Ich betreibe mal gruselige Thread-Nekromantie .... aber ich habe dieses Thema gerade erst entdeckt.
Für meinen Teil habe ich mich ein wenig sattgehört an Grusel-Serien mit übergeordneten Handlungsbögen und großen Entwicklungen im Hintergrund (vor allem, wenn sie eingestellt werden, ehe die aufgeworfenen Fragen beantwortet, Verschwörungen aufgedeckt und Mysterien gelöst werden). Weil ich unregelmäßig Zeit habe und zwischendrin gerne auch mal etwas hören möchte, was abgeschlossen ist.
Erfrischend fände ich privat die gute alte Anthologie-Reihe, vergleichbar z.B. mit Netflix "Love, Death & Robots". Eine echte Wundertüte, jede Folge hat einen total anderen optischen Stil, (der damit oft auch inhaltlich verschränkt ist): von funny zu fotorealistisch, Zeichentrick, Sensual overload oder 80er-Jahre-Actionfilm, Computerspiele-Optic etc. Und durch die unterschiedlichen Themen, Settings und Stile ist es sehr abwechslungsreich, eben wie eine gute Anthologie, speziell für Leute, die wenig Zeit haben, aber mal eine Folge genießen wollen. Hier werden verschiedene phantastische Genres geboten: SF, Phantastik, Horror, Krimi,Action/Thriller, manche böse, dystopisch manche witzig oder artifiziell.
So etwas hätte ich gern als 'Horror'-Hörspiele, die verschiedene Facetten von Grusel ausloten: mal mehr Psycho, mal Mystery, mal Geisterjäger-Action, oder mal Geisterhaus-Geheimnis.
Aber bitte neue Stories mit allen Freiheiten für Autoren, die ein solches Projekt bietet. (Allerdings fürchte ich, mag das Publikum lieber wiederkehrende Hauptfiguren und den Dauergegner. Da bin ich realistisch.)
Und wie kommt man da ran?
Ein Label könnte etwa einen offenen Schreibwettbewerb veranstalten, die interessantesten 3 oder 10 oder 12 Einsendungen bunt gemischt produzieren und wenns läuft, einfach weitermachen. Wenn man ganz mutig sein will, nimmt man für jede Folge einen anderen Sprecher oder eine andere Sprecherin, passend zum Thema und variiert die Lauflängen, damit man nicht Gefahr läuft, am Handlungsmuster den weiteren Story-Verlauf gleich zu erkennen.
Die Audio-Szene ist nicht unbedingt klein, aber man sieht halt auch oft immer die gleichen Namen in den Booklets. Und draußen vor der Tür des Tonstudios wartet eine riesige Szene von Phantastik-Autoren, ob verlegt oder Newcomer oder Selfpublisher. Das ist IMHO ein noch recht ungenutztes Potential.