Beiträge von Matze

    Der vordere Buchdeckel ist mit einem original Holzschnitt bedruckt. Vielleicht liegt ja in solcher Art Gestaltung eine Zukunft des Buches angesichts der digitalen Möglichkeiten. Das Buch als Objekt.

    Jan Kuhlbrodt


    Wie
    kaum eine andere Galerie in Deutschland hat ‘Der Bogen’ in Arnsberg
    immer großen Wert auf die handwerkliche Erarbeitung von Künstlerbüchern
    gelegt. Unbeirrt setzen diese Artisten den kulturbetrieblichen Trends
    die unleugbare, virtuell nicht reproduzierbare Schönheit bibliophiler
    Buchausgaben entgegen, verbunden mit einem entschleunigten Prozess der
    Entstehung des Buches und einer exklusiv begrenzten, jedoch auf
    Nachhaltigkeit angelegten Verbreitung.


    Das benjaminsche Diktum
    der Aura eines Kunstwerks reicht von den Materialbüchern des Jürgen
    Diehl, über die Schland-Box von Peter Meilchen, bis hin zu Haimo
    Hieronymus und A.J. Weigonis Erkundungen über die Möglichkeiten der
    Linie zwischen Schrift und Zeichnung findet sich eine Vielfalt des
    Ausdrucks, die ihresgleichen sucht.Das benjaminsche Diktum der Aura
    eines Kunstwerks reicht von den Materialbüchern des Jürgen Diehl, über
    die Schland-Box von Peter Meilchen, bis hin zu Haimo Hieronymus und A.J.
    Weigonis Erkundungen über die Möglichkeiten der Linie zwischen Schrift
    und Zeichnung findet sich eine Vielfalt des Ausdrucks, die ihresgleichen
    sucht.


    Mit dem Holzschnitt präsentiert Haimo Hieronymus eine
    handwerkliche Drucktechnik, er hat sie auf die jeweiligen Cover der
    Gedichtbände von A.J. Weigoni gestanzt hat. Bei dieser künstlerischen
    Gestaltung sind “Gebrauchsspuren” geradezu Voraussetzung. Man kann den
    Auftrag der Farbe auf dem jeweiligen Cover direkt nachvollziehen, der
    Schuber selber ist genietet. Und es gibt keinen Grund diese Handarbeit
    zu verstecken.


    Alle Exemplare sind zusammen mit dem auf vier CDs
    erweiterten Hörbuch erhältlich. Darauf auch die Produktion Unbehaust,
    sie provoziert mit einem stream–of–consciousness durch Inhalte und nicht
    durch Dolby–Surround. Der Mülheimer Komponist Tom Täger hat
    ausschließlich Papiergeräusche verwendet. Die Asiaten verehren das
    Papier für diese Schwäche, Papier hat sich auf die Seite unserer
    Verwundbarkeit und Sinnlichkeit gestellt. Papier fühlt sich angenehm an
    und riecht gut. Papierseiten entsprechen dem menschlichen Lesetempo,
    unserem Rhythmus.


    Präsentation am 22. April, ab 17:00 Uhr im Kunstraum Krumscheid, Rheintor Linz, Burgplatz 1 / 53545 Linz am Rhein

    Lieber Markus, da stimme ich Dir zu, viele sind nach Fratzenbuch abgewandert. Aber auch dort schreiben sie nicht unbedingt neues. Seis drum.
    Wo ich Dir zustimme, in einer kleineren Gemeinde könnte es zunehmend intimer - freundlschaftlicher - sein. Und deshlb schaue ich gelegentlich auch hier hinein.

    Wie kaum eine andere Galerie in Deutschland hat ‘Der Bogen’ in Arnsberg immer großen Wert auf die handwerkliche Erarbeitung von Künstlerbüchern gelegt. Unbeirrt setzen diese Artisten den kulturbetrieblichen Trends die unleugbare, virtuell nicht reproduzierbare Schönheit bibliophiler Buchausgaben entgegen, verbunden mit einem entschleunigten Prozess der Entstehung des Buches und einer exklusiv begrenzten, jedoch auf Nachhaltigkeit angelegten Verbreitung.


    Das benjaminsche Diktum der Aura eines Kunstwerks reicht von den Materialbüchern des Jürgen Diehl, über die Schland-Box von Peter Meilchen, bis hin zu Haimo Hieronymus und A.J. Weigonis Erkundungen über die Möglichkeiten der Linie zwischen Schrift und Zeichnung findet sich eine Vielfalt des Ausdrucks, die ihresgleichen sucht.Das benjaminsche Diktum der Aura eines Kunstwerks reicht von den Materialbüchern des Jürgen Diehl, über die Schland-Box von Peter Meilchen, bis hin zu Haimo Hieronymus und A.J. Weigonis Erkundungen über die Möglichkeiten der Linie zwischen Schrift und Zeichnung findet sich eine Vielfalt des Ausdrucks, die ihresgleichen sucht.


