Hörspiel-Knigge - Vom Benehmen im Hörspiel-Zirkus (Ausgelagerte Diskussion aus LB-3-Thread)

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    • Hörspiel-Knigge - Vom Benehmen im Hörspiel-Zirkus (Ausgelagerte Diskussion aus LB-3-Thread)

      Ich komme aus einer Hörspielzeit, wo man als Kind und Teenager einfach nur gehört hat und Spaß am Hörspiel hatte. Ob da in einer H.G. Francis
      Gruselfolge Horst Frank einmal der Bruder und einmal der Ehemann war ist mir früher nie aufgefallen, da ich schlichtweg Spaß an dem Hörspiel
      hatte und noch habe. Würde dieser Dialogbuch- und Regieschnitzer heutzutage einem aktuellen Label passieren: Oh wei, oh wei!...
      Das ist ein hochinteressanter Gedanke, den man sich mal vor Augen führen sollte. Stimmt: Früher sagte man sich vielleicht eher "Toll, das hat mir gut gefallen" oder "Nö, irgendwie gefällt mir das nicht so richtig". Aber man hat daraus weder eine Religion noch eine Philosophie gemacht. Es ist aber auch logisch, dass man an heutige Produkte auch heutige Maßstäbe ansetzt. Früher hat man sich schließlich auch eine Masters-Folge angehört und dabei gleichzeitig mit He-Man-Figuren gespielt. Jetzt mal Hände hoch - wer hier macht noch so was? ^^

      Aber ich muss noch mal was loswerden, was die Kritiken usw. angeht. Man muss das mal von zwei Seiten her betrachten, okay, sagen wir mal von drei Seiten:

      1.) H. G. Francis & Co. hatten seinerzeit Verkaufszahlen, von denen heutige Hörspielmacher nur feucht träumen können. Auch wenn die Produktionen heute "besser", wuchtiger, professioneller, freier usw. sind. Auch wenn die Cover bunter, erwachsener und ansprechender sind. Auch wenn die Dialoge "frecher" und moderner geworden sind.

      2.) Wenn einem früher mal was nicht so sehr gefallen hat, wurde es nicht gleich totgeschrieben. Für Neulinge gab es den sogenannten "Welpenschutz", (der vor einigen Jahren offiziell abgeschafft wurde). Und die "big names" der Branche haben sich nicht mal ansatzweise 'nen Kopf um Kritiken und Rezensionen, um Logikfehler oder um den Sound der Abmischung gemacht. Sie haben einfach munter drauflos und weiter produziert, und hatten keinerlei (finanzielle) Einbußen zu befürchten, nur weil Klein-Fritzchen in Schlumpfhausen mit dem neuen Flitze Feuerzahn-Hörspiel nicht 100pro zufrieden war. Heutzutage ist das - Überraschung! - anders. Ganz anders. Gibt es irgendwo einen Anschlussfehler im Skript, wird zum dritten Mal dieselbe Musik eingespielt, dieselben Schrittgeräusche usw., hagelt's sofort Verrisse bei Amazon & Co. Und das kann sich finanziell bemerkbar machen. (Und gerade die alten Europa-Hörspiele bestehen im Prinzip ja nur aus den ewig selben zehn Musikstücken und Soundeffekten, die bei Asterix, Masters of the Universe, den ???, bei TKKG, Hui Buh, und-und-und, eingesetzt wurden.)

      Unkalkulierbar hingegen sind die zufriedenen Leute, denn die melden sich irgendwie nie schriftlich zu Wort, wie Nexus letztens schon anmerkte. Die kaufen, hören, finden's gut und kümmern sich nicht um Rezensionen oder Foren. Und sie sind Egoisten, die sich nur um sich selbst kümmern und nichts weiterempfehlen. (Die Kritiker hingegen sind geborene Altruisten und Idealisten, denen das Wohl ihrer Mitmenschen dermaßen am Herzen liegt, dass sie große Anstrengungen dafür auf sich nehmen, sie vor "schlechten" Produktionen und vor Produktions"fehlern" zu warnen.)

