Gewalt in Hörspielen: Was darf, was kann, was muss - und wo ist die Grenze?

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    • Gewalt in Hörspielen: Was darf, was kann, was muss - und wo ist die Grenze?

      Gewalt in Hörspielen 46
      1.  
        Ja, ist okay! (35) 76%
      2.  
        Nein, brauche ich absolut nicht! (6) 13%
      3.  
        Ist mir egal! (5) 11%
      Harte Zeiten brauchen harte Männer

      Mut zur Gewalt nicht nur im Film, sondern auch bei Audiobooks



      Hamburg, 16. März 2007 Immer mehr Gewalt auf den Bildschirmen! Dies zeigt nicht nur der letzte James Bond 007 - Casino Royal, sondern auch die Erfolgsserie 24 aus den USA. Die Oscar-Auszeichnung für The Departed ist ein Beispiel mehr dafür, dass Gewalt in Filmen groß geschrieben wird. Nun geht dieser Trend auch zu Hörspielen über, seit vier Folgen begeistert der Hörspiel-Serien-Killer Steven Caine die Freunde des Ohren-Thrillers.

      Der Rolling Stone erkannte kürzlich die gesellschaftliche Relevanz und den Zeitgeist dieser neuen Hörspielreihe: Gehetzt, gejagt und genervt von immer mehr Bedrohungen, ultimativ vom Tod, könnte Caine in unsere heutige Zeit so passen wie Film noir in die McCarthy-Ära.? Auch Janet Sunjic, Geschäftsführerin von LAUSCH - Phantastische Hörspiele, ist das bewusst: Caine liegt im Trend der Zeit. Mit der vielschichtigen und schnellen Handlung und den aufwändigen, modernen Produktionen zeigen wir, dass es unser Hörspiel-Thriller an Spannung durchaus mit den Hollywood-Filmen aufnehmen kann. Ab dem 23. März 2007 sind die zwei neuen Folgen Caine_03 - Collin Drake und die Bruderschaft und Caine_04 - Dunkelheit? auf dem Markt. Die bekannte Heavy Metal Band Mnemic unterstreicht dort noch musikalisch die Hörte.



      Die Szenen in Action-Streifen werden immer härter und brutaler. Bestes Beispiel dafür, dass Gewalt bei den Zuschauern ankommt, ist die Oscar-Verleihung in diesem Jahr. Der Thriller The Departed von Regisseur Martin Scorseses bekam die beliebte Auszeichnung für die beste Produktion des Jahres. Der hochkarätig besetzte Film ist durchflutet von Gewalt und Verschwörung gepaart mit Riten der Männlichkeit. Auch bei Caine ist Starbesetzung mit dabei. Der Protagonist wird von Torsten Michaelis, der deutschen Synchronstimme von Wesley Snipes, gesprochen. Er spielt mit Hingabe die nüchterne Rolle des Auftragskillers. Spannung, Kampf und Macho-Spr?che sind das Markenzeichen der Hörspiel-Serie.



      Ein weiteres Beispiel ist die amerikanische Erfolgsserie 24 mit Hauptdarsteller Kiefer Sutherland. Zum Foltern wird auf raue Methoden wie Elektroschocks zurückgegriffen. Ebenso sieht es im Kinofilm Smokin? Aces aus, der am 1. März in den deutschen Kinos anlief. Dort nagt sich ein Profi-Killer die Fingerkuppen ab, damit er keine Fingerabdrücke mehr hinterlassen kann. Ähnlich ist es bei Caine. Einem Polizisten wird ein Fingernagel rausgerissen, damit er in ein Gespräch einwilligt. Doch trotz erbarmungsloser Gewalt versprüht Caine den Charme eines James Bondes. Er ist Auftragskiller, dennoch liegt die Sympathie ganz bei ihm.


      Was ist Eure Meinung dazu?
      Gewalt in Hörspielen - Ja oder Nein oder ist es Euch egal?
      "Es war Teil meines Lebens. Einfach nur liegen und lauschen." (Schattenreich Folge 4)

      www.hoerspieltalk.de
    • Das treibt uns ja in vielerlei Form um,
      wobei mir selber die etwas subtilere Gewalt oft mehr im Seelenhaus schmerzt [zum Beispiel Friedhof der Kuscheltiere], [auch Ausgrenzung ~ Menschen nicht Beachten / Isolieren [soziale Vereinsamung] und z.B. Häusliche Gewalt z.B. unter Pflege können sehr ... schmerzlich und sehr unerfreulich sein - gab erst im Jahr 2000 eine Studie über Häusliche Gewalt im Alter der Bundesregierung, liest sich nicht schön ...]

