Otfried Preußler - Krabat

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    • Otfried Preußler - Krabat

      Otfried Preußler - Krabat

      Hörspiel
      ca. 180 Minuten
      3 CDs
      Produktion: WDR 2010
      Der Audio Verlag (DAV)
      ISBN: 978-3-86231-018-0; 16,99 €


      Regie: Angeli Backhausen
      Komponist: Rainer Quade
      Produktion: Westdeutscher Rundfunk 2010


      Sprecher:
      Meister: Michael Mendl
      Tonda: Wanja Mues
      Krabat: Max Mauff
      Kantorka: Laura Maire
      Juro: Nic Romm
      Lyschko: Jesco Wirthgen
      Lobosch: Oskar Köppen
      Micha: Jonas Baeck
      Merten: Fjodor Olev
      Andrusch: Marlon Kittel
      Gevatter: Siemen Rühaak
      in weiteren Rollen: Thomas Balou Martin, Ernst-August Schepmann, Gregor Höppner u.v.a.


      Inhalt:
      Endlich gibt es Otfried Preußlers "Krabat" auch als Hörspiel. Der DAV präsentiert die Neuinszenierung des WDR mit Starbesetzung. Während seiner Lehrzeit in der Mühle lernt Krabat nicht nur das Müllern. Sein Meister ist ein grausamer Zauberer, der jedes Jahr einen seiner Müllerburschen dem Teufel überlassen muss. Durch die Liebe eines Mädchens kann sich Krabat aus den Fängen des Zauberers befreien.


      Kritik:

      Der Waisenjunge Krabat hört eine Stimme in seinem Kopf, die ihn zur Mühle am Koselbruch ruft. Dort angekommen, scheint er erwartet zu werden und tritt sogleich eine Lehre an. Doch in der unheimlichen Mühle wird nicht nur das Müllerhandwerk gelehrt, sondern ebenfalls die "Schwarze Kunst". Aber das hat einen hohen Preis: Zwölf Müllersburschen gibt es, und jedes Jahr in der Neujahrsnacht muss einer von ihnen sterben - an Stelle des Meisters, dem dadurch ein weiteres Lebensjahr geschenkt wird. Als Krabats Freund und Beschützer Tonda stirbt, entschließt sich Krabat, den gefährlichen Kampf mit dem Meister aufzunehmen. Ihm zur Seite stehen einer der Gesellen, Juro, und die Kantorka, ein Mädchen aus dem nahe gelegenen Schwarzkollm. Allein ihre Liebe vermag es, Krabats Pakt mit dem Teufel zu lösen. Doch die Aufgabe ist für beide, Krabat und Kantorka, lebensgefährlich, denn Kantorka muss erst eine "Probe" bestehen, damit Krabat freikommt...

      Interessanterweise ist diese Geschichte von Otfried Preußler, der für seine "Räuber Hotzenplotz"-Bücher und etliche andere Kinderbuch-Klassiker berühmt geworden ist, noch nie zuvor vertont worden. Viele halten "Krabat" für Preußlers Meisterwerk, und es ist mit Gewissheit eines der tiefgehendsten, schaurigsten aus seiner Feder.

      Der WDR hat unter der Regie von Angeli Backhausen (die bereits einmal den Deutschen Hörbuchpreis erlangen konnte!) eine packende Inszenierung des unheimlichen Stoffes erschaffen, die - und da hört man die Eichhörnchen in den Bäumen flüstern! - wohl auch für den einen oder anderen Preis in nächster Zeit gut sein wird.

      Die Sprecher des hochkarätig besetzten Hörspiels agieren absolut stimmig und überzeugend. Vor allem der junge Max Mauff in der Hauptrolle des Krabat spielt sehr stark auf, aber auch Michael Mendl als unheimlicher Meister, Wanja Mues in der Rolle des Tonda, Laura Maire als Kantorka und Nic Romm als Juro zeigen ihr ganzes Können. Bis in die allerkleinste Nebenrolle ist "Krabat" ausgezeichnet besetzt, und bekannte Sprecher wie Siemen Rühaak, Thomas Balou Martin und Ernst-August Schepmann sind neben vielen unbekannteren zu hören.

      Ein ebenso großes Lob geht an den Komponisten Rainer Quade, der schon so opulente Hörspiele wie "Die Tore der Welt" musikalisch ausstaffiert hat, und auch hier eine grandiose Klangkulisse erschafft, die den Hörer von den ersten Tönen an fesselt und in Krabats Welt entführt. Dazu gesellt sich eine sehr intensive Geräuschkulisse - von Raben auf dem Felde bis zu Szenen in der Luft -, die sich nahtlos in diese schöne Inszenierung einfügt.

      Alles in allem ist "Krabat" ein schaurig-spannendes Hörspiel, das den Hörer mit Haut und Haar in seinen Bann schlägt.


      Fazit:

      Ein kleines Hörspieljuwel, das man sich nicht entgehen lassen sollte!


      Infos und Hörproben gibt es hier: der-audio-verlag.de
      Dateien
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Danke für die Rezi, Gruenspatz!
      Ich hab's ja nicht soo mit Hörspielen (bin eher der Hörbuch-Hörer), aber das könnte ich mir durchaus auch für mich vorstellen!
      Das Buch und den alten Zeichentrickfilm liebe ich jedenfalls seit meiner Kindheit!

