Sherlock Holmes - 2 - Spuk im Pfarrhaus

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    • Sherlock Holmes - 2 - Spuk im Pfarrhaus



      Erschienen Oktober 2011 bei Titania Medien

      Hörprobe hier


      Inhalt:

      Welcher Zeuge könnte glaubhafter sein, als ein Reverend? Aber trifft dies auch zu, wenn der kirchliche Würdenträger überzeugt davon ist, dass in seinem Garten eine geisterhafte Nonne in der Dämmerung erscheint? Holmes und Dr. Watson machen sich auf den Weg nach Essex, um Licht in das verworrene Geschehen in der düsteren viktorianischen Pfarrei von Borley zu bringen.

      Sprecher:

      Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt, Regina Lemnitz, Christian Stark, Polonca Olszak, Marianne Groß, Eva Michaelis, Axel Lutter, Michael Pan, Hannes Maurer, Tobias Nath und Schaukje Könning uva.

      Meinung:

      Ein neuer Fall führt Holmes und Watson nach Essex zu Reverend Bull. Der gestandene Geistliche bittet den Meisterdetektiv um Hilfe, da auf seinem Anwesen eine mysteriöse Geistererscheinung ihr lautstarkes Unwesen treibt und die Familie in helle Aufregung versetzt. Für Holmes ist klar: Die Ursache des Spuks muss irdischer Natur sein, sein Freund Watson ist sich da nicht so sicher…
      Nachdem der Serienstart der neuen Holmes-Reihe mich nicht überzeugen konnte, war ich gespannt und auch besorgt, was Folge 2 zu bieten hat. „Kühle“ Krimikost ist es definitiv nicht: Der Einstieg ins Hörspiel ist eine Mischung aus Anne auf Green Gables und Hanni und Nanni - fröhliches Mädchengeplapper, beschwipstes Geplänkel im Garten – es fehlt eigentlich nur noch eine aufgebrachte Internatsleiterin. :zwinker: Begleitet von betulicher Teemusik geht es weiter in die Baker Street, wo ein nörgeliger Holmes auf Beschäftigung wartet und sie bekommt. Die Reise zum Ort des Geschehens präsentiert sich wie ein beschaulicher Ausflug ins Grüne, die Beschreibung der Szenerie versetzt den Hörer eher in Kuschel- denn in Gänsehautstimmung. Nanu, das kommt bekannt vor? Richtig - das Hörspiel erinnert an eine romantische Gruselkabinett-Folge, stimmungsvolle Atmosphäre eingeschlossen. Eingefleischten Krimifans ohne Sinn für Romantik mag die Geschichte daher zu geruhsam oder gar langatmig daherkommen. Auf Spannung oder haarsträubende Enthüllungen wartet der Hörer zunächst vergeblich. Dennoch nimmt die Folge in der zweiten Hälfte Fahrt auf und steuert schließlich auf ein sehr emotionales Finale zu, das alles andere als ruhig und bedächtig ist! Und wie es sich für einen Detektiv gehört, führt Holmes - im Gegensatz zum Ripper-Fall - eingehende Ermittlungen durch - seine Theorien verwirren bisweilen allerdings nicht nur die Beteiligten. Besonders unterhaltsam ist die Spurensuche im nächtlichen Spukhaus, bei der Szene
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      Holmes zu Watson „Schnarchen Sie!“

      musste ich doch sehr grinsen. :D

      Im Gegensatz zur ersten Folge, in der Watson sehr selbstsicher und beherzt aufgetreten ist, übernimmt er dieses Mal den Part eines ängstlichen „Peter Shaw“. Holmes wirkt dagegen rational und dominant – die Rolle, die man von ihm gewohnt ist. Ich kann den Detektiv allerdings (noch) nicht recht einsortieren – mal ist er launisch und überheblich, mal einfühlsam oder munter-charmant. In anderen Umsetzungen der Conan Doyle’schen Abenteuer finde ich die charakterliche Darstellung des Ermittlers geradliniger und in sich stimmiger. Nichtsdestotrotz ist mir Holmes sympathisch und überzeugt vor allem weitaus mehr als in Folge 1.