      3.) Gut scheint es allemal zu sein, wenn überhaupt (noch) über irgendeine Hörspielserie geredet oder geschrieben wird. Denn diese findet noch statt. Wenn noch nicht mal darüber geredet wird, dann wird sie vermutlich nicht einmal mehr für Umme irgendwo runtergeladen / downgeloadet. Und das wiederum ist ein sehr guter Nebeneffekt der sogenannten "Marktbereinigung". - Auch diese Perspektive muss man ab und zu mal einnehmen.

      [Ja ja, downloaden ist ganz böse und so, wissen wir. Aber: Es ist auch ein Signal des Kunden. Signalisiert er (grundsätzlich) Interesse? Oder signalisiert er: "Diese Scheiße würde ich mir nicht mal für umsonst aus'm Netz ziehen wollen" (geschweige denn, auch noch Geld dafür bezahlen) ?]

      Aber Nexus' Bemerkung (über die Macht des "Bösen") finde ich wirklich bemerkenswert. Wird gemeckert und geklagt, kommt gleich Stimmung in die Hütte. Schreibt man über irgendwas, was einem gut gefällt, heißt es entweder "Kriegst du 'ne Provision von denen?" oder "Schön für dich" und der Thread setzt in Nullkommanichts Spinnweben an.

      Scheinbar ist der gemeinsame Nenner "da draußen" auch eher in denselben Dingen zu finden, die man irgendwie NICHT mag. Und weniger in denen, die einem persönlich gut gefallen. Vielleicht täuscht dieser Eindruck. Aber zumindest ist dieser Eindruck da. Bei mir wenigstens.
    • Früher sagte man sich vielleicht eher "Toll, das hat mir gut gefallen" oder "Nö, irgendwie gefällt mir das nicht so richtig". Aber man hat daraus weder eine Religion noch eine Philosophie gemacht.

      Auch wenn man sich zwar etwas aus der kindheit bewahrt hat - das HSP-Hören - so ist man doch erwachsen geworden und sieht Dinge nunmal aus einer anderen Perokstive als früher.

      Die alten TKKG und DDF Klassiker haben ihren Nostalgiebonus - ohne den, und würde man diese HSP heute als NEU produzieren/rausbringen, würden sie ebenso in der Luft zerrissen wie die heutigen Folgen. Gleiches gilt für alle anderen Francis-Produkte , wie eben auch die Grusels ..... wären früher Folgen wie TKKG 179 Spur der Wölfin oder DDF Geisterlampe oder 145 erschienen, wären sie wohl heute auch Klassiker und unantastbar .....

      Da wird mit zweierlei Maß gemessen, was mir oft gegen den Strich geht und weswegen ich die heutigen Folgen genauso gut oder schlecht finde wie die alten ......
      .


      Ersteller des 1. Beitrages : 2010,11,12+13


      :nex1: :nex2:
    • Aber muss man nicht auch mit zweierlei Maß messen, weil man als Zehnjähriger andere Ansprüche an ein Hörspiel hatte als heute mit Vierzig? Die 80iger waren auch eine andere Zeit mit anderen Lebenseinstellungen als heute und hatte ganz andere Voraussetzungen. Der Austausch mit anderen Hörspielfans war 1980 fast nicht möglich, heute können wir mit einem Klick sofort unsere Meinung abgeben und Dank Internet auch in Diskussionen vertiefen. Dadurch entstehen auch Hörspielgespräche, die damals gar nicht möglich gewesen wären.

      Heute kann ich nur dann mit subjektiv gleichem Maße messen, wenn ich ein altes Hörspiel zum ersten Mal höre. Und selbst da können vertraute Stimmen, vertraute Geräusche und vertraute Musik eine nostalgische Reaktion verursachen.
    • American Beauty schrieb:

      Ich komme aus einer Hörspielzeit, wo man als Kind und Teenager einfach nur gehört hat und Spaß am Hörspiel hatte. Ob da in einer H.G. Francis
      Gruselfolge Horst Frank einmal der Bruder und einmal der Ehemann war ist mir früher nie aufgefallen, da ich schlichtweg Spaß an dem Hörspiel
      hatte und noch habe. Würde dieser Dialogbuch- und Regieschnitzer heutzutage einem aktuellen Label passieren: Oh wei, oh wei!...
      Das ist ein hochinteressanter Gedanke, den man sich mal vor Augen führen sollte. Stimmt: Früher sagte man sich vielleicht eher "Toll, das hat mir gut gefallen" oder "Nö, irgendwie gefällt mir das nicht so richtig". Aber man hat daraus weder eine Religion noch eine Philosophie gemacht. Es ist aber auch logisch, dass man an heutige Produkte auch heutige Maßstäbe ansetzt. Früher hat man sich schließlich auch eine Masters-Folge angehört und dabei gleichzeitig mit He-Man-Figuren gespielt. Jetzt mal Hände hoch - wer hier macht noch so was? ^^

      Aber ich muss noch mal was loswerden, was die Kritiken usw. angeht. Man muss das mal von zwei Seiten her betrachten, okay, sagen wir mal von drei Seiten:

      1.) H. G. Francis & Co. hatten seinerzeit Verkaufszahlen, von denen heutige Hörspielmacher nur feucht träumen können. Auch wenn die Produktionen heute "besser", wuchtiger, professioneller, freier usw. sind. Auch wenn die Cover bunter, erwachsener und ansprechender sind. Auch wenn die Dialoge "frecher" und moderner geworden sind.

      2.) Wenn einem früher mal was nicht so sehr gefallen hat, wurde es nicht gleich totgeschrieben. Für Neulinge gab es den sogenannten "Welpenschutz", (der vor einigen Jahren offiziell abgeschafft wurde). Und die "big names" der Branche haben sich nicht mal ansatzweise 'nen Kopf um Kritiken und Rezensionen, um Logikfehler oder um den Sound der Abmischung gemacht. Sie haben einfach munter drauflos und weiter produziert, und hatten keinerlei (finanzielle) Einbußen zu befürchten, nur weil Klein-Fritzchen in Schlumpfhausen mit dem neuen Flitze Feuerzahn-Hörspiel nicht 100pro zufrieden war. Heutzutage ist das - Überraschung! - anders. Ganz anders. Gibt es irgendwo einen Anschlussfehler im Skript, wird zum dritten Mal dieselbe Musik eingespielt, dieselben Schrittgeräusche usw., hagelt's sofort Verrisse bei Amazon & Co. Und das kann sich finanziell bemerkbar machen. (Und gerade die alten Europa-Hörspiele bestehen im Prinzip ja nur aus den ewig selben zehn Musikstücken und Soundeffekten, die bei Asterix, Masters of the Universe, den ???, bei TKKG, Hui Buh, und-und-und, eingesetzt wurden.)

      Unkalkulierbar hingegen sind die zufriedenen Leute, denn die melden sich irgendwie nie schriftlich zu Wort, wie Nexus letztens schon anmerkte. Die kaufen, hören, finden's gut und kümmern sich nicht um Rezensionen oder Foren. Und sie sind Egoisten, die sich nur um sich selbst kümmern und nichts weiterempfehlen. (Die Kritiker hingegen sind geborene Altruisten und Idealisten, denen das Wohl ihrer Mitmenschen dermaßen am Herzen liegt, dass sie große Anstrengungen dafür auf sich nehmen, sie vor "schlechten" Produktionen und vor Produktions"fehlern" zu warnen.)

      3.) Gut scheint es allemal zu sein, wenn überhaupt (noch) über irgendeine Hörspielserie geredet oder geschrieben wird. Denn diese findet noch statt. Wenn noch nicht mal darüber geredet wird, dann wird sie vermutlich nicht einmal mehr für Umme irgendwo runtergeladen / downgeloadet. Und das wiederum ist ein sehr guter Nebeneffekt der sogenannten "Marktbereinigung". - Auch diese Perspektive muss man ab und zu mal einnehmen.

      [Ja ja, downloaden ist ganz böse und so, wissen wir. Aber: Es ist auch ein Signal des Kunden. Signalisiert er (grundsätzlich) Interesse? Oder signalisiert er: "Diese Scheiße würde ich mir nicht mal für umsonst aus'm Netz ziehen wollen" (geschweige denn, auch noch Geld dafür bezahlen) ?]

      Aber Nexus' Bemerkung (über die Macht des "Bösen") finde ich wirklich bemerkenswert. Wird gemeckert und geklagt, kommt gleich Stimmung in die Hütte. Schreibt man über irgendwas, was einem gut gefällt, heißt es entweder "Kriegst du 'ne Provision von denen?" oder "Schön für dich" und der Thread setzt in Nullkommanichts Spinnweben an.

