Gibt tatsächlich momentan wenig, was einen richtig begeistern kann. Hier mal meine Ausnahmen:

1) Der Ohrenkneifer. Das hat Witz, Charme und Chuzpe, mal abseits des Gruselmainstreams, mit dem wir eine Weile überschwemmt wurden. Empfehlung: Willkür in Wyoming.

2) Fear4Ears. Hat mich dieses Jahr mit "Von Opfern und Tätern" überrascht. Anspruchsvolles Episodenstück, sehr empfehlenswert und ebenfalls total abseits des Mainstreams.

3) Audionarchie mit MindNapping (und nein, das sage ich nicht deswegen, weil ich Folge 8 geschrieben habe). Tolle Autoren, gute Geschichten, top Produktionslevel und wieder: Abseits des Mainstreams.

Ich denke wenn man die Augen und vor allem "Ohren" offen hält, findet man auch jetzt noch hervorragende Hörspiele, die zu gefallen wissen. Da draußen gibt es leider nicht genügend mutige Produzenten (und Autoren), die auch mal was "anderes" machen/wollen, deswegen bleiben die Perlen rar. Ist leider so. Greife deswegen auch viel lieber zu den richtig guten Einzelhörspielen, bzw. gut gemachten Reihen, als mir den 1.000sten Serienaufguss reinzuziehen, wo ausgelutschte Themen noch weiter gemolken werden.
Auch die Tatsache, dass der Hörspielhörer scheinbar sehr leicht zufrieden zu stellen ist, ist bedauerlich. Finde es immer wieder grausig, was der ein oder andere Rezensent da noch für eine Grütze in den Himmel lobt und die Szene munter mit einstimmt, anstatt den Produzenten beim nächsten Messebesuch mal so richtig eins in die Nüsse zu treten.

Mein Tipp: Hinsetzen, selber machen. Wer nicht die Kohle hat sein eigenes Label zu gründen, soll es nicht-kommerziell machen. Ganz einfach. Gibt genügend Communities da draußen, bei denen man seine eigenen Ideen umsetzen kann, wo man auch zu jedem Produktionsbereich Hilfestellungen aus der Community bekommt (ist zumindest bei meiner Leib und Magen Community, dem Hörspielprojekt, so). Da kann man sich austoben, genau die Hörspiele produzieren, die man selber schon immer hören wollte und sich am Ende nen Keks freuen, wenn das Teil rauskommt. Außerdem kann man sich dann ans Revers heften, die Hörspiellandschaft ein wenig bereichert zu haben. Wer jetzt sagt, das die sogenannten "Amateur"-Hörspiele kacke sind, hat bisher einfach die falschen gehört oder hat, so leid es mir tut das zu sagen, einfach keine Ahnung.
Da widmet man sich seinem Lieblingsmedium Hörspiel, lernt knorke Leute kennen ("Knorke"!? Sagen das die Kids heute noch? Wahrscheinlich nicht...) und muss sich am Ende nicht über die doofe Hörspiellandschaft beschweren, denn es wird dann IMMER Produktionen geben, die man selber gerne hört. Nämlich die eigenen.

Ich habe etwas gebraucht, bis ich verstanden habe, dass Du Dich mit Deiner Kritik auf den Gruselsektor beschränkst. Da stimme ich Dir zu.

Aber außerhalb dessen gibt es jede Menge gute Sachen.

ich muss dir im grundsatz schlicht zustimmen, es gibt tatsächlich zu viele durchschnittliche bis schlechte hörspiele, zumindest ist das auch mein eindruck beim hören. und ich stimme dir vollauf zu, dass scheinbar keine hinreichende kritikfähigkeit vorhanden ist, weder beim hörer noch bei den machern.

man hat wirklich den eindruck, dass alle zufrieden sind, dass es überhaupt hörspiele zu hören gibt. da ist natürlich schwer dranzukommen, weils immer um subjektive meinungen geht (mal abseits von technischen mängeln etc). dennoch muss man sich schon wundern, was da so mancher gänzlich anders empfindet als man selber. ich weiß auch nicht, obs ein stück an mir liegt, ob also eine gewisse übersättigung/abstumpfung stattgefunden hat und man früher mit mehr euphorie und weniger kritisch an die sache rangegangen ist.