      Gewalt als einzigen Selbstzweck einer Produktion [ ~ Wir haben nichts außer Gewalt im narrativen Rucksack] findet Jo schon ermüdend,

      wir hier unter dem Firmament der Gruselspiele kennen sie natürlich in vielen Facetten - bei z.B. Burns ist sie für Jo notwendiger Ausdruck eines Konflikts [und schön ins Ohr gerückt noch dazu] - für kleinere Menschen, aber wohl nicht geeignet ... und auch dort kann sich Jo manchmal als verstört malen...

      Der hier zitierte Caine ist mir Kraft seines kräftigen Ausdrucks ein wenig zu hart [will sagen das kann ich nicht genießen - obwohl es bestimmt reizvoll ist], genaueres kann ich dazu aber leider nicht sagen, ...

      Also, wenn die Gewalt Informationen außer dem reinen sich an ihr ergötzen transportiert, [kennt jemand "The Proposition" von Nick Cave ?], ist sie Informationsträger und Willkommen und hoffentlich bereichernd ...


      Wenn ich kurz aus einem anderen Arm des Forums zitieren darf:


      Bruce Shelley zum Thema Gewalt in Videospielen:

      "Wenn Menschen Gewalt weniger faszinierend fänden, dann würden gewalthaltige Spiele verschwinden. Der Umkehrschluss funktioniert nicht:
      Auf gewalthaltige Spiele [oder ähnliche Medien] zu verzichten, wird die Menschen nicht davon abhalten, Gewalt attraktiv zu finden.

      Es ist schwierg, Menschen erfolgreich zu unterhalten.

      Deshalb ist es nur natürlich, dass manche Unterhalter zur Gewalt als Krücke greifen. Spieleentwickler haben die Gelegenheit, wunderbare interaktive Unterhaltung zu erschaffen - und es gibt keine Pflicht, den kurzen Weg dorthin zu nehmen"

      Alles Gute

      edit : Jo würde gerne Abstimmen, aber ihm fehlt da eine goldene Mitte,
      "egal" ist es mir nicht, "klar Ja" oder "klar Nein" kann ich mich aber auch nicht einordnen ...

      Spannend und vielleicht sogar ganz Richtig empfinde ich das sich die Diskussion endlich ein wenig verbreitert und nicht nur auf der recht jungen Kunstform Videospiel ausgetragen wird ...

      Aber das muss man wohl von Ohr zu Ohr und besonders von Fall zu Fall betrachten, soo klare Demarkationslinien gibt es hier wohl nicht ...

      Das erfreulicherweise, freie "Last Call" hat Jo zum Beispiel schon ein wenig verstört ... Link in der Datenbank
      Memento Mori

      "Blutbücher sind wir Leiber alle ; wo man uns aufschlägt : lesbar rot." Clive Barker.
      [Tentakeltanz im Märchenpark]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Skeli ()

    • Ist schwierig zu beantworten.
      Ich persönlich könnte problemlos ohne Gewalt in Hörspielen leben.
      Ich kann schon Filme nicht ab, wo fast die gesamte Handlung nur um?s auf-die-Fresse-hauen dreht...etwas Handlung möchte ich schon haben.
      Andererseits ist es mir aber auch wurscht, ob in einem Hörspiel Gewalt vorkommt...zu mancher Handlung passt es und so lange es nicht überdosiert wird...bitte.
      Es zwingt mich ja niemand, sowas anzuhören.
      Da stört es mich weit mehr, wenn sich fast ausschließlich in Fäkal-Sprache unterhalten wird...denn das muss nun wahrlich nicht sein.
      Das sehe ich alles bei Burns genauso wie bei TKKG...da mache ich keinen Unterschied.
      Diese ewige Diskussion um Tarzans Judo-Geprügel und den u.A. auch damit zusammen hängenden fehlenden pädagogischen Wert der Serie...da könnte ich regelmäßig würgen.
    • Gewalt an sich äussert sich in vielerlei Arten, sei es in Gewaltschilderungen seitens des Erzählers, sei es durch Geräusche, die eine Gewaltdarstellung "beschreiben" oder sei es in der Gewalt der Sprache, siehe in Caine.