      Scheinbar ist der gemeinsame Nenner "da draußen" auch eher in denselben Dingen zu finden, die man irgendwie NICHT mag. Und weniger in denen, die einem persönlich gut gefallen. Vielleicht täuscht dieser Eindruck. Aber zumindest ist dieser Eindruck da. Bei mir wenigstens.



      zu 1) Ja egal was Euch die Hörspiel Produzenten in den Foren weißmachen möchten,keiner verkauft (außer Drei ???) im 5 stelligen Berreich,nur im 4 stelligen Bereich und jedenfalls auch nicht mehr als 3000 Stk pro Titel,was ich eigendlich sehr schade finde.Viele PRoduktionen haben mehr Beachtung verdient.

      zu 2) Früher mußte (so wie ich ,der keine Hörspielbegeisterte Freunde hatte)kaufen.Da hatte man(ich) keine Wahl Heute kann man auf Rezensionen und Hörproben zurückgreifen

      zu 3) Es muß ja nicht immer "illegales downloaden" sein,sondern auch legales downloaden oder legales streamen via Napster,letzters hat eine große Hörspiel/buchsammlung für Unze.

      Ich glaube auch daß die "große" Zeit der physikalischen Datenträger dem Ende sich neigt,und sich immer mehr in Richtung Downloads/Streamen sich bewegt

      Aber wir weichen doch vom Thema ab :)
    • American Beauty hat schon vieles richtig geäußert! Negatives ist interessanter, als positives. Das liegt in der Natur des Menschen…Schadenfreude ist bekanntlich auch die schönste Freude. Das soll aber nicht heißen, dass hier nur das „Negative“ hervorgehoben wird. Das ist nicht so, aber sorgt für mehr Beteiligung. Warum auch immer…letztendlich entscheiden die Abverkaufszahlen! Wenn jemand von einer Produktion absolut überzeugt ist, dann sollte man ihm die gleiche Aufmerksamkeit widmen, wie einem, dem es nicht gefällt. Wo ist das Problem?

      @Haggi
      Ich kenne keinen Produzenten, der dies jemals in den Foren behauptet hat. Es gibt nur wenige Serien, die sich im vierstelligen Bereich bewegen. Deshalb verstehe ich deine Aussage nicht! Was das soll, weißt wohl nur du... ?(

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von pmartin ()

    • Sorry, falls das etwas zu sehr in Richtung "off topic" geht oder ging.

      American Beauty hat schon vieles richtig geäußert! Negatives ist interessanter, als positives. Das liegt in der Natur des
      Menschen…Schadenfreude ist bekanntlich auch die schönste Freude. Das soll aber nicht heißen, dass hier nur das „Negative“ hervorgehoben wird. Das ist nicht so, aber sorgt für mehr Beteiligung.
      Ein "anregendes" Gespräch ist sicher immer interessanter als weichgespültes Blabla. Manchmal allerdings wundere ich mich, wie "emotional" manche Hörspiel-Debatte geführt wird, als ob es dabei um etwas wirklich Wichtiges und Entscheidendes ginge. (Von Seiten der Macher kann ich das schon gut verstehen, für die geht es um Geld, ums Bestehen auf dem Markt oder ums Untergehen. Die Fans haben allerdings weder etwas zu verlieren noch etwas zu gewinnen, in finanzieller Hinsicht.) Hier ging es nun um das Thema Larry Brent, und ob David Nathan als Ivan fehlbesetzt ist oder nicht. Anderswo werden ganz ähnliche, und auch ähnlich "leidenschaftliche", Debatten darüber geführt, ob Dietmar Wunder nicht als Sinclair fehlbesetzt ist, oder vielleicht nicht sogar "besser ist" als Frank Glaubrecht, usw. Ob "Dörings Sinclair" nicht besser war als... Dingens... keine Ahnung, wer der neue Regiemann ist... Nicht so wichtig.

