[Ohrenschmerzen] Der steinerne Kreis

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    • [Ohrenschmerzen] Der steinerne Kreis

      von Jean-Christophe Grang?

      6 CDs

      Sprecherin: Tanja Geke

      erschienen am 10.3.2009 bei L?bbe Audio



      Ein Kind, das vom Ende der Welt kommt und ein geheimes Wissen in sich tr?gt.
      Gnadenlose M?rder, die seinen Tod wollen.
      Eine Frau, die alles tun wird, um es zu retten.
      Eine Reise, die die Gesetze des wissenschaftlich Erkl?rbaren au?er Kraft setzt und bis in die Tiefen der mongolischen Taiga f?hrt ?

      Dort, wo der steinerne Kreis ?ber Leben und Sterben bestimmt.
      Dort, wo der letzte Kampf ausgetragen wird.
      Dort, wo Mensch, Tier und Geist eins werden.
      Die Apokalypse kann kommen.


      Hurra, ein neuer Grang?! Hab ich mir so gedacht, und dann auch noch so g?nstig...tja, jetzt wei? ich, warum.

      Erster Eindruck:
      Oh Gott! Eine Frau!
      Das war mein geschockter Gedanke nach Einschalten des H?rbuchs. Ich hatte n?mlich nicht auf den/die Sprecher(in) geachtet und in typischer Grang?-Manier die charismatische Stimme eines Kerzel erwartet. Nun ja, mein Fehler. Die weibliche Besetzung macht dieses Mal auch Sinn, da die Hauptakteurin eine Frau ist. Und auch wenn an einen Kerzel schwer oder gar nicht ranzukommen ist - man muss sagen, Frau Geke macht ihre Sache sehr gut. Wie sie in die verschiedensten Rollen schl?pft, vom drogenbedr?hnten LKW-Fahrer, ?ber den zielstrebigen Cop bis hin zum zwielichtigen Hypnotiseur - sehr authentisch, nie langweilig (die Stimme!) und ganz im Sinne des Autors, Hut ab.
      Das war aber auch schon das einzig Gute an diesem H?rbuch.

      Die Handlung beginnt mit einer Vorstellung der Protagonistin Diane Thiberg, einer etwas kauzigen jungen Biologin und ihrer Adoption eines kleinen Jungen aus Asien ? der Auftakt zu einer Reihe unerkl?rlicher und gef?hrlicher Begebenheiten.
      F?r mich war das definitiv zu viel Mutter-Kind- und Psycho-Ged?ns zu Beginn des H?rbuchs (immerhin eine CD lang). Ein Einblick in die Psyche der Beteiligten ist sicher interessant und sinnvoll, doch hier ?berzeugt er mich nicht. Von einem Thriller erwarte ich Spannenderes, als die Sorgen einer alleinerziehenden Adoptivmutter. Der eine oder die andere mag das anders beurteilen, mir hat es jedoch gleich zum Anfang hin die H?rlaune getr?bt.
      Vielleicht ist dem Autor dieser Aspekt auch aufgefallen, jedenfalls gibt er im weiteren Verlauf richtig Gas und ... ?bertreibt. Neben einigen Logikfehlern und Widerspr?chen, die immer wieder im H?rbuch auftauchen, bekommen wir es u.a. mit einem "Heidelbeer-Massaker" zu tun - gewohnt blutige Grang?-Manier zwar, aber sehr konstruiert und abstrus.
      Diane wird in die Mordermittlungen der Polizei hineingezogen, zieht eigene Schl?sse und ermittelt auf eigene Faust. Die F?hrte, die der Autor auslegt, wirkt ebenfalls konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Wenigstens bleibt Grang? hier konsequent: Diane zieht immer wieder die richtigen Schl?sse aus dem Nichts und eilt zielstrebig weiter auf die L?sung des Falles zu, w?hrend sich der H?rer noch fragt, woher ihre Schlussfolgerungen kommen.
      Ab CD 3 hatte ich die Lust zu h?ren eigentlich schon verloren, sp?testens CD 6 war eine einzige Beleidigung f?r meine Ohren und meine Intelligenz. Da qu?len wir uns durch den asiatischen Kontinent, werden mehrfach fast umgebracht, sehen zu, wie in unserem Umfeld die Leute sterben wie die Fliegen...und werden mit einem Ende ?belohnt?, das d?mmlicher nicht sein k?nnte. Ich sage nur Tiermenschen... Insbesondere die Rolle von Dianes Mutter ist auf der letzten CD derart ?berzogen und unglaubhaft (und in diesem H?rbuch sind zuvor schon viele unglaubhafte Personen in unseren Dunstkreis gestolpert), eine echte Entt?uschung und ein beleidigend-lasches Ende f?r ein lasches H?rbuch.

      Halt, ich m?chte doch noch etwas Positives bemerken: Ebenfalls ganz Grang?-typisch begeben wir uns bei Dianes Suche nach der Wahrheit in entlegene und faszinierende Winkel dieser Erde, dieses Mal u.a. in die Mongolei. Die Beschreibungen zu Land und Leuten haben mir sehr gefallen. Grang? scheint gut recherchiert zu haben.

      Bleibt die Frage: Was hat der Autor sich bei diesem Werk gedacht? War er bekifft, hat er sich gelangweilt oder hatte er Angst, sich beim Schreiben zu langweilen? Grang? verwurschtet nahezu alles, was einem so unterkommen kann bei einer Buchrecherche (oder einem Blick in den Brockhaus bzw. ins esoterische W?rterbuch): Tokamaks und Kernfusion, Spionage und Kommunismus, geheime Hirnforschungen und perverse Experimente, psychische Traumata, dubiose Krankheiten, Rituale und Beschw?rungen, Schamanismus und Hypnose, Magie und Mystik...- alles f?r sich ganz reizvolle Themen, aber doch bitte nicht in einer Geschichte!!!

      W?re das mein erster Grang? gewesen, ich h?tte das H?rbuch nach CD 3 weggestellt und jedem von diesem Spinner abgeraten. Tu ich nicht, im Gegenteil: H?rt und lest Grang? ? nur eben nicht diesen. Alle anderen H?rb?cher, die ich von ihm kenne, sind super ? das hier ist ein unerfreulicher Ausrei?er.

      Fazit: Daumen runter!
      Nur h?ren, wenn's nichts kostet (der niedrige Verkaufspreis gleich zu Beginn h?tte warnendes Signal sein m?ssen...). Und mir Bescheid sagen, wenn es doch jemanden gibt, dem es gef?llt ? derjenige kann mir vielleicht sagen, was ich falsch gemacht habe. ;)
    • danke f?r die sch?ne rezi [warnung], syl.

      normalerweise hat man ja was feines im turnbeutel, wenn man einen grang?
      einkauft, aber diese reise werde ich wohl nicht antreten....
      The Cat in the Hat and the mouse ran up the stairs
      "That doesn't make no sense!" C'mon who cares?








    • Ich habe das H?rbuch auch k?rzlich geh?rt, es war mein erstes Werk von Grang?.
      Ich hatte mir auch etwas mehr davon versprochen und die beschriebenen st?ndigen Wendungen und neuen Aspekte waren auch f?r meinen Geschmack too much.
      Ich fand es trotz allem spannend und wollte unbedingt bis zum Ende weiterh?ren.
      Wenn man sich auf eine gro?e Portion ?bernat?rlicher F?higkeiten, Schamanismus und ?hnliches einlassen kann, l?sst man sich vielleicht auch vom Ausgang der Story ?berzeugen....
      Insgesamt war ich aber oft von der Vielzahl der Personen mit meist unaussprechlichen Namen verwirrt.

      Apropos Namensverwirrung :
      Es war wohl anfangs geplant, dass Joachim Kerzel liest, bis vor kurzem wurde sogar bei Amazon noch mit dem Namen Kerzels auf dem Cover geworben, tats?chlich gelesen hat aber Tanja Geke.
      Im Herbst 2008 gab es eine Pressemitteilung von L?bbe Audio, dass J.Kerzel aus gesundheitlichen Gr?nden nicht an den neuen Folgen der J.Sinclair-Edition 2000 mitarbeiten k?nne, das mag nat?rlich auch hier der Grund f?r den Wechsel gewesen sein.

      Ich hab hier zuhause noch "Die purpurnen Fl?sse" als H?rbuch von Grang? liegen und bin schon gespannt darauf.....

      Liebe Grüße von Lilli
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