      Gewalt in Hörspielen ist in aus meiner Sicht ein Stilmittel wie viele andere auch. Grundsätzlich gibt es nichts dagegen einzuwenden, WENN es als Stilmittel eingesetzt wird um eine Handlung voran zu treiben, Atmosphäre zu schaffen etc. Gewalt ist für mich dann abzulehnen, wenn das Hörspiel nur produziert wurde, um Gewalt darzustellen, die eigentliche Handlung aber in den Hintergrund gerückt wird.

      Ein wichtiger Aspekt ist für mich sicherlich, dass Hörspiele mit Gewalthandlungen altersadäquat weitergegeben werden. Wenn dies nicht der Fall ist, dann ist Gewalt abzulehnen. "Mord- und Totschlag" in einem Hörspiel für 5-Jährige ist abzulehnen.
    • Die Vergewaltigungs-Szene in CAINE 4 "Colin Drake und die Bruderschaft" ist ziemlich hart an der Grenze eines Tabubruches. Ich habe versucht, herauszufiinden, ob die Szene auch im Buch vorkommt. Leider bisher ohne Erfolg.
      Und die dämonischen Mächte des Grauens suchen sich schon wieder ein neues Opfer!
    • Original von Ohrwell
      Die Vergewaltigungs-Szene in CAINE 4 "Colin Drake und die Bruderschaft" ist ziemlich hart an der Grenze eines Tabubruches. Ich habe versucht, herauszufiinden, ob die Szene auch im Buch vorkommt. Leider bisher ohne Erfolg.

      Oder die Szene am Anfang in GB 24 als eine Frau ertränkt wird. Fand ich schon auf eine gewisse Weise ziemlich hart.
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Original von Evil
      Original von Ohrwell
      Die Vergewaltigungs-Szene in CAINE 4 "Colin Drake und die Bruderschaft" ist ziemlich hart an der Grenze eines Tabubruches. Ich habe versucht, herauszufiinden, ob die Szene auch im Buch vorkommt. Leider bisher ohne Erfolg.
      Oder die Szene am Anfang in GB 24 als eine Frau ertränkt wird. Fand ich schon auf eine gewisse Weise ziemlich hart.


      Stimmt, war auch ziemlich heftig.
      Und die dämonischen Mächte des Grauens suchen sich schon wieder ein neues Opfer!
    • Na dann äußere ich mich auch mal kurz, da mich dieses Thema auch sehr beschäftigt. Immer wieder lese ich bei Rezensionen vernichtende Urteile aufgrund Gewaltszenen und darüber wird sich dann ausgelassen und das eigentliche Hörspiel rückt in den Hintergrund (z.B. Caine 3 oder Drizzt). Die Vergewaltigung bei Caine 3 war an der Grenze, das gebe ich zu. Aber sie zeigte eben die Macht, die das Amulett über Caine hat und gehörte somit ins Hörspiel. Wenn man historische Bücher ließt (z.B. die Wanderhurentrilogie) dann gibt es dort auch unzählige und sehr derbe Gewaltbeschreibungen, weil es eben damals so war. Also gehören sie auch in entsprechende Literatur und eben auch in entsprechende Hörspiele. Es handelt sich hierbei nicht um Kinderhörspiele sondern um Hörspiele für Erwachsene - dies weiß ich als Käufer und wenn es mich stört dann schlage ich nicht zu sondern lasse das Hörspiel im Regal stehen.
    • Obwohl ich sehr auf Horror (-hörspiele und filme) stehe, finde ich schon, dass es mit der Gewalt nicht übertrieben werden sollte. Bis zu einem gewissen Grad ist es völlig ok, aber gerade im Filmsektor (zB: SAW III) werden mittlerweile Grenzen überschritten, die ich nicht mehr gut finde.

      Natürlich ist es nahezu unmöglich z.B. eine Serie wie John Sinclair ohne Gewalt zu realisieren. Irgendwie muss man sich ja gegen Vampire, Ghouls und schwarze Tode wehren können. Schade finde ich es nur, wenn eine fehlende Story durch zuviel Gewalt erstetzt wird.

      Oft würde es ja auch reichen, wenn die Gewalt nicht zu plakativ dargestellt werden würde. Ich denke da gerade ein Hörspiele wie die Horrorserie von Meteor. Auf manch detalierte Darstellung (z.B. beim Hexenkarusell) hätte ich verzichten können.

      Mein Fazit: Ich kann sehr gut mit Gewalt in Hörspielen leben, wenn sie insgesamt Sinn macht (bei "The Undead Live" müßen die Zombies nun mal erschossen werden!).

      Gruß

      nivekogre
      Wichtig ist am Ende auch egal! (Stromberg)
    • gewalt in hörspielen...ja oder nein....ich will es mal so sagen, ein gewisses maaß an gewalt muss in einem "horror"- / "grusel"-hörspiel vorhanden sein...denn was wäre z.b. ein werwolf der statt die leute zerreisst mit ihnen endlose disskusionen führ und sie dadurch ums leben bringt....????oder wie sollte der held diesen werwolf erlegen wenn nicht mit gewalt?? ich finde es schon sehr fragwürdig meiner meinung nach wie so das eine oder andere hörspiel seinerzeit indiziert wurde und als neuauflage "modifiziert" wurde...wobei ich es längst nicht so schlimm fande wie das original war....
      wenn es nach den kritikern geht könnte es glaub ich nur so werden wie auf diversen fernsehsender wenn sie einen film zeigen der bis zur unkentlichkeit verstümmelt ist...es würde einfach was fehlen beim hören....

      sicherlich ist so ein hörspiel nichts für kinder und man sollte dafür sorgen das es nicht ohne weiteres kindern in die hände gelangen kann...nur seinen wir mal ehrlich...wer hat damals nicht auch schon weit unter dem 18'ten lebensjahr horrorfilme gesehen (heimlich) und unter 12 schon h.g. francis angehört?? ganz verhindern das jugendliche an hörspiele kommen kann man bestimmt nicht...aber ich bin auch der meinung das man ein hörspiel nicht all zu voll mit purer gewalt packen sollte...das macht es nicht unbedingt besser!...

      grüsse...
    • Interessantes Thema, ich bin so frei und belebe es mal....vielleicht möchtet ihr auch was dazu sagen?


      Also, in der Welt der Horror-Hörspiele (respektive Filme, Romane, Comix etc - Im Genre Horror eben) geht es nun mal zu 95 % um die Angst vor einem gewaltsamen Tod, würde ich mal meinen. Andere Frage ist, WIE diese Gewalt dargestellt / geschildert wird.

      Interessant ist auch, wie kontrovers dieses Thema immer wieder in der Hörspielwelt diskutiert wird, oft eben am Beispiel Caine-Vergewaltigung. Sicher, diese Szene ist mehr als grenzwertig, und mir ist beim ersten Hören auch alles aus dem Gesicht gefallen - aber hier wird ja keine Gewalt VERHERRLICHT, ich denke, das ist immer ganz wichtig. Aber dem Hörer wird ganz klar einiges zugemutet und abverlangt! Seltsamerweise regt sich NIEMAND über solche Szenen auf, wenn sie in Filmen gezeigt werden, und davon gibt es wahrlich genug. Woran liegt das? Ist in den Köpfen der Hörer immer noch zu sehr die Assoziation "Hörspiel = Kinder" verankert? Denn Caine wird ja nun wirklich deutlich als Erwachsenen-HSP beworben und verkauft (zu Recht!)

      Zurück zur Gewalt: in Kinderhörspielen sollte sie eigentlich selten vorkommen und wenn, dann sehr gut dosiert und in einem positiven Konsens, will sagen: die Gewalt darf nicht ZU plastisch dargestellt sein und muss auf jeden Fall deutlich verurteilt werden, d.h. Kinder dürfen entsprechende Szenen nie cool oder toll oder sonstwie nachahmenswert empfinden, denke ich.

      Ähnliches gilt aber auch fürs Erwachsenenhörspiel: auch hier mag ich es persönlich nicht, wenn Gewalt einfach roh abgefeiert wird und der einzige Horror aus eben diesen Szenen besteht. Sie sollte eher wie ein gutes Gewürz verwendet werden: sparsam.

