Hörspiel-Trash

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    • Hörspiel-Trash

      Unlängst bei meinen Wanderungen durchs Digi-tal las ich wieder das Wort "trashig". Ich lehnte mich zurück und sinnierte so vor mich hin: was genau verleiht etwas "Trash" zu sein. Der Wiki äußert sich dazu folgendermaßen: ein kulturelles Produkt mit geringem geistigen Anspruch, an dem gerade der Aspekt der Geistlosigkeit genossen wird. Viele halten Jan Tenner, eine meiner Lieblingsserien, für trashig; was ich ehrlich gesagt, nicht ganz verstehe. Erklärt wird das damit, daß der Autor es nicht so genau mit der Physik genommen hat. Aber deshalb finde ich die Serie noch lange nicht trashig, da müßten ja noch reihenweise andere SF-Serien im Hörspielsektor unter diese Kategorie fallen.

      Was ist also "Trash"? :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
      Und die dämonischen Mächte des Grauens suchen sich schon wieder ein neues Opfer!
    • Für mich ist Trash ein Kunstprodukt (zB Hörspiel), dass mich begeistert und unterhält, aber nicht aufgrund des Inhalts und dem, was die Macher in das Werk an Ideen und Umsetzung gegeben haben, sondern durch die von meinem Geschmack als unheimlich schlecht empfunde Art, die ich aus diesem Werk entnehme. Da aber jeder Geschmack anders ist, deckt sich solch eine Empfindung nicht mit jedem Produkt.
    • Würde Trash wohl als trivial und wenig anspruchsvoll bezeichnen, was aber nicht gleichbedeutend mit "schlecht" ist. John Sinclair ist sicher Trash, zumindest die Romane, wenn nicht auch die Hörspiele. Auch seichte Unterhaltung kann "unterhalten", es muß nicht immer Schiller & Mozart sein ;)
    • Also, unlängst habe ich mit 'Lords of Space' reingezogen und fand die erste Folge bis auf die Anfangssequenz mit dem Video gar nicht mal so übel - obwohl der Macher diese ominöse BATMAN-Serie verzapft hat.
      Und die dämonischen Mächte des Grauens suchen sich schon wieder ein neues Opfer!
    • Für mich ist etwas trashig, wenn mir etwas ohnehin ziemlich Unmögliches auch noch völlig unglaubwürdig erklärt wird.
      Von Physik habe ich z.B. ebenso wenig Ahnung wie von Chemie und Mathe.
      Kommt nun in einem Hörspiel eine Situation oder ein Ereignis vor, das physikalisch, mathematisch oder chemisch gar nicht möglich ist, aber es wird mir glaubwürdig erklärt...dann geht das für mich okay. Hab ja eh keinen Plan.
      Wird es mir aber so erklärt, dass ich das selbst ohne großes Wissen, nur durch den reinen Menschenverstand, weiß, dass es nicht möglich ist...dann ist es trashig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pelznase ()

    • Weil im thread Die drei Ausrufezeichen Folge 50 auf 3 CDs der Begriff "Trash" fiel und mich die Nennung in diese Zusammenhang verwundert hat, wollte ich euch 11 Jahre nachdem der thread hier von meinem Wiener Hörspielfreund (wo steckt @Ohrwell eigentlich???) gestartet wurde, fragen was für euch Trash ist? Verbindet ihr es mit negativen oder positiven Empfindungen und mögt ihr Trash oder lehnt ihr Hörspiele, die ihr als Trash bezeichnen würdet kategorisch ab?
    • Markus G. schrieb:

      Weil im thread Die drei Ausrufezeichen Folge 50 auf 3 CDs der Begriff "Trash" fiel und mich die Nennung in diese Zusammenhang verwundert hat...

      Nun ja, ich kenne die Serie nun mal nicht und finde den Titel schon recht plump. Dass man da auf die Idee kommen kann, dass das Trash sein könnte, finde ich jetzt nicht so abwegig. :zwinker:

      Ohne jetzt anzufangen, die Begrifflichkeit lang und breit zu diskutieren, kann ich für mich sagen, dass ich gut gemachten Trash mag, also inhaltlichen "Schund", zu dem der Künstler eine (ironische) Distanz hat und der handwerklich gut inszeniert wird. Für mich ist Tarantino der Meister des (kalkulierten) Trashs.

      Unfreiwillig komische oder absurde Schund-Produktionen oder solche, die einfach lieblos und talentfrei hingeschludert wurden, mag ich dagegen nicht. Ich weiß, dass so etwas für viele einen ganz eigenen Reiz hat - bei mir verfängt der jedoch nicht.