    Mit dem Holzschnitt präsentiert Haimo Hieronymus eine handwerkliche Drucktechnik, er hat sie auf die jeweiligen Cover der Gedichtbände von A.J. Weigoni gestanzt hat. Bei dieser künstlerischen Gestaltung sind “Gebrauchsspuren” geradezu Voraussetzung. Man kann den Auftrag der Farbe auf dem jeweiligen Cover direkt nachvollziehen, der Schuber selber ist genietet. Und es gibt keinen Grund diese Handarbeit zu verstecken.


    Alle Exemplare sind zusammen mit dem auf vier CDs erweiterten Hörbuch erhältlich. Darauf auch die Produktion Unbehaust, sie provoziert mit einem stream–of–consciousness durch Inhalte und nicht durch Dolby–Surround. Der Mülheimer Komponist Tom Täger hat ausschließlich Papiergeräusche verwendet. Die Asiaten verehren das Papier für diese Schwäche, Papier hat sich auf die Seite unserer Verwundbarkeit und Sinnlichkeit gestellt. Papier fühlt sich angenehm an und riecht gut. Papierseiten entsprechen dem menschlichen Lesetempo, unserem Rhythmus.


    Eine der schwer zu erlernenden Fähigkeiten ist, poetisch verdichtete Sprache hör- und verstehbar zu machen. Die Figur Jo Chang umweht in Unbehaust eine existenzielle Fremdheit. Dieses Monodram ist ein Irrgarten des konjunktivischen Prinzips. Noch herrscht das Allbekannte, bald könnte alles anders sein. Das Grundvertrauen in die Sagbarkeit der Dinge und in die Möglichkeit poetischer Wahrheit haben ihr das Überleben ermöglicht und sie auf den Königsweg ihrer Selbsterrettung durch Poesie geführt. Für Jo Chang markieren die Erfahrungen von Expatriierung und Sprachverlust die elementaren Schicksalsdaten ihrer Existenz, sie reklamiert das lyrische Wort als das Eigenste, das selbst im Stadium tiefer Verzweiflung als lebendiges Wort angerufen werden kann. Eine unterschwellige Distanz läßt sich dieser Figur gegenüber nur dann ausräumen, wenn man dieses Langgedicht nicht als bloße Intelligenzleistung versteht. Weigoni ist nicht anmaßend genug, Antworten auf alles zu geben. Er hat sein eigenes Maß einer Gegensätzlichkeit im Sittlichen, und das bietet er mit diesem Monodram an: Ein Denkspiel und das Ausrufen unserer Fragilität in einem. Die Sprache beginnt dabei zu oszillieren, einerseits wird sie ganz besonders innerlich, gesprochen von einem leidenden, traurigen, erschöpften Menschen, andererseits wirkt sie unvorhersehbar, wiederholbar, fremdbestimmt. Dazwischen steckt das, worum es Weigoni geht: die Entleerung des Gefühls in der Welt, das Ersterben des Menschen im Glamour, die Leere, von der wir uns nähren. In ihrer Fokussierung auf das Hören, mithin das Zuhören, spricht Jo Chang eine Art der sinnlichen Wahrnehmung wie der geistigen Verarbeitung an, die mehr und mehr ins Abseits zu geraten droht – insofern ist durch diese Kunst auch eine gesellschaftspolitische Aussage getan. Unbehaust ist ein Monodram, das nachwirkt.


    Das Hörspiel Unbehaust wird am 21. Januar, ab 20:00 Uhr im Rahmen der Präsentation des Schuber Ausstellung präsentiert im:


    Makroscope / Friedrich-Ebert-Strasse 48 / 45468 Mülheim an der Ruhr.


    ***


    Der Schuber, Werkausgabe der sämtlichen Gedichte von A.J. Weigoni. Edition Das Labor, Mülheim 2017


    Die fünf Gedichtbände erscheinen in einer limitierten und handsignierten Ausgabe von 100 Exemplaren. Auf jedem Cover findet sich ein Original-Holzschnitt von Haimo Hieronymus, den der Künstler direkt auf die jeweiligen Cover gestanzt hat. Zudem liegt für die Sammler noch eine Original-Graphik des Künstlers bei.


    Alle Exemplare sind zusammen mit dem auf vier CDs erweiterten Hörbuch in einem hochwertigen Schuber aus schwarzer Kofferhartpappe erhältlich.

    Vor kurzem ist Heft 9 der kalmenzone erschienen, darin Franz Hofners Besprechung des Weigoni-Hörbuchs
    "Gedichte": http://www.kalmenzone.de (Download von der Startseite oder unter der Rubrik Hefte)

    Ein Auszug: "So bleibt die Text-Erfahrung als eine trunkene Rutschbahn über Begriffsfelder, am Ende mündet sie
    in ein Aufwachen wie aus einem Rausch – und das ist doch, betrachtet man es nüchtern, gar nicht wenig für ein
    lyrisches Werk."


    A. J. Weigoni, Gedichte. HörBuch, 4 CDs, Mülheim a. d. Ruhr: Edition Das Labor 2015. Zu beziehen über den Verlag
    (http://www.editiondaslabor.de).