und dann gibt es noch erschwerend ein sehr ausgeprägtes "fanboy"tum. da werden ganze serien/reihen/staffeln/folgen ganz offensichtlich schon deshalb gut gefunden, weil der name passt oder der macher so ein netter ist. da bilden sich dann so jubelrudel, die sich im kreis auf die schultern klopfen. dass da bei den teilweise öffentlichen schlammschlachten nur sehr umzureichend verschleiert mehr die sympathie/antipathie als die qualität des hörspiels eine rolle spielt, ist für mich auf der hand liegend. und das geht weit über die ??? hinaus. bei denen bekenne ich mich auch gleich teilschuldig, weil ich die zwar nicht mehr wirklich gut finde, aber immer noch kaufe. aber immerhin höre ich sie nicht mit der rosaroten fanbrille. die teilweise sehr guten kritiken der letzten folge kann ich überhaupt nicht verstehen, die geschichte war schlicht murks.

unterm strich können mich derzeit tatsächlich wenige hörspiele vom hocker reißen, ich habe zuletzt auch eher wenig neues gehört. zu den guten gehören derzeit mark brandis, einzelne gruselkabinettfolgen und auch die mehrzahl der mindnappingfolgen. zuletzt hat mir auch endlich mal wieder eine point whitmarkfolge durchgehend gefallen. dazu würde ich noch peter lundt und terra mortis zählen. die ohrenkneifersachen wollte ich mir unbedingt mal zulegen, habs aber noch nicht geschafft. und ich habe gerade den fluch 1 fast durchgehört, das fand ich bisher auch erfrischend super. habe bestimmt noch was vergessen, aber sicher nicht viel. der rest vom fest mag nichtmal schlecht sein sondern ok, nett etc, aber das reicht mir immer häufiger einfach nicht mehr aus, um dafür zu zahlen und meine zeit zu opfern. daher finden zuletzt immer häufiger hörbücher den weg in meinen player

Erfreulich deutliche Worte, endlich sprechen's mal gleich mehrere Leute aus

Ich kann vielen, eigentlich den meisten von euch (Deo, reid, Civok) angesprochenen Punkten nur beipflichten. In diesem Zusammenhang möchte ich mal gerne auf 2 Punkte aufmerksam machen:

1. In einem anderen Thread wurde erörtert, dass sehr viele Hörer ein neues HSP jeweils nur EINMAL hören und dann in den Schrank stellen... auch wenn es ihnen, wie sie sagen, gefallen hat - es "ganz nett" war

2. Was die desaströse Lage des HSP-Marktes, die in diesem Jahr viel diskutiert wurde, betrifft, werden stets Raubkopierer und ein übersättigter Markt / zu viele Labels als Gründe für den schleichenden Niedergang angeführt - dass es schlicht und ergreifend an mangelnder Qualität liegen könnte, kommt höchst selten zum Ausdruck.


Ich meine, dass sowohl dieses "nur einmal anhören" als auch die rückläufigen Verkaufszahlen mit Sicherheit dem Umstand geschuldet sind, dass viele Hörer die HSP der letzten Jahre einfach nicht mehr so toll fanden und dementsprechend aufgehört haben, gewisse Serien zu kaufen (und vielleicht DESWEGEN auch vieeeeel weniger schreiben seit 2, 3 Jahren!) (Dies ist eine These, wohlgemerkt, keine Behauptung Da können wir jetzt drüber diskutieren, hehe )


Was mich persönlich betrifft: Deo hat es sehr drastisch ausgedrückt - so kenn ich dich, alter Motzkopp - aber im Großen und Ganzen trifft's das ganz gut. So toll zB die Titania Grusels produziert sein mögen: ich kann nur mit einzelnen Ausgaben was anfangen, meist sind sie mir schlicht zu ungruselig. Das Label stand deswegen ja auch schon oft in der Kritik, aber einen Vorwurf kann man ihnen nun auch nicht machen: sie haben schon IMMER die Serie als "Schauer-Romantik" vermarktet, man bekommt als Käufer also schon das, was das Label verspricht. Ändert aber nichts daran, dass mich nur ca. 1-2 Folgen von 10 WIRKLICH interessieren.


