Mögt ihr politisches Kabarett?

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    • Jäi, Kabarett!!

      Georg Schramm und Serdar Somuncu sind Favoriten, Pispers ist eher so ne Art "Kabarett - Einstiegsdroge" - immer noch gut, aber nicht unbedingt der Überflieger, ähnliches gilt imho auch für Hagen Rether.
      Mit dem, was sich hierzulande so "Comedian" schimpft kann man mich durchweg jagen - Mittermeier war mal mal ganz gut, hat sich aber mittlerweile gegeben ^^
      In dem Bereich ist Stephen Lynch wirklich super, ebenso Denis Leary und auch Bill Hicks.

      Helge Schneider ist natürlich außer Konkurrenz.
    • Deodato schrieb:

      Wenn ich Kabarett haben will muß ich nur Phoenix anmachen und mir ein paar Debatten anhören... witziger und blödsinniger gehts nicht mehr!
      :wirr2:


      Blödsinnig ja. Witzig nicht wirklich. Ich muss da immer an eine sonnige Wand denken, an die sich die Damen und Herren lehnen dürfen.

      Neues aus der Anstalt ist seit Schramms Abgang extrem abgeflacht. Hab letzten mal wieder die ersten vier Folgen gesehen. Ein himmelweiter Unterschied.

      Wenigstens ist die heute-show ein ganz amüsanter Ersatz.

      Schramm will ja seine Solo-Karriere demnächst beenden. Vielleicht taucht er dann wieder öfters im TV auf. Zu hoffen wäre es.

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    • Aber mal ehrlich, eigentlich braucht es doch gar kein Kabarett:

      linksunten.indymedia.org/de/node/101785


      Demgegenüber sind Militanzfetischismus und die dazugehörige peinliche, meist „männliche“ Pose total kontraproduktiv.
      Also , wenn ich mich so an unseren Sportunterricht erinnere, dann bin ich der festen Überzeuging , da hat eine Genosse/in geschmissen . :zustimm:
      "-----FREIHEIT MACHT ARBEIT-----"
    • Is ja schön das du eine Meinung hast , aber was hat dein Link mit Kabarett zu tun??
      Oder einfach mal wieder über die Rose beleidigen? Scheint ja dein Ding hier zu sein, da stehst du NEXUS in nichts nach würde ich mal meinen.
      Aber egal, wer darf der kann , gell!!
      Aber auch egal , hier ein Link zum Thread:
      "-----FREIHEIT MACHT ARBEIT-----"
    • Schönes Thema, erst jetzt entdeckt.

      Ich mochte immer schon politisches Kabarett. Aber eigentlich kann man das ja gar nicht sagen: das politische Kabarett. Dafür sind die einzelnen Künstler einfach viel zu unterscheidlich.
      Dieter Hallervorden hat ja auch mal "Kabarett" gemacht. Wenn es das ist, was man darunter verstehen will, dann gilt für mich: nein, danke.

      Die reine Verarsche oder Verächtlichmachung ist mir zu wenig. Und für mich ist das auch kein echtes Kabarett, sondern eher Klamauk oder Comedy.

      Für mich macht gutes Kabarett immer auch aus, dass es aufklären möchte. Dass es die eingefahrenen Denkstrukturen, die über die Jahre etablierten Narrative hinterfragt und bei Bedarf massiv und aufklärerisch angreift. Gutes Kabarett will mich nicht in erster Linie unterhalten, sondern mich einer neuen Sichtweise öffnen. Wenn ich aus einem Kabarettabend gehe und etwas mitnehme, das mich auch später noch einmal grübeln lässt, dann war es ein guter Abend. Und wenn mir obendrein mein Lachen das ein ums andere Mal im Halse steckengeblieben ist, ein noch besserer.

      Ein guter Kabarettist transportiert nicht die Haltung: Wir (Kabarettist und Zuschauer), die Guten, gegen Euch (Politiker etc.), die Bösen. Sondern schont auch das Publikum nicht und zeigt nicht zuletzt unsere eigene Heuchelei und Bequemlichkeit auf - aus der er uns bestenfalls zu erwecken versucht.

      In diesem Sinne habe ich immer Volker Pispers besonders gemocht. Ich war ein paar Mal in seinem Programm, und er ist live noch viel bissiger und intensiver als im Fernsehen, finde ich. Die letzte Zeit vor seiner unbefristeten Pause, die er mittlerweile eingelegt hat, war eine leichte Ermattung spürbar, die mich auch hin und wieder die Stirn hat runzeln lassen. Da war manches nicht mehr ganz so differenziert und in alle Richtungen gleichermaßen gnadenlos, aber gut, wir sind alle Menschen, und nach so vielen Jahren nonstop auf der Bühne treten einfach auch mal Ermüdungserscheinungen auf. Ich hoffe trotzdem, dass er eines Tages noch einmal auf die Bühne zurückkehrt.

      Wer ja endgültig abgetreten ist, ist Georg Schramm. Schade. Den habe ich auch immer sehr geschätzt. Vor allem natürlich als Dombrowski. Und ich gestehe: Er fehlt mir ein wenig.

      Sein Nachfolger bei Neues aus der Anstalt war ja Erwin Pelzig, bei dem ich erst dachte: O Gott, jetzt kommt so eine Knallcharge. Aber den fand ich sehr gut und bissig und hintergründig. Da war ich sehr positiv überrascht.
      Aber von dem habe ich auch lange nichts mehr gehört oder gesehen. Ist der überhaupt noch aktiv?

      Hagen Rether mochte ich auch eine Zeitlang sehr gern. Mittlerweile habe ich länger nichts mehr von ihm mitbekommen. Gute Gelegenheit, mal wieder entsprechend zu recherchieren.

      Ebenfalls sehr gut finde ich die neuen Anstaltsbewohner, Max Uthoff und Claus von Wagner. Da merkt man ebenfalls wieder diesen Ehrgeiz, im besten Sinne auch aufklären zu wollen, Journalismus trifft Satire, könnte man sagen, ganz ähnlich wie bei der Heute Show, bei der es zwischendurch zwar immer auch jede Menge dumpfen Klamauk gibt, aber doch hin und wieder echt gute Beiträge.

      Schade finde ich, dass sich das Erste anscheinend komplett vom Kabarett verabschiedet hat. Die Heimat vom Scheibenwischer bietet mittlerweile nur noch Dieter Nuhr auf, und der hat nach meinem Empfinden mit politischem Kabarett so viel zu tun wie ein Molch mit der Mauser. Nuhr ist im Kabarett wohl eher so etwas wie Daniel Kehlmann in der Literatur - ein Künstler für die Saturierten, die ungern in ihrem Wohlgefühl gestört werden. Meins ist das nicht.

      Politisches Kabarett wurde oft totgesagt. Aber bisher hat es sich gehalten, und in den letzten Jahren ist ja auch einiges nachgekommen. Das stimmt mich hoffnungsfroh.

      Mal sehen, was die Zukunft bringt.