Gruselkabinett - 47 - Verhext

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    • Gruselkabinett - 47 - Verhext

      Rezension Gruselkabinett 47 - Verhext



      Formale Angaben:

      Label: Titania Medien (Tonpool)
      VÖ: Oktober 2010
      Laufzeit: ca. 63 Minuten
      Ab 14 Jahren


      Sprecher:
      Susanne Uhlen, Hasso Zorn, Ernst Meincke, Frank Schaff, Uli Krohm, Jochen Schröder, Henri Färber, Gabrielle Pietermann, Bettina Weiß, Dagmar von Kurmin, Annina Braunmiller, Reinhilt Schneider, Bene Gutjan, Alexander Turrek und Petra Barthel

      Inhaltlicher Überblick:

      Amerika um 1890 Das ländliche New England liegt tief verschneit. Prudence Rutledge bittet einige ihrer Nachbarn trotz des gefährlichen Wetters zu sich in ihr Farmhaus. Weder sie, noch ihren Mann Saul Rutledge, hat man seit längerem in Hemlock County gesehen. Was kann die als eigenbrötlerisch bekannte Frau bloß von ihren Nachbarn wollen...?

      Meinung:

      Titania hat sich diesmal für eine schaurige Geschichte von Edith Wharton (1862-1937), die übrigens gerne Geschichten über die obere Gesellschaft verfasste, entschieden. "Verhext" ist eine weitere Aufwertung der Gruselkabinett-Reihe.

      An einem Nachmittag im Winter des Jahres 1890 folgen der junge Orrin Bosworth (Frank Schaff), Diakon Hibben (JochenSchröder) und Sylvester Brand (Uli Krohm) der Einladung von Prudence Rutledge (Susanne Uhlen) auf ihre Farm. Keiner der drei Herren hat auch die kleinste Vermutung, warum sie eingeladen worden sind. Und niemand wusste vorher, dass noch weitere Personen eine Einladung bekommen hatten.

      Hasso Zorn sorgt als Erzähler für die passende Stimmung und führt gekonnt durch die atmosphärisch fesselende Gruselgeschichte. Die Familie Rutledge schätzt sehr die Einsamkeit und ist alles andere als gesellig. Umso verwunderlicher ist es, dass die drei Herren ausgerechnet auch noch zu dieser Jahreszeit, wo sich der Schnee wie ein Leichentuch über die Landschaft gelegt hat, ins Kaminzimmer geladen werden und den Hausherren Saul Rutledge in einem absolut desolaten Zustand antreffen.

      Folgenschwer scheint irgendetwas Saul Rutledge getroffen zu haben, denn er ist nicht mehr wiederzuerkennen und gleicht einem lebenden Leichnam. "Verhext" steigert sich mit jedem Dialog und lässt den Hörer immer tiefer in die schaurige Geschichte vordingen. Erstklassig durch die passenden Soundeinspielungen untermalt, wirkt die Geschichte noch rätselhafter und ziemlich unheimlich.

      In die Rolle der Prudence Rutledge ist Susanne Uhlen geschlüpft. Frau Uhlen verleiht Prudence Rutledge, eine blasse Dame mit kalten Augen und strengem Aussehen, eine unglaubliche Kälte und Präsens in diesem Hörspiel. Wunderbar und sehr eindrucksvoll inszeniert. Ihre Leistung hat mich schon ziemlich beeindruckt.

      Nicht minder gut spielt Uli Krohm den ungezügelten Sylvester Brand und Dagmar von Kurmin die geisteskranke Cressidora Cheney. Auch die weiteren Sprecher wie Ernst Meincke, Jochen Schröder, Henri Färber, Gabrielle Pietermann, Bettina Weiß, Dagmar von Kurmin, Annina Braunmiller, Reinhilt Schneider, Bene Gutjan, Alexander Turrek und Petra Barthel können überzeugen.

      Das Cover ist wieder von Firuz Askin gestaltet worden. Seine wunderbaren Illustrationen verleihen der Gruselkabinett-Serie eine besondere Note und Mitte Dezember 2010 wird ein Bildband mit seinen schönsten Illustrationen erscheinem.

      Fazit:
      Titania Medien hat wieder eine atmosphärisch fesselende Gruselgeschichte produziert, die auf jeden Fall ins Hörspielregal gehört. Absolut gelungen!

      6,2 von 7 Lapicida Sternen
      Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Kant.
      Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken. Sie beleuchtet stets nur das Stück des Weges, welchen wir bereits hinter uns haben.
      All human beings are born free and equal in dignity and rights! "...but some are more equal than others..."
    • Ein sehr schönes und eindrucksvolles Hörspiel mit einer tollen (Winter-)Atmosphäre! :]
      Von der Story her eigentlich gar nicht so aufregend, und auch die "Geschichte in der Geschichte" um Orrin Bosworths verrückte Großtante hat mit der Haupthandlung wenig zu tun, dennoch vergeht das Hörspiel wie im Flug.
      Susanne Uhlen (hätte ich gar nicht erkannt!) als Prudence Rutledge ist einfach nur klasse, man sieht die steife strenge Frau förmlich vor sich. *schauder*
      Und hab ich mir nicht erst gewünscht, mehr von Reinhilt Schneider zu hören? Danke!! :D
      Einzig das Ende habe ich zu bemäkeln - eine klare Auflösung hätte ich hier bevorzugt.
      Dennoch: Daumen hoch! :thumbsup:
    • Die Geschichte hat mir sehr gefallen, auch wenn mir Uli Krohm mit seinem gemecker und gebrüll bisserl auf'n wecker geht
      *






      Wenn ich nichts zu fressen habe, kann ich nicht richtig aufs Klosett.
      Und wenn ich nicht richtig aufs Klosett kann,
      ist der ganze Tag im Eimer
      und mit Liebe ist dann auch nichts.


    • Gruselkabinett - 47 - Verhext

      Im strengen Winter 1890 folgen 3 Männer, Orrin Boswoth, Diakon Hibben und Sylvester Brand, der Einladung ihrer Nachbarin Prudence Rutledge, sie und ihren Ehemann zu besuchen. Da keiner die beiden seit einem Jahr mehr gesehen hat, sind alle vom Anblick des vorzeitig gealterten und kraftlosen Saul entsetzt. Ihr Schrecken steigert sich noch, als sie den Grund für diese Veränderung erfahren.

      Die vorliegende Folge aus der Reihe "Gruselkabinett", fällt einmal mehr in die Rubrik der Schauerromantik, da es bis zum Schluß unklar bleibt, was nun tatsächlich der Grund für Sauls Dahinsiechen ist. Die Autorin Edith Wharton(1862-1937) hat eine für ihre Zeit typische Gruselgeschichte verfasst. Eine unglückliche Liebe, Wahnsinn und der Hinweise auf ein übernatürliches Ereignis sind dabei die Zutaten, um vor allem das Drama der Einsamkeit zu beschreiben, welches das zentrale Thema des Hörspiels bildet. Scheinbar mühelos gelingt es Stephan Bosenius und Marc Gruppe, mithilfe von Krähen, Wind und knirschenden Schritten im Schnee, die dazu passende Hör- Atmosphäre zu erzeugen. Darüber hinaus gibt es immer wieder Musikeinspielungen, die die jeweiligen Szenen angemessen unterstreichen.
      Aufgrund der vielen Dialoge, die "Verhext" aufweist, liegt die Verantwortung dafür, das Hörspiel glaubwürdig zu gestalten, ganz besonders im harmonischen Zusammenwirken der Sprecher. Titania hat ja von Anfang an ein untrügliches Gespür bei der Auswahl passender Stimmen bewiesen, und auch diese Episode kann mit ihrem Cast vollends überzeugen. Aufgrund der schieren Menge von 14 Darstellern und einem Erzähler, will ich nur auf die prägnantesten unter ihnen näher eingehen. Susanne Uhlen, mit deren Photo auch auf der Rückseite des Covers geworben wird, spielt die eiskalte Prudence wunderbar intensiv, und Uli Krohm, als grantiger und schnell aufbrausender Sylvester Brand, versteht es ebenfalls, in seiner Rolle zu überzeugen. Es ist aber Dagmar Kurmin, als wahnsinnige Cressidora Cheney, die alle anderen überflügelt. Ihre Darbietung der alten und über ihrer Einsamkeit verrückt gewordenen Dame, ist so glaubhaft, daß es dem Hörer eiskalte Schauer über den Rücken jagt. Auch die restlichen Sprecher interpretieren ihren jeweiligen Part gekonnt.
      Ernst Meincke, Frank Schaff, Jochen Schröder Annina Barunmiller, die großartige Reinhilt Schneider, Bettina Weiß, Henri Färber, Gabrielle Pietermann, Petra Barthel, Alexander Turrek und Bene Gutjan - sie alle sind treffend besetzt.

      Fazit: Gelungene Gruselunterhaltung mit Anspruch.

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