      @Haggi

      Ich kenne keinen Produzenten, der dies jemals in den Foren behauptet hat. Es gibt nur wenige Serien, die sich im vierstelligen Bereich bewegen. Deshalb verstehe ich deine Aussage nicht! Was das soll, weißt wohl nur du... ?(
      Es gibt da aber einige Leute, die vollmundig von sich behaupten (oder zumindest mal behauptet haben), das Hörspiel an sich völlig neu definiert und überhaupt letzten Endes erfunden zu haben. Da wurde und wird teilweise etwas auf "dicke Hose" gemacht, weil man glaubt(e), es würde irgendwie für gute PR sorgen oder so. Bezeichnenderweise waren diese anscheinend gerade diejenigen, die als erstes die Segel streichen mussten. Und die, die jetzt noch "so tun als ob", werden die nächsten sein, die wieder vom Markt verschwinden, denn sie lernen es eh nicht mehr. Gesundes Selbstbewusstsein ist gut und richtig. Überheblichkeit und Arroganz hat damit aber nichts zu tun. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Lieber leise treten, kleine Schritte machen und sicher ans Ziel kommen. Etwas mehr Bescheidenheit würde vielen besser zu Gesicht stehen. (Und in diesem Punkt, das muss man mal ganz klar sagen, trotz eventueller anderer Kritikpunkte: Niemand kann der R&B-Company vorwerfen, jemals einen auf "Wir sind die Schönsten, Größten und Besten!" gemacht zu haben. Die Jungs sind immer solide und auf dem Teppich geblieben, statt sich selbst zum Maß aller Hörspiel-Dinge zu erklären. Und das gefällt mir.)

      Das wollte ich noch eben kurz loswerden, auch auf die "off topic"-Gefahr hin. Jetzt gerne wieder zurück zum Thema "Larry Brent 3 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas".

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von American Beauty ()

    • @American Beauty:

      ad erster Absatz - Nüchtern und sachlich hast Du vollkommen recht. Warum immer gleich Emotionen ins Spiel bringen?! Andererseits ticken Fans halt oft etwas anders, leben ihr Hobby mit viel Herz und bringen dieses oft in Diskussionen via Emotionen auch in die Diskussion mit ein.

      ad zweiter Absatz - wer sind denn diese "Leute"? Ich lese seit 1998 in den Foren und mir fällt keiner ein, der wirklich von sich behauptet das Genre neu erfunden zu haben :?:
    • @Markus G.:

      Jetzt mal ehrlich, nicht einmal der arroganteste und ignoranteste Volltrottel hat sich je da hingestellt und von sich selbst wörtlich behauptet, das Hörspiel neu erfunden zu haben. Wenn es danach geht, kannst du natürlich lange in irgendwelchen Foren suchen. Meine Bemerkung war eher auf die "Haltung" bezogen, die gewisse Pappenheimer an den Tag legen oder legten. Und auch darauf, was "Haggi" meinte, bzgl. der Verkaufszahlen.

      Da nehmen es manche eben nicht so ganz genau, was die Wahrheit angeht. Die, die manchmal nichts zu knabbern haben, erzählen einem was davon, wie toll deren Geschäfte angeblich laufen. Sie sind wie Leute, die sich für drei Wochen Sommerurlaub einen schicken Sportwagen und eine bildhübsche Escort-Dame mieten, um damit Freunde und Verwandte zu beeindrucken, die sie besuchen, privat aber Waveboard fahren und auf Handbetrieb umstellen müssen, um den Kredit für Sportwagen und Gespielin im Rest des Jahres wieder abstottern zu können.

      Blender nennt man solche Menschen.

      Andere wiederum erzielen tatsächlich vierstellige Verkaufszahlen, verkaufen mit jeder neuen Serienfolge mehr und mehr Exemplare, und stellen dann diese gut laufenden Produktionen trotzdem ein. Wie man so eine Politik nennt, weiß ich leider nicht.

      Dann gibt es Leute, die extrem viel verkaufen, aber das öffentlich eher runterspielen: "Na ja... Könnte besser sein... Man hält sich so über Wasser... Zum Leben reicht's nicht..."

      Und einige wenige sind da, die wirklich Tacheles reden. Die, die nichts angeberisch aufrunden, aber auch nichts runterspielen.

      Die völlig Verrückten, die es auch gibt, produzieren in langwieriger Detailarbeit durchaus hochwertige Sachen und verschenken sie dann anschließend freiwillig gratis im Internet. Sie sind der Meinung, dass ihre Arbeit ohnehin nichts wert ist und wundern sich hinterher darüber, warum sie damit kein Geld verdienen, während andere sich mit der gleichen, vielleicht sogar mit qualitativ schlechterer Arbeit, die Taschen vollstopfen.

