Fred Vargas - Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord

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    • Fred Vargas - Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord



      Als auf Pariser Bürgersteigen über Nacht Kreidekreise erscheinen, in ihrer Mitte ein Vogelbein, zwölf Kronkorken oder ein anderer beliebiger Gegenstand, nimmt nur einer die Sache ernst: Jean-Baptiste Adamsberg, der neue Kommissar im 5. Arrondissement. Eines Nachts geschieht, was Adamsberg befürchtet hat. Es liegt ein toter Mensch im Kreis.

      Fred Vargas, die bereits bekannte Pariser Autorin, schickt einen neuen Kommissar ins Rennen, der für sie auf emotionaler und gleichzeitig charmanter Basis einen Fall lösen muss: Jean-Baptiste Adamsberg. Adamsberg fungiert hier in diesem Krimi als "Ich-Erz" hler und beschreibt "seiner Camille" (Astrid M. Fänderich), wie er in seinen Ermittlungen vorgeht und der Fährte des Kreidezeichners folgt. Das eigentliche Verbrechen beginnt als eine Tat eines vermeintlich verrückten Menschens. Adamsberg wird schnell misstrauisch und sieht die Gefahr schon kommen, bevor die Leiche im Kreidekreis liegt. Der Kommissar, der neu ins 5. Arrondissement gekommen ist, forscht nach und meint den vermeintlichen "Kreidekreis-Zeichner", um den ganze Zeit die Suche ging, gefunden zu haben, wäre da nicht dieser Umstand des Blutes. Gut besetzt hat der SWR sich an eine weitere Vertonung der Krimis von Fred Vargas gewagt: Ulrich Matthes folgt den blauen Kreidekreisen des Mörders, an seiner Seite Felix von Manteuffel als Gerichtsmediziner, berühmt auch für seine Interpretation der "Harry Potter Bände". Verkörpert wird eine wichtige Schlüsselfigur dieses Kriminalromans mit dem schönen französischen Namen "Mathilde" von Ulli Philipp. Um diese gut ausgebildeten Sprecher gesellen sich Werner Wölbern (Adrien Danglard), der bekannte Ernst August Schepmann (Clémence / Le nermord), Herbert Fritsch (Berwig), Torben Kessler (Magellon) und Michael Tregor (Charles). Musikalisch hat Helena Ruegg die einzelnen Szenen bedächtig und bedeutungsschwanger unterlegt. Auch die Inszenierung selbst klingt nicht nach einem Kammerspiel, wie es bei vielen Radioproduktionen üblich ist.
      Das Hörspiel kommt in einem schönen Digipack daher, dem ein Booklet beigelegt ist. Im Booklet findet man nicht nur Produktionsinformationen, sondern auch ein Interview mit der Autorin selbst.

      Auch wenn der Preis immer noch hoch ist, stimmt das Preis-Leistungsverhältnis teilweise. Dem Hörer bietet sich hier ein gut durchdachter, aber sehr ruhiger und durchaus kompizierter Krimi aus Frankreich. Zu Empfehlen ist dieses Hörspiel besonders den Krimiliebhabern und Anh?ngern der Bücher von Fred Vargas. Wer englische Krimis bevorzugt, sollte sich hier aber nicht die Finger verbrennen, sind französische Krimis doch in einem anderen Stil aufgebaut als die englischen.

      3,5 / 5 Sterne
    • Dank für die schöne Rezension, ich bin immer froh wenn jemand was neues und ggf. gutes von der Krimifront zu berichten weis.
      An und für sich sind ja die Fred Vargas Werke recht gut, ich habe ein paar ältere Radiohörspiele und Hörbücher von ihr gehört und bin fast ein Fan ihrer etwas anderen Art der Erzählung geworden.
      Mal schauen ob ich die CD bei ebay günstig ersteigern kann, denn den von dir angesprochenen hohen Preis bin ich nicht bereit zu bezahlen.