Andere Serien, die ich persönlich RICHTIG geil finde, liegen brach oder wurden ganz eingestellt, u.a. DODO, Abseits der Wege, Gabriel Burns, Die Schwarze Sonne, Edgar Allan Poe, Gespenster-Krimi....

Unterm Strich bleiben insgesamt wirklich nur wenige HSP, die mir echt gut gefallen, die ich unbedingt haben will und die ich auch öfters als nur einmal anhöre. Eine zeitlang dachte ich, HSP wären grundsätzlich eher uninteressant für mich geworden, weil ich einen äußerst ausgeprägten Hang zu Hörbüchern, am besten lang & uncut, entwickelt habe. Das stimmt aber auch nur zum Teil: gerade in letzter Zeit habe ich wieder SAUVIELE Hörspiele gehört und hatte RICHTIG Spaß dabei....es waren aber ALLESAMT Oldies: Die drei ??? 1-12, Hui Buh 1-23 (sogar jede Folge 2x), vereinzelte Europa-Einzel-HSP (Odysseus, Dracula, Frankenstein), Gruselserie geht eh immer, und nun, wo ich mit Hui Buh durch bin, stehen Larry, Macabros und D-Killer auf dem Plan, auf die ich mich schon richtig freue.

Die wenigsten aktuellen HSP können dieses Gefühl noch in mir auslösen... wie oben gesagt sind jene, die das könnten, leider weg vom Fenster. Übrig bleiben Hunter (wobei auch ich finde, dass die ab Folge 11 irgendwie angefangen haben zu schwächeln!), Point Whitmark, handverlesene Folgen vom Gruselkabinett, Terra Mortis (wobei ich mich da sehr schwer mit den Wartezeiten tue, aber gut: es ist ja gerade erst eine Folge erschienen ) ... hm...ja. Und da verließen sie ihn schon fast. Der Maritim-Sherlock, den ich auch recht gerne mag, ist nun beendet, wieder eine Serie weniger. Der neue Sherlock ist kein Ersatz dafür, was ich da bisher gehört habe, ermuntert mich nicht wirklich, diese Serie weiter zu verfolgen


Was die Schönrederei betrifft: hmja, das kann ich leider auch ganz gut hier und da...wobei ich nichts anderen Leuten schönreden will, sondern eher mir selbst. Ein gutes Beispiel wäre der HSP-Welt-Macabros: wie sehr WÜNSCHE ich mir diese Serie, und wie oft habe ich beide Augen zugedrückt....aber eigentlich sind die Folgen durch Goosejohann versaut, und Konga, die erste Folge, in der ein anderer Sprecher den Macabros mimt, ist in fast allen anderen Belangen ziemlich entgleist. Aber für diese Serie ist meine Geduld mttlerweile auch erschöpft, ich rechne da mit nix mehr....und überlege, die Sammlung zu verkaufen, denn so nett sie auch aussehen: oft hören werde ich die sicher NICHT mehr


Natürlich gibt es noch einige sehr gut gemachte Hörspiele / Serien.... nicht, dass die wenigen von mir genannten die einzigen wären.... aber die interessieren mich eben thematisch gar nicht. Sonderberg & Co. klingt zV sehr gut für mich, aber ich kann eben mit Krimis selten was anfangen. Und da würden mir noch so einige andere Beispiele einfallen.

Was den Horror-Markt betrifft: da könnte sich wirklich mal was tun!

Wenn das Butterbrot genauso teuer ist, wie der Kaviar, denn nehm ick den Kaviar (rein bildlich jetzt, in Wirklichkeit esse ich den Glibber nicht!).
Wobei der Kaviar nicht unbedingt ein "supermegaspitzenduppablockbuster"-Hörspiel sein muss, aber das ist ein anderer Thread...

