Revenants - Wenn die Toten reisen - Kapitel 2

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Revenants - Wenn die Toten reisen - Kapitel 2

      Das Kraftwerk bestand aus 2 Geb?uden, die von einem hohen Zaun mit Stacheldrahtsaum umgeben waren. Das kleinere Haus war das Verwaltungsb?ro, das gleich neben dem Haupteingang lag. Dort befand sich auch eine Werkstatt und die Pf?rtnerloge, wo Jason nun jeden Abend bis zum Morgen seinen Dienst tun w?rde. Im ersten Stock war eine kleine Dienstwohnung f?r ihn hergerichtet. Die eigentliche Arbeit verlief in einem riesigen Quader, dessen Fassade mit grauen Wellblechfliesen verkleidet war. Jason erinnerte sie an die Haut eines Elefanten, den er als Kind im Zirkus gesehen hatte. Seine Augen schienen wie festgeklebt zu sein, als das Tier sein Vorderbein auf den Gesicht des Dompteurs legte. Er hatte es nie vergessen, wie der Mann unter dem Elefanten anfing lauter seine Kommandos zu geben. Erst rufen, dann schreien, schlie?lich br?llte der Mann vor Schmerzen, denn der Elefant hatte anscheinend vergessen, den Druck wieder von seinem Kopf zu nehmen. Jason w?rde das Ger?usch nicht vergessen, dass der Kopf des Dompteurs gemacht hat, als er unter dem Gewicht des Elefanten platzte. Bis heute konnte er eine aufgeschnittene Melone nicht ansehen, ohne das ihm ?bel wurde. Warum der Elefant das getan hatte, konnte niemand erkl?ren. In den Zeitungen stand nur, dass man das Tier sp?ter erschossen hatte. Von dem Innenleben sah man nur wenig, ein riesiger Kessel, in dem wohl das Methan arbeitete. Ein F?rderband, das zu einer kleinen Luke f?hrte. Dort kippen sie wohl dann den Dreck rein, dachte Jason. Nolan meinte, man m?sse sich erst an den fauligen Gestank gew?hnen. Jason nickte nur. Er roch nichts, seine Geruchsnerven waren schon lange tot. Der B?rgermeister hatte ihn noch schnell mit den anderen Angestellten bekannt gemacht: 2 Sekret?rinnen, 3 Werkarbeiter, die er alle kaum zu Gesicht bekommen w?rde. Das Kraftwerk arbeitete fast von selbst, so Nolan. Jason konnte sich nicht erkl?ren, warum er so f?hlte, aber er sp?rte, dass in der Dunkelheit des grauen Elefantenquaders irgendetwas lauerte. Er war wie ein unsichtbarer Virus, der sich wie Schimmel an die Fugen, im Dachgeb?lk und in den Rohren festgesetzt hatte. Dann war es endlich 20 Uhr. Jason war allein. Allein mit dem Untier, so nannte er den Kessel. Es verst?rte ihn, dass man diese Maschine ohne Techniker die ganze Nacht alleine lie?. Und er war froh, dass die Loge weit entfernt von dem Quaderbau lag. Trotzdem hatte er die Hauptt?r zum Kesselraum immer im Auge. Gegen 21 Uhr drehte Jason seine erste Runde. Als er um die Ecke bog, sah er kaum die Hand vor Augen. Das war der einzige Fleck auf dem gesamten Gel?nde, wo es keine Laternen gab. Hier war es deutlich k?lter gewesen als auf dem restlichen Platz. Aber es war keine gew?hnliche K?lte. Die Wand im Schatten schien sie zu verstr?men. Zwar machte sie Jasons K?rper nichts aus, aber er erinnerte sich wie es war, als er noch frieren konnte. Er war froh, diese Seite des Kraftwerks bald hinter sich zu lassen. Endlich sah er einen Lichtkegel, es war f?r ihn wie eine rettende Insel in diesem finsteren Meer. Ein Klappern hinter ihm. Jason fuhr herum und sah etwas. Etwas huschte im Schatten herum. Oder spielte ihm nur seine Einbildung wieder einen Streich. Vermutlich nur ein Tier. Erleichtert setzte er sich wieder an seinen Platz in der Pf?rtnerloge. So verging die Zeit und das Gef?hl der K?lte im Schatten nahm mit jedem Rundgang zu. Das wird wohl eine lange Nacht werden, dachte Jason. Er ahnte nicht, wie recht er damit behalten w?rde.
      Und die dämonischen Mächte des Grauens suchen sich schon wieder ein neues Opfer!