      Ach, genau genommen gibt es da so viele unterschiedliche Variationen, wie die Menschen nun mal unterschiedlich sind.

      :frohe ostern:
    • @American Beauty: Es tut mir leid, aber Du hast meine Frage nicht beantwortet :(

      wer sind denn diese "Leute"?


      @Team: Vielleicht kann man diesen thread vom offtopic bereinigen und einen eigenen therad aufmachen, weil es hier schon lange nicht mehr um Larry Brent Folge 3 alleine geht :winke:
    • @all: ich nehme die Beiträge, die nichts mit Dr. Satanas zu tun haben, natürlich gerne raus und fasse sie für euch in einem neuen Thread zusammen - wie hättet ihr's denn gerne? Wie genau soll der Thread (Thema) heißen :?:

      :)

      EDIT: so, ausgelagert sind die OTs nun - @American Beauty: da dein Beitrag an erster Stelle steht, bist du auch berechtigt, dem Thema einen angemessenen Namen zu geben - ich habe es vorläufig erstmal "Ausgelagerte Diskussion aus LB-3-Thread" genannt, bitte sag' mir einfach kurz deine gewünschte Überschrift für's Thema :danke:
      :hammer: ... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's :hammer:
    • @dot: Danke!!!!

      @American Beauty: Schade, hätte gerne über "konkrete Beispiele" diskutiert. Du hast aber sicher recht, es ist wahrscheinlich besser keine Namen zu nennen. Ich selbst finde, dass Marco Göllner bei Hunter & Goldagengarden einen großartigen Job macht. Trotzdem fand ich sein Interview und seine Bemerkungen über Konkurrent Holysoft daneben. Von daher würde er sehr gut in Deine "Es gibt Menschen- und Leuteaufzählung" passen.
    • @dot: :danke2: fürs "Auslagern"!

      Ich hab mal drüber nachgedacht. Am besten, man nennt den Thread "Hörspiel-Knigge - Vom Benehmen im Hörspiel-Zirkus".

      Hintergrundidee zusammengefasst: Wie die "Macher" sich öffentlich präsentieren, wenn sie sich präsentieren. Und natürlich auch, wie und warum sich Fans in Foren usw. (manchmal) aufführen. Wo die Grenze zwischen gesundem Selbstbewusstsein und Selbstüberschätzung verläuft. Dos & don'ts. Bodenhaftung VS Höhenflug, und so weiter.

      @Markus G.: Konkrete Beispiele sind sicherlich griffiger bzw. greifbarer, und man ergeht sich dabei nicht in ewigen Andeutungen. Ich kann das schon nachvollziehen. Und es wird sicher auch kein Problem sein, positive Beispiele mit Namensnennung anzuführen. Über ein Lob wird sich niemand beschweren.

      Aber es würde auch nicht gerade von besonders gutem Benehmen zeugen, wenn man jetzt daher ginge, die Egomanen, Brüllaffen, Marktschreier und verhinderten Gebrauchtwagenhändler als diejenigen zu outen, die sie in Wahrheit sind. Daher nehme ich persönlich davon Abstand.

      Zumindest bin ich aber gespannt, ob dieser Thread über Nacht wieder in der Versenkung verschwinden oder zu einem regen Austausch führen wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von American Beauty ()

    • Markus G. schrieb:

      Ich selbst finde, dass Marco Göllner bei Hunter & Goldagengarden einen großartigen Job macht. Trotzdem fand ich sein Interview und seine Bemerkungen über Konkurrent Holysoft daneben.

      Die war grenzwertig, das stimmt. Ich habe eben nochmal nachgelesen, und anderswo hat er die Bemerkung über das "Fantasy-Hörspiel mit 800 Wörtern Wortschatz" konkretisiert, so dass sie für mich zwar immer noch scharf, aber nicht mehr so massiv persönlichkeitsverletzend wirkte.
      Spoiler anzeigen
      Zitat: entfernt - bitte einfach dem Link folgen, Zitat findet sich direkt in entsprechendem Posting, danke.