Sehe ich auch so.

Ja welchen denn, raus mit der Sprache.


Ich finde es gibt auf allen ebenen nicht wirklich neues und auch nichts gutes. Sei es bei den Hörspielen, Filmen, oder Games.
Deswegen bleib ich bei den alten Hängen, besonders bei den Klassikern. Habe letztens so manche beim Gruselkabinett geholt, aber irgendwie waren die nicht das gelbe vom EI, ausser vielleicht Berge des Wahnsinns war ganz gut.

Habe jetzt ein Monat von Videobuster eine DVD Flat genutzt um mal ein paar aktuelle Filme anzuschauen waren von 24 Stück zwei drittel unterer Durchschnitt.

Bei Games sieht das auch nicht anders aus. 2011 war ein Games Flop Jahr. Battlefield 3 katastrophal langweilig. MW3 nur ein DLC von MW2, braucht kein Mensch


Zur Zeit scheint es nur wichtig zu sein, das ordentlich Kohle reinkommt. Was man dafür auf dem Markt schmeisst ist dann egal.

Gerne, aber da müsste ich erst mal wissen, was Du alles ausblendest. Was hörst Du denn NICHT, weil Du es allein schon genrebedingt nicht magst? Würde eine Liste von spannenden Radiokrimis was nützen? Wenn ich Dir die Serie "Mark Brandis" empfehle, würde das helfen, oder schließen sich Qualität und Sci-Fi für Dich aus? Wäre "Das Haus" ein sinnvoller Tipp?

Ach du Schreck Also, das würde mich wundern, wenn dir DAS gefiele, Deo Kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich war scheinbar 1. zu dumm und 2. zu kunstbanausig für dieses Werk, haha - saß die ganze Zeit mit offenem Mund davor - aber nicht vor Entsetzen, sondern vor Nichtverstehen

Na, im Ernst, verstanden habe ich schon, worum es geht, aber die höchst experimentelle Machart sowie 2 der 3 (Haupt)-Sprecher haben mir ja sowas von gar nicht zugesagt - ich hatte mir da auch Mords was von versprochen. Aber gut, will's dir nicht vergällen, teste es


Wenn ich dich (Deo) richtig verstehe, beziehst du dich ja in erster Linie auf reine Horror-Hörspiele, oder sehe ich das falsch? Was das betrifft, bin ich wie gesagt ähnlicher Meinung. Ich würde nicht sagen, dass insgesamt nur noch Schrott erscheint, dem ist sicher nicht so - aber mal ehrlich: was gibt der Horror-Bereich heutzutage noch her, was euch so richtig umhaut?

Das Argument "alte Gruselklassiker zum 100sten Mal vertonen = Doppel-Schnarch" würde ich mal voll unterstützen. Ich denke, was wir gerne hätten, wäre eine Art Titania Gruselkabinett mit moderneren, unbekannten Geschichten mit angehobenem Härtegrad (muss kein Splatter sein! ), aber in der gewohnten Titania Produktionsqualität - oder? Fände zumindest ich sehr wünschenswert!

Die für mich richtig guten Horror-HSP des Jahres 2011 kann ich nämlich auch an einer Hand abzählen

@Deo: vllt. solltest du den Thread-Titel ind "gute HORROR-Hörspiele..." ändern?

Vielleicht solltest du eben wirklich mal eine Pause einlegen mit den Hörspielen.Scheinbar hast du schon viel zu viele gehört.Sozusagen eine Übersättigung.Alles kann einem mal irgendwann zuviel werden wenn man es zu intensiv betreibt.Ich versuche schon dich zu verstehen.Ich bitte aber auch dich es mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.Es gibt auch etliche neue Hörspielhörer die noch nicht soviele Hörspiele kennen wie du.Und jetzt frag dich mal was die denken wenn die deine Kommentare lesen.Auch das sollte man bedenken.Deine Kritik alles schön und recht.Aber es ist einfach des guten zuviel wie ich finde.