Gabriel Burns - 50 - Was erwartet ihr !?

@daneel hat im Hörspieltalk eine sehr interessante Vermutung geäußert. Nachdem Sebastian Pobot versucht mehrere Serien unterschiedlicher Labels in sein Programm aufzunehmen und auch unvollendete und beendete Serien weiterführen will, könnte es doch im Bereich des Möglichen sein, dass er sich auch um Gabriel Burns "bewirbt". Was meint ihr zu dieser Vermutung? Ist dies denkbar, dass Sassenberg sein "Baby" weitergibt? Wäre dies in eurem Interesse? Wäre für euch eine Fortführung im Pobotschen Programm mit oder ohne Sassenberg denkbar? Was wäre wenn Sebastian Pobot, wie daneel ebenfalls spekuliert hat, Raimon Weber ins "Gabriel Burns - Boot" zurück holt und ihn die "Geschichte" fortan weiterführen lassen würde?

Eure Meinungen dazu

Für mich gilt:

Kommt drauf an.

Grundsätzlich fänd ich es natürlich schön, wenn GB fortgeführt würde. Aber dann bitte schön mit verlässlichem Veröffentlichungsmodus. Nach den Bedingungen, die bisher galten, wäre und bliebe ich raus!

Raus wäre ich auch, wenn jemand ganz Neues die Federführung übernähme. Ich habe schon an den ersten zwanzig Folgen Gloge inhaltlich arg zu knabbern gehabt; da ist für mich die Aussicht, dass nun wieder jemand ganz anderes bei Null anfängt und das Risiko von Kontinuitätsbrüchen und damit einhergehenden Logikfehlern wieder stiege, nicht sehr verlockend.

Mal davon ab: Gabriel Burns ist Volker Sassenberg - jedenfalls was die Regie anbelangt. Bei den Skripten bzw. der Skriptbegleitung hat er leider nicht immer ein glückliches Händchen bewiesen.

Webers Rückkehr klänge natürlich erst mal verlockend. Ist nur fraglich, ob er jetzt noch an die veränderte Storyline anknüpfen könnte. Mit seiner ursprünglichen Idee hat das Ganze ja wahrscheinlich nicht mehr allzu viel zu tun.

Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Gloge und Sassenberg sich skripttechnisch seit den Mitte-30-Folgen gefunden hatten. Meine bevorzugte Variante wäre darum die Fortführung unter den (Skript-)Bedingungen der letzten knapp zehn erschienen Folgen. Aber, wie gesagt, nur bei besserer Kommunikation und verlässlicherer Veröffentlichung. Und wenn spürbar wäre, dass Herr Sassenberg mal von seinem hohen Ross bezüglich der Hörer-Beurteilung heruntergestiegen ist.

Aber mal fern aller Spekulation:
Ich halte Sassenberg für keinen guten Teamplayer. Ich glaube daher nicht, dass diese Vorstellung wahrscheinluch ist. Und wenn, dann sähe ich das Risiko, dass es über kurz oder lang heftig knallt und alles wieder beim Alten ist... Meine Einschätzung, meine Befürchtung. Und darum regt sich dabei nicht mal ein schwacher Funke Euphorie, wenn ich mir das vorzustellen versuche.

Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass (leider) zu meist nichts Besseres nach kommt. Ich bin sehr froh und dankbar, dass O23 mit Jan Gaspard zu einem wenn auch diskussionswürdigem Ende gebracht wurde. Ich habe mich über die Larry Brent Versuche von Europa, WinzerZeit und R&B sehr gefreut. Es ist toll, dass wir nach Jahrzehnten neue Van Düsen Folgen hören können und dass die Gespenster-Krimis als Hörspiel wieder zum Leben erwacht sind. Aber bei all meiner Vorfreude und meiner Begeisterung muss ich doch schreiben, dass keine der hier aufgezählten Serien ( und es gäbe eine Reihe weiterer), die man zu einem späteren Zeitpunkt mit einer zum Teil anderen "Belegschaft" fortgesetzt hat, dem Original das Wasser reichen konnte. Alle haben ihre Daseinsberechtigung, alle haben mir mal mehr mal weniger schöne Hörspielstunden verschafft. Aber trotzdem hinterlassen Sie bei mir doch immer ein bisschen ein wehmütiges und trauriges Gefühl, weil sie in mir nicht jene Begeisterung mehr auslösen könnten, wie dies damals das Original geschafft hat.
Trotzdem würde ich mich über eine Fortsetzung und über ein richtiges und nachvollziehbares Ende freuen. Selbstverständlich hätte Sassenberg als Macher mein vollstes Vertrauen, sofern er gewillt ist weiter zu machen und auch versuchen würde einem Ende entstehen zu produzieren. Bevor aber noch Jahre vergehen bevor er weiter macht oder er gar nicht mehr Hand anlegt, wäre ich im Sinne eines "zu Ende bringens" auch froh darüber wenn jemand anderes die Serie beendet. Der erwähnte Raimon Weber wäre hier eine sehr interessante Persönlichkeit. Aber ob man es schaffen würde jene Atmosphäre, wie sie nur Sassenberg kreieren kann, hinzubekommen, ist natürlich mehr als fraglich. Aber ich würde mich freuen und würde kaufen, auch wenn ich am Ende doch wieder jenes oben beschriebene Gefühl der leichten Enttäuschung verspüren würde. Eine Serie mit einem Abschluss macht für mich doch mehr Sinn als eine komplett unvollendete Geschichte.

