: das ist ein dummer Vorschlag, denn nur wenn man etwas ändern könnte, hätte das überhaupt einen Sinn.

      Wenn ich mit dem heutigen Wissen nochmal von vorn anfangen könnte - auf jeden Fall, das würde ich sofort machen! Ansonsten verzichte ich, Danke.
      :corbi:
      Quoth the Raven: "Nevermore"
    • Mensch Sylphida, das waren doch noch Themen die der Evil vor ca. 4 JAhren hier gepostet hat! :]

      Ich glaube, du hattest mal was zum Thema Leben nach dem Tod gepostet. :]
      Dazu kann ich mir einfacher eine Meinung bilden. ;)

      Interessant, schon 2 Mal NEIN...
      Edith: 3 Mal ^^
    • Es bringt ja nichts, sein eigenes Leben zu wiederholen, wenn nicht alle anderen auch ihre Leben wiederholen würden. Sonst gäbe es Lücken und somit Veränderungen. Oder alle anderen wären nicht real. Das wäre nichts für mich.
    • Wieso sollte ich mein Leben genau SO wiederholen wollen? :hirni:
      Komische Frage irgendwie...
      Denn noch lebe ich es ja, und weiß ich, was mir evtl. noch alles Schlimmes bevorsteht! :schreck:
      Und dann nichts ändern können?
      Sowohl langweilig als auch geradezu beängstigend, die Vorstellung - von mir ein klares NEIN!
      Mit Wissen darüber, was ich anders/ besser machen könnte - ja, warum nicht, das wäre eine Überlegung wert.
      Nur möchte ich das bitte nicht schon als Neugeborenes im "Komplettpaket" haben, sondern erst immer dann "portionsweise" bekommen, wenn ich es aktuell brauche.
      Aber müsste ich mich dann auch wieder in die späten 60er zurückversetzen, um bei Null anzufangen? :wirr2:
    • In Kings Geschichte gelangt der Neu-Tote zu einer Art Sachbearbeiter mit Büro (für den ist das das Fegefeuer :hrhr: ), der erklärt ihm die beiden Optionen - in dem Fall 2 Türen- und der Verstorbene geht schließlich durch die "JA"-Tür und landet wieder genau bei seiner Geburt im entsprechenden Jahr. Und es grüßt das Murmeltier... ;)

      Ich tendiere auch zu NEIN, hätte aber gedacht, die Mehrheit würde JA sagen. Bin wohl davon ausgegangen, dass die Angst vor dem Tod stärker ist. :zustimm:
    • Angst vor dem Tod? Hmmm, ich habe Angst vor dem Tod meiner Kinder. Aber vor dem eigenen? Er wird ohnehin kommen. Eines Tages. Und danach werde ich mehr über ein mögliches Leben nach dem Tode wissen, falls es denn existiert.
    • Begreife wohl die Option nicht. Was wäre denn die Alternative? Kenne die Kurzgeschichte nicht. Was ist denn der Sinn dieser Kurzgeschichte? @Sylphida : Bräuchte mehr Background um die Frage beantworten zu können. Mich würde sehr interessieren, was dich genau beschäftigt.
      no disc, no fun
    • @O.F.Tyler: Es geht darum, ob du nach dem Tod in das Danach (was immer es ist - Himmel, Hölle, Nirvana, das große Nichts - wird nicht näher erläutert) gehen willst oder dich entscheidest, dein Leben so wie du es gelebt hast noch einmal zu leben. Allerdings ohne zu wissen, dass du ein zweites Mal lebst. Der "Held" der Geschichte wählt immer und immer wieder die Option "Noch einmal leben", weil er hofft, sich wenigstens an einen großen Fehler zu erinnern wenn es soweit ist und diese schlimme Sache nicht mehr zu tun...aber da er sich an nichts erinnern kann, begeht er den Fehler wieder. Er kann sich auch nicht erinnern, schon einmal in dem Büro mit dem Sachbearbeiter (s. mein letztes Posting) gewesen zu sein, der wiederum erinnert sich nur zu gut an ihn. In der Geschichte wählen nämlich alle seine "Schützlinge" die Option "Noch einmal leben" (und er ist genervt, weil er keinen Fall abschließen kann ;) ).
      Beim Hören der Geschichte habe ich mich gefragt, wie ich mich entscheiden würde...du stirbst, siehst das weiße Licht, einen Tunnel, kommst in dem Büro an und wirst gefragt: Game over oder eine neue Runde? Ich finde die Antwort schwierig, nahm aber an, dass die meisten ihr Leben so mögen und/oder so viel Angst vor dem Tod/dem Danach haben, dass sie die Option "Noch einmal leben" wählen. :zustimm:
      Was hier zumindest nicht der Fall ist. (Zur Freude des potentiellen Sachbearbeiters. ;) )
    • @Sylphida: Danke. Erleichtert mir die Antwort sehr. Die Frage, die sich stellt ist wohl: Was ist besser: Ein Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende...

