Und wieder mal ein echter Klassiker aus der Welt der härteren Musik - für mich in vielfacher Hinsicht.
Cover
Als die "Laster voll Mopeds" 1986 erschien, war ich alles andere als ein Metal-Fan...im Gegenteil war diese Art von Musik bei mir extrem verpönt, ja, es WAR gar keine Musik, sondern eben Lärm - wie man halt so draufsein kann mit 16, wenn man gerade von Blues zu Fusion-Jazzrock überwechselt
Wie also kann diese Platte eine meiner allerliebsten und meistgespielten sein - und mich ganz nebenbei überhaupt empfänglich für ein komplettes Genre gemacht haben, welches mich zuvor im besten Falle angepisst hat?
Ich hatte damals einen etwas älteren Zivi-Kumpel (der auch heute noch einer besten Freunde ist) - Bassist und eher in Sachen harte Musik unterwegs...was damals sowas wie Maiden, Sabbath und so war - old school eben. Und bei dem hingen wir oft ab, haben gejammt = Sessions gespielt ....und ewig viel Musi gehört. Und dieser Kumpel brachte eines Tages jauchzend vor Freude die Laster voll Mopeds - geiler Alternativtitel, hm? - mit, die natürlich sofort gehört werden musste.
Was soll ich sagen? Nach dem wirklich schönen Konzertgitarren-Intro - ich staunte - ist mir sofort alles vergangen, gleich mit den ersten verzerrten Tönen von Battery Kann ich heute gar nicht mehr verstehen....um's kurz zu machen: es hat mir NULL gefallen, mich gestresst und regelrecht angekotzt - wollte aber meinem Freund auch nicht die Freude verderben, zumal der dauernd den Tonarm (ja, es war eine sogenannte Schallplatte :D) zurücksetzte und ganz aufgeregt schrie: "ey hier ey haste DAS gehört ou man wasse Brett ey!"
1986 - Die Milch-Buben werden rüde!
Die LP wurde bei ihm schnell zum Dauerburner, und somit kam ich öfter in den Genuß - und siehe da, gaaaanz langsam passierte etwas bei mir. Zuerst gefiel es mir immer noch NULL, aber als "gitarrespielender junger Mensch" entdeckte ich schnell die ultrasauber gespielte Rhythmguitar des Herrn Hetfield, außerdem war ich von dem recht differenzierten Sound sehr angetan. Richtig gefreut habe ich mich immer auf Kirk Hammet: seine Soli waren geiler, besser und anders als alles, was ich im Bereich Metal bisher gehört hatte - ein toller Mix aus melodiös, agressiv disonant und - wahrhaftig - vollkommen BLUES-skalenhaftig!!
Nach und nach kamen zu den "Einzeldingen", also Instrumenten, die mir irgendwie zusagten, auch komplette Songs hinzu, die mich interessierten. Da wäre natürlich der Titelsong: erstmal das wirklich treibende Riff, und 2. der geschickt verpackte odd-meter in der Strophe (verkürzter / ungerader Takt)...und nach und nach fiel mir auf, wie genial dieses Stück eigentlich aufgebaut ist und was es für eine Dynamik entfaltet. Verschnaufpause; balladesquer Mittelteil...Bridge.... und ein Solo, bei dem ich HEUTE noch, 25 Jahre später, voll aufreiße und anfange rumzubrüllen - ey haste gehört ey WASSE Brett ey!!!"
Der nächste Song, der es mir richtig angetan hatte, war natürlich "Thing that should not be" - ich hatte eh gerade kurz vorher Lovecraft für mich entdeckt und war von der Thematik an sich angetan...aber auch von dem tonal absolut ungewohnten Mainriff (in deep tunded D) - auch hier Mr. Hammet's Solo: uaaaarg!!! Dies müsste so ungefähr den Harmonien entsprechen, die sich der gute Erich Zann immer auf seiner Geige ausgedacht hat, um das unnennbare Grauen aus den eisigen Tiefen des Alls fernzuhalten - strange eben!
Es folgt die unvermeidliche Metallica-Ballade: Sanatarium....und gegen dieses Stück kann bis heute nix anstinken, werder The Unforgiven noch Nothing else matters, die schon schön kommerziell und weichgespült waren - bei Welcome Home (Sanatarium) fliegen noch die Fetzen
Die B-Side wird von vielen Fans oft als "ganz gut, aber unspektakulär" beschrieben - dem kann ich mich nicht so wirklich anschließen. Klar hat die A-Side 4 Hammersongs, aber bei Damage Inc und Disposable Heroes wird noch mal richtig abgespeedet, Leper Messiah ist ein schleppender Midtemposong mit echt interessantem Text....und Orion....naja....long live Cliff Burton +
Bad bad boys, ukee
Die Lyrics der Scheibe sind auch sehr interessant, es geht um Drogensucht, junge Männer als Kanonenfutter, gefährliche Sekten und falschen Propheten und den Cthulhu-Mythos...u.a.
Jedenfalls liegt hier ein echter Klopper des Genres Speed-Metal vor, der in keiner härteren Sammlung fehlen sollte; Hetfield brüllt noch schön rum (und versucht nicht, lieblich zu klingen!), sein Riffing ist auf Oberniveau, Hammet hat danach kaum jemals wieder SO geile Soli gespielt (was Power, Energie und Feeling angeht!), Lars Ulrich kloppt rein in seine Schießbude, was das Zeug hält und Cliff Burton (rip) liefert den leicht brummenden, für diesen Sound etwas ungewohnt (aber geil!) klingenden Bass - incl. effektgeladenen Episoden in gesunden Portionen (Distortion, Wah Wah....)
Ich bin nicht so recht informiert....finde aber, es wäre an der Zeit, mal einen aktuellen Power Mix 2011 von dieser Platte zu veröffentlichen. Mit der Spielzeit von Ü60 Minuten war die Platte damals belastet bis ans Ende - und meine CD version geht zwar klar, das könnte aber heut doch noch ganz anders klingen. Oder gibt's die am Ende sogar? Muss mal schauen....
Immer wieder gern - immer wieder im Ganzen - und immer wieder daran denkend, dass mich die Puppets in den Metal eingeführt hat - welche Platte könnte das besser?
100 Punkte und absoluter Tipp
Personal:
James Hetfield: Guitar, Vocals
Kirk Hammet: Lead Guitar
Cliff Burton (+) Bass
Lars Ulrich: Battery
Tracks:
A-Side
1.Battery
2.Master of puppets
3.The thing that should not be
4.Welcome Home (Sanatarium)
B-Side
5.Dispossable Heroes
6.Leper Messiah
7.Orion (Instrumental)
8.Damage Inc.
Gratis anhören:
Ich hätte euch gerne ein paar Youtube Vids spendiert....aber Metallica sorgen ja immer schön dafür, dass es sowas möglichst nicht gibt. Darum schaut mal bitte hier:
Master of puppets - online anhören
Einfach am ENDE des Songtitels den grünen "Embed"-Button drücken, ein Player geht auf (NIX zum Installieren!!!, gehört zur Seite) und play drücken - voilaa Auf der Seite gibts auch noch 1000 ander tolle Sachen zum Hören!
Viel Spaß - und wenn ihr schon dabei seid, hört euch vllt. gleich noch den nicht minder geilen Vorgänger "Ride the Lightning" an :mosh:
+ In Erinnerung an Cliff Burton +
"To live is to die...!"
*****
Ach ja: es gibt ein Tribute-Album der kompletten Scheibe von "Kerrang" - reinhören lohnt!
Cover
Als die "Laster voll Mopeds" 1986 erschien, war ich alles andere als ein Metal-Fan...im Gegenteil war diese Art von Musik bei mir extrem verpönt, ja, es WAR gar keine Musik, sondern eben Lärm - wie man halt so draufsein kann mit 16, wenn man gerade von Blues zu Fusion-Jazzrock überwechselt
Wie also kann diese Platte eine meiner allerliebsten und meistgespielten sein - und mich ganz nebenbei überhaupt empfänglich für ein komplettes Genre gemacht haben, welches mich zuvor im besten Falle angepisst hat?
Ich hatte damals einen etwas älteren Zivi-Kumpel (der auch heute noch einer besten Freunde ist) - Bassist und eher in Sachen harte Musik unterwegs...was damals sowas wie Maiden, Sabbath und so war - old school eben. Und bei dem hingen wir oft ab, haben gejammt = Sessions gespielt ....und ewig viel Musi gehört. Und dieser Kumpel brachte eines Tages jauchzend vor Freude die Laster voll Mopeds - geiler Alternativtitel, hm? - mit, die natürlich sofort gehört werden musste.
Was soll ich sagen? Nach dem wirklich schönen Konzertgitarren-Intro - ich staunte - ist mir sofort alles vergangen, gleich mit den ersten verzerrten Tönen von Battery Kann ich heute gar nicht mehr verstehen....um's kurz zu machen: es hat mir NULL gefallen, mich gestresst und regelrecht angekotzt - wollte aber meinem Freund auch nicht die Freude verderben, zumal der dauernd den Tonarm (ja, es war eine sogenannte Schallplatte :D) zurücksetzte und ganz aufgeregt schrie: "ey hier ey haste DAS gehört ou man wasse Brett ey!"
1986 - Die Milch-Buben werden rüde!
Die LP wurde bei ihm schnell zum Dauerburner, und somit kam ich öfter in den Genuß - und siehe da, gaaaanz langsam passierte etwas bei mir. Zuerst gefiel es mir immer noch NULL, aber als "gitarrespielender junger Mensch" entdeckte ich schnell die ultrasauber gespielte Rhythmguitar des Herrn Hetfield, außerdem war ich von dem recht differenzierten Sound sehr angetan. Richtig gefreut habe ich mich immer auf Kirk Hammet: seine Soli waren geiler, besser und anders als alles, was ich im Bereich Metal bisher gehört hatte - ein toller Mix aus melodiös, agressiv disonant und - wahrhaftig - vollkommen BLUES-skalenhaftig!!
Nach und nach kamen zu den "Einzeldingen", also Instrumenten, die mir irgendwie zusagten, auch komplette Songs hinzu, die mich interessierten. Da wäre natürlich der Titelsong: erstmal das wirklich treibende Riff, und 2. der geschickt verpackte odd-meter in der Strophe (verkürzter / ungerader Takt)...und nach und nach fiel mir auf, wie genial dieses Stück eigentlich aufgebaut ist und was es für eine Dynamik entfaltet. Verschnaufpause; balladesquer Mittelteil...Bridge.... und ein Solo, bei dem ich HEUTE noch, 25 Jahre später, voll aufreiße und anfange rumzubrüllen - ey haste gehört ey WASSE Brett ey!!!"
Der nächste Song, der es mir richtig angetan hatte, war natürlich "Thing that should not be" - ich hatte eh gerade kurz vorher Lovecraft für mich entdeckt und war von der Thematik an sich angetan...aber auch von dem tonal absolut ungewohnten Mainriff (in deep tunded D) - auch hier Mr. Hammet's Solo: uaaaarg!!! Dies müsste so ungefähr den Harmonien entsprechen, die sich der gute Erich Zann immer auf seiner Geige ausgedacht hat, um das unnennbare Grauen aus den eisigen Tiefen des Alls fernzuhalten - strange eben!
Es folgt die unvermeidliche Metallica-Ballade: Sanatarium....und gegen dieses Stück kann bis heute nix anstinken, werder The Unforgiven noch Nothing else matters, die schon schön kommerziell und weichgespült waren - bei Welcome Home (Sanatarium) fliegen noch die Fetzen
Die B-Side wird von vielen Fans oft als "ganz gut, aber unspektakulär" beschrieben - dem kann ich mich nicht so wirklich anschließen. Klar hat die A-Side 4 Hammersongs, aber bei Damage Inc und Disposable Heroes wird noch mal richtig abgespeedet, Leper Messiah ist ein schleppender Midtemposong mit echt interessantem Text....und Orion....naja....long live Cliff Burton +
Bad bad boys, ukee
Die Lyrics der Scheibe sind auch sehr interessant, es geht um Drogensucht, junge Männer als Kanonenfutter, gefährliche Sekten und falschen Propheten und den Cthulhu-Mythos...u.a.
Jedenfalls liegt hier ein echter Klopper des Genres Speed-Metal vor, der in keiner härteren Sammlung fehlen sollte; Hetfield brüllt noch schön rum (und versucht nicht, lieblich zu klingen!), sein Riffing ist auf Oberniveau, Hammet hat danach kaum jemals wieder SO geile Soli gespielt (was Power, Energie und Feeling angeht!), Lars Ulrich kloppt rein in seine Schießbude, was das Zeug hält und Cliff Burton (rip) liefert den leicht brummenden, für diesen Sound etwas ungewohnt (aber geil!) klingenden Bass - incl. effektgeladenen Episoden in gesunden Portionen (Distortion, Wah Wah....)
Ich bin nicht so recht informiert....finde aber, es wäre an der Zeit, mal einen aktuellen Power Mix 2011 von dieser Platte zu veröffentlichen. Mit der Spielzeit von Ü60 Minuten war die Platte damals belastet bis ans Ende - und meine CD version geht zwar klar, das könnte aber heut doch noch ganz anders klingen. Oder gibt's die am Ende sogar? Muss mal schauen....
Immer wieder gern - immer wieder im Ganzen - und immer wieder daran denkend, dass mich die Puppets in den Metal eingeführt hat - welche Platte könnte das besser?
100 Punkte und absoluter Tipp
Personal:
James Hetfield: Guitar, Vocals
Kirk Hammet: Lead Guitar
Cliff Burton (+) Bass
Lars Ulrich: Battery
Tracks:
A-Side
1.Battery
2.Master of puppets
3.The thing that should not be
4.Welcome Home (Sanatarium)
B-Side
5.Dispossable Heroes
6.Leper Messiah
7.Orion (Instrumental)
8.Damage Inc.
Gratis anhören:
Ich hätte euch gerne ein paar Youtube Vids spendiert....aber Metallica sorgen ja immer schön dafür, dass es sowas möglichst nicht gibt. Darum schaut mal bitte hier:
Master of puppets - online anhören
Einfach am ENDE des Songtitels den grünen "Embed"-Button drücken, ein Player geht auf (NIX zum Installieren!!!, gehört zur Seite) und play drücken - voilaa Auf der Seite gibts auch noch 1000 ander tolle Sachen zum Hören!
Viel Spaß - und wenn ihr schon dabei seid, hört euch vllt. gleich noch den nicht minder geilen Vorgänger "Ride the Lightning" an :mosh:
+ In Erinnerung an Cliff Burton +
"To live is to die...!"
*****
Ach ja: es gibt ein Tribute-Album der kompletten Scheibe von "Kerrang" - reinhören lohnt!
... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's