      Insofern lehne ich Hörspiel-Trash für mich eher ab, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass die Ohrenkneifer oder auch Marco Göllner zu richtig schönem tarantinoeskem Schund durchaus in der Lage wären...
    • Ja, die große Frage: Was ist Hörspiel-Trash? :biggrin:
      Nur die Billigproduktion mit schlechten Sprechern, schwachem Skript und am besten auch noch diversen Abmischungs-Fehlern?
      Oder auch das Hörspiel mit bewusst plattem, oft absurdem Inhalt, das aber ansonsten genauso professionell produziert ist, wie jedes andere?
      Also einmal der unfreiwillige Trash (weil einfach nicht besser gekonnt :pfeifen: ), einmal der mit mehr Niveau ;) ?
      Gut, ich zähle beides dazu, wobei mich aber nur die zweite "Variante" interessiert bzw. das dann der Trash ist, der mir oft auch gefällt. :zustimm:
      In diese Kategorie gehört extrem vieles von dem, was z.B. auf den sogenannten Grusel- oder Dämonenjäger-Serien in Heftchenform basiert und bei dem ich die inhaltlich eher wenig anspruchsvollen ;) Geschichten trotzdem häufig mag, einfach weil sie mich ohne große Anstrengung unterhalten, ich dabei abschalten kann.
      "Meteor Horror" wäre hier sicher auch ein gutes Beispiel, denn da merkt man den bewussten Wunsch nach überdrehter, absurder Handlung ja schon an den Titeln :muhaha: , es gab selten krassere. :thumbup:
      Oder die Hörspiele des Labels Trashothek, die ich alle drei aufgrund ihrer herrlich wilden, z.T. auch Monsterfilme und Superhelden parodierenden Handlung, als Spitzenvertreter ( im positiven Sinn) für gut gemachten Hörspieltrash ansehe! :thumbup:
      Würde Trash jetzt zwar nicht als mein Lieblings-"Genre" bezeichnen, aber stehe ihm genauso aufgeschlossen gegenüber, wie den meisten anderen.
      Ausnahmen gibt es aber auch hier.
      So fand ich z.B. "Die Kohltour der reitenden Leichen" (Hoerspielfilm/ Delta Music), wo sich die (wohl unfreiwillig) teilweise schlechte Produktion mit einer ganz bewussten (schätze ich zumindest =) ) Billig-Horror-Story gepaart hat, einfach zuviel des Trashigen. :thumbdown:
    • Was ist für mich Trash?

      Für mich ist Trash seichte, anspruchslose Unterhaltung, die auch nicht die Absicht verfolgt, geistvoll zu sein. Ein gleichsetzen mit "schlecht", wie ja viele meinen, ist aus meiner Sicht nicht gegeben. In der Hörspielbranche gibt es viele seichte, aber unterhaltsame Hörspiele, die deshalb keineswegs als schlecht zu bezeichnen sind.

      Verbindet ich es mit negativen oder positiven Empfindungen und mag ich Trash oder lehne ich Hörspiele, die ich als Trash bezeichnen würdet kategorisch ab?

      Für mich persönlich steht Trash weder in einem positiven noch negativen Kontext. Ich lehne Trash keineswegs ab, höre Hörspiele, die ich als Trash bezeichne sehr gerne, aber, wie so oft muss ich dafür in der richtigen Stimmung sein. So wie ich nicht jeden Tag MacBeth hören kann und will, kann ich auch nicht jeden Tag die H.G.Francis Gruselserie hören. Die Abwechslung zwischen anspruchsvoller Kost und seichter, anspruchsloser Kost macht es für mich aus.
    • Da dieses Wort gerade in einem anderen Thread während eines Austauschs zwischen @Frank und @MonsterAsyl fiel:

      Wie haltet Ihr es mit Trash im Hörspiel?

      Und was gehört für Euch überhaupt in diese Kategorie?

      Ich habe mich ja weiter oben schon mal in einer Abgrenzung versucht:

      Ohne jetzt anzufangen, die Begrifflichkeit lang und breit zu diskutieren, kann ich für mich sagen, dass ich gut gemachten Trash mag, also inhaltlichen "Schund", zu dem der Künstler eine (ironische) Distanz hat und der handwerklich gut inszeniert wird. Für mich ist Tarantino der Meister des (kalkulierten) Trashs.

      Unfreiwillig komische oder absurde Schund-Produktionen oder solche, die einfach lieblos und talentfrei hingeschludert wurden, mag ich dagegen nicht. Ich weiß, dass so etwas für viele einen ganz eigenen Reiz hat - bei mir verfängt der jedoch nicht.