      Ohne diese Erklärung hätte ich gesagt: Klar, warum nicht ? Hätte eher gedacht, dass es um die Frage geht: Bereust du etwas sehr. Jetzt - durch die Geschichte. - denke ich eher, dass es um Loslassen geht. Der Sinn der Geschichte scheint ja auch zu sein, dass Loszulassen die einzig vernünftige Alternative wäre. Man solle die Veränderung zulassen, statt sich ewig im Hamsterrad zu bewegen.
      no disc, no fun
    • Kommt natürlich wirklich auf die Alternativen an, doch da ich persönlich nicht glaub, dass da hinter der zweiten Tür noch was ist, würd ich mich wohl auch für die Wiederholung entscheiden. Nicht so sehr aus Angst vorm Tod oder so, sondern weil die Frage dann ja lautet, will ich für alle Ewigkeit im Nichts auf die Nähe meiner Lieben verzichten oder wähle ich dann doch besser die Wiederholung, um ihnen wieder bzw. noch einmal nah sein zu können.

      Mich würd mal interessieren, ob's bei der Beantwortung dieser Frage einen Unterschied macht, wenn man Kinder hat oder nicht. Aber das führt vielleicht zu weit.
    • Ach ja, Mr King und seine Kurzgeschichten ...

      Im ersten Moment dachte ich auch: "nein danke". Die Vergangenheit ist vergangen, und ich persönlich bin froh darüber. Dann habe ich gelesen, dass man keine Erinnerungen hätte. Man könnte den Kreislauf also tausende Male durchlaufen und würde sich – anders als Phil Connors in "Und täglich grüßt das Murmeltier" – trotzdem nicht wie im oben erwähnten Hamsterrad fühlen. Man würde leben, jede Erfahrung wäre neu (nicht nur die schlechten, sondern auch die schönen und lebenswerten). Durchaus gute Gründe, um sich doch für "ja" zu entscheiden. Auf jeden Fall würde sich diese Frage ...

      O.F.Tyler schrieb:

      Die Frage, die sich stellt ist wohl: Was ist besser: Ein Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende...

      ... eben gerade nicht stellen. Denn es wären ja keine endlosen, sich wiederholenden Schrecken. Es wäre ein Druck auf die Resettaste. Eine rückwirkende Wiedergeburt in das bereits gelebte Leben sozusagen. Man wäre quasi Protagonist in einer Art Film, den irgendjemand wieder und wieder von vorne abspielt – was aber höchstens diesen jemand quälen würde, ganz sicher nicht die Filmfiguren. :zwinker:

      Eckstein schrieb:

      will ich für alle Ewigkeit im Nichts auf die Nähe meiner Lieben verzichten oder wähle ich dann doch besser die Wiederholung, um ihnen wieder bzw. noch einmal nah sein zu können.

      Interessante Überlegung, vor allem, weil du die Fragestellung genau umgekehrt gewichtest, wie O.F.Tyler das offenbar tut. Während er den Tod als zwar erschreckendes, aber auch erlösendes Ende zu interpretieren scheint, fürchtest du den endgültigen Abschied von deinen Angehörigen. Andersherum begreift er ein sich wiederholendes Leben als potentielle Folter, während du darin vor allem das Positive siehst. Spannend.

      So wie ich ihm gegenüber eingewandt habe, dass er einen erneuten Durchlauf seines Lebens Kings Idee zufolge gar nicht erkennen würde, könnte ich dir gegenüber nun allerdings anbringen, dass ein auf den Tod folgendes Nichts weder Schmerzen über erfahrene Verluste noch ein Bewusstsein für Zeit und Ewigkeit bereithalten kann. Aber natürlich verstehe ich deinen Gedankengang, also erspare ich dir diese ... ups ... schon passiert. :P

      O.F.Tyler schrieb:

      Der Sinn der Geschichte scheint ja auch zu sein, dass Loszulassen die einzig vernünftige Alternative wäre.

      Ein schönes Fazit.