Das mit Gloge wusste ich nicht. Das Beenden der Zusammenarbeit lässt wieder viel Spielraum für Spekulation. Entweder hat Sassenberg an der Serie kein Interesse mehr, oder er hat sich wie so oft wieder mit einer für die Produktion wichtigen Person zerstritten und ist auf der Suche nach einem Nachfolger (vielleicht deshalb noch immer keine Infos) oder Sassenberg verkauft seine Serie doch noch und braucht kein Team mehr?! Auf alle Fälle hat @Hardenberg aus meiner Sicht recht, Sassenberg ist kein Teamplayer und leider ein sehr streitbarer Charakter, daher auch die Wechsel, Verzögerungen und Pausen. Von daher wäre eine Zusammenarbeit mit einem neuen Big Player wohl eine sehr unsichere Sache.

Naja, ganz so liest sich das Statement ja nicht. Gloge schreibt bloß, er wisse nicht, was los sei, und sei dafür auch nicht der richtige Ansprechpartner. Nach einem definitiven Raus-sein klingt das nicht. Eher danach, dass Sassenberg ihm gegenüber dieselbe Funkstille herrschen lässt wie gegenüber experiment-stille und überhaupt allen Hörern. Angesichts der Tatsache, dass wir wissen, dass er zwischenzeitlich über Musikbühnen gehopst und insofern weder ans Bett gefesselt noch ansonsten bewegungsunfähig ist, finde ich das doch ziemlich bemerkenswert. Mindestens. Eigentlich mutet es aus der Entfernung sogar geradezu gaga an. Oder wie auch immer. Jedenfalls nicht sehr reif. Und auch nicht professionell. Von der Stilfrage möchte ich da gar nicht erst anfangen.

So kann man die Sache mitGloge auch sehen, stimmt. Und dass Sassenberg seinen eigenen “Stil“ hat, dass unterschreiben ich auch sofort. Trotzdem hat er wirklich gute Hörspiele gemacht, dass ist halt das Dilemma, in wie weit man jemanden der tolle Hörspiele macht, von dessen allgemeinen Auftreten man jedoch sehr enttäuscht ist, mit dem Kauf von Hörspielen unterstützen möchte oder nicht...! Wobei wir bei Sassenberg ja nicht genau wissen woran wir sind.

Ohne Frage: Sassenberg ist, was Hörspiele angeht, ein Regie-Künstler ersten Ranges. Sein Talent für die Entwicklung von Storylines und Skripte (bzw. Skriptbegleitung) halte ich dagegen für eher begrenzt. Insofern braucht der Regiekünstler Sassenberg einen Skriptkünstler, um sein Talent voll entfalten zu können.

Wenn GB eine Reihe mit Einzelfolgen wäre, wäre das alles kein Problem, aber bei einer Serie mit einem so weit gefassten Bogen - ich wiederhole mich - braucht es Zutrauen, um sich mit auf die Reise zu begeben. Niemand hat Lust, am Ende bei Folge 45 mit tausend offenen Fragen stehen gelassen zu werden. Wenn ich dann so nonchalante Kommentare lese wie: Man hat als Hörer keinen Anspruch auf neue Folgen, die ja so oder sinngemäß oft fallen, dann kann ich nur die Stirn runzeln, denn dann weiß ich, warum solche Serien nie funktionieren werden. Denn natürlich will ich eine gewisse Verlässlichkeit haben, wenn ich mich auf einen solchen Trip einlasse. Klar, bis ins Letzte kann es die nie geben, aber was speziell bei GB gelaufen ist, ist ja von allen denkbaren Varianten mit Abstand die blödeste. Da muss man sich nun wirklich nicht mehr wundern, wenn vielen Leuten die Lust vergeht, sich auf längere Hörspiel-Experimente einzulassen. Diese Unvollendeten haben viel Vertrauen zerstört, und ich denke, Sassenberg ganz vorne weg. Die Variante, die bei End of Time oder Fallen gewählt wurde, nämlich nach Staffeln zu splitten, die einzelne, dann auch abgeschlossene Sinnabschnitte enthalten, ist wohl die Reaktion darauf. Und im Grunde vernünftig. Es ist die größtmögliche Zusicherung von Verlässlichkeit.
Aber davon abgesehen: GB hatte ja nicht nur ein Problem mit der Kommunikation und der stockenden Produktion, sondern auch ein Inhaltlich-Dramaturgisches: die Handlung völlig zerfasert, handlungsinterne Widersprüche, Indifferenz hinsichtlich des Protagonisten und am Ende keinen Plan, was man mit ihm überhaupt noch anfangen soll. Da lag schon einiges mehr im Argen als nur das Vordergründige.

Aus all diesen Gründen weiß ich auch nicht, ob man Sassenberg überhaupt noch einmal würde vertrauen können. Ich denke, viele wären erstmal sehr abwartend, was sich dann wohl in den Verkäufen der ersten neuen Folgen niederschlagen würde. Und ich denke, es wäre an Sassenberg, verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen. Dazu wäre er aber, wie ich ihn einschätze, nicht bereit. Er sieht sich wohl eher nicht als jemand, der in der Bringschuld ist. Sondern will eher hofiert und gebeten werden. Obwohl ja nicht mal dieser Versuch von experiment-stille geholfen hat. Nicht mal das In-den-Staub-werfen der Fans vor ihm hat was gebracht. Nicht mal ein einziges Wort. Na, wenn das mal nicht völlig gaga wirkt!

Rechtsstreitigkeiten halte ich für so ziemlich ausgeschlossen. Wenigstens dürfte dies nicht der Hauptgrund sein. Denn wenn man durch Rechtsstreitigkeiten daran gehindert würde, die Serie fortzusetzen, könnte und würden man das kommunizieren, notfalls ohne konkret zu werden. Man würde aber ganz sicher nicht die Kommunikation in alle Richtungen abbrechen: zu der Fanpage, zu den Hörern, ja sogar zum eigenen Skriptschreiber. Mal abgesehen davon, dass Letzterer von solchen Streitigkeiten wohl zumindest wüsste.

Man würde darauf hoffen, die Streitigkeiten beilegen und die Serie dann fortsetzen zu können. Und für den Fall würde man dann natürlich die Verbundenheit der Hörer mit der Marke aufrecht erhalten, anstatt sie, wie geschehen, völlig zu kappen.

Nein, nein, die Gründe dürften woanders liegen, wenn vielleicht auch der für den Produktionsstop nicht identisch sein muss mit dem für das Schweigen.

Ich glaube mittlerweile, dass die Serie einfach nicht mehr wirtschaftlich war. Das verspielte Vertrauen konnte nicht wiederhergestellt werden. Der Versuch des Neustarts mit den neu aufgelegten Folgen dürfte ein Flop gewesen sein, und in der Folge war klar, dass es nicht weitergeht. Darum der Stop.

Der Grund für sein Schweigen dürfte dann wohl in der Persönlichkeit Sassenbergs liegen. Und ich kann mir, ehrlich gesagt, keinen vernünftigen Grund für dieses Verhalten mehr denken. Was übrig bleibt, kann sich dann ja jeder selbst denken. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung. Insofern, denke ich, lag man vielleicht damals mit der Vermutung, es gehe um gesundheitliche Gründe, gar nicht so verkehrt. (Denn das ist ja ein weites Feld...) Aber das ist natürlich bloß Spekulation aufgrund deduktiver Schlussfolgerung.

...weshalb ich ja auch ein gefühltes Dutzend Mal betont habe, dass es eine Spekulation, eine Einschätzung, eine Ansicht usw. ist.

Aber immerhin eine begründete.

Hallo Hightop,

der Thread wurde 2014 gestartet; da erschien eine Folge 50 von GB wohl noch im Bereich des Möglichen zu liegen. Bisher sind nur die auch Dir bekannten 45 Folgen erschienen.
Fakt ist, dass niemand etwas weiß. Nicht einmal der Skriptautor, wie es scheint. Herr Sassenberg hüllt sich in Schweigen. Warum auch immer.
Ob und wann es mit GB jemals weitergeht, ist darum nicht bekannt.

Wenn Dir GB gefallen hat, dann könnte die neue Phantastik- oder Mystery-Serie von IMAGA vielleicht etwas für Dich sein: FALLEN. Bisher sind drei Folgen erschienen. Am 16. Dezember steht Teil 4 an. Die Veröffentlichungen sind bisher zügig erfolgt. Die Handlung reißt mit. Die Spannung steigert sich von Folge zu Folge. Inhaltlich etwas ganz anderes als GB, aber in der groben Richtung des gewählten Genres durchaus ansatzweise vergleichbar. Soweit ich es sehe, hat diese Serie viele ehemalige GB-Freunde eingefangen - und jede Menge anderer Hörer dazu.

@Hightop: Schön Dich wieder einmal lesen zu dürfen Ich kann Hardenberg voll zustimmen "Fallen" ist ein Ohr wert!!!