      Insofern lehne ich Hörspiel-Trash für mich eher ab, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass die Ohrenkneifer oder auch Marco Göllner zu richtig schönem tarantinoeskem Schund durchaus in der Lage wären...

      Mich würde in erster Linie interessieren, wer von Euch die zweite Kategorie mag: also die eher unfreiwillig komische Variante. Die soll ja hier durchaus einige Anhänger haben. :zwinker:

      Worin besteht für Euch der Reiz dessen?

      Und welche Hörspiele fallen Euch als echte Trash-Perlen dieser Kategorie ein?
    • Also ich liebe die "eher unfreiwillig komisch Varainte". :love: Da wird sich zwar bemüht, aber es kommt beim besten Willen nix dabei rum. Darüber könnte ich mich totlachen.
      Eine echte Perle dieser Kategorie ist auf jeden Fall Raumschiff UX3 antwortet nicht (Europa)


      OTR-Fan
    • In diese Kategorie müssen für mich auch unbedingt Sachen wie "Mark Dorian", "Tommy Tomix" oder die beiden Bastei Spukgeschichten-MCs, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen, die mir spontan einfallen.
      =)
      Titelsongs, die einen sofortigen Fluchtreflex auslösen :wech: , teilweise wirklich grottige, schlecht betonende oder auch überagierende Sprecher, abstruse, lächerliche Handlung, bei der im schlimmsten (oder besten, je nachdem, ob man es mag :biggrin: ) Fall auch noch der Protagonist ständig mitteilt, was er tut, sieht, fühlt, wahlweise unterstützt durch einen Erzähler mit komplett abgelesen wirkender Stimme :bla2: :zipfel: - insgesamt extrem abschreckend, zugegeben, vor allem für den Hörspielfan, der schon vieles - und vor allem auch richtig Gutes - kennt!
      Aber in einer solchen "Geballtheit", wie einem die unfreiwillige Komik manchmal serviert wird, kann das in der richtigen Stimmung und der passenden Hörer-Runde wirklich total lustig und unterhaltsam sein, eben weil man ständig denkt: 'Is doch jetzt nicht Euer Ernst, verehrte Produzenten, oder?! Was kommt denn wohl als nächstes noch?' :arg4: :muhaha:
    • "Raumschiff UX3 antwortet nicht" habe ich als Kind geliebt.
      Als ich es vor ein paar Jahren dann nochmals gehört hatte, war ich überrascht wie "trashig" das ganze Ding eigentlich ist.

      Aber eher von der Handlung, die Sprecher sind ja ganz gut.
      Was für mich totaler Trash ist, was ich mir auch nicht antun kann ohne aggressiv zu werden, ist, wenn die Sprecher so schlecht sind das es total künstlich wirkt wenn sie etwas sagen. Da könnte ich ausflippen. 8o
    • Ach, so ein SchleHaZ kann ganz lustig sein, wenn man weiß, worauf man sich einlässt. Wenn ich natürlich mit einem halbwegs gut gemachtem Stück rechne und nach2 Minuten am Liebsten die CD anzünden möchte, ist das eher ärgerlich.
      Potz Hokus, Pokus, hi und hu!



      „Dürfen wir auf fremde Lebensformen einfach draufhauen?”
      „Wenn sie in unseren Schlafsäcken sind, ja!"


      Enterprise, Folge Geistergeschichten

    • Und man muss natürlich Freude an unfreiwiliiger Komik aufbringen, was bei mir eher weniger ausgeprägt ist. :zwinker: Ich fand es zwar ganz witzig, hier im Hörgrusel-Chat mit anderen Minningers "Dracula im Weltall" zu hören, aber wirklich "von Wert" war dieser fragwürdige Genuss für mich nicht. Der war wohl eher der guten Stimmung geschuldet als dem Hörspiel selbst. =)
    • Hardenberg schrieb:

      Der war wohl eher der guten Stimmung geschuldet als dem Hörspiel selbst.
      Wie schon weiter oben geschrieben, ich glaube, viele von denen, die auf unfreiwillige Komik stehen, erleben sie aber vor allem gern in der passenden Runde.
      Gleiches gilt bei mir auch für witzige oder trashige Filme u.ä..
      Da macht gemeinsames Lachen oder sich drüber Mokieren doch einfach viel mehr Spaß! =)
    • Ja, klar, so kann ich das natürlich nachvollziehen. Mir schien jedoch bisher, als gäbe es Leute, die diese Art Filme auch ohne diese ironische Brechung zu schätzen wissen. :schulter: