[BR/SWF] Gefahrenzone

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 381 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. März 2025 um 21:09) ist von Becks.

  • Inhalt:
    In der kleinen walisischen Bergstadt treffen sich besorgte Eltern: eine unheimliche Wandlung scheint in ihren Kindern vorzugehen. Sie reden eine andere Sprache als die Älteren, ihr Aussehen verändert sich. Der Geistliche will dem Mysterium auf den Grund gehen und wandert zu dem geheimnisvollen Treffpunkt der jungen Menschen in den Bergen. Doch er kehrt nicht zurück. Statt dessen kommen von jenseits des Gebirges Fremde - "gefährliche Menschen", deren Ankunft die Jungen befürchtet hatten, ohne sie verhindern zu können. Bald nehmen die anderen die Plätze der Kinder ein. Der Tod des Pfarrers, dessen Blut die Wiesel ausgesaugt haben sollen, bleibt ungeklärt.

    Sprecher:
    Hansjörg Schmitthenner - Einführung
    Erro Wacker - An- und Absage
    Max Mairich - Richard
    Horst Tappert - Simon
    Charlotte Witthauer - Ruth
    Ernst G. Schiffner - John
    Hanns Stein - Dr. Evans
    Claudia Bethge - Margiad
    Hans Nielsen - Pfarrer Pugh
    Fritz Wepper - Mark
    Gisela Matt - Lily
    Heidi Treutler - Freda
    Gerhart Lippert - Jonas
    Michael Lenz - Thomas
    Heidi Fischer - Connie
    Georg Kostya - Der Gefährliche

    Produktion:
    Von: Muriel Spark
    Vorlage: Gefahrenzone (The danger zone) (Erzählung, englisch)
    Übersetzung: Marianne de Barde, Hanns A. Hammelmann
    Bearbeitung (Wort): Hansjörg Schmitthenner
    Komposition: Tristram Cary, Tristram Cary
    Technische Realisierung: Günter Hildebrandt, Ingrid Greiner
    Regieassistenz: Walter Eggert
    Regie: Christopher Holme
    Bayerischer Rundfunk / Südwestfunk 1962 / Erstsendung: 22.05.1962

    Der BR hat den Hörspielklassiker zum :download: bereit gestellt.

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    OTR-Fan

  • Ich hatte gestern endlich Zeit für die "Gefahrenzone" und... tja, sie hinterlässt mich etwas ratlos.

    Die Sprecherleistungen fand ich, mit wirklich wenigen Ausnahmen, gut bis sehr gut. Die jungen Leute spielten merklich frischer als die Senioren, bei denen mir aber Hans Nielsen als Pfarrer besondern positiv auffiel. Geräuschkulisse ist sehr zurückgenommen, aber passend, also alles rund und unauffällig. Nur das Ende, die Auflösung (wenn es denn eine gab) verstehe ich nicht. confused

    Hat das schon jemand von euch gehört und kann mir etwas auf die Sprünge helfen?

  • Becks
    Ich habe gerade auch das Hörspiel gehört, kann dir aber leider nicht weiterhelfen, denn auch mich hat das Hörspiel ratlos und fragend zurückgelassen.
    Ich habe das Ende so verstanden, dass die jungen Leute aus dem Bergdorf nicht mehr zurückgekommen sind und statt dessen jetzt die jungen Leute von der anderen Seite des Berges ihren Platz eingenommen haben und die Eltern damit auch kein Problem haben.
    Irgendwie hat alles mit dem "merkwürdigen Mineralwasser" zu tun, dass die jungen Leute ablehnen und auch nicht trinken.
    Ihre Eltern und auch die neuen jungen Leute trinken hingegen das Mineralwasser und können schnell davon nicht mehr genug bekommen, außerdem hat es eine ähnliche Wirkung wie Alkohol und macht abhängig.
    So wirklich verstanden habe ich das alles nicht und auch der Tod des Pfarrers, dem die Wiesel das Blut ausgesaugt haben, hat mich ratlos zurückgelassen.
    Sind die Wiesel die neuen jungen Leute von der anderen Seite des Berges oder sind das wieder ganz andere Wesen? Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort habe.

    Ansonsten fand ich das Hörspiel OK.
    Der Sprechercast agiert überzeugend, auch die dezente Inszenierung mit wenig Geräuschen (im Hintergrund weht immer wieder ein leichter, unheimlicher Wind) hat mir gefallen.
    Insgesamt ist das Hörspiel ein Hörspiel der ruhigen und leisen Machart, nur die Handlung und das seltsame Ende waren für mich unbefriedigend.

    Einmal editiert, zuletzt von Purzel (20. März 2025 um 08:12)

  • Purzel

    Vielen Dank, dann bin ich wenigstens nicht ganz allein ratlos. :thumbsup:

    Ja, dieses seltsame Mineralwasser und die äußeren Anzeichen der Jugendlichen sind die Hauptgründe, warum ich denke, ich würde etwas übersehen, was doch ganz klar auf der Hand liegt. Im Sinne von: "Das ist eine Analogie zu der weltbekannten Geschichte XY". Die ständigen Erwähnungen hatten für mich den Effekt von "na, schnallst du's jetzt endlich?!". confused Aber nee, ich raff nix.

  • Purzel

    Vielen Dank, dann bin ich wenigstens nicht ganz allein ratlos. :thumbsup:

    Ich bin auch mit Euch ratlos :kumpel: =)
    Hab mir das Hörspiel nach Deiner Frage auch mal in der Audiothek rausgesucht und angehört, weil Du/ Ihr mich doch neugierig gemacht hast/ habt.
    Klang mir vorher irgendwie zu abwegig, deshalb hab ich es im Dezember erst mal ganz nach hinten gestellt.
    Infos oder gar Erklärungen dazu findet man überhaupt nicht im Netz, also muss man sich da selbst was "zusammenreimen" , naja, falls man möchte halt. ;)
    Mir kam das Ganze ein bisschen vor wie eine Mystery-Parabel, oder wie ich es sonst nennen sollte.
    Die Erwachsenen sind hier die Nichtsahnenden, die sich sorglos allen möglichen Freuden hingeben, viel nutzloses Zeug plappern, sich dabei auch ständig wiederholen, Probleme nicht sehen wollen, exzessiv ihr abhängig machendes, bewusstseinsveränderndes Mineralwasser aus der angeblich besten, reinsten Quelle von ganz Wales trinken :pfeifen: und mit ihren Kindern, die so ganz anders als sie selbst sind, nichts mehr anfangen können. Was ja so weit geht, dass sie deren Sprache nur noch mit Mühe verstehen und sich auch deren Augen, gegenüber ihren eigenen, verändert haben.
    Die Jugendlichen, denn man muss ja, um zu dem Bund zu gehören, erst das 16. Lebensjahr erreichen, sind dagegen geradezu verbissen ernst, haben sich von allen Dingen, die Teenager ihres Alters sonst so tun, losgesagt, und versuchen stattdessen, eine mysteriöse Gefahr, die von den Menschen jenseits des Berges ausgeht, mit allen Mitteln und größtmöglichem Einsatz von ihren Eltern und der ganzen Gemeinschaft fernzuhalten.
    Dazu gehört, dass sie selbstverständlich auch das ominöse Quellwasser nicht trinken und den Forderungen des "Gefährlichen" so wenig wie möglich nachgeben wollen, aber mehr und mehr spüren, dass sie das nicht mehr lange schaffen werden, was dann ja auch spätestens mit dem Tod des Pfarrers der Fall ist.
    Ich fand, dass hier irgendwie das normale Eltern-Kind-Verhältnis komplett verdreht war: die Kinder diejenigen, die das Unheil spüren und versuchen, sich ihm zu widersetzen, während die Elterngeneration sogar fröhlich die Unterwanderung durch unheilbringende "Ersatzkinder" akzeptiert, Hauptsache, sie kann so weitermachen wie bisher, muss ihre Gewohnheiten nicht ändern und sich nicht mehr mit den Problemen auseinandersetzen, die das kritisch-hinterfragende Verhalten der Jugendlichen in ihre "Kleinbürgerlichkeit" hineingebracht hat.

    auch der Tod des Pfarrers, dem die Wiesel das Blut ausgesaugt haben, hat mich ratlos zurückgelassen.
    Sind die Wiesel die neuen jungen Leute von der anderen Seite des Berges oder sind das wieder ganz andere Wesen? Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort habe

    Für mein Verständnis gab es da keine Wiesel, die sind nur eine lächerliche "Erklärung" der Eltern, mit der sie sich selbst beruhigen und so den Tod des Pfarrers ad acta legen können. Hatte nen Herzinfarkt, dann sind Tiere über ihn hergefallen, fertig. Und eigentlich mochte man ihn ja sowieso nicht mehr besonders, also egal. :pfeifen:
    Wer in Wahrheit für den Verlust seines Blutes verantwortlich war, ist ja eigentlich klar, denn das wird vom "Gefährlichen" ja sogar angekündigt, nachdem ihm die Kids kein Mineralwasser bringen wollen, der Pfarrer aber genug davon intus hat. :pinch:

  • Willkommen im Club, Agatha =)

    Mir kam das Ganze ein bisschen vor wie eine Mystery-Parabel, oder wie ich es sonst nennen sollte.

    Ja, genau! Und mein Gehirn versucht das nun irgendwie in Verbindung zu bringen mit Parallelen in der Weltgeschichte der späten 50er bis Anfang 60er Jahre. Vllt. beschreibt es die Beziehung zwischen 2 oder 3 Ländern oder ähnliches.

    Zumal der "Gefährliche" den eigentümlichsten Eindruck aller Mitwirkenden in der Geschichte hinterlässt. Denn wirklich gefährlich ist er nicht, im Gegenteil, er ist zum Überleben angewiesen auf die Hilfe der Jugendlichen, die ihn mit Nahrung versorgen. Sein Boden bringt kaum Nahrung hervor. Er hat auch nichts in der Hand, denn er sagt ja selbst, seine Leute sind (sinngemäß) zu müde und kraftlos, um überhaupt etwas zu tun. Eine 'Invasion' wäre also nicht zu erwarten. Trotzdem bekommt er seine Geisel, sein Obst/Gemüse und am Ende nicht nur das Wasser, sondern gleich noch das ganze Dorf und nette Unterhaltungen kostenlos dazu.

    Seltsam, oder?

    Vielleicht ist es aber auch eine Parabel, die einen drohenden Einfluss der Kunst, Musik, Politik oder Kultur mit anderen Mitteln beschreibt. Etwas, das zwar von manchen als gefährlich erkannt wurde, aber insgesamt ohne großen Aufwand und Antrieb quasi adaptiert wurde. Die Form der Augen und die fremde Sprache...

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Fragen ergeben sich. =)

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