Gruselkabinett - 40 & 41 - Northanger Abbey

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    • Gruselkabinett - 40 & 41 - Northanger Abbey

      Rezension Gruselkabinett Northanger Abbey – Folge 40 und 41





      Bildquelle

      1. Formale Angaben:
      Label: Titania Medien GmbH (Tonpool)
      VÖ: 23. April 2010
      Laufzeit: Folge 40 ca. 60 Minuten und Folge 41 ca. 100 Minuten
      Ab 14 Jahren

      Buch: Marc Gruppe
      Autor : Jane Austen

      Sprecher Folge 40:
      Otto Mellies, Cathlen Gawlich, Hasso Zorn, Luisa Wietzorek, Marcel Collé, Marie-Luise Schramm, Marius Clarén, Monica Bielenstein, Norbert Langer, Regina Lemnitz, Robin Kahnmeyer, Roland Hemmo, Tanya Kahana, Timmo Niesner, Ursula Sieg, Wilfried Herbst

      Sprecher Folge 41:
      Cathlen Gawlich, Hasso Zorn, Luisa Wietzorek, Marie-Luise Schramm, Norbert Langer, Regina Lemnitz, Robin Kahnmeyer, Tanya Kahana, Timmo Niesner

      Den Folgen 40 und 41 ist ein Booklet mit einer Folgenübersicht aus der Gruselkabinett Reihe inklusive Sprecherübersicht beigelegt. Weiterhin im Innenteil ein Überblick über die Krimi-Klassiker aus dem Hause Titania und zusätzlich zur Folge 40 ein Titania Katalog 2010. Exklusiv im Buchhandel sind die Folgen 40 und 41 im Pappschuber erhältlich.


      2. Inhaltlicher Überblick:

      Folge 40:
      Das ländliche England in den späten 1790er Jahren: Die siebzehnjährige Pfarrerstochter Catherine Morland ist eine leidenschaftliche Leserin von Schauer-Romanen und hofft darauf, dass ihr Leben auch einmal so aufregend sein wird, wie das der Romanfiguren. Im vornehmen Badeort Bath, wo sie sich Dank der Güte des Ehepaars Allen sechs Wochen aufhalten darf, macht sie die Bekanntschaft des faszinierenden jungen Gentlemans Henry Tilney und seiner liebreizenden Schwester Eleanor…

      Folge 41:
      England in den späten 1790er Jahren: Der Vater von Henry und Eleanor, General Tilney, lädt Catherine Morland ein, ein paar Wochen mit der Familie auf Northanger Abbey, einer früheren Abtei, zu verbringen. Sie nimmt die Einladung begeistert an. Das düstere Gebäude erregt ihre Phantasie sofort ungemein. Catherine ist sich sicher, dass das alte Anwesen ein dunkles Geheimnis birgt...

      3. Meinung zu Folge 40 und 41
      Als Sammler der Gruselkabinett-Serie war ich schon etwas überrascht, als ich in der Vorschau las, dass Northanger Abbey von Jane Austen in dieser Serie erscheinen würde. Jane Austen ist ja eher für ihre romantischen Liebesgeschichten im eigenen Stil bekannt. Da ich ihren Roman Northanger Abbey von 1817 (Veröffentlichung nach ihrem Tod) kenne, war ich sehr gespannt, wie der Roman umgesetzt wurde. Wer hier Horror oder großartige Schreckens-Szenarien erwartet, ist mit dem Hörspiel allerdings falsch beraten. Jane Austen wurde übrigens ebenfalls als Tochter eines Geistlichen geboren, genau wie die Romanfigur Catherine Morland.

      Northanger Abbey ist aber ein Hörspiel auf höchstem Niveau, welches im 18. Jahrhundert spielt, versehen mit romantischen Inhalten und einer sehr stimmungsvollen Atmosphäre. Leid und Freude liegen dicht beieinander und die siebzehnjährige Pfarrerstochter Catherine Morland, gesprochen von Marie-Luise Schramm, trifft die Liebe ihres Lebens, Henry Tilney, gesprochen von Robin Kahnmeyer und freundet sich mit dessen Schwester Eleanor Tliney, gesprochen von Cathlen Gawlich, an.

