Lucian (Isabel Abedi, Julia Nachtmann)

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    • Lucian (Isabel Abedi, Julia Nachtmann)

      Titel: Lucian

      Verlag: Goya libre

      Laufzeit: ca. 427 min / 7 CDs

      nach einem Roman von: Isabel Abedi

      gelesen von: Julia Nachtmann


      Inhalt: Immer wieder taucht er in Rebeccas Umgebung auf, der geheimnisvolle Junge Lucian, der keine Vergangenheit hat und keine Erinnerungen. Sein einziger Halt ist Rebecca, von der er jede Nacht träumt. Und auch Rebecca spürt vom ersten Moment an eine Anziehung, die sie sich nicht erklären kann. So verzweifelt die beiden es auch versuchen, sie kommen nicht voneinander los. Doch bevor sie ihr gemeinsames Geheimnis erfahren können, werden sie getrennt. Mit Folgen, die für beide grausam sind. Denn das, was sie verbindet, ist weit mehr als Liebe.

      Das erste, was mich neugierig auf Lucian machte, das war die Aussicht auf eine schöne, romantische Liebesgeschichte mit übersinnlichem Einschlag, der endlich mal nichts mit Vampiren, Werwölfen oder Drachen zu tun haben würde. Das hat zurzeit ja schon Seltenheitswert.
      Und Lucian hat mich nicht eine Sekunde lang enttäuscht. Wobei das Übersinnliche zunächst keine Rolle spielt, die Geschichte lässt einem erst mal genügend Zeit um sich mit den Charakteren vertraut zu machen und sich in ihre Gefühlswelt zu versetzen. Nicht nur die von Rebecca, auch in die ihrer Familie und ihrer Freunde. Für den Verlauf der Story ist das sehr wichtig, da es später Bedeutung haben wird.
      Mir hat in dieser Zeit sehr gefallen, wie modern, aktuell und überzeugend jugendlich es hier zugeht. iPods sind ein Thema, verschiedene aktuelle Musikbands werden erwähnt und die Dialoge klingen authentisch jugendlich.
      Lucian selbst tritt unvermittelt in die Geschichte und stellt Rebeccas Leben mächtig auf den Kopf. Vordergründig bekommt man hier "nur" eine schöne, zarte Liebesgeschichte geboten, doch immer wieder blitzt mal ein Hauch von Übersinnlichkeit durch. Man erkennt, dass Lucian kein normaler Junge ist, doch was er ist, das erkennt man hier noch nicht. Erst nach und nach kommt eine Ahnung auf.
      Die gewaltsame Trennung von Rebecca und Lucian stellt einen Wendepunkt in der Geschichte dar. Rebecca wird in dieser Zeit fühlbar erwachsener und ab hier fließen dann die einzelnen Handlungsstränge zusammen und es werden Verbindungen zwischen Charakteren aufgezeigt.
      Das Ende hat es in sich. Ich bin noch immer unentschlossen, ob ich darüber nun traurig sein sollte, oder es mich freuen sollte, denn...nein, ich werde da nichts vorweg nehmen. Hört das Hörbuch und bildet euch selbst eine Meinung über das Ende.

      Die Schauspielerin Julia Nachtmann liest die Geschichte um Lucian und Rebecca. Ganz besonders hat sie mir in emotionalen Szenen gefallen, da kommen die Gefühle der Charaktere wirklich ganz klar bei Hörer an und man freut sich mit, leidet mit oder fühlt deutlich den Zorn der Personen. Da Lucian aus Sicht von Rebecca in der Ich-Form erzählt wird, kann Julia Nachtmann aber auch in erzählenden Passagen überzeugen. Hier klingt sie anfangs überzeugend jugendlich, später dann oft so kühl, dass es einen mächtig betroffen macht.

      Der brasilianische Musiker Eduardo Macedo steuert die Untermalung für diese Geschichte bei. Mit ruhigen, warmen und berührenden Gitarrenmelodien unterstreicht er den Charakter die Geschichte und verleiht ihr zusätzlich einen unverwechselbaren Charme.

      Mit der edlen schwarzen Box für die 7 CDs und das Booklet hat mich das Hörbuch sehr positiv überrascht, zumal ich von einem einfachen Jewelcase ausgegangen war. Der Deckel zeigt das gleiche Motiv wie das Buch und wie immer gefällt es mir dieser Abedi-Stil sehr: schlicht mit einem Eyecatcher, wie auch bei ihren anderen Jugendbüchern.
      Das umfangreiche Booklet hält neben Informationen zu Isabel Abedi, Julia Nachtmann und Eduardo Macedo noch die Kapitel-Einteilung samt Titeln und Werbung für weitere Jugend-Hörbücher von Goya libre bereit.


      Fazit: Die Grundidee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, sie ist in jedem Falle etwas Besonderes und Wunderschönes. Die Geschichte ist flüssig erzählt, mal leicht und locker, mal bedrückend und traurig, und stets sehr einfühlsam ohne dabei aber sonderlich kitschig rüberzukommen.
      Julia Nachtmann trifft dafür genau den richtigen Ton und somit ist Lucian ein rundum gelungenes Hörbuch.

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