      Weiter oben ging's auch um Fäkalsprache....also, ich habe mich nie großartig auf diese Diskussionen eingelassen, andernorts wurde da teils sehr heftig reagiert, was mir als Gesprächsbasis nicht sonderlich behagt hat. Ich meine aber auch, dass Worte wie "Scheiße" und "Hurensohn" NICHT in einem ???-Hörspiel vorkommen müssen, um dieses etwas cooler zu gestalten - immerhin werden die drei ??? auch von sehr jungen Kindern gehört. Dass diese Worte aber häufig vorkommen und heutzutage die Kids kaum noch zum Gähnen bringen, finde ich auch sehr bezeichnend, wisst ihr, wie ich meine? In meiner Jugend (ja Mad, 1876 :D ) wären wir ausgerastet, wenn Bob "Scheiße" gesagt hätte - heute gehört das schon fast zum guten Ton, was ich persönlich nicht besonders schön und eigentlich alarmierend finde.

      In diesem Zusammenhang noch mal zur Gewalt: es findet definitiv eine Abstumpfung beim Konsumenten statt, die ich für höchst bedenklich halte. Dieses ganze Quäl-und Folter-Porno-Zeugs nimmt Ausmaße an, dass einem die Tränen kommen...und ganz viele Horror-Fans finden das aber toll bzw. schon wieder zu lahm, das muss noch krasser werden - oweh² :schulter:

      Zum Glück ist dieser Trend bei den Hörspielen nicht ganz so derb zu erkennen - es geht zwar manchmal schon recht übel zur Sache, aber im Vergleich zur Welt des Filmes ist das HSP derzeit noch recht gemäßigt, mein' ich mal.
      :hammer: ... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's :hammer:
    • Interessantes Thema.

      1. Hardcore und massive Fäkalsprache will ich bei meinen Kindheitsschätzen (also auch DDF oder TKKG) und bei Kinderhörspielen an sich nicht hören. Klar kann da ruhig mal ein "Scheiß" kommen, aber das sind Hörspiele wo ich entweder heile Welt erwarte (bei reinen Kinderhörspielen) und sie mit heiler Welt verbinde (DDF, TKKG und Co.)

      2. Ansonsten darf's auch ruhig mal härter zugehen. Der Grad was nun noch ok ist und was ZU hart ist, ist dabei zugegebenermaßen bei mir unscharf. Es ist immer so eine Fall zu Fall-Entscheidung. Bei Burns und Caine erwarte ich brutalsmöglichen Stoff, bei Sinclair hingegen hat die Serie für mich immer noch so ein Augenzwinkern. Da kann's ruhig hart zur Sache gehen, aber plötzlich so rabiate Todesszenen-Beschreibungen wie bei Burns fänd ich total unpassend.

      Wobei Vergewaltigung ist bei mir so ein Thema. Bei der ersten Faith-Folge war's für meinen Geschmack gerade noch ok.
    • Bei Burns erwarte ich auch eine andere Gangart als bei Sinclair, wie Mad schon schrieb. Gewalt ist oft der Kassenschlager und gewisse Gewalt-Voyeure bauen ihr Selbstbewusstsein daran auf. Das sind Lap-Erfahrungen, die ich regelmäßig mache und gerade auf dieses Thema projiziere. Diese Zunahme halte ich, wie dot schon schrieb, für sehr bedenklich.

      Wo ist die Grenze? Wer legt die Grenze fest? Damit meine ich nicht die Bundesprüfstelle. Die Grenze zwischen Gewalt und Abstumpfung der Reize kommt mir sehr fließend vor. Physische oder psychische Gewalt ist Realität. Häusliche Gewalt, Alkoholexzesse, Vergewaltigungen, Baseballschläger sind out und Elektroschocker in. Bei Burns gibt es auch Elektroschocker, was aber anders auf mich wirkt. Also wird Realität ins Hörspiel geholt. Je "perfekter" die Hörspiele umgesetzt werden, umso realistischer läuft das Kopfkino.