      Marie-Luise Schramm hat ja schon eine Menge Synchronarbeiten abgeliefert, aber in dieser Rolle als melancholische und leidenschaftliche Leserin von Schauer-Romanen, hat sie mir besonders gefallen. Sie bringt ihre verschiedenen Stimmungslagen gekonnt an den Hörer. So überzeugt auch Regina Lemnitz, als Mrs. Morland und Eleanor Tilney, gesprochen von Cathlen Gawlich, als treue Freundin von Catherine Morland. Die gesamte Sprecherauswahl ist Titania Medien wieder erstklassig gelungen.

      Die Gefühle von Catherine fahren in Northam Abbey Achterbahn und Teil 2 wird nur so von Höhen und Tiefen getragen. Der prahlerische Mr. John Thorpe, gesprochen von Marius Claren sorgt allerdings für einen Eklat. In dieser Folge gibt es paar gruselige Ansätze, die aber leider sehr schnell untergehen. Die gekonnt eingesetzten Musik- und Soundeinspielungen in beiden Teilen unterstreichen die jeweilige Handlung exzellent, sodass beim Hörer die passende Stimmung aufkommen kann. Die rasanten Kutschfahrten und die frühere Zeit werden sehr gut ins Kopfkino projiziert.

      Catherine Morland ist auf dem Cover von Folge 40 mit einem Buch gedankenversunken vor einem Schloss zu sehen und auf dem Cover von Folge 41 unter gotischen Bögen in Northanger Abbey.

      4. Fazit:

      Eine gekonnte Umsetzung des Romans Northanger Abbey von Jane Austen. Gespickt mit einer Sprecherleistung und -Auswahl auf höchstem Niveau. Gruselig ist die Romanumsetzung bestimmt nicht, aber dafür ein romantisches und gefühlvolles Hörvergnügen.

      5 von 7 Lapicida Sternen

      Lapicida :hutheb:
      Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Kant.
      Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken. Sie beleuchtet stets nur das Stück des Weges, welchen wir bereits hinter uns haben.
      All human beings are born free and equal in dignity and rights! "...but some are more equal than others..."
    • :danke: für die Rezi, Lap :)

      Also, so schön und positiv sich das alles liest, das:

      Lapicida schrieb:

      Gruselig ist die Romanumsetzung bestimmt nicht...
      ist ja nun schon schade..... :?: kommt denn GAR NIX Gruseliges vor in dem Hörspiel? :?: :(

      Dann hätten es die Titania-Macher doch vielleicht eher in ihre "Specials"-Reihe aufnehmen sollen...?
      :hammer: ... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's :hammer:
    • Danke für die lichte mhm Reiseberichtserstattung [so] Lap.
      Gleich dot vielleicht eher ... ein Beitrag fern des Gruselhauptpfads oder so,
      gestehe jedoch das miro die Vorlage unvertraut².
      Alles_Gute.
      Memento Mori

      "Blutbücher sind wir Leiber alle ; wo man uns aufschlägt : lesbar rot." Clive Barker.
      [Tentakeltanz im Märchenpark]
    • Hmm, ich muss sagen, wirklich überzeugt hat mich diese Doppelfolge nicht.
      Ich habe die ganze Zeit an Anne von Green Gables gedacht - Catherine ist genauso verträumt und romantisch-versponnen, auch die Art zu sprechen hat mich an Anne erinnert. Das ist ja nicht grundsätzlich schlecht, so man den Rotschopf denn mag, und das tue ich. Und ich mag auch Jane Austen, die bekannt und berühmt ist für ihre gefühlvollen Liebesgeschichten. Bei dieser Umsetzung von Northanger Abbey ist zwar auch eine hübsch inszenierte Liebesgeschichte herausgekommen, aber eben keine Gruselgeschichte...nicht mal das Fünkchen einer Gänsehaut war zu spüren. Ich bin daher etwas enttäuscht, wobei ich das Hörspiel durchaus hörenswert finde - als unterhaltsame (Frauen-)Geschichte aus einem vergangenen Jahrhundert.
      Wer keine Affinität zu Irrungen und Wirrungen des Herzens oder zu Anne hat, der wird sich mit Northanger Abbey aber sehr schwer tun.