Das Amulett von Samarkant - Das Hörspiel

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    • Das Amulett von Samarkant - Das Hörspiel



      Bartimäus Das Amulett von Samarkant - Das Hörspiel

      Nathanael kommt schon als kleines Kind zu dem Zauberer Underwood. Da sein Meister sich nicht wirklich für ihn interessiert, bringt sich der überdurchschnittlich begabte Junge alles selbst bei. Als er eines Tages von dem mächtigen Zauberer Simon Lovelace gedemütigt wird, beschliesst er, sich mit Hilfe von Bartimäus, einem Dämon, zu rächen. Bartimäus soll Lovelace das Amulett von Samarkant stehlen. Erst hinterher wird dem Zauberlehrling klar, worauf er sich da eingelassen hat.

      Bartimäus Das Amulett von Samarkant ist das erste Buch aus der erfolgreichen, von Autor Jonathan Stroud ursprünglich als Triologie geplanten, Jugendbuchserie um Bartimäus und seinen Herrn Nathanael. Inzwischen ist mit Bartimäus Der Ring des Salomo ein vierter Band erschienen, der die Vorgeschichte des Dämons beinhaltet. Da alle Bücher bereits als Hörbücher erschienen sind, war es höchste Zeit für eine adäquate Hörspielumsetzung. Der Südwestrundfunk hat sich der Produktion im Jahr 2010 angenommen und sie zur Weihnachtszeit 2010 als 3-Teiler ausgestrahlt. Umso erfreulicher ist die bereits einen guten Monat später erfolgte Auswertung auf CD.
      Wer die Romanvorlage kennt, weiß wie umfangreich die Bücher sind. Daher stellt sich zunächst die Frage, ob drei CDs ausreichen um die Geschichte zu erzählen. Schon bei der Lesung auf immerhin 6 CDs, gab es einige kritische Stimmen, denen zuviel vom Inhalt fehlte. Bedauerlicherweise trifft dies auch für die Hörspielversion zu. Zahlreiche Nebenhandlungen werden entweder ganz weggelassen oder zumindest so verkürzt dargestellt, daß ihre Sinnhaftigkeit beinahe verlorengeht. Um das Buch wirklich komplett umzusetzen, hätte man wohl ebenfalls 6 Teile/CDs produzieren müssen.
      Sollte man da etwa gleich die Finger von dem Hörspiel lassen?
      Mitnichten! Extreme Bartimäus Bücher-Fans werden von dieser Adaption womöglich etwas enttäuscht sein, aber dem unvoreingenommenen Hörer bietet sich hier sehr kurzweilige Unterhaltung. Die Geschichte behält auch in bearbeiteter Form Strouds Witz und Phantasie und wird recht gradlinig erzählt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei immer auf dem titelgebenden Charakter und seinem jungen Meister Nathanael, was Spannung bis zum Schluss gerantiert. Schließlich sind die beiden in eine Auseinandersetzung mit dem überaus gefährlichen Lovelace verwickelt, deren Ende niemand voraussehen kann.
      Die Produktion, unter der Leitung von Robert Schoen, ist mehr als gelungen. Die Musik, eigens von den Komponisten deutung und Okusa für diese Vertonung erstellt, ist kraftvoll und passt zum Geschehen. Obwohl das Titellied ein brachiales Heavy Metal Stück ist, wird ihm durch den augenzwinkernden Text ("...nahm niemals Hitzefrei") etwas die Härte genommen. Die eingesetzten Geräusche sind vielfältig und fügen sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Eingestreute Stereoeffekte sorgen dabei für eine Vertiefung der Atmosphäre.
      Bei den Sprechern hat sich der SWR ebenfalls nicht lumpen lassen! Mehr als 20 von ihnen sorgen dafür, daß jede Figur eine individuelle Stimme erhält. Besonders lobenswert ist es, daß man Nathanael für die zwei unterschiedlichen Altersstufen auch zwei verschiedene Stimmen gegeben hat. Diese klingen zwar ähnlich, doch hört man beiden das ihrer Rolle entsprechende Alter an. Kai Gies und Anton Kurth (Nathanael als 6-jähriger) betonen sehr gekonnt und immer überzeugend. Es ist allerdings Andreas Mannkopff, als Bartimäus, der dieses Hörspiel trägt. Es gelingt ihm scheinbar mühelos, blitzschnell den unterschiedlichsten Emotionen, wie Belustigung, Sorge oder Verärgerung, Ausdruck zu verleihen, ohne dabei an Kraft zu verlieren. Christian Redl ist ein glaubhafter Simon Lovelace, dessen Charakter ständig zwischen Arroganz und Verschlagenheit pendelt. Auch alle anderen Sprecher geben zufriedenstellende Leistungen ab, bleiben jedoch, wegen der Kürze ihrer Auftritte, ein wenig im Hintergrund.

      Fazit: Nichts für Bartimäus-Puristen, aber alle anderen bekommen ein gut gemachtes Fantasy-Hörspiel.

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