      Ich ziehe gewiss meine Grenzen, bin dann nicht mehr "passiv". Die Mischung macht es, mir gefallen schon realistische Szenen und ein Grusel, der sich langsam aufbaut. Das hat nichts mit grober Abartigkeit oder heftigster Brutalität zu tun. Fäkalsprache ist auch nicht so mein Ding und in Kinderhörspielen haben sie gar nichts zu suchen. Da erwarte ich etwas ganz anderes.

      Sobald meine Grenze überschritten wäre, würde ich das Spiel ausmachen, es ins Regal stellen oder sofort in die Tonne schmeißen. Meine Art damit umzugehen. Muss ja nicht mit dem Strom schwimmen, nur weil andere sich darin wohlfühlen. :]

      Lapicida
      Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Kant.
      Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken. Sie beleuchtet stets nur das Stück des Weges, welchen wir bereits hinter uns haben.
      All human beings are born free and equal in dignity and rights! "...but some are more equal than others..."
    • Ohne Gewalt gäbe es keinen Krimi, keinen Thriller und auch viele Hörspiele nicht.
      Es ist doch gerade das "Böse", das einen Reiz auf uns ausübt. Das bedeutet ja nicht, dass man als Hörer die Gewalt "gut" findet und am liebsten gleich mitmacht...eher im Gegenteil.
      Die meisten Menschen haben das Bestreben, Gut und Böse gegeneinander abzugrenzen und selbst auf der "guten" Seite zu stehen.
      Auch wenn man in einem Hörspiel die Gewalt mitanhört, mit dem Opfer mitleidet, selbst Angst hat, wird sie ja eigentlich nicht als "gut" dargestellt.
      Es kommt natürlich auch immer auf die Ausführlichkeit an, mit der die Gewalt dargestellt wird - da gibt es für mich Grenzen. Ich muss nicht minutenlanges Stöhnen, Schreien, schlagen usw. anhören, das muss schon dosiert werden.
      Fäkalsprache...naja, manchmal passt sie einfach, aber ich mag es auch nicht, wenn NUR so geredet wird.
      Und in Kinderhörspielen hat die einfach nichts zu suchen.

      Liebe Grüße von Lilli
    • FORTSETZUNG


      NEXUS schrieb:

      Ich weiß jetzt nicht woher ihr das mit der Gewalt habt, die ich angeblich nicht abkann.

      Ich mag "nur" die Sexuellen Sachen nicht. Und desshalb soll ich ich jetzt die ganze Serie nicht hören ?!

      Wo ist denn da die/eure Sinngebung ??

      Außerdem kann man nicht Stellen in einem HSP kritisieren, die einem nicht gefallen ??

      Das hat doch nix mit Fußball zu tun !


      Naja, konnte man so mißverstehen:

      Muß man alle sich nur erdenklichen Grausamkeiten in HSP wiedertreffen ?! - (nur weil es sie auch in div. Filmen gibt)

      NEIN ! - Dann könnte man w.g. alles reinpacken. Also brauch ich nicht Auszüge. Mir reicht das "normale" Böse.


      Da "sowas" aber glücklicherweise eine Variable ist, steht die Argumentation noch ^^

      Ich mag "nur" die Sexuellen Sachen nicht. Und desshalb soll ich ich jetzt die ganze Serie nicht hören ?!

      Wo ist denn da die/eure Sinngebung ??


      Huh? Soll jetzt zusätzlich immer noch eine "Weichspüler-Version" produziert werden?
    • Huh? Soll jetzt zusätzlich immer noch eine "Weichspüler-Version" produziert werden?


      Nochmal kurz zum Verstehen :

      • Dorian Hunter
      • man hört
      • man diskutiert
      • man kritisiert
      • ICH mag die Serie, aber nicht die "sexuellen" Sachen
      • ICH frag mich ob das sein muß bzw. für mich steht fest, dass ICH das nicht brauche
      • DAS MEINE Meinung
      • andere haben andere Meinung
      • wird diskutieren
      • warum ich jetzt sollen nicht mehr hören ?
      • Warum das nicht gehören in DH-Diskussion ? - es gehen um DH
      • DAS sooo schwer zu verstehen ?
      • Wenn nein, dann alles klar :thumbup:
      • Wenn ja, dann ich nix kann helfen :schulter:
      • :wirr2:
      • :smile:
      .


      Ersteller des 1. Beitrages : 2010,11,12+13


      :nex1: :nex2: