Infos
Darsteller: Volker Risch, Peter Fricke, Matthias Ponnier, Daniel Wiemer, Fabian Sattler, Gabriele Blum, Heinrich Giskes,
Wolfgang Rüter, Paul Faßnacht, Sigrid Burkholder, Jochen Kolenda, Christian Redl, Tommi Piper, Hans Schulze,
Steve Hudson, Pierre Shrady, Matthias Hase, Carlo Ljubek, Gerrit Booms, Horst Sachtleben, Boris Gajic, Zeljka Preksavec,
Hüseyin Michael Cirpici, Klaus Herm, Janina Sachau, Vittorio Alfieri, Marie-Agnes Reintgen, Michael-Che Koch, Tom Zahner,
Georg Marin, Danilo Gajic und Jürgen Thormann
2 CD(s) - 165 min.
ISBN: 978-3-89813-878-9
Erschienen: 17.10.2009
WDR / Der Audio Verlag (DAV)
Story
Kommissar Adamsberg macht in London einen grausamen Fund: Vor dem berüchtigten Friedhof Highgate stehen 17
ordentlich aufgereihte Schuhe - mitsamt den dazugehörigen Füßen. Auch in Paris beschäftigt ihn ein mysteriöser Fall.
Ein alter Mann wurde auf bestialische Weise ermordet. Die einzige Spur führt nach Transsilvanien. Dort liegt seit
Jahrhunderten ein Geheimnis begraben, das die Bewohner des kleinen serbischen Dorfes noch immer in Angst und
Schrecken versetzt ...
Meine subjektive Empfindung
DER VERBOTENE ORT ist der derzeit letzte von sieben Romanen aus der Kommissar Adamsberg-Reihe der französischen
Autorin Fred Vargas, und somit eigentlich genau die falsche Kriminalgeschichte, um in die Serie einzusteigen. Glücklicherweise
kann man dem Fall aber auch trotz fehlender Vorkenntnisse einigermaßen gut folgen. Zumindest nach einer Weile.
Zu Beginn des Hörspiels machen es einem sehr rasche Szenenwechsel und übermäßig viele Dialoge mit ebenso vielen
Sprechern und zu wenigen aufschlussreichen Informationen sehr schwierig, das Gehörte irgendwie in logische Zusammenhänge
zu bringen. Solch schnelle Wechsel tauchen auch später vereinzelt noch auf, dennoch nimmt das rasante Tempo im weiteren
Verlauf der Geschichte deutlich ab, und sobald man sich ein wenig in der sehr komplexen Story zurecht gefunden hat, kann man
sich letztlich doch ganz entspannt auf das Abenteuer einlassen.
Die gute Leistung der Sprecher wird leider immer wieder von der stets etwas sterilen Atmosphäre des WDR-Hörspiels gemindert.
Die Sounds variieren kaum, eine angenehme musikalische Untermalung der Szenen (wo es passen würde selbstredend) fehlt gänzlich.
Da hätte man sicherlich etwas mehr herausholen können.
Adamsberg und dessen Untergebener Danglard bilden ein unschlagbar symphatisches Team. Während Adamsberg auf seine
liebenswert behäbige, intuitive Art an seine Fälle herangeht, ist Danglard dabei der analytisch denkende Part - und dennoch
kommen letztlich beide gemeinsam der Auflösung des Rätsels auf die Spur. Besonders diese Unterschiede machen die beiden
Hauptfiguren des Hörspiels so einnehmend, und auch die mitunter sehr grotesken Dialoge der beiden - von denen einer meist
dem anderen nicht wirklich folgen kann - sind sehr unterhalsam und rufen oftmals ein Schmunzeln hervor.
Der Fall an sich ist eine logisch gut durchdachte Angelegenheit und spielt stellenweise mit den Urängsten eines jeden Menschen.
Viele Wendungen sorgen zudem für ein tatsächlich überraschendes Ende, das man so wohl nicht in Betracht gezogen hätte.
Fred Vargas versteht es meisterlich, immer wieder neue, noch verworrenere Spuren zu legen, und ihre Leser
(in diesem Fall natürlich Hörer) hinters Licht zu führen. Nichtsdestotrotz wäre eine Beschränkung auf eine einzelne Disk vielleicht
sinnvoller gewesen, denn bei all den verdrehten Wegen, die Vargas begeht, zeigen sich besonders auf Disk 1 zähe Längen.
In einem gedruckten Roman fallen solche Stellen ja oftmals nicht so richtig auf, in einem Hörspiel aber verliert man dann doch
irgendwann die Konzentration. Eine Kürzung der Vorlage auf das Wesentliche hätte der Vertonung sicher gut getan.
Noch ein Wort zur Verpackung. Die CDs befinden sich in einem schicken Digipack, das innen und außen mit sehr
ansprechenden Fotografien versehen ist. Ein Booklet ist leider nicht vorhanden, dennoch findet man ausreichende Informationen
im Innenteil des Packs.
Trotz einiger schwächelnder Längen und einer nicht wirklich optimalen Umsetzung bleibt DER VERBOTENE ORT im Grunde ein
unterhalsamer, spannungsreicher Krimi wie man ihn sich wünscht.
Noch eine Anmerkung
Ich weiß nicht, ob es die künstlerische Freiheit der Autorin war, oder die Idee eines vermeintlich cleveren Mediaberaters,
in die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite des Digipacks den Begriff 'Transsilvanien' einzubauen, denn da gehört er nämlich
alles andere als hin. Wenn ich noch einmal zitieren darf ...
"Die einzige Spur führt nach Transsilvanien. (...), das die Bewohner des kleinen serbischen Dorfes noch immer in Angst
und Schrecken versetzt..."
Zuerst dachte ich an einen Fehler in der Druckvorlage. Vielleicht war statt einem serbischen ja doch ein rumänisches Dorf
gemeint (schließlich führt die Spur ja nach Transsilvanien!), doch wie sich beim Hören der Geschichte dann herausstellte,
handelte es sich tatsächlich um ein serbisches Dorf.
Muss man das verstehen? Ich denke nicht. Transsilvanien (auch: Siebenbürgen) liegt meines Wissens nach ungefähr in de
Mitte Rumäniens, zwischen den Ost- und Südkarpaten, also ca. 280-300 Km in nordwestlicher Richtung von der serbischen
Grenze entfernt. Vielleicht irre ich mich ja, und/oder vielleicht bin ich etwas pingelig ... aber das stört mich.
Bildquelle: Mein Artikel beim Zauberspiegel, eigenes Archiv
Darsteller: Volker Risch, Peter Fricke, Matthias Ponnier, Daniel Wiemer, Fabian Sattler, Gabriele Blum, Heinrich Giskes,
Wolfgang Rüter, Paul Faßnacht, Sigrid Burkholder, Jochen Kolenda, Christian Redl, Tommi Piper, Hans Schulze,
Steve Hudson, Pierre Shrady, Matthias Hase, Carlo Ljubek, Gerrit Booms, Horst Sachtleben, Boris Gajic, Zeljka Preksavec,
Hüseyin Michael Cirpici, Klaus Herm, Janina Sachau, Vittorio Alfieri, Marie-Agnes Reintgen, Michael-Che Koch, Tom Zahner,
Georg Marin, Danilo Gajic und Jürgen Thormann
2 CD(s) - 165 min.
ISBN: 978-3-89813-878-9
Erschienen: 17.10.2009
WDR / Der Audio Verlag (DAV)
Story
Kommissar Adamsberg macht in London einen grausamen Fund: Vor dem berüchtigten Friedhof Highgate stehen 17
ordentlich aufgereihte Schuhe - mitsamt den dazugehörigen Füßen. Auch in Paris beschäftigt ihn ein mysteriöser Fall.
Ein alter Mann wurde auf bestialische Weise ermordet. Die einzige Spur führt nach Transsilvanien. Dort liegt seit
Jahrhunderten ein Geheimnis begraben, das die Bewohner des kleinen serbischen Dorfes noch immer in Angst und
Schrecken versetzt ...
Meine subjektive Empfindung
DER VERBOTENE ORT ist der derzeit letzte von sieben Romanen aus der Kommissar Adamsberg-Reihe der französischen
Autorin Fred Vargas, und somit eigentlich genau die falsche Kriminalgeschichte, um in die Serie einzusteigen. Glücklicherweise
kann man dem Fall aber auch trotz fehlender Vorkenntnisse einigermaßen gut folgen. Zumindest nach einer Weile.
Zu Beginn des Hörspiels machen es einem sehr rasche Szenenwechsel und übermäßig viele Dialoge mit ebenso vielen
Sprechern und zu wenigen aufschlussreichen Informationen sehr schwierig, das Gehörte irgendwie in logische Zusammenhänge
zu bringen. Solch schnelle Wechsel tauchen auch später vereinzelt noch auf, dennoch nimmt das rasante Tempo im weiteren
Verlauf der Geschichte deutlich ab, und sobald man sich ein wenig in der sehr komplexen Story zurecht gefunden hat, kann man
sich letztlich doch ganz entspannt auf das Abenteuer einlassen.
Die gute Leistung der Sprecher wird leider immer wieder von der stets etwas sterilen Atmosphäre des WDR-Hörspiels gemindert.
Die Sounds variieren kaum, eine angenehme musikalische Untermalung der Szenen (wo es passen würde selbstredend) fehlt gänzlich.
Da hätte man sicherlich etwas mehr herausholen können.
Adamsberg und dessen Untergebener Danglard bilden ein unschlagbar symphatisches Team. Während Adamsberg auf seine
liebenswert behäbige, intuitive Art an seine Fälle herangeht, ist Danglard dabei der analytisch denkende Part - und dennoch
kommen letztlich beide gemeinsam der Auflösung des Rätsels auf die Spur. Besonders diese Unterschiede machen die beiden
Hauptfiguren des Hörspiels so einnehmend, und auch die mitunter sehr grotesken Dialoge der beiden - von denen einer meist
dem anderen nicht wirklich folgen kann - sind sehr unterhalsam und rufen oftmals ein Schmunzeln hervor.
Der Fall an sich ist eine logisch gut durchdachte Angelegenheit und spielt stellenweise mit den Urängsten eines jeden Menschen.
Viele Wendungen sorgen zudem für ein tatsächlich überraschendes Ende, das man so wohl nicht in Betracht gezogen hätte.
Fred Vargas versteht es meisterlich, immer wieder neue, noch verworrenere Spuren zu legen, und ihre Leser
(in diesem Fall natürlich Hörer) hinters Licht zu führen. Nichtsdestotrotz wäre eine Beschränkung auf eine einzelne Disk vielleicht
sinnvoller gewesen, denn bei all den verdrehten Wegen, die Vargas begeht, zeigen sich besonders auf Disk 1 zähe Längen.
In einem gedruckten Roman fallen solche Stellen ja oftmals nicht so richtig auf, in einem Hörspiel aber verliert man dann doch
irgendwann die Konzentration. Eine Kürzung der Vorlage auf das Wesentliche hätte der Vertonung sicher gut getan.
Noch ein Wort zur Verpackung. Die CDs befinden sich in einem schicken Digipack, das innen und außen mit sehr
ansprechenden Fotografien versehen ist. Ein Booklet ist leider nicht vorhanden, dennoch findet man ausreichende Informationen
im Innenteil des Packs.
Trotz einiger schwächelnder Längen und einer nicht wirklich optimalen Umsetzung bleibt DER VERBOTENE ORT im Grunde ein
unterhalsamer, spannungsreicher Krimi wie man ihn sich wünscht.
Noch eine Anmerkung
Ich weiß nicht, ob es die künstlerische Freiheit der Autorin war, oder die Idee eines vermeintlich cleveren Mediaberaters,
in die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite des Digipacks den Begriff 'Transsilvanien' einzubauen, denn da gehört er nämlich
alles andere als hin. Wenn ich noch einmal zitieren darf ...
"Die einzige Spur führt nach Transsilvanien. (...), das die Bewohner des kleinen serbischen Dorfes noch immer in Angst
und Schrecken versetzt..."
Zuerst dachte ich an einen Fehler in der Druckvorlage. Vielleicht war statt einem serbischen ja doch ein rumänisches Dorf
gemeint (schließlich führt die Spur ja nach Transsilvanien!), doch wie sich beim Hören der Geschichte dann herausstellte,
handelte es sich tatsächlich um ein serbisches Dorf.
Muss man das verstehen? Ich denke nicht. Transsilvanien (auch: Siebenbürgen) liegt meines Wissens nach ungefähr in de
Mitte Rumäniens, zwischen den Ost- und Südkarpaten, also ca. 280-300 Km in nordwestlicher Richtung von der serbischen
Grenze entfernt. Vielleicht irre ich mich ja, und/oder vielleicht bin ich etwas pingelig ... aber das stört mich.
Bildquelle: Mein Artikel beim Zauberspiegel, eigenes Archiv