      Die ehrlich zu beantwortende Frage ist: "ab wann wird es störend?"
      Wenn jemand trommelt, um sein Produkt zu bewerben, dann sind wir in Europa da eher empfindlich, wenn die Werbung vergleichend um die Ecke kommt, und zwar auch, wenn das indirekt geschieht. Ein direkter Vergleich wäre "Besser als ... !" Ein indirekter Vergleich wäre "der neue Maßstab im Krimihörspiel!"
      Und während sich das direkte Vergleichen wohl keiner öffentlich traut, gab es in den letzten Jahren die indirekte Variante schon öfter zu lesen oder zu hören.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • um die Diskussion aufrecht zu erhalten, behaupte ich einfach mal, dass American beauty zwar in gewisser Weise recht hat, aber die Erkenntnisse nun auch nix neues und umwerfendes sind.

      Kontrovers behaupte ich mal, dass AB übertreibt. ;) ^^
      .


      Ersteller des 1. Beitrages : 2010,11,12+13


      :nex1: :nex2:
    • Nun, du hast ja sehr viele Texte mit sehr viel Text ^^
      Manchmal allerdings wundere ich mich, wie "emotional" manche Hörspiel-Debatte geführt wird, als ob es dabei um etwas wirklich Wichtiges und Entscheidendes ginge. (Von Seiten der Macher kann ich das schon gut verstehen, für die geht es um Geld, ums Bestehen auf dem Markt oder ums Untergehen. Die Fans haben allerdings weder etwas zu verlieren noch etwas zu gewinnen, in finanzieller Hinsicht.)
      Klar. Mag für manche sehr übeertrieben wirken, aber Hobbies ohne Leidenschaft, wäre fm auch kein Hobby, sondern IRGENDEIN Zeitvertreib. Die Macher müssen davon leben, aber fans Leben auch von ihrem Hobby und geben ja auch geld dafür aus. Da finde ich es dann übertreiben, wenn man pauschaliert, dass man das Fanverhalten übertrieben zu emotional ist. Das wirkt zwar oft sehr overacted, aber daran erkennt man ja auch die leidenschaft. Und mit der Zeit erkennt man auch den Unterscheid zw. denen, die emotional bei der Sache sind und denen, die immer was zu nörgeln haben und alles und jedes radikalisieren.

      Es gibt da aber einige Leute, die vollmundig von sich behaupten (oder zumindest mal behauptet haben), das Hörspiel an sich völlig neu definiert und überhaupt letzten Endes erfunden zu haben. Da wurde und wird teilweise etwas auf "dicke Hose" gemacht
      Ja und nein. Manch einer hat das HSP tatsächlich irgendwo - irgendwie - neu erfunden und da finde ich, darf man dann auch gewissen Stolz haben. Und es gehört doch dazu, dass man sein Produkt anpreist , sonst würde man ja nicht zu einem eigenen machwerk stehen .... so sehe ich also gewisse Übertreibungen als durchaus legitim - schließ will man sein Produkt an den Kunden bringt ....ich fänds schlimmer, wenn jemand was rausbringt und sagt, hört es euuch an oder nicht, ihr entscheidet oder auch nicht ... - das käm doch extrem gleichgültig und egal rüber - so als würe man von seinem Pojekt nicht allzuviel halten ....
      .


      Ersteller des 1. Beitrages : 2010,11,12+13


      :nex1: :nex2:
    • Ah, ach so... ich übertreibe die Postings mit zu viel Text. ^^

      Ich finde, der Ton macht die Musik. Gestern war z.B. Alexandra Neldel beim Raab, um für "Das Vermächtnis der Wanderhure", (heute Abend, 20.15 Uhr, Sat 1), zu werben. Und sie ist dabei immer sehr zurückhaltend und sympathisch. Raab fragt: "Bist du auch wieder nackt zu sehen?" Sie lächelt und sagt: "Glaube schon..." und Millionen Leute schalten heute Abend den Fernseher ein, um mal wieder einen Blick auf die Alex zu werfen.

      Beim ersten Wanderhuren-Film hatten sie 10 Millionen Zuschauer, beim zweiten 8 Millionen. Trotzdem stellt sich Alex Neldel nie großkotzig in Szene à la: "Ich hab mit meinem Arsch Sat 1 den Arsch gerettet! Ich bin die beste, revolutionärste TV-Schauspielerin, die Deutschland je erlebt hat!" Sie lächelt einfach nur, bleibt immer höflich und zurückhaltend, beantwortet ein paar Fragen und kümmert sich um ihre Angelegenheiten.