      Liebe Grüße von Lilli
    • Klingt schön, danke! :] Ob ich es mir allerdings kaufe, weiß ich noch nicht :denk: , denn ich habe schon das Hörspiel zum Film und die Lesung von Otfried Preußler selbst und die ist soooooo gut... Mal schaun!
      Mit Tempo und Zuversicht!!!
    • Danke für die grueni, Rezspatz...äh ... ja ^^

      Ich find' das auch sehr interessant, die Besetzung kann sich sehen bzw. hören lassen. Der Film hatte mir nicht soooo doll gefallen :schulter:

      Na mal sehen, :danke: jedenfalls!"
      :hammer: ... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's :hammer:
    • Krabat hat uns unsere Lehrerin im Kunstunterricht vorgelesen, während wir Kinder gemalt haben....uiii, war das gruselig. :) :geist:
      Ich glaube, da gab es früher schon mal eine Verfilmung, oder? Glaube mich da dunkel zu erinnern...
      Kann' s mir schwer vorstellen als Hörspiel, aber sollte es mir mal unterkommen, höre ich gern mal rein. :)
    • Weil ich es heute nochmal gehört habe und wieder festegestellt habe wie schön die Version ist möchte ich meine Rezension von 2010 nochmal mit euch teilen. Mittlerweile gibt es auch eine Neuauflage mit neuem Cover.

      Krabat



      Erster Eindruck: Raben, eine Mühle und jede Menge Zauberei

      Der Waisenjunge Krabat wird vom Meister als Lehrjunge in der Mühle im Koselbruch aufgenommen. Erst mit der Zeit bemerkt er, dass sein Meister ein schwarzer Zauberer ist, der seine Gesellen mit übermenschlichen Fähigkeiten ausstattet und allerlei schwarze Magie praktiziert. Krabat beginnt, gegen den Meister aufzubegehren, doch es gibt nur eine Möglichkeit, ihn zu vernichten...

      Otfried Preußler ist bekannt für seine zahlreichen erfolgreichen Kinder- und Jugendbücher, die sich gerne auch Motiven aus der Magie bedienen. Doch so stark wie bei „Krabat“ ist dies sonst nicht der Fall, die Geschichte ist seine düsterste. Vom WDR wurde Krabat nun erstmals als aufwändiges Hörspiel produziert, bisher gab es die Geschichte nur als Lesung oder O-Ton Filmhörspiel. Das Hörspiel ist nun beim Audioverlag auf 3 CDs erhältlich. Es überträgt die Stimmung des Buches sehr genau auf das neue Medium und wirkt bedrückend, ja teilweise bedrohlich. Dabei wird nicht mit billiger Effekthascherei gearbeitet, vielmehr ist die Spannung eher subtil, aber immer greifbar und allgegenwärtig. Schnell verliert sich der Hörer in dem dunklen Geflecht zwischen Traum und Wirklichkeit, und kann so eng die Entwicklung Krabats vom einfachen Lehrjungen zum angesehen Gesellen mitverfolgen, ebenso das Treiben des mächtigen Meisters und die merkwürdigen Vorkommnisse in der Mühle. Mit etlichen wirkungsvollen Bildern und Motiven schafft einerseits Preußler mit seiner Geschichte, andererseits aber auch das Produzententeam mit seinen stilistischen Mitteln eine sehr intensive Atmosphäre, die einen gefangen nimmt. Obwohl ein Kinderbuch und somit nicht mit Schockmomenten überfüllt, sind auch Erwachsene bestens unterhalten, ein wahres Familienhörspiel also. Eine grandiose Produktion mit genialer Vorlage, die ich nur wärmstens für lange Winterabende weiterempfehlen kann.

      Auch die Sprecherriege tut ihr bestes, um die drückende Stimmung zu vermitteln und die Charaktere zum Leben zu erwecken. Als Krabat ist Max Mauff zu hören, der die Doppelbelastung als handelnde Person und Ich-Erzähler bravurös und sehr eindringlich meistert. Seine facettenreiches Spiel trifft die jeweilige Situation haargenau und beschwört so ein intensives Bild von Krabat hervor. Sein Meister, der dunkle Zauberer, wird von Michael Mendl mit donnernder Stimme gesprochen, der somit die düstere Kraft bestens unterstreicht, die von der Figur ausgeht. Wanja Mues hat eine wichtige Rolle als Tonda, auch hier kann man die nahezu perfekte Leistung nur loben. Weitere Sprecher sind unter anderem Laura Maire, Marion Kittel und Siemen Rühaak.

      Die Kompositionen von Rainer Quade schmiegen sich hervorragend an die Geschichte an und unterstreichen mit effektvollen Musikstücken die düstere Stimmung. Auch hier wird nicht mit hochtrabender, lauter Effekthascherei gearbeitet, sondern mit dem Gefühl leisen Grusels und unterschwelliger Gefahr, was die Vorlage ebenso ausmacht. Eine sehr gelungene Umsetzung!

      Wie immer in dieser Reihe ist die Gestaltung ein wenig nostalgisch angehaucht, was in reizvollem Kontrast zu der klaren Gliederung im modernen Look steht. Das Titelbild zeigt die alte Mühle, die von vielen Raben umreist wird in einer einfachen Zeichnung. Die übrige Gestaltung wird von ähnlichen Zeichnungen und einem Foto des Autors aufgelockert.

      Fazit: Die unterschwellige Spannung, der leise aber stetige Grusel,die wunderbar eindringlichen Bilder – all das macht die Vorlage so reizvoll, die hier wunderbar eindringlich umgesetzt wurde.

      VÖ: 27. November 2010
      Label: Der Audioverlag (DAV)
      Bestellnummer: 978-3-86231-018-0
      :besserwisser:
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