Evernight (01)

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    • Evernight (01)

      Titel: Evernight

      Verlag: D.A.V

      Laufzeit: ca. 378 min / 5 CDs

      Buch: Claudia Gray

      gelesen von: Nana Spier


      Inhalt: Hochnäsige Eliteschüler bevölkern das ehrwürdige Internat Evernight. Bianca ist neu und ahnt, dass sie nie dazugehören wird. Erst als sie sich in den unnahbaren Lucas verliebt, bekommt ihr Leben auf Evernight einen neuen Sinn. Zwischen den beiden herrscht eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Doch bald schon muss Bianca erkennen, dass ihrer Liebe ein unheimliches Geheimnis im Weg steht...

      Kurz gesagt: dieses Hörbuch hat mich verblüfft!
      Noch nicht einmal von der Geschichte selber her. Denn die ist mit einem ehrwürdigen Vampir-Internat, der leicht rebellischen Bianca, guten und bösen Vampiren, einem Vampirjäger und dem unvermeidlichen Schuss Romantik keine Story, die aus den übrigen Geschichten dieses Genres heraussticht. Was sie ein wenig abhebt und was ich als reizvoll empfunden habe, das ist die Idee, dass jemand -wurde er mehrmals gebissen- eventuell schon beim nächsten Biss selber zum Vampir werden kann, dass jeder neue Biss diese Gefahr birgt. Und wenn der Gebissene nun ausgerechnet ein Vampirjäger ist, der verliebt ist in eine junge Vampirin, die ihr dunkles Wesen noch nicht gut unter Kontrolle hat, dann kann das böse Folgen haben.
      Nein, was mich verblüfft hat, das ist die ungleiche Verteilung der entscheidenden Ereignisse in dieser Geschichte. Natürlich weiß man vom Rückentext her, dass mit Evernight etwas nicht stimmt, aber was das genau ist, das wird bis zur dritten CD (sprich über mehr als die Hälfte des Hörbuchs hinweg) nicht mal angedeutet! Geschweige denn, dass man auf den Gedanken kommen könnte, Bianca selber sei kein gewöhnliches Mädchen. Und dann passiert ein "Unfall" und ab da heißt es alle paar Sätze "die vielen toten kleinen Tiere überall", "das Glas Blut morgens zum Frühstück", "meine Eltern ließen mich früher bei ihnen beißen und so lernte ich, was man im Blut alles schmecken kann..." Das haut einen dann´schon um. Ich frage mich, was Claudia Gray damit bezwecken wollte, den Hörer oder Leser so lange quasi im Dunklen tappen zu lassen um dann mit diesen Tatsachen um die Ecke zu kommen. Dieses Wissen um Bianca, ihre Eltern und Evernight hätte der Geschichte auch etwas früher nicht geschadet und schon hätte es ausgewogener gewirkt. Nach dem Donnerwetter wegen des blutigen Zwischenfalls, habe ich mich dann gefragt, was die zwei restlichen CDs noch bringen könnten? Die Geschichte hätte hier nämlich gut zu Ende sein können. Aber ganz im Gegenteil, die Story kommt erst jetzt so richtig in Schwung, im Internat entsteht Aufruhr und die Vampirjäger werden aufmerksam, und so kann erst jetzt wirklich von Spannung ein Aufregung die Rede sein.

      Grundsätzlich hat man mit Nana Spier als Sprecherin eine gute Wahl getroffen. Evernight wird von Bianca selbst, also aus der Ich-Perspektive, erzählt und da passt ihre jugendliche Stimme ganz besonders gut. Sie liest flüssig und locker weg und man kann ihr problemlos zuhören und der Geschichte folgen. Besonders überzeugend ist sie in gefühlvollen Szenen.
      Allerdings gibt es in der Geschichte natürlich auch Szenen, die nicht romantisch oder sonst wie emotional sind und da hätte ich mir dann doch schon eine andere Stimmlage gewünscht. Denn Bianca ist nicht die ganze Zeit über romantisch gestimmt oder traurig. Sie ist auch mal fröhlich oder verärgert und da passt dieser betrübte Ton dann nicht so gut.

      Das Covermotiv gleicht dem des Buches und das tiefe Rot halte ich für eine passende Farbe für eine Vampir- aber auch Liebesgeschichte. Der schicke, verschlungene Schriftzug Evernight gefällt mir ebenfalls, es ist immer etwas Feines, wenn ein (Hör)buch ein solches Wiedererkennungsmerkmal hat. Im Bezug zur Geschichte verrät das Cover allerdings bedauernswert wenig.
      Die Art der Unterbringung der fünf CDs in diesem ausklappbaren Case ist ebenfalls klasse, so habe ich das noch nie gesehen. Ein Booklet gibt es nicht, aber unter den CD verbirgt sich ein wenig Werbung für weitere Titel vom DAV.

      Fazit: Von dieser seltsamen Aufteilung der Geschehnisse abgesehen, hat mir Evernight gefallen und ich bin sicher, Fans von Vampire-Romance -seien es nun Teenies oder Erwachsene- werden hier auf ihre Kosten kommen. Das Ende lässt auf eine spannende und interessante Fortsetzung hoffen, ich bin gespannt.

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