    • @Sylphida: Weiß jetzt nicht, ob ich das überlesen habe, aber sagt ihm der Sachbearbeiter denn, dass er sich beim 2ten Versuch ;) an nichts erinnern kann und alles wieder komplett so laufen wird wie beim ersten?
      Denn dann kommt es ja auch noch darauf an, wie schlimm das Leben dieses Menschen bisher gewesen ist?
      Hat er u.U. eine schmerzhafte, tödliche Krankheit gehabt, die ihn dann ja auch nochmal erwartet :pinch: , hat er womöglich jemanden umgebracht, schwere Tragödien durchgestanden und auch das würde alles wieder passieren? :help:
      Möchte man DAS dann tatsächlich nochmal? ?(
      Oder war alles okay und durchschnittlich, nette Familie, genügend Geld etc.pp. - das Gute/ das Glück hätte also überwogen?
      DANN fiele sicher bei etlichen Leuten die Entscheidung eher zugunsten einer zweiten Runde aus.

      Naja, ist halt alles sehr theoretisch und hängt natürlich auch davon ab, ob man an daran glaubt, dass nach dem Tod doch noch etwas kommt.
    • Schallfilm schrieb:


      So wie ich ihm gegenüber eingewandt habe, dass er einen erneuten Durchlauf seines Lebens Kings Idee zufolge gar nicht erkennen würde, könnte ich dir gegenüber nun allerdings anbringen, dass ein auf den Tod folgendes Nichts weder Schmerzen über erfahrene Verluste noch ein Bewusstsein für Zeit und Ewigkeit bereithalten kann. Aber natürlich verstehe ich deinen Gedankengang, also erspare ich dir diese ... ups ... schon passiert. :P



      Dabei verlierst Du aber aus den Augen, dass ich doch vorher bewusst die Entscheidung treffen muss. In diesem Moment bin ich mir dann der Tragweite meiner Entscheidung bewusst. Klar, ich kann dann sagen: Was soll's, wenn ich durch die Tür geh, spür ich eh nix mehr. Doch die Frage ist, ob mich im Angesicht dieser Entscheidung für die Ewigkeit nicht doch vielmehr der Gedanke an meine Lieben, an Frau und Kinder, die im Leben an meiner Seite waren und von denen ich nun fortgerissen wurde, anfällt und meine Entscheidung ganz deutlich beeinflusst.

      Außerdem verlässt die meisten Menschen eben nie die Hoffnung. Darin ist der Mensch als Lebewesen einzigartig. Er wird vielleicht nie die Hoffnung verlieren, selbst in der aussichtslosesten Situation doch noch etwas zum Guten wenden zu können. Allein darum kann er geneigt sein, es wieder und wieder zu versuchen. Man muss die Story also gar nicht so fatalistisch interpretieren. So, wie Sylphida sie schildert, lässt sie auch eine freundlichere Lesart zu, find ich.
    • @Agatha: Der Frisch-Verstorbene in der Geschichte wurde vom Krebs dahingerafft und wird auch in den nächsten Leben wieder daran sterben. Alles wird genauso sein wie zuvor, ich glaube, er steht bereits das 16. Mal vor "seinem" (gelangweilten) Sachbearbeiter. Und der sagt ihm das auch ganz genau, alles wird genauso eintreffen. Der Verstorbene denkt aber trotzdem, dass er doch wenigstens eine einzige Erinnerung festhalten kann (die besagte schlimme Tat betreffend) und möchte einen neuen Anlauf wagen - genau wie Eckstein es schildert. Aber ich glaube, er wählt die Tür zum Leben nicht nur, um diese eine Verfehlung auszubügeln.

      Heißt ein Nein zu dieser fiktionalen Option, dass man sein Leben überwiegend schlecht fand/findet? Sind die Schicksalschläge, die Sorgen, (einzelne) schmerzhafte Erlebnisse Grund genug, dass man sich auch die schönen - wiederholten - Momente verwehren will? Rechnet ihr da gegeneinander auf, so nach dem Motto: "joa, gab viel Schönes, aber das Schlimme war einfach zu übel"?

      Ich habe keine Kinder, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sie ein zusätzlicher Anreiz sind, alles - Gutes wie Schlechtes - noch einmal zu erleben. Man lässt halt mehr zurück als ohne.

      So, wie Sylphida sie schildert, lässt sie auch eine freundlichere Lesart zu, find ich.

      Für mich hatte die Story auch durchaus eine positive Grundstimmung - Krebs, eine mitverschuldete
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      Vergewaltigung
      und dennoch entscheidet er sich immer wieder fürs Leben. Ich war beim Hören schon fast neidisch, weil ich dachte: Mann, muss der - trotz allem - ein tolles Leben gehabt haben. :zustimm:
    • Der Tod ist für mich in dieser Geschichte nicht unbedingt "der Schrecken" - auch wenn ich es selbst so ausgedrückt habe. Aber in dieser fiktiven Geschichte steht es für mich für das Unsichere und Unbekannte. Das Leben nochmals zu durchlaufen birgt für mich eine gewisse Sicherheit. Deshalb auch meine Entscheidung für diese Option.
      no disc, no fun