Novität: »Zombies«, Erzählungen von A. J. Weigoni

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    • Novität: »Zombies«, Erzählungen von A. J. Weigoni

      A.J. Weigoni ist mit der für ihn typischen Neugier auf der Suche nach dem Banalen. Er spitzt in den Erzählungen »Zombies« auf seine Weise zu, daß Banalität zunehmend das Maß des Alltäglichen wird; er legt mit seinen
      Formulierungen die brutalen Implikationen des Normalen frei.


      Weigonis Sprache ist immer an der Grenze zum Erträglichen ist; überschreiten wird er diese Grenze nicht. Poesie und Härte, Abscheu und Einfühlsamkeit faßt er zu einer
      ungewohnten Einheit zusammen. Das schafft Aufmerksamkeit, ist allerdings keine Effekthascherei.


      Weigonis literarische Arbeit orientiert sich nicht an Kommerzialität. Das sichert ihm die innere Freiheit zu Kontinuität, die für seine Poesie einen hohen Stellenwert hat.



      Vertiefend ein Essay unter: jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/511750

      »Zombies«, Erzählungen von A. J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2010 – Limitierte und handsignierte Ausgabe des Buches als Hardcover

      Das Hörbuch ist in HiFi-Stereo-Qualität erhältlich über: info@tonstudio-an-der-ruhr.de
      Ich bin ein Amateur, weil in dem Wort Amateur das Wort Amour steckt.

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    • Hört sich gut an. Sind das Erzählungen im "klassischem Sinne", oder eher wie "Gedichte" (kenne ich ja als CD)?

      Ich muss gestehen, ich habe dein Essay nicht ganz verstanden. :blush: Mal ein ein Beispiel:

      "Die Multioptionsgesellschaft erscheint in den Erzählungen als grandioses Ablenkungsmanöver, um fundamentale Alternativen aus den Köpfen und dem Streben der Menschen zu verbannen. Dem Anschein nach kontrastreich, vielfältig, individualistisch, wird das Leben in Wahrheit von Monotonie und Konformismus beherrscht, das utopische Bewußtsein ist in der transzendenzlosen Warengesellschaft überwunden."

      Wenn es Alternativen gibt, die da fundamental sind, warum werden die nicht erwähnt? Oder gibt es nur eine "gefühlte Alternative"? Dann kann es aber sein, dass es ein kontrastreiches, vielfältiges, individualistisches Leben ist, auch wenn es "nur" ein auf Bahnen liegendes Fließbandleben ist . Solange man zufrieden ist? Es klingt ein bisschen so, als ob die Gesellschaft als willenlose Zombies ihren täglichen Aufgaben nachgehen. Aber ich behaupte mal, ab einem gewissem Alter ist die "höhere Sinnsuche" einfach mal gegessen. Ich drücke mich ein wenig darum, das zu sagen, was ich eigentlich denke. Das käme so gemein rüber. Aber sagen wir es mal so: Mit <30 habe ich auch mal eine bitterböse "Roboter" Geschichte geschrieben.

      "Der Untote ist eine Provokation, die durch die Medizin Wirklichkeit geworden ist: Organe werden weiterverwendet, Nanomaschinen ähneln Zellen, Embryonen werden eingefroren."
      Du hast mir wirklich Lust gemacht, "Zombies" mal zu lesen! :daumenhoch2: Das mit den Embryonen mal aussen vor. Find ich interessant, müßte es nicht eher der "nicht lebende Mensch" heißen?

      Die Welt dreht sich so schnell und ehe man sich versieht _könnten_ diese Freiheiten (die zugegeben auch den Effekt haben, dass "das Subtile in der Kultur ausgelöscht"(*) wird) Vergangenheit sein. Nur, mir persönlich ist es lieber so wie es ist. Im Gegenteil, ich möchte noch mehr Freiheiten! (Siehe Stuttgart *kotz*; die Freiheit meine Meinung zu sagen UND sie wird auch umgesetzt, wenn die Mehrheit dafür ist)

      Mmm üüümm naja ich kenne auch viele der Fremdwörter nicht. Evtl. hab ich das auch alles anders verstanden? :blush:

      (*) Ich kenne mich null damit aus. So als Laie würde ich mal frech behaupten, dass das "Subtile" nur aus Repressionen entstanden ist.
    • Da sage'mer mal, keine Short-Storys (!) aber klassische Erzählungen des 21. Jahrhunderts:
      Hört sich gut an. Sind das Erzählungen im "klassischem Sinne", oder eher wie "Gedichte" (kenne ich ja als CD)?
      P.S. Die ganzen Mediziner-Geschichten sind gnadenlos recherchiert, furchtbar gemein und unbedingt lesenswert.

      Grüßken, Matze
      Ich bin ein Amateur, weil in dem Wort Amateur das Wort Amour steckt.