      Und für alle, die über das Ende der Folge „Im Schatten des Rippers“ genauso enttäuscht waren wie ich, noch ein ausdrücklicher Hinweis:
      Spoiler anzeigen
      Dieser Fall wird gelöst – eine Tatsache, die mich sehr versöhnlich gestimmt hat.
      :]

      Die Sprecher sind – wie für Titania fast selbstverständlich – ausnahmslos gut. Am besten gefallen hat mir aber Lutz Riedel als Reverend Bull. Für mich spricht er alle anderen an die Wand, inklusive JoachimTennstedt als Sherlock Holmes, was eigentlich schade ist. In der Schlusszene überzeugt auch Tobias Nath mit einem sehr emotionalen Auftritt. Detlef Bierstedt höre ich ohnehin gerne, so auch hier als Dr. Watson.

      Zuerst haben mich die dunkel gehaltenen Cover der Reihe nicht angesprochen, mittlerweile finde ich sie doch sehr schön und auch die bunt bedruckte CD mit Holmes & Watson gefällt mir sehr gut. Eine sehr liebevolle Gestaltung – passt zu Titania!

      Fazit:

      Dieses Hörspiel um die bekannte Detektivgestalt trägt eindeutig die romantische Titania-Note, glänzt mit gewohnt liebevoller akustischer Untermalung und guten Sprechern. Der Krimi-Charakter bleibt in großen Teilen auf der Strecke, man fühlt sich an ein romantisches Gruselkabinett-Hörspiel erinnert - womit ich mich allerdings gut anfreunden kann. Das Finale ist sehr ergreifend und stellt eine schöne Wende in diesem eher beschaulichen Hörspiel dar.
      Die Folge 2 hat mich wieder positiv gestimmt in Bezug auf Titanias neues "Baby" und ich freue mich aufs nächste Abenteuer. :)



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    • Beim abendlichen Nachhauseweg beobachten die Töchter der Familie Bull eine mysteriöse Gestalt in der Dämmerung, die jedoch genauso schnell wieder verschwindet, wie sie aufgetaucht ist. Und das ist kein Einzelfall. Denn in dem Haus der Familie spukt es immer öfters. Eine geheimnisvolle Kutsche ohne Insassen, eine Nonne, die am Bach entlang wandelt und urplötzlich verschwindet, Geisterstimmen und kalte Luftzüge aus dem Nirgendwo. Treibt hier ein Poltergeist sein Unwesen? Oder aber steckt doch eine ganz natürliche Ursache hinter allem?
      Diese Frage sollen Sherlock Holmes und sein Begleiter Dr. Watson aufklären, die Referend Bull zur Hilfe ruft.

      Auch der zweite Fall dieser Reihe stammt direkt aus der Feder von Marc Gruppe, der hier eine Geschichte erzählt, wie sie auch aus dem Gruselkabinett entsprungen sein könnte. Nur, dass es hier natürlich eine rationale Auflösung der Vorgänge gibt. Ansonsten aber sind die Parallelen doch erstaunlich. Beginnend bei der träumerisch-romantisch anmutenden Gruselatmosphäre über die starke Fixierung auf die Charaktere und damit entsprechend auch die Dialoge bis hin zur Darstellung der geisterhaften Erscheinungen.

      Die Geschichte startet sehr unaufgeregt und nimmt sich für die Exposition reichlich Zeit. Dadurch ist das Tempo der Erzählung entsprechend entschleunigt. Das ändert sich im zweiten Teil des Hörspiels, in dem zwar die Ermittlungen noch immer vornehmlich mittels Befragungen vorgenommen werden, die man wahrlich nicht als hektisch bezeichnen könnte, jedoch die Handlung zunehmend an Schwung gewinnt.
      Das Finale bietet dann leider nicht die ganz große Genialität Holmes, die man vor allem von Sir Arthur Conan Doyles Geschichten her kennt. Dazu ist die Geschichte letztlich auch etwas zu einfach gehalten. Es gelingt trotzdem die verschiedenen ungeklärten Aspekte zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammenzusetzen.

      Neben Holmes und Watson, die auch im zweiten Abenteuer ein Duo abgeben, dem man nur allzu gerne lauscht, spielen hier verschiedene Mitglieder der Familie Bull eine entscheidende Rolle. Bei der Vielzahl an Personen ist es gar nicht immer so ganz leicht, die richtige Zuordnung vor allem bei den Töchtern im Kopf zu behalten. Mit Lutz Riedel als Referand und Tobias Nath als Harry hat man zwei recht markante Stimmen gewinnen können, die vor allem zum Finale hin so richtig aufdrehen dürfen.

      Fazit: Ruhig und gediegen präsentiert sich die vorliegende Geschichte über weite Strecken, wobei es in der zweiten Hälfte insgesamt etwas besser gelingt, den Hörer zu interessieren. Vor allem das Finale ist schauspielerisch sehr gelungen, auch wenn ein klein wenig die für Holmes sonst so typische Brillianz im Schlüsse ziehen fehlt. Ansatzweise ist diese zwar vorhanden, aber nicht in der Qualität wie von Sir Arthur Conan Doyle gewohnt.
    • :danke: für eure Rezensionen.

      Ich habe das HSP nun auch angehört....tja, was soll ich sagen? Es ist mir - wie ihr schon sagtet - zu romantik-mäßig und zu wenig sherlockesque ;)

      Die Sprecher fand ich auch überzeugend, allen voran Lutz Riedel, und das Finale bot wirklich ausdrucksstarkes Spiel, keine Frage. Trotzdem mag ich andere Holmes-Serien lieber :schulter:

      Mal sehen, was die Folgen 3 und 4 bringen.
      :hammer: ... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's :hammer:
    • Hab es auch gehört und muss sagen, ja diese Folge ist besser als der ersten Folge...:)

      Stimmt, man erinnert sich wegen der Atmosphäre des Hörspiels an die Gruselkabinett-Serie...es macht einfach nur Spaß den beiden Ermittlern zu lauschen...
      die anderen Sprecher machen ihren Job auch sehr gut...ich hatte meinen Spaß an der Folge...jedoch würde es mir mehr gefallen, wenn es eher mehr Krimi-lastig wäre als Grusel-Stimmung....


      Werde auf jeden fall die 3.Folge hören :)


    • Sherlock Holmes - 02 - Spuk im Pfarrhaus

      Zum Inhalt:
      Sherlock Holmes und Dr. Warson werden von Reverend Henry Bull beauftragt, die geisterhafte Erscheinung einer Nonne in der Pfarrei von Borley zu untersuchen.


      Zur Produktion:
      Nachdem die Geschichte um Jack the Ripper in der ersten Folge eigentlich nur der Wieder-Zusammenführung der beiden Hauptdarsteller diente und die detektivische Arbeit eher eine untergeordnete Rolle spielte, liegt nun der erste "echte" Fall vor.
      Bedauerlicherweise konnte mich die Handlung von Drehbuchautor Marc Gruppe diesmal aus diversen Gründen nicht wirklich fesseln. Das Hörspiel beginnt zwar mit einer starken Eröffnungsszene, doch danach flacht die fast 80 Minuten dauernde Geschichte extrem ab. Es gelingt Gruppe leider weder, die Spannung bis zum Schluß zu halten noch den Ablauf so zu gestalten, daß der Hörer wenigstens in der Lage wäre, adäquat mitzuraten. Das liegt zum einen am doch recht überschaubaren Kreis der Verdächtigen und zum anderen am größtenteils träge dahinplätschernden Ablauf des Geschehens. Darüberhinaus sind die Verhaltensweisen und Ansichten der einzelnen Charaktere nicht unbedingt immer nachvollziehbar, und die Auflösung am Ende erscheint doch mehr als unglaubwürdig.
      Die Produktion an sich ist dagegen einmal mehr auf top Niveau angesiedelt. Die Handlung wird mit passenden, natürlich klingenden Geräuschen, wie zum Beispiel Pferdewiehern, Geschirrklirren oder einem beeindruckenden Glockengläut untermalt. Und auch der sehr abwechslungsreichen Musik gelingt es immer wieder, ein stimmungsvolles Soundbild entstehen zu lassen. Mal ertönt ein Walzer, dann wieder hört man nur bedrohliche Klänge. Einige Musikstücke wollen allerdings meiner Meinung nach nicht so recht in das viktorianische Zeitalter passen, da sie mich eher an 1970er Jahre Unterhaltungsmusik erinnert haben. Ansonsten finde ich die Produktion und Regie von Marc Gruppe und Stephan Bosenius mehr als gelungen. Obwohl es bei der Sprecherwahl einige Überschneidungen zur Eröffnungsfolge gibt, ist es den beiden doch gelungen, aus den Darstellern selbst in leisen Passagen ein so differenziertes Spiel herauszuholen, daß einem dies nur auffällt, wenn man beide Folgen unmittelbar hintereinander hört.


      Zu den Sprechern:
      Joachim Tennstedt(Sherlock Holmes) gefällt mit seiner zunächst scheinbar gelangweilten und skeptischen Art dem Fall gegenüber, Detlef Bierstedt(Dr. John Watson) ist souverän als freundlicher, miträtselnder Weggefährte des Meisterdetektivs. An sich kennt man den Doktor ja immer als beherzten Kerl, den so schnell nichts aus der Ruhe bringen kann, doch hier wirkt er teilweise ein wenig überängstlich. Regina Lemnitz(Mrs. Hudson) verkörpert die Rolle der immer etwas besorgten und dabei neugierigen Haushälterin wieder einmal punktgenau, so daß es Spaß macht, ihren doch recht abergläubischen Ansichten zu lauschen. Lutz Riedel(Reverend Henry Bull) ist überzeugend als bodenständiger Pfarrer und Großfamilien-Oberhaupt, hat für meinen Geschmack aber zu wenig Auftritte. Marianne Gross(Carline Bull) spielt die Ehefrau des Pfarrers und Mutter von 12 Kindern mit passend ruhiger, müder Stimme, was sie bei ihren sehr kurzen Szenen fast älter wirken läßt als ihren Mann. Tobias Nath(Harry Bull) spricht den ältesten Sohn des Pfarrers, wie für den Part nötig, schroff und abweisend. Tanya Kahana(Dodie Bull), Julia Stoepel(Kitty Bull), Sarah Riedel(Freda Bull) und Maria Koschny(Mabel Bull) machen ihre Sache gut als junge, furchtsame Töchter des Pfarrers, sind sich aber charakterlich wie stimmlich doch zu ähnlich, um sich großartig voneinander abzuheben. Tanya Kahan sticht dabei etwas heraus, aber nur weil sie der Dodie, dank des größeren Textanteils dieser Figur, eine zusätzliche nachdenkliche, ernste Note geben kann.
      Eva Michaelis(Mary) und Schaukje Könning(Katie) haben den für die damalige Zeit gegenüber gesellschaftlich Höherstehenden angemessenen verschüchterten Unterton in ihren Stimmen und liefern damit eine starke Vorstellung als unsichere Dienstmädchen.
      Fazit:
      Produktionstechnisch überzeugendes Hörspiel, das jedoch in meinen Augen inhaltlich ein bißchen schwächelt.

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