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    • Tom Täger hat ein Faible für Trivialmythen. Seine vielgestaltige Arbeit als Musiker und Produzent im Tonstudio an der Ruhr läßt sich exemplarisch an der neuen Produktion »Zombies« darstellen.

      Zentral für Täger sind Stimme und Sprache, es geht dem Hörspielkomponisten nicht um ein Abbildungsverhältnis, sondern eher um einen strukturellen Ausgangspunkt, um ein Material, mit dem er experimentiert. Dann entstehen oft kleinere Stücke, die sich zu einem größeren Stück zusammensetzten, wie etwa beim Kompositionszyklus »Vignetten«*. Täger setzt sich nicht mit Papier und Bleistift vor ein Blatt Notenpapier, schreibt Musik und denkt darüber nach; er ist ein Praktiker, der Instrumente spielt und in seinem Tonstudio an der Ruhr einen Klang erzeugt und Tonfolgen erfindet. Die Musik ist in einem Hörspiel Dienerin und Herrin zugleich.

      Wie es den Glimmer-Twins der Hörspielszene bei ihrem räudigen Werk gelungen ist, die vom Volker Förster verantwortete Trilogie „Götter in Weiß“ ist zudem hörenswert. Diese Kompositionen sind nicht bloße „Begleitung“, sondern strukturell und diskpositiv ebenso gewichtig wie die Sprecherstimmen. Försters Klanglandschaften sind von eindringlicher Bildhaftigkeit. Seine Hörstücke sind ein Gegenentwurf zu den Prolo–Komödien, die als ungeschönte Milieubilder daherkommen, letztlich aber nur Freakshows sind, die statt Menschen Witzfiguren zeigen. Diese »Zombies« dagegen wissen durch alle Skurrilitäten und Absurditäten die Würde ihrer Protagonisten zu verteidigen. Sie suchen Wahrhaftigkeit, Menschlichkeit und finden einen Spiegel für ihre Gefühle. Das Lächeln über sie ist immer empathisch, nie abfällig.

      Täger gilt zu Recht als Hörspielkomponist, ihm ist es gelungen, dem Genre Schundliteratur eine ästhetische Dimension abzugewinnen, er gibt so der Sprache der Straße im 21. Jahrhundert eine künstlerische Form. Dafür wurde er unlängst mit dem Künstlerpreis "Das Hungertuch" ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird an Künstler verliehen, die mit experimentellem Pioniergeist im 21. Jahrhundert neues künstlerisches Terrain betreten. Besonderes Interesse gilt bei diesem Künstlerpreis der Verschmelzung unterschiedlicher Genres wie Sprache, Sound, Installation, bewegten und eingefrorenen Bilder.



      * Die erwähnten Produktionen sind in HiFi-Stereo-Qualität erhältlich über: info@tonstudio-an-der-ruhr.de
      Ich bin ein Amateur, weil in dem Wort Amateur das Wort Amour steckt.
    • Buchpräsentation in Neuss

      Der „Sprechsteller“ A.J. Weigoni läßt mit Lust an der gesprochenen Sprache, bei seinen poetischen Performances Tonfall, Melodie und Rhythmus hören. Bei diesen Rezitationen werden Formen des Denkens und der Poesie zusammengeführt.

      Nachdem A.J. Weigoni mit den »Vignetten« die Gattung Novelle neu definiert hat, präsentiert er am 11. Dezember im amschatzhaus einen neuen Band mit Erzählungen. Der Romancier spitzt in den »Zombies« auf seine Weise zu, daß Banalität zunehmend das Maß des Alltäglichen wird; er legt mit seinen Formulierungen die brutalen Implikationen des Normalen frei. Seine Sprache ist immer an der Grenze zum Erträglichen ist; überschreiten wird er diese Grenze nicht. Poesie und Härte, Abscheu und Einfühlsamkeit faßt er zu einer
      ungewohnten Einheit zusammen. Das schafft Aufmerksamkeit, ist allerdings keine Effekthascherei.


      Weigonis Erzählungen sind ein Gegenentwurf zu den Prolo-Komödien, die als ungeschönte Milieubilder daherkommen, letztlich aber nur Freakshows sind, die statt Menschen Witzfiguren zeigen. Diese »Zombies« dagegen wissen durch alle Skurrilitäten und Absurditäten die
      Würde ihrer Protagonisten zu verteidigen. Sie suchen Wahrhaftigkeit, Menschlichkeit und finden einen Spiegel für ihre Gefühle. Das Lächeln über sie ist immer empathisch, nie abfällig.



      11. Dezember 2010, 16.30h, amschatzhaus


      Link: www.amschatzhaus.de


      »Zombies«, Erzählungen von A. J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2010 - Limitierte und handsignierte Ausgabe des Buches als Hardcover


      Das Hörbuch ist in HiFi-Stereo-Qualität erhältlich über: info@tonstudio-an-der-ruhr.de
      Ich bin ein Amateur, weil in dem Wort Amateur